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Kadenz 1) in der literaturwissenschaftlichen
Verslehre
Bezeichnung für den Verschluss in akzentuierenden Versen (akzentuierendes
Versprinzip); man unterscheidet in der neuhdt.
Metrik
a) männliche (auch: stumpfe) Kadenzen (einsilbig, Versende
Hebung,
auch: "männlicher Reim") b) weibliche (auch: klingende) Kadenzen
(zweisilbig, Versende eine Folge von
Hebung
und Senkung)
2) in der ▪ Linguistik Bezeichnung für eine rhythmische
Einheit aus einer Akzentsilbe plus den nachfolgenden unakzentuierten Silben
bis zum Beginn der nächsten rhythmisch isochronen Akzentsilbe, diese aber
ausgeschlossen (vgl.
Auer/Couper-Kuhlen 1994)
- vgl. Reim, männliche Kadenz,
weibliche Kadenz, stumpfe Kadenz, klingende
Kadenz, männlicher Reim, weiblicher Reim,
Hebung, Senkung,
Kadenzschreibweise,
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Kadenz, klingende
vgl. Klingende Kadenz
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Kadenz, männliche
vgl. Männliche Kadenz
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Kadenz, stumpfe
vgl. Stumpfe Kadenz
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Kadenz, weibliche
vgl. Weibliche Kadenz
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Kadenzschreibweise Bezeichnung für die Notation von rhythmischen Einheiten beim Sprechen, bei
der rhythmische Kadenzen in Schrägstrichen untereinander platziert werden;
rhythmische eigene Transkriptionszeile notiert; ist der
Rhythmus isochron,
d. h. werden die rhythmischen Einheiten perzeptiv in gleichen
Zeitintervallen produziert, stehen die zur Notation benutzten Schrägstriche
direkt untereinander; wenn der Rhythmus gebrochen wird und eine Folgekadenz
früher oder später als erwartet begonnen wird, wird dies durch eine
Versetzung der Schrägstriche symbolisiert (vgl.
Auer/Couper-Kuhlen 1994); im
Gesprächsanalytischen Transkriptionssystem (GAT) Teil der
Transkriptionskonventionen des Feintranskripts - vgl.
Kadenz,
Gesprächsanalyse,
Transkription,
Notation,
Feintranskript
Beispiel (aus GAT): /weg nach ber/lin zu den/kindern in Kadenzschreibweise:
Ingrid: / WEG nach ber=
/ / =LIN zu den
/ / KINdern,
(.)
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KAFKA-Modell
(Lernprozess)
Modell der didaktischen Funktion von Aufgaben in einem vollständigen
Lernprozess: Kontakt herstellen (Konfrontationsaufgabe) - Aufbauen
(Erarbeitungsaufgabe) - Flexibilisieren (Vertiefungsaufgabe) -
Konsolidieren (Übungsaufgabe) - Anwenden
(Transferaufgabe/Syntheseaufgabe)
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Kalendergeschichte Geschichte, die zum Abdruck in Kalendern bestimmt war/ist;
volkstümlich-unterhaltsam; oft derb-schwankhaft; häufig belehrende, später didaktische
Funktion; seit Erfindung des Buchdrucks (erster gedruckter Kalender 1455) werden in die
Kalender zusehends belehrende Aufsätze, Rezepte, Legenden, Erzählungen, Satiren usw.
übernommen, die daher zu den beliebtesten Lesestoffen niederer Volksschichten gehörten;
Beispiele für Kalender, in denen derartige Geschichten erschienen sind: Grimmelshausen,
Ewigwährender Kalender (1670); J. P. Hebel, Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes
(= bad. literarischer Kalender, 1811); Bertolt Brecht, Kalendergeschichten (1949); seit
1801 bis heute hat sich der Volks-Kalender, z.B. "Des Lahrer Hinkenden Boten neuer
historischer Kalender für den Bürger und Landmann" erhalten.
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Kalkül Methode der
Ideenfindung, bei der es darauf
ankommt, dass man durch einen
fortlaufenden, in begrifflichen Gegensatzpaaren entwickelnden
Denkprozess (Binäroppositionen) die vielfältigen Facetten eines Themas
erschließen und damit "durchkalkulieren" kann.
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Kameratechnik h: Verfahren bei der Analyse von zumeist literarischen Texten
als produktive
Textarbeit; dabei
werden produktionstechnische Verfahren des Filmens auf die Analyse von
Texten angewendet; z.B. Einteilung in Kameraeinstellungen
(Einstellungsgröße), Kameraperspektiven (z.B. Vogel-, Normal- oder
Froschperspektive) - vgl.
Filmanalyse,
produktive Textarbeit
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Karikatur Zerrbild eines Sachverhaltes oder einer Person, das dadurch entsteht, dass
bestimmte Eigenschaften übertrieben, aber noch erkennbar, dargestellt werden,
um bestimmte Eigenarten zu verspotten, zu entlarven oder auch zu
kritisieren; häufig satirische Funktion, aber auch einfach nur
komisch-humorvoll; das Erkennen der Verfremdungen kann aber auch einfach nur
zur Unterhaltung dienen; neben
bildlich-graphischen Karikaturen auch literarische Karikaturen, z.B. als
Typenkomödie bei Molière, Shakespeare oder Cervantes - vgl.
karikaturistisches Verfahren,
politische Karikatur,
Pressekarikatur,
Personenkarikatur (Typenkarikatur,
Individualkarikatur,
Porträtkarikatur),
Einzelkarikatur,
Abfolgekarikatur
(chronologisch, vergleichend, chronologisch und vergleichend),
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Karikatur, politische vgl.
politische Karikatur
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Kasualpoesie
vgl. Casualcarmen,
Gelegenheitsdichtung,
Gelegenheitsgedicht
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Katachrese
uneigentliche Verwendung eines Wortes; 1. eine sprachliche Lücke wird
durch die metaphorische Verwendung eines anderen Wortes gefüllt, wenn
dafür ein spezifischer Ausdruck fehlt oder dieser verdrängt worden ist,
z.B. "Arm" bei einem Fluss, 2. Verwendung eines Ausdrucks,
dessen eigentliche wörtliche Bedeutung nicht mehr allgemein bewusst ist
3. Stilblüten, die auf einem
Bildbruch basieren: Wendungen, die von ihrer wörtlichen Bedeutung her gesehen
eigentlich nicht zueinander passen; geschieht oft unfreiwillig und wirkt
komisch; oft bestehend aus einer Kompilation von zwei Redewendungen,
Redensarten oder Sprichwörter, die Bildbereiche miteinander verknüpfen, die
nicht zusammenpassen. - vgl. Bildbruch,
Stilblüte,
Beispiele: 1. Glüh-Birne, Flaschen-Hals, Fluss-Arm; 2. Handschuh; 3.
Das ist der Funke, der das Fass zum Überlaufen bringt. -
Glauben Sie ja nicht, wen Sie da vor sich haben. - Wir ziehen alle am
selben Boot.
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Kataphorischer Verweis auch: Vorverweis; vorverweisende Verweisrichtung von
Pro-Formen
als Kohäsionsmittel auf der
Textoberflächenstruktur;
Funktion der Textverknüpfung: Spannungserzeugung beim Leser und
Schaffung einer Erwartungshaltung, welche Information "hinter" der
Pro-Form (z. B. Personal-
oder Demonstrativpronomen, Adverb oder Pronominaladverb steht; als Form
der (kataphorischen) Wiederaufnahme besonders häufig in
literarischen Texten
zu finden (z. B. Kurzgeschichten wie z. B.
