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Beurteilung, Bewertung und Benotung: Kriterienkataloge

Philologische Kriterien beim produktorientierten Schreiben

Didaktische und methodische Aspekte zur gestaltenden Interpretation

 
FAChbereich Deutsch
Glossar SchreibformenSchreibformen in der Schule Texte zusammenfassen Texte interpretieren Überblick
 Didaktische und methodische AspekteÜberblick Analyse und Interpretation Anforderungen und Kompetenzen Schreibaufgaben Überblick ▪ Übergeordnete AufgabenformateTextbegleitende Interpretation ▪ Aspektorientierte systematische Interpretation Interpretation von Kernstellen  Vergleichende Interpretation Gestaltende Interpretation ÜberblickSchreibaufgaben konzipieren Umfassende Schreibaufgaben ● Beurteilung, Bewertung und Benotung Überblick Aspekte und Beobachtungskriterien bei der Lernberatung  ▪ Beurteilungsperspektiven [ Kriterien und kriterienkataloge Überblick Philologische Kriterien beim produktorientierten Schreiben ] Bewertung von Prüfungsleistungen   Portfolioarbeit BearbeitungsstrategienOrganisation des Schreibprozesses: Arbeitsschritte Schreibformate Aspekte der Schreibaufgabe Schulische Interpretationsmethoden Erzählende Texte interpretieren  Dramatische Texte interpretieren  Lyrische Texte interpretieren Literarische Charakteristik Häufig gestellte Fragen (FAQ's) Bausteine Texte erfassen Operatoren im Fach Deutsch
 

Schulische Schreibformen: Didaktische und methodische Aspekte
Gestaltend interpretieren
Formen der gestaltenden Interpretation
Typische Schreibaufgaben
Kriterien zur Selbst- und Fremdbeurteilung
Portfolioarbeit
Literarische Texte gestaltend erschließen
Beurteilung schulischer Textproduktionen und Schreibprozesse
Überblick
Kriterienkataloge zur Erfassung von Textqualität
Prüfend-bewertende Beurteilung
Förderliche Begleitung von Schreibprozessen

Beim produktorientierten Schreiben werden die von den Schülerinnen und Schülern formulierten Texte auf der Grundlage der gestellten ▪ Schreibaufgabe beurteilt.

Wenn es ▪ umfassende Aufgaben sind, muss sich die ▪ prüfend-bewertende Beurteilung nach den Lösungserwartungen richten, die mit den entsprechenden Teilaufgaben verbunden sind. In der Regel handelt es sich dabei um eine Kombination von ▪ kognitiv-analytischen und textproduktiv-kreativen Aufgaben, wie in dem nachfolgenden Beispiel, bei dem die jeweiligen Aufgaben mit Verrechnungspunkten gewichtet sind.

  1. Interpretieren Sie das Gedicht "Frühlingsfahrt" ("Die zwei Gesellen") von »Joseph von Eichendorff (1788-1857) aus dem Jahr 1818. Arbeiten Sie dabei die Schicksale der beiden Gesellen sowie die Einstellung des lyrischen Ichs heraus. Gehen Sie auf die romantischen Merkmale ein. (40 BE)
  2. Ein expressionistischer Dichter antwortet dem lyrischen Ich mit einem lyrischen Gegenentwurf. Entwerfen Sie einen solchen. (20 BE)

  3. Anschließend begründet der expressionistische Dichter sein Gedicht und seine literarische Position in einem Brief. (40 BE)

Das Vorwissen der Schülerinnen berücksichtigen

Insgesamt gesehen werden beim produktorientierten Schreiben der textproduktiv-kreativen Aufgaben bei der ▪ gestaltenden Interpretation literarischer Texte im weitesten Sinne philologische Kriterien herangezogen. Dabei hängt vom Wissen (deklaratives Wissenprozedurales Wissen, Sprachwissen, Gattungswissen, Textmusterwissen, Textsortenwissen, Textstrukturwissen, sowie Weltwissen) ab, welche philologischen Aspekte mit welcher Gewichtung beurteilt werden sollen. Wie in allen solchen Fällen ist es aus verschiedenen Gründen auch bei der konkreten Beurteilung von Schreibprodukten nicht unbedingt ratsam, alle möglichen ▪ Dimensionen und Kriterien für Textqualität, die sich in Kriterienkatalogen fassen lassen, zu beurteilen.

