Explizite Bühnenanweisungen
stehen gewöhnlich im
▪ Nebentext eines
▪ Dramas.
Explizite Bühnenanweisungen
-
stehen entweder als eigenständige Textteile nach
▪ Akt- und Szenenmarkierungen
oder direkt im Anschluss an die
▪ Sprechermarkierung, in die dramatische Rede eines Sprechers
eingebettet oder an dessen Ende.
-
sind im Allgemeinen
▪
typografisch durch
Kursivschreibung vom
▪ Haupttext abgehoben oder werden gelegentlich auch
durch Klammern von diesem abgetrennt.
-
können je nach Autor bzw. Vorlieben und Konzepten bestimmter
▪
Literaturepochen Quell einer kommentierenden
Aufmerksamkeitssteuerung des Autors (▪
auktoriale Episierung) sein.
Explizite Bühnenanweisungen können dabei
▪ kontext-
oder ▪ schauspielerbezogene Instruktionen enthalten.
Art und Umfang
▪ expliziter
Bühnenanweisungen unterliegen in besonderem Maße dem
▪ literaturhistorischen bzw. gattungshistorischen Wandel.
Das nachfolgende Beispiel stammt aus ▪
Gerhart
Hauptmanns (1862-1946)
naturalistischem
Drama "Der
Biberpelz".
Im
▪
naturalistischen Drama (1880-1910)
lassen sich, wie z. B. bei den Dramen
»Gerhart
Hauptmanns (1862-1946), die mitunter seitenlangen Bühnenanweisungen
häufig im Ganzen nicht mehr in Bühnengeschehen übersetzen. Ein deutliches
Beispiel dafür ist sein Drama
"Die Weber" (1893/94), bei dessen breit angelegten Bühnenanweisungen,
insbesondere am Beginn der Akte, "breite Orts-, Personen- und
Verhaltensbeschreibungen" vorkommen, "die ein gleichbleibend bedrückendes,
die Handlung determinierendes Milieu möglichst exakt umreißen wollen." (Asmuth
52004, S.52) Wenn sich - wie im →Beispiel
aus den "Webern" - die explizite Bühnenanweisung nicht mehr auf
dramaturgische Hinweise zur Inszenierung des dramatischen Textes beschränkt,
sondern einen quasi epischen Eigencharakter entwickeln, spricht man mit
Pfister
(1977, S.107) von einem auktorialen
Nebentext und bezeichnet das Verfahren als ▪
auktoriale
Episierung.