▪ Wolfgang Borcherts,
Nachts schlafen die Ratten doch; ebenso Gestaltungsprinzip in vielen
journalistischen Schreibformen; – vgl.
anaphorischer
Verweis Beispiel: Falls er überhaupt kommt, bringt
Paul
die Musikanlage vorbei.
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Katastrophe Begriff aus der
Dramaturgie:
1. in der Tragödie: schlimmer Ausgang eines Geschehens (Tragödie);
häufig Tod mindestens einer der positiv angelegten tragischen Helden;
bringt die Lösung des Konflikts; 2. in der Komödie: Wendung zum Guten
durch eine humorvoll-komische Lösung der Verwicklungen) - vgl.
Drama,
pyramidaler Aufbau
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Kategorischer Syllogismus
auch:
assertorischer Syllogismus; – vgl.
Syllogismus,
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Kategorisieren
1. allg.: mentale Tätigkeit, bei der ein bestimmtes Objekt, ein
Sachverhalt oder eine Person nach feststehenden Kategorien in etwas
eingeordnet wird; gewöhnlich Einordnungen in eine Klasse von Objekten
etc. oder in der Literaturwissenschaft z. B. in Gattungen oder
Textsorten 2. Kategorisierungsweisen: a)
Klassifikation: disjunktive, d. h.
einander ausschließende Unterscheidung, "d. h. sie lassen (theoretisch)
keine Überschneidungen zu und verwenden Begriffe typischerweise strenger
als der Alltagsgebrauch" (Müller,
R. (2010, S.21); in der literaturwissenschaftlichen Gattungstheorie
häufig mit dem Ziel verbunden, bestimmte "Gattungskategorien nur mir
ähnlichen Texten zu füllen" (Korpusbildung); Beispiel:
Textsortenklassifikation b)
Typologie: Bestimmung von
Idealtypen, denen ein einzelnes Objekt, z. B. ein Text, mehr oder
weniger entsprechen kann; im Vergleich zur Klassifikation unschärfere
Kategorienbildung, die nicht den Anspruch erhebt, jeden konkreten
Einzelfall zweifelsfrei dem einen oder anderen Typ zuordnen zu können,
sondern Zwischen- und Mischformen hinnimmt; Beispiele: ▪
Typen von Männern,
▪
Schreibtypen,
▪
Parteitypen,
▪
Typologie von Parteiensystemen
▪
Formtypen
des Dramas, ▪
Idealtypischer Spannungsverlauf im Drama der geschlossenen Form
... c)
Familienähnlichkeit: Feststellung von historisch ausgeprägten
gemeinsamen Merkmalen, die als Kategorien gefasst, die Ein- bzw.
Zuordnung einzelner Objekte, z. B. Texte, ermöglichen; 3.
andere Definitionen: mitunter werden auch die Kategorisierung und
Klassifizierung als Ordnungs- bzw. Strukturierungsmethoden für
Informationen nach bestimmten Kriterien voneinander abgegrenzt; a)
Kategorisieren steht dann dafür, dass Gruppen von Objekten mit gleichen
Merkmalen gebildet werden b) Beim Klassifizieren geht es dann darum,
Grundformen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftreten (Typen) zu
identifizieren und z. B. in eine hierarchische Beziehung zueinander zu
bringen. - vgl. Klassifikation,
klassifizierende Definition,
Typologie,
Typus,
Idealtypus,
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Kausale Beziehung
konzeptionelles Deutungsmuster, mit dessen
Hilfe die Wahrnehmung von verschiedenen Dingen, Ereignissen oder Sachverhalten in einer
Grund-Folge-Beziehung zusammenhängend möglich wird - vgl.
Kausalität, Kausalsatz,
konditionale Beziehung,
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Kausaler Fehlschluss
–
vgl. Schluss,
Fehlschluss,
deduktiver Fehlschluss,
genetischer Fehlschluss, kausaler
Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
statistischer Fehlschluss
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Kausale Motivierung
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) neben der
finalen und
kompositorischen (ästhetischen)
Motivierung Bez.
für einen Motivierungstyp, der zur Erklärung eines Ereignisses (z. B.
die Handlung von Figuren oder nichtintendierte Geschehnisse bzw.
Vorkommnisse oder auch Zufälle) durch den Leser herangezogen wird; dabei
wird ein erzähltes Ereignis in
einen empirisch wahrscheinlichen oder zumindest möglichen
Ursache-Wirkungs-Zusammenhang eingebettet; betrifft sowohl das Handeln
der Figuren als auch Geschehnisse und Zufälle; kann prinzipiell
explizit, d. h. durch erklärende Ausführungen in der Erzähler- oder
Figurenrede, oder implizit dadurch erfolgen, dass der Leser zur
Erklärung der einzelnen Ereignisse sein eigenes Wissen (Weltwissen,
Gattungswissen, Textmusterwissen etc.) heranzieht und daraus das
Mögliche, Wahrscheinliche oder Notwendige für die erzählte Welt ableitet
(vgl.
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016, S.116f.); explizite kausale
Motivierung sind in Erzählungen vergleichsweise selten, kommen
allerdings dann vor, wenn eine Zustandsveränderung eine überraschende
Wendung des Geschehens darstellt und von daher der Erklärung bedarf;
meist jedoch eine Art von "Unbestimmtheitsstelle"
(Roman Ingarden) im Text, die "vom Leser im konkretisierenden Akt der
Lektüre, gesteuert durch entsprechende Textsignale, als gegeben
vorausgesetzt und hinzuimaginiert" (ebd.,
S.118) wird; Besonderheiten: a) in manchen Texten gibt es
widersprüchliche Signale, die die kausale Motivierung der Ereignisse bis
zum Ende der Geschichte offen halten (vgl.
ebd.) b) in vielen Texten ist vom Autor eine enge kausale
Verknüpfung von Ereignissen, die aufeinander folgen, gar nicht
intendiert (vgl.
ebd., S.124) c) viele Texte liefern zur Erklärung von Ereignissen
ein kausales Netz als "Gemengelagen aus
Handlungen, Ereignissen und Zufällen, die nicht als direkte
Ursache-Wirkungsketten" (Martínez
(2011a, S.5) angesehen werden können; – vgl.
Motivierung,
ästhetische
Motivierung, finale
Motivierung, kompositorische
Motivierung,
Unbestimmtheitsstelle, kausales Netz
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Kausales Netz
in der neueren Erzähltheorie
von
Mackie (1974) und
Martínez (2011a,
S.5) Bez. für die kausale Struktur von Geschichten, die so gut wie nie
eine einzelne
Zustandsveränderung darstellen; einzelne Ereignisse werden danach
oft nicht hinreichend durch ein einzelnes anderes Ereignis erklärt
(determiniert), sind daher kausal unterdeterminiert, also nicht
hinreichend kausal motiviert; ihre
Erklärung findet sich erst in "Gemengelagen aus Handlungen, Ereignissen
und Zufällen, die nicht als direkte Ursache-Wirkungsketten" (Martínez
(2011a, S.5) angesehen werden können; dadurch wird der
kontingente
Charakter von Geschichten erst möglich, die eben auch anders als in
einem quasi alternativlosen Ursache-Wirkungsgefüge, bei dem sich jedes
Ereignis streng kausal aus einem anderen ergibt, andere Möglichkeiten
für den weiteren Verlauf besitzen (vgl.
ebd.) – vgl.