Zugleich sollte man als Lehrkraft insbesondere im Zusammenhang mit dem produktiv-kreativen Schreiben und eigenen literarischen Gestaltungen der Schülerinnen* nicht nur die grundsätzliche Mehrdeutigkeit der literarischen Vorlage akzeptieren, sondern den Schülerinnen* auch den nötigen Gestaltungsspielraum bei ihrem Schreiben gewähren, um ▪ keine normativen Vorstellungen darüber, was Literatur ist und was nicht, quasi über die Hintertüre kreativen Schreibens über das Notwendige hinaus wieder aufleben zu lassen. Am besten nimmt man als Lehrkraft bei der Beurteilung entsprechender Leistungen die Rolle einer Lektorin ein, "die das Manuskript auf Brauchbarkeit prüft." (vgl. Abraham 2010, S.104)

Um keine Missverständnisse zu entstehen zu lassen: Natürlich bleibt ein innerer Monolog, der zu gestalten ist, ein innerer Monolog oder wenn anders gefordert ist, einen literarischen Text in einer anderen Weise zu transformieren, dann sind dies Vorgaben, die, bei entsprechendem Vorwissen, umgesetzt werden können, ohne durch ihre Gebundenheit an eine bestimmte Gestaltung ihr kreatives Potential zu verlieren.

Der unterschiedliche Stand, den Schülerinnen und Schüler beim Erwerb der für die gestaltende Interpretation erforderlichen literarästhetischen Rezeptions- und literarästhetischen Produktionskompetenzen (literale Kompetenz: literale Rezeptionskompetenz, literale Produktionskompetenz) im Rahmen von Lese-, Schreib- und Sprachkompetenzen erreicht haben, erfordert auch, dass produktiv-kreative Gestaltungen nach ▪ Kompetenzstufen differenziert zu betrachten sind.

Grundfrage der philologischen Beurteilungsperspektive

Bei der philologischen Beurteilungsperspektive geht es stets um die Frage: Welche philologischen (gattungspoetischen, literaturgeschichtlichen, genre- und textsortenspezifischen, adressatenorientierten und sonstigen strukturellen Merkmale literarischen Gestaltens werden unter plausibler Bezugnahme auf den Ausgangstext umgesetzt?

Selbstverständlich können solche Fragen auch im Rahmen einer ▪ prozessorientierten Beurteilungsperspektive eine Rolle spielen. Auch in unterschiedlichen Formen kooperativen Schreibens sollen im Rahmen des Schreibprozesses schließlich die in Einzelarbeit entstandenen Schreibprodukte auch durch die Mitglieder der jeweiligen Schreibgruppe beurteilt werden. Und auch im Rahmen der fördernden Beurteilung (▪ Lernberatung) mit ihren vielfältigen ▪ Feedbackprozessen (▪ Scaffolding, Peer-Feedback) können solche philologischen Kriterien, z. B. bei ▪ Schreibkonferenzen, wichtige Maßstäbe für die Beurteilung der Textqualität der Schülerinnentexte* sein.

Gattungspezifische Kriterien

Unter dem Aspekt gattungsspezifischer Gesichtspunkte ergeben sich für das produktiv-kreative Schreiben zu literarischen Texten einer drei Literaturgattungen unterschiedliche Merkmalsbündel, die bei der Beurteilung berücksichtigt werden können. Sie orientieren sich an den gattungsspezifischen Erschließungskategorien, den Strukturbegriffen, die die Schülerinnen* im Umgang mit den entsprechenden literarischen Texten im Unterricht erworben haben.

Nach Abraham (2001) kann man drei Perspektiven zur Beurteilung, Bewertung und Benotung von produktiv-kreativen Schreibprodukten unterscheiden (vgl. Abraham 2010, S.103): die ▪ produktorientierte Perspektive mit philologischen Gütekriterien, die prozessorientierte Perspektive, die den Fokus auf die Texte als Entwürfe und den Schreibprozess als solches richtet und die funktionale Perspektive, die die Funktion des jeweiligen Textes im Rahmen des Lehr-/Lernprozesses und in der Anschlusskommunikation über die literarische Vorlage und die gestaltenden Interpretationen in den Mittelpunkt stellt.

Gestaltend interpretieren
Formen der gestaltenden Interpretation
Typische Schreibaufgaben
Kriterien zur Selbst- und Fremdbeurteilung
Portfolioarbeit
Literarische Texte gestaltend erschließen

Beurteilung schulischer Textproduktionen und Schreibprozesse
Überblick
Kriterienkataloge zur Erfassung von Textqualität
Prüfend-bewertende Beurteilung
Förderliche Begleitung von Schreibprozessen

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 26.12.2023

 
 

 
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