Motivierung,
kausale Motivierung,
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Kausalität vgl. Kausale Beziehung
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Kausalsatz Teilsatz (Nebensatz) eines
Konjunktionalsatzes/Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der kausale Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes der adverbialen Bestimmung des Grundes (kausale
adverbiale Bestimmung) steht; wird häufig durch ein
Korrelat im übergeordneten Hauptsatz signalisiert; - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz
Beispiele in Konjunktionalsatzform: a) Sie fuhr aus der Haut,
weil er sie
erneut betrogen hatte. b) Er hat deswegen gelogen, weil
er keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat.
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Kennzahl vgl. Kennziffer
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Kennziffer Eine Kennziffer (auch: Kennzahl ist eine Maßzahl, die zur
Quantifizierung dient. Ihr liegt eine Vorschrift zugrunde, die regelt, wie
eine bestimmte Größe, ein Zustand oder ein Vorgang so gemessen wird, dass
die Messung reproduzierbar ist; sollen komplexe Sachverhalte oder Kausalzusammenhänge möglichst so verdichten, dass
sie in absoluten
Zahlen, Gleichungen, Formeln oder Indexwerten darstellbar sind;
Funktion: Rezipient soll seine Meinung bilden,
Beurteilungen abgeben, Rangfolgen herstellen und/oder Entscheidungen
treffen; Begriffe Kennziffern meistens aus zusammengesetzten
◦Nomen (◦
Komposita) gebildet;
dabei konkretisiert das ◦Bestimmungswörter (z. B. Frauen- oder Mietpreis-)
das nach ihm kommende, in der
◦Zusammensetzung am weitesten
rechts stehende ◦Grundwort
(z. B. -quote oder -index) - vgl. Kennzahl,
Kennziffernvergleich Beispiele: Aktienindex, Mietpreisindex, Arbeitslosenquote
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Kennziffernvergleich (auch: Kennzahlvergleich) - vgl.
Kennziffer,
Kennzahl, Diagramm,
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Kernbegriffe einzelne Wörter, Begriffe oder Fügungen, die für das Textverständnis (Textkohäsion)
unerlässlich sind, für den inhaltlichen Textzusammenhang sorgen und die Brückenfunktion
für das Textganze besitzen. - vgl.
Kernbegriffsmethode,
Texterfassung,
Cluster-Methode,
Mind Map-Methode,
Schlüsselbegriff,
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Kernbegriffsmethode Methode zur inhaltlichen Erfassung von Texten; Hervorheben und Herausschreiben, der den
Textzusammenhang steuernden
Kernbegriffe - vgl.
Texterfassung,
Cluster-Methode,
Mind
Map-Methode
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Kerntext (offizieller Brief)
vgl. Haupttext
(offizieller Brief)
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Key-visual Funktion eines Bildes in einer
Werbeanzeige;
"Schlüsselbild", da es das eigentliche Produkt abbildet - vgl.
Catch-visual,
Focus-visual
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Kindchen-Schema Darstellung eines Kopfes verwendet, der die typischen
Merkmale eines Kinderkopfes (rundliche Gesichtsform mit großen Augen
...) aufweist (oft auch in
Werbeanzeigen zu finden). Der Appell, der von dieser Darstellung ausgeht, führt
dazu, dass ein Betrachter unbewusst und quasi-automatisch eine Rolle
als Beschützerfigur einnimmt; (vgl.
Beckmaier 1992, S.84)
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Killerphrase
1. nach
Clark (1973)
ein Scheinargument, das dazu dienen soll, die Vorstellungen und Ideen eines anderen als
zur Problemlösung nicht geeignet hinzustellen; 2. Form
nicht-partnerschaftlichen Argumentierens, die den anderen mundtot machen soll
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Klangfiguren Wirkungsbereich rhetorischer Figuren:
rhetorische
Figuren, die sich auf die
Lautgestalt von Wörtern oder die akustische Gestalt eines Satzes beziehen
beziehen; wichtige Klangfiguren (es gibt keine allgemeinverbindliche
Systematik):
Alliteration,
Anapher,
Assonanz,
Epipher,
Reim,
rhetorische
Figuren
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Klappentext Werbewirksame Teilinhaltsangabe eines Buches, die auf die vordere oder
hintere Klappe des Schutzumschlags eines Buches gedruckt wird; bei Büchern
ohne Schutzumschlag ist der Klappentext auf dem Vorsatz oder Nachsatz des
Buches zu finden; Werbetext, der einen Lese-/Kaufappell beinhaltet;
Werbefunktion mehr oder weniger deutlich - vgl.
Inhaltsangabe,
Summary,
Précis
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Klarer Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert"
(Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts ( ▪
dunkler Stil
vs. klarer Stil );
Stil, "der nichts verschweigt, verschleiert oder nur andeutet, was zum
Verständnis nötig ist, und keine Begriffe und Vorstellungen voraussetzt,
die bei dem Leser [...] nicht vorausgesetzt werden können." (Schneider 1931,
S.67); Merkmale u. a.: Verwendung von Worten und Begriffen "in ihrem
allgemeingültigen Sinn" (ebd.,
S.70), Hinzufügung von beispielhaften Unterbegriffen zu einem Begriff
(vgl. ebd.,
S.71), Antithesen, eher
Vergleiche als
Metaphern, Zusätze, die "die
logischen Beziehungen zwischen den einzelnen Gedanken klarstellen und
das Gerüst des Ganzen durchsichtig machen"
ebd., S.72),
textlinguistisch gesehen die
Textkohärenz stärken; grundsätzlich kann
dieser Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
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Klassenarbeit - vgl.
Klausur,
Test
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Klassifikation
1. Bez. ein Kategorisierungssystem
der disjunktiven, d. h. einander ausschließenden Unterscheidung
bestimmter Objekte von anderen, die auf der Grundlage bestimmter
Kategorien als merkmalsgleich in Gruppen (Klassen) zusammengefasst
werden; Ziel: Abgrenzung und Ordnung der im Prozess der Klassifizierung
der erfassten Objekte, die im Verbund mit anderen Kategorien ein System
bilden; z.B.
Textsortenklassifikation, 2. als Kategorisierungssystem im
Ggs. stehend zur a) Typologie, bei der im Prozess der Typisierung,
Idealtypen bestimmt werden, denen Objekte mehr oder weniger entsprechen
können b) Familienähnlichkeit, bei der die unter die Kategorie fallenden
Objekte "kein einziges Merkmal per definitionem gemeinsam haben, sondern
(...) lediglich (wie die Mitglieder einer verzweigten Familie) teils in
diesem, teils in jenem Merkmal übereinstimmen." (Fricke/Zymner
1993, S. 248f.) - Kategorisieren,
Klassifizieren,
klassifizierende Definition
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Klassifizieren
1. im allgemeinen Sprachgebrauch oft als eine Art Sammelbegriff
Operationen verwendet, die eine Menge von Objekten nach einem oder
mehreren Merkmalen einer bestimmten Gruppe von Objekten zuordnen; 2. i.
e. S. mentale Tätigkeit, mit der die disjunktive Abgrenzung und Ordnung
von Objekten auf der Basis von Kategorien (Klassifikation) vorgenommen
wird- vgl. Klassifikation,
klassifizierende Definition,
|
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Klassifizierende Definition
Form der
intensionalen Definition, bei der man zur Bestimmung eines Begriffs
ausschließlich die Merkmale angibt, die alle mit dem jeweiligen Begriff
bezeichneten Gegenstände gemeinsam haben; bei der klassifizierenden
Variante der intensionalen Definition werden in der Regel zwei oder mehr
Merkmale angegeben, die dem Schema nächsthöhere Gegenstandsklasse und
spezifische Unterschiede zu den anderen Gruppen dieser Klasse folgt.
Beispiel: Ein "Macho" ist für mich ein Mann Mann, der sich
bewusst, überbetont männlich gibt, verhält und kleidet und sich dabei
stark an den traditionellen Bildern der männlichen Geschlechterrolle
orientiert. - vgl. Definition,
intensionale
Definition, Klassifikation,
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Klassische Gattungstrias
– vgl. Gattung, Literaturgattungen,
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Klausur - vgl.
Facharbeit,
Klassenarbeit
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Kleinformen, epische
vgl. Epische Kleinformen
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Kleinformen, literarische
vgl. Literarische
Kleinformen
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Klimax Steigerung Beispiel:
Überall gibt es Eifrige,
Übereifrige und Allzueifrige
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Klingende Kadenz
Form der Kadenz in der Verslehre; auch: klingender
Reim, weiblicher Reim; zweisilbiges
Versende in einer Folge von
Hebung
und Senkung,
d. h. letzte Silbe ist unbetont; Ggs. einsilbige
männliche Kadenz
mit einer
Hebung
am Versende, d.h. letzte Silbe ist
betont (= stumpfe Kadenz)
– vgl. Kadenz,
weiblicher Reim
Beispiele: a) Backe, backe, Kuchen (ẋx ẋx ẋx)
/ der Bäcker hat gerufen (x ẋx ẋx ẋx) b) Es
gibt so bange Zeiten (klingend) / Es gibt
so trüben Mut (stumpf) / Wo alles sich
von Weitem (klingend) / Gespenstig zeigen
tut. (stumpf) (Novalis, Geistliche Lieder, 1802)
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Klingender Reim
Bez. für den Reim eines
Verses, der zweisilbig mit einer
Hebung
und Senkung
endet (= klingende Kadenz); Ggs.
stumpfer Reim – vgl.
klingende Kadenz,
Reim, Kadenz,
weibliche Kadenz,
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Knapper Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (knapper Stil
vs.▪
breiter Stil);
deckt sich zum Teil mit dem
begrifflichen Stil
(vgl. Schneider 1931,
S.49), wenn es z. B. darum geht einzelne Phänomene zu einer Gattung
zusammenzufassen, Beispiele auf den Begriff zu bringen oder
Teilvorstellungen zu einer Gesamtvorstellung werden; zwei Hauptarten:
"»Einkochen"« (Nietzsche) (textlinguistisch geht es dabei um
verschiedene Verfahren der
Textkondensation) und "Auslesen und Auslassen" (ebd.);
Extremform ist der sog. Tagebuch- und Telegrammstil, der durch Aussparen von
Worten, hauptsächlich aus syntaktischen Bindegliedern entsteht (vgl.
ebd.); gemeinsam
ist beiden Arten "das Vermeiden von Umständlichkeiten, Umschreibungen
und Wiederholungen", wie sie den
breiten Stil mit seiner
Bevorzugung verschiedener Formen von
Rekurrenz
auszeichnen; "Schulbeispiele" (ebd.,
S.51) sind ▪ Gotthold Ephraim
Lessings (1729-1781) ▪
Fabeln,
die "Ergebnis des Auslesens und Zusammenziehens zugleich" (ebd.)
sind; im Übrigen ist der
Nominalstil, wenn "substantivische Wendungen ganze Sätze vertreten"
(ebd., S.52)
typisch für den knappen Stil in verschiedenen
Gebrauchstexten;
grundsätzlich kann der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch
in einem einzelnen Text zwischen den beiden Polen der Kategorie
wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
klarer Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
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»Knittelvers mitunter auch: Knüttel-, Knüppel- oder Klippelvers genannt; vom 16- bis 18.
Jahrhundert Bezeichnung des binnengereimten
Hexameters oder eines
Hexameterpaares im Endreim; im 16. Jh. der wohl berühmteste Vers seiner Zeit
(vgl. Elit 2008, S.45);
verwendet dabei in erzählenden Texten wie z. B. der kleinepischen
Sprechspruchdichtung oder in den burlesken »Fastnachtsspielen
von »Hans
Sachs (1494-1576); im 18. Jh. abwertende Bezeichnung für schlecht
gereimte Verse; heute eher neutrale Bezeichnung für den vom 15. Jahrhundert
bis »Martin Opitz (1597-1639) dominierenden 4 hebigen Reimvers; er
unterscheidet sich von seinen mittelhochdeutschen Vorläufer durch eine
andere Bildung der Kadenz: im Knittelvers kommen nur noch einsilbige
männliche und zweisilbige weibliche Schlussbetonung am Versschluss bzw. im
Reim vor;
Beispiel: O sähst du, voller Mondenschein / Zum letzten Mal auf
meine Pein, / Den sich so manche Mitternacht / An diesem Pult
herangewacht. / Dann über Büchern und Papier, / Trübsel'ger Freund,
erschienst du mir! / Ach, könnt ich doch auf Bergeshöhn / In deinem
lieben Lichte gehn, / ... (»Johann
Wolfgang von Goethe; Faust, Der Tragödie erster Teil, Nacht)
|
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»Knowledge building
1. engl.
»knowledge building; Abk. KB, dt.: Wissensaufbau; 2. Ansatz
der auf Arbeiten von
Marlene Scardamalia und Carl Bereiter (2006) zurückgeht, die dieses
Konzept vor allem im schulpädagogischen Rahmen anwenden; Unterscheidung
zwischen Wissensaufbau (knowledge building) und Lernen (learning);
Lernen als innerer, meist nicht beobachtbarer Prozess, der zu
Änderungen im Verhalten, der Einstellungen oder Fähigkeiten führt;
Wissensaufbau (knowledge building) als konstruktiver Vorgang, der
"öffentliches" Wissen (public knowledge) ( in dt. etwa
Weltwissen,
thematisches Wissen)
schafft oder modifiziert, das auch von anderen Personen bearbeitet und
genutzt werden kann; 3. schreibdidaktische Bedeutung: Aufbau von
thematischem Wissen kann auch ohne besonderen Schreibunterricht die
allgemeine Textqualität, Kohärenz, die
Verwendung sprachlicher Mittel, Wortschatz und die
„Wissenschaftlichkeit“ verbessern (vgl. Behrens (2017), in:
Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik (German Edition)
(Seite75). Waxmann Lehrbuch. Kindle-Version) - vgl.
Weltwissen,
thematisches Wissen
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Knowledge making
Bez. für eine bestimmte Form der Kooperation beim
kooperativen
Schreiben, bei dem das Schreibteam explizit
Bezug auf das Wissen anderer Autoren nimmt , das im
(wissenschaftlichen)
Diskurs
zu einem Thema veröffentlicht worden ist. - vgl.
kooperatives Schreiben,
Co-Authoring,
Workshopping
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Knowledge of audience
dt. Wissen über einen Adressaten; im ▪
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980) einer der Faktoren mit denen ein Schreiber eine
Schreibaufgabe (writing
assignment) in seinem
Schreibprozesses (writing
process) löst, gehört zum
Aufgabenumfeld (task environment) des Schreibprozesses - vgl.
Adressat,
Adressatenbezug,
Schreibprozessmodell (Hayes/Flower 1980)
|
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Knowledge of topic
dt. thematisches Wissen;
im ▪
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980) einer der Faktoren der
Schreibaufgabe (writing
assignment), die zum
Aufgabenumfeld (task environment) des
Schreibprozesses (writing
process) gehört - vgl.
inhaltliches Wissen,
Schreibprozessmodell (Hayes/Flower 1980),
|
|
Knowledge telling auf
Bereiter/Scarmalia (1987) zurückgehende Bezeichnung für eine
Schreibstrategie ungeübter Schreiber, die ihr an bestimmte Schlüsselwörter
gebundenes (Vor-)Wissen beim Schreiben überwiegend assoziativ abrufen;
dieses wird dann meisten erzählend oder berichtend ohne weiteren
Planungsaufwand niedergeschrieben; versiertere Schreiber können, wenn sie
über entsprechende Textmuster verfügen, auch beim Schreiben in einem Zug so
verfahren; Gegensatz: knowledge transforming - vgl. Schreibstrategie,
Schreibprozess, knowledge transforming
|
|
Knowledge transforming auf
Bereiter/Scarmalia (1987) zurückgehende Bezeichnung für eine
Schreibstrategie geübter Schreiber, die während des Schreibens über ihren
Schreibprozess und seine Bedingungen reflektieren und daher in einem
deutlich verzögerten Sprachgestaltungsprozess auch dem Denken Raum gibt und
beim Schreiben neues Wissen konstruiert Gegensatz:
knowledge telling - vgl. Schreibstrategie,
Schreibprozess, knowledge telling
|
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»Kognition Allgemeine Bezeichnung für "mentale" Prozesse wie Denken, Wahrnehmen,
Erinnern usw. (vgl.
Gerstenmaier 1995, S.256) - vgl.
Kognitionspsychologie
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Kognitionspsychologie experimentelle psychologische Forschungsrichtung, die sich mit den
Strukturen und Prozessen des menschlichen Geistes befasst;
Untersuchungsgegenstände sind u. a. die verwandten Phänomene Wahrnehmung,
Gedächtnis, Wissen, Problemlösen, Verstehen, Intelligenz; (vgl.
Kail/Pellegrino 1988, S.54) überwiegend verstanden als
Wissenschaft von der menschlichen Informationsverarbeitung (vgl.
Wessels 1984, S.45) - vgl.
Kognition,
kognitive
Psychologie,
|
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Kognitionstransformierendes Schreiben
Bez. für Schreiben, das im Ggs. zum
intertextuellen
Schreiben nicht auf einen existierenden Primärtext referiert und
diesen in irgendeiner Weise wiedergibt (vom Abschreiben bis hin zum
Übersetzen), sondern eigenes Wissen (z. B. Weltwissen, Fachwissen etc.)
aus dem Gedächtnis in einen eigenen (Primär-)Text transformiert - vgl.
intertextuelles
Schreiben
|
|
Kognition
und Erzählung
– vgl. Kognition,
Kognitionspsychologie,
Erzähltheorie,
neuere Erzähltheorie,
Textverstehen,
Erzählung,
erzählender Text,
|
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Kognitive Fertigkeiten Tätigkeiten im Bereich des
Handlungswissens;
Formen: "geistiges Wissen" im weitesten Sinne, intellektuelle
Fähigkeiten, (vgl.
Jarz
1997, S.77,
Mandl/Spada
(1988) - vgl.
Fertigkeiten,
Handlungswissen
|
|
Kognitive Gliederung Im Verständlichkeitsansatz Norbert Groebens die Dimension, die für das
Textverständnis am wichtigsten ist; inhaltlich-kognitive Strukturierung
wirkt sich im Zusammenwirken mit der Verständlichkeitsdimension
kognitiver Konflikt am positivsten auf die Behaltensleistung im
Gedächtnis aus (vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.181) -
kognitiver Konflikt,
Verständlichkeitsdimension,
Verständlichkeit
|
|
Kognitiver Konflikt 1) Unvereinbare Verhaltensantworten eines Individuums auf gegebene
Reizgegebenheiten (z.B. Zweifel, Perplexität oder Konfusion) ;
Auslösefaktoren: a) kollative Variabeln (spezifische Merkmale eines
Gegenstande) wie Neuheit, Überraschung, Unsicherheit,
Widersprüchlichkeit (Inkongruenz) b) Beim Textlernen: konfliktevozierende
Fragen, inkongruenter Rückbezug auf Bekanntes, widersprüchliche
Alternativen, Neuheit und Überraschung 2) Im Verständlichkeitsansatz von
Norbert Groeben eine der vier Verständlichkeitsdimensionen - vgl.
Textverständlichkeit,
Verständlichkeitsdimensionen,
Verständlichkeitsstrategien,
kognitive Gliederung
|
|
Kognitives
Schema
auch: script, frame; in der
Kognitionspsychologie
dynamische, statische Repräsentationen oder womöglich nur als Teil miteinander in
Verbindung stehender (konnektionistischer) Netzwerke im Gedächtnis
vorhandene Repräsentationen, mit denen Wahrnehmungen (einschl. Emotionen),
und Informationen auf der Grundlage einer Komplexitätsreduktion
top-down und mit
Inferenzen verarbeitet können;
dienen auch zur Handlungssteuerung; in Schemata wird Wissen
unterschiedlicher Wissensinhalte über einen bestimmten Realitätsbereich
gespeichert; sie bilden Erwartungen über ein typisches Setting aus und
besitzen Leerstellen (slots), die (auch nur probehalber - aufgefüllt
werden können (default assingment); – vgl.
Schematheorie,
schemageleitete
Strategie,
|
|
Kohärenz allg. lat. cohaerentia = Zusammenhang;
unterschiedliche Begriffe und Begriffsverwendung in
Textlinguistik,
Kognitionswissenschaften
und
neuerer Erzähltheorie; – vgl.
Kohärenz (Textlinguistik),
Kohärenz
(Kognitionswissenschaften),
Kohärenz (neuere
Erzähltheorie)
|
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Kohärenz (Kognitionswissenschaft)
in der
Kognitionswissenschaft bzw. ▪
Kognitionspsychologie Terminus, der den Grad der ▪
Familienähnlichkeit eines
bestimmten Objekts, Exemplars oder Beispiels beschreibt; im Rahmen einer
Begriffshierarchie
ist ein Begriff je kohärenter, desto spezieller er ausfällt; z. B. Ski
ist kohärenter als Wintersportgerät, Alpin-Ski kohärenter als Ski; oder:
Gitarre ist kohärenter als Musikinstrument, Konzertgitarre kohärenter
als Gitarre; folgt man einer umfassenden Begriffshierarchie von oben
nach unten, dann gibt es eine Schwelle, das sogenannte
Basislevel
(basic level), bei dem die Kohärenz
"sprunghaft ansteigt." (Jäkel/Meyer
2013, S.312) –
vgl. Kohärenz, Begriffshierarchie,
Basislevel,
|
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Kohärenz (neuere
Erzähltheorie)
a) in der
neueren Erzähltheorie
wird der Begriff der Kohärenz verschiedenen Dimensionen des Erzählens
zugeordnet:
- pragmatische Kohärenz: Herstellung von Kohärenz "durch die
kommunikative Absicht des Erzählers und die Funktion der Erzählung
innerhalb eines sozialen Handlungsrahmens" (Martínez
2011a, S.2)
- Kohärenz der Erzählung: Strukturierung des Erzähltextes als
funktionale Einheit durch Gestaltung des Textes in Form von
Erzählschemata
- Kohärenz der Geschichte: "Satzübergreifende
inhaltlich-semantische Konsistenz der im Text dargestellten Welt" (ebd.,
S.3)
b)
in der
neueren Erzähltheorie
von Wolf
Schmid (2005, S.27) sind die zeitliche und die unzeitliche
Verknüpfung der Geschehensmomente der Geschichte
(Äquivalenz) grundlegende
Strukturen, mit denen die Kohärenz der Geschichte hergestellt wird;
dabei unterscheidet er die thematische von der formalen Äquivalenz;
- vgl-
Kohärenz,
Erzählschemata,
neuere Erzähltheorie, Geschichte, Äquivalenz
|
|
Kohärenz (Textlinguistik)
1.) allg. in der ▪ Textlinguistik
Begriff zur Bezeichnung unterschiedlicher Dimensionen,
die
für den Textzusammenhang sorgen; Terminologie allerdings uneinheitlich,
da es einen sehr weiten und einen engeren Kohärenzbegriff gibt;
2.) weiter
Kohärenzbegriff: umfasst sowohl die sogenannte "grammatische
Kohärenz" als auch die inhaltlich-thematische Kohärenz (vgl.
Brinker 52001,
S.21, 92018, S.25) und damit alle expliziten und
impliziten Relationen, mit denen der Textzusammenhang hergestellt wird;
3.) engerer Kohärenzbegriff:
inhaltlicher und
außersprachlicher Bezug (Texttiefenstruktur)
von Sätzen, die als
Text verstanden
werden; Text als komplex strukturierte, sowohl thematisch als auch
konzeptuell zusammenhängende Einheit;
Textverstehen
als Erschließen der jeweiligen Tiefenstruktur des Textes (Sinngebung)
(vgl.
Linke
u. a. 1994); damit terminologische Unterscheidung zwischen den
grammatischen Verbindungen (▪
Kohäsion) und den inhaltlichen Verbindungen (Kohärenz) (vgl.
Beaugrande/Dressler 1981); die ▪
Kohäsionsmittel werden in ▪
syntaktisch-systemlingusitischen
Ansätzen genau untersucht; – vgl.
Textlinguistik,
Textkohärenz,
Texttiefenstruktur,
Grammatische Kohärenzbedingungen,
Kohäsion,
Kohäsionsmittel,
Similarität,
Textkohäsion,
|
|
Kohärenzbedingungen, grammatische
vgl.
Grammatische Kohärenzbedingungen
|
|
Kohäsion lat. cohaerere = verknüpfen; in der ▪
Textlinguistik: grammatische, aber
auch semantische Verknüpfung von Wörter, Sätzen oder Satzfolgen, die
sich auf der
Textoberflächenstruktur
befindet durch verschiedene
Kohäsionsmittel
(z.B.
Rekurrenz,
Pro-Formen
usw.); vgl.
Kohäsionsmittel,
Textoberflächenstruktur,
Kohärenz,
Textlinguistik,
Konjunktionen,
Verknüpfungswörter,
|
|
Kohäsionsmittel Sprachliche Mittel, mit denen auf der
Textoberflächenstruktur
syntaktische und semantische Bezüge herstellen lassen; Formen:
▪
Rekurrenz,
▪
Substitution,
▪
Pro-Formen,
▪
bestimmter und unbestimmter Artikel (Textdeixis und Wissendeixis), ▪
Situationsdeixis,
▪
Ellipse,
▪
explizite
(metakommunikative) Textverknüpfung, ▪
Tempus,
▪
Konnektive
(Konjunktionen und Pronominaladverbien) – vgl. Kohäsion Rekurrenz,
Substitution,
Pro-Formen,
Ellipse,
Konnektive
Kohärenz,
|
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Kollaboratives Schreiben 1)
(engl. Collaborative Writing) Bezeichnung für einen Textproduktionsprozess,
von mehreren Autoren gemeinsam gestaltet wird, und an dessen Ende ein in
Mehrautorenschaft gemeinsam erstellter Text steht; in dieser Verwendung
weitgehend synonyme Verwendung mit dem Begriff des
kooperativen Schreibens; 2)
häufig zur Unterscheidung von dem auf einer Face-to-Face-Kommunikation
beruhenden kooperativen Schreiben verwendet, bezeichnet es ein Schreiben,
das sich moderner elektronischer Mittel der Kommunikation im Zusammenhang
mit Web 2.0-Anwendungen bedient - vgl. kooperatives Lernen,
kooperatives Schreiben,
|
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Kollokation
1) in der Linguistik Bez. für die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit, dass
bestimmte Wörter oder sonstige lexikalische Einheiten in einer
Wortgruppe oder Wortverbindung (Syntagma) gemeinsam vorkommen; eine
Kollokation liegt dann vor, wenn ein Sachverhalt zwar durch mehrere
Wörter und Wortverbindungen ausgedrückt werden kann, aber von den
Sprechern/Schreibern wie ein regelmäßiges Muster meistens dieselbe
Wortkombination und Wortverbindung verwendet wird; bestimmte Wörter einer Sprache haben danach ein
unterschiedliches kollokatives Potential, d. h. sie können dann z. B.
als Substantive/Nomen eine Bedeutungsbeschreibung für bestimmte Lesarten
erhalten durch die Verbindung mit typischen Adjektiven,
Kasus-Substantiven (Apposition, Genitiv), Verbindungen mit
Präpositionen, Verben oder idiomatischen Wendungen; als Verknüpfungs-
Verträglicheitsbeziehungen sind sie in unserem Wortschatz (Lexikon)
schon als solche gespeichert ;Beispiele dafür: blondes Haar (nicht
möglich: blondes Haus), eine junge Frau, der starke Mann
(nicht möglich: starkes Haus) (vgl.
Lewandowski,
Linguistisches Wörterbuch, Teil 2, 51990, S.549f.); 2)
als Formulierungsmuster sind Kollokationen charakteristische
Verknüpfungen von lexikalischen Einheiten und typischen syntaktischen
Konstruktionen, mit denen wir unsere Erfahrungen in der
Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt in komplexer Form in unserem
Langzeitgedächtnis
speichern und bei Bedarf wieder als Ganzheiten abrufen und aktivieren
können; viele Kollokationen sind typisch für bestimmte
Kommunikationsbereiche, z. B. Bildungsbereich: Lehrer und Erzieher,
bildungsferne Schülerinnen und Schüler fördern, vertrauensvolle
Zusammenarbeit von Schüler*innen, Lehrkräften und den Eltern;
Rechtswesen und Rechtspflege: mutwillige Sachbeschädigung ...,
schwere Körperverletzung ... strafrechtlich verantwortlich ...;
Kollokationen fungieren auch als Indikatoren für bestimmte
Textsorten: Im Namen des Volkes... (Gerichtsurteil), in
tiefer Trauer ... (Todesanzeige), es war einmal ...
(Märchen); 3) als
stereotype Textkonstitutive sind die assoziativen Verknüpfungen
lexikalischer Einheiten mit syntaktischen Konstruktionen der Kollationen
besonders eng und weisen als formelhaft geprägte Einheiten eine Bindung
an bestimmte Phasen der Textkonstruktion auf; dies ist z. B. der Fall
a) bei der Kontaktaufnahme mit Formulierungen wie Hallo! Grüß
dich! Hi! Guten Tag! b) beim Kontaktabschluss:
Tschau/Ciao! Tschüss! Bis dann! Bye-bye! c) am Anfang eines
Textes: Bezug nehmend auf Ihr schriftliches Angebot/Ihr Schreiben ...(Geschäftsbrief)
d) am Ende eines Textes: Mit freundlichen Grüßen
(Grußformel in Geschäftsbrief) Liebe Grüße! (vgl.
Heinemann/Viehweger 1991, S.166f.); e) am Ende einer
Präsentation/eines Vortrags: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
– vgl. Kollokationswissen,
Textprozeduren,
Formulierungsroutine,
|
|
Kollokationswissen
"Wissen über häufig wiederkehrende Verknüpfungen und Verknüpfbarkeiten
lexikalischer Einheiten" (Kollokationen)
(vgl.
Heinemann/Viehweger 1991, S.166); – vgl.
Kollokation,
|
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Kolportage 1. als literarisch von minderer Qualität angesehener Bericht, der auf
billige Wirkung aus ist 2. Verbreitung von Gerüchten
(Kolporteur=Gerüchteverbreiter, kolportieren) 3. (veralt.) (Hausierer-)
Handel mit Kolportageliteratur
|
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Kolportageliteratur billige, literarisch wenig angesehene (Unterhaltungs-)Literatur, auch
gleichbedeutend verwendet mit Schundliteratur - vgl.
Kolportage
|
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Kommentar - vgl. Gebrauchstexte,
wissenschaftliche Gebrauchstexte, publizistische Gebrauchstexte,
journalistische Darstellungsformen,
Leitartikel,
|
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Kommentierender
Leserbrief 1)
Privater
Gebrauchstext (Brief) mit überwiegend
argumentativer
Themenentfaltung;
(Journalistische) Darstellungsform/Schreibform, mit der Leser einer
Pressepublikation ihre Meinung zu einer Veröffentlichung oder einem
Thema, das sie interessiert, kundtun können; Formen:
Freier
kommentierender Leserbrief,
textbezogener kommentierender Leserbrief
- vgl.
Leserbrief,
freier
kommentierender Leserbrief,
textbezogener kommentierender Leserbrief
,
|
|
Kommentierendes
Schreiben
auch:
argumentierendes Schreiben; 1) vom •
Stiltyp her gesehen eine
Komponente des •
Funktionalstils des Journalismus, die die verschiedenen, vor allem •
meinungsbetonten •
journalistischen
Darstellungsformen, wie z. B. dem
Leitartikel, •
Kommentar oder der •
Glosse prägt; 2) im Bereich der •
schulischen Schreibformen Bez. für
das argumentierende/argumentative bzw.•
erörternde
Schreiben in unterschiedlichen •
Formen
und verschiedenen
• Textordnungsmustern zur Strukturierung beim schriftlichen
Argumentieren
- vgl.
argumentierendes
Schreiben,
argumentatives Schreiben,
erörterndes Schreiben,
erklärend-argumentatives Schreiben,
informierendes
Schreiben,
|
|
Kommissive
(Sprechakte)
in der ▪ Sprechaktklassifikation
von
»John R. Searle
(geb. 1932) einer der fünf Sprechaktklassen bzw. -typen; bei den
Kommissiven richtet sich der
propositionale Gehalt der Äußerung stets auf die Zukunft;
Beispiele: versprechen,
drohen, anbieten, ankündigen, geloben, garantieren, schwören,
vereinbaren, sich verabreden, wetten, ausmachen usw. der
Fall; pointiert
ausgedrückt sind Kommissive "Sprechakte, durch die der Sprecher
zu erkennen gibt, was er selbst vorhat zu tun. "
(Hindelang
42004, S. 50) – vgl.
Sprechakte,
Sprechakttypen,
Assertive,
Repräsentative,
Direktive,
Deklarationen,
Expressive,
|
|
Kommunikat fachwissenschaftlicher Terminus der Textlinguistik, der als Oberbegriff für
"die Gesamtmenge der in einer kommunikativen Interaktion auftretenden
Signale" (Kallmeyer u
.a. 1974, S.45) verwendet werden kann, während der Begriff Text
Sprachliches bezeichnet; nach
Adamzik (2002, S,174,
2004, S.43) lassen sich
Kommunikate in monomedial sprachliche (= Texte) und multimediale Kommunikate
einteilen, bei denen dann nur der sprachliche Teil als Text bezeichnet wird.
Kommunikate unterschiedlicher Komplexität stellen z. B. Werbeanzeigen, die
aus Bild- und Textelementen bestehen, Karikaturen
aber auch Filme dar.
|
|
Kommunikation (lat. communicatio »Mitteilung« con »gemeinsam«, munus »Aufgabe, Leistung«
Begriff, der von verschiedenen wissenschaftlichen. Disziplinen verwendet
wird; besonders wichtig in der Journalistik und Medienforschung. Zahlreiche
verschiedene Kommunikationsmodelle. a) Nachrichtentechnisches Modell
der Kommunikation: Eine aus einer »Quelle« stammende »Information« oder
Nachricht wird von einem »Sender« als Signal durch einen »Kanal« an einen
»Empfänger« übermittelt, der das »Bestimmungsziel« der Nachricht ist; der
Übertragungsprozess der Nachricht kann im Kanal durch »Rauschen»
gestört werden; Modell wurde auf das menschliche Verständigungshandeln
insgesamt übertragen und auch zum Teil als Grundmodell u. a. auch für die
Literatur eingesetzt (Jakobson);. allerdings wird die menschliche
Verständigung dadurch nachrichtentechnisch verkürzt; aber auch auch
Einbeziehung verschiedener Formen von Verständigung, insbesondere
paralinguistische und nonverbale Kommunikation. b) Konstruktivistisches
Modell
Watzlawick u. a. (1967) Unterscheidung zwischen zwei verschiedenen Modalitäten von Kommunikation beziehungs- und sachbezogene Kommunikation- vgl.
Face-to-Face-Kommunikation,
Adressat,
nonverbale Kommunikation,
Körpersprache,
Interaktion,
parasoziale Interaktion
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Kommunikation, akustische vgl.
akustische Kommunikation
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Kommunikation, asynchrone
vgl. Asynchrone
Kommunikation
|
|
Kommunikation, dramatische
vgl. Dramatische
Kommunikation
|
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Kommunikation, epische
vgl. Epische
Kommunikation
|
|
Kommunikation, haptische vgl.
haptische Kommunikation
|
|
Kommunikation, literarische
vgl.
Literarische Kommunikation
|
|
Kommunikation, narrative
vgl. Narrative
Kommunikation
|
|
Kommunikation, nonverbale vgl.
nonverbale Kommunikation
|
|
Kommunikation, olfaktorische vgl.
olfaktorische Kommunikation
|
|
Kommunikation, synchrone
vgl. Synchrone
Kommunikation
|
|
Kommunikation, taktile vgl.
taktile Kommunikation
|
|
Kommunikation, visuelle vgl.
visuelle Kommunikation
|
|
Kommunikation, zerdehnte
vgl. Zerdehnte
Kommunikation
|
|
Kommunikationsbereich
Bez. für eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche in einer arbeitsteilig
organisierten pluralistischen Gesellschaft, die bereichstypische
kommunikative Funktionen der Sprache und bereichstypische
interaktionelle Bedingungen aufweisen, die aus den für diesen
Kommunikationsbereich typischen kommunikativen Tätigkeiten hervorgehen;
z. B. institutionelle Kommunikationsbereiche wie Gerichtswesen,
Verwaltung; Bildung, Wissenschaft; Politik, Wirtschaft, Alltag, ..
|
|
Kommunikationsmodus 1. in der
Textlinguistik Bezeichnung
für "die mit dem Text vom
Emittenden dem Rezipienten
gegenüber ausgedrückte Art des kommunikativen Kontakts" (vgl.
Brinker
1997, S.96); Kommunikationsmodus eines Textes wird im
Allgemeinen nur durch eine kommunikative Funktion (z. B. informativ,
appellativ, persuasiv ...) bestimmt, die wiederum als Textfunktion
bezeichnet werden kann (ebd.) vgl.
Textlinguistik,
Textfunktion
|
|
Kommunikatives Schreiben 1.
(communicative writing) in
Carl Bereiters (1980) ▪
Stadien-Modell der
Schreibentwicklung das dritte von insgesamt fünf Stadien, in dem ein
Schreibender a) über die grundlegenden Fähigkeiten, sich
schriftsprachlich zu äußern und assoziativ zu schreiben, verfügt
(assoziatives Schreiben)
b) das Schreiben normgerecht beherrscht (performatives
Schreiben) und c) sich in andere Personen hineinversetzen kann, um ein
adressatenorientiertes Schreiben umzusetzen (= communicative writing) 2. nach
Fix (2206/2008) Bereich
der ▪
Schreibfunktionen,
die vom Schreiben für andere und Schreiben an andere gebildet wird; ähnlich
auch (Ludwig 1980,
S.85ff.) Schreiben mit der der ▪
Schreibfunktion,
andere von etwas zu überzeugen oder sie auf irgendeine Art und Weise
zu beeinflussen) - vgl.
Schreibentwicklung,
assoziatives Schreiben,
performatives Schreiben,
authentisch-gestaltendes/reflektiertes Schreiben,
epistemisches Schreiben,
Schreibfunktionen, zu
Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
konservierendes Schreiben,
konzipierendes Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives
Schreiben,
transferierendes Schreiben,
|
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Kompakte figurale Perspektive
(auch: kompakte personale Perspektive) im Konzept der
Erzählperspektive von »Wolf
Schmid (geb. 1944)
(2005)
Bezeichnung für eine Erzählperspektive, welche die verschiedenen
Parameter zur Darstellung des
Geschehens in einem Erzähltext oder in bestimmten Teilen davon nur
einer Figur oder Figurengruppe zuordnet (= ▪
figurale bzw. personale Perspektive ), die das erzählte Geschen mit
fünf ▪
Parameter der Perspektive Raum, Ideologie (Wissen, Denkweise,
Wertungshaltungen, geistiger Horizont), Zeit, Sprache und Perzeption
(Wahrnehmung) erfasst und darstellt; Ggs.
kompakte narratoriale
Perspektive – vgl.
Perspektive,
kompakte narratoriale
Perspektive, distributive Perspektive
|
|
Kompakte narratoriale Perspektive
im Konzept der
Erzählperspektive von »Wolf
Schmid (geb. 1944)
(2005)
Bezeichnung für eine Erzählperspektive, welche die verschiedenen
Parameter zur Darstellung des
Geschehens in einem Erzähltext oder in bestimmten Teilen davon nur
dem Erzähler bzw. der Erzählinstanz zuordnet (= ▪
narratoriale Perspektive), die damit allein, also ohne, dass das
Geschehen aus dem Blickwinkel einer Figur betrachtet wird (= ▪
figurale bzw. personale Perspektive ), das Geschehen erzählt und
dabei perspektiviert
mit Hilfe von den fünf ▪
Parameter der Perspektive Raum, Ideologie (Wissen, Denkweise,
Wertungshaltungen, geistiger Horizont), Zeit, Sprache und Perzeption
(Wahrnehmung) – vgl.
Perspektive,
kompakte figurale/personale
Perspektive, distributive Perspektive
|
|
Kompakte personale Perspektive
vgl. Kompakte figurale
Perspektive
|
|
Komparation auch: Steigerung; Flexion der (steigerbaren) Adjektive; Veränderung nach
ihrer Intensität - vgl.
Flexion,
Flexionsformen,
Konjugation,
Deklination
Beispiel: schön, schöner, am schönsten
|
|
Komparativisches Erzählen Erzählverfahren, das einen Bezugsraum schafft, in dem alles einander zugeordnet
ist; Elemente der erzählten Welt werden vom Erzähler selbst in eine
(vergleichende) Beziehung zueinander gesetzt und damit geht die
Darstellung der erzählten Welt über die bloße Kontrastierung
hinaus; - Beispiel:
Thomas
Mann, Die Buddenbrooks
|
|
Kompendium 1. Zusammenfassung, Überblick; 2. Pensum;
3.Abriss,
kurzgefasstes Lehrbuch; 4. im Zusammenhang mit einer schulischen
Schreibaufgabe (Kompendiumsaufgabe) eine Zusammenstellung von Texten zu
einem bestimmten Thema, die von Schülerrinnen und Schülern, meistens als
Teil eines ergebnisorientierten Schreibprozesses bearbeitet und in einer
Mappe zusammengestellt werden (= ▪ Kompendiumaufgabe) - vgl.
Kompendiumaufgabe,
Dossier,
|
|
Kompendiumaufgabe Aufgabentyp der schriftlichen Abschlussprüfung in der Realschule in
Baden-Württemberg; - vgl.
materialgestützte
Erörterung,
|
|
»Kompetenz
1.
(lateinisch competere: zusammentreffen, ausreichen, zu etwas fähig
sein, zustehen; ) allg.: Fähigkeit, Vermögen, Zuständigkeit, Befugnis;
2. Begriff mit unterschiedlichen Bedeutungen in verschiedenen
Bereichen, Wissenschaften und Kontexten; a) Berufliche Kompetenzen
wie »Handlungskompetenz,
»Managementkompetenz
oder »Führungskompetenz;
b) »Kompetenz
(Psychologie): Fähigkeiten und Fertigkeiten allgemein; e)
Kompetenz
(Pädagogik): Fähigkeiten und
Fertigkeiten im pädagogischen Kontext; f) »Kompetenz
(Linguistik): Sprachwissen im
Gegensatz zum Sprachkönnen; g) »Kompetenz
(Bakterien: Fähigkeit von
Zellen, außerhalb der Zelle vorliegende DNA aufzunehmen; h)
»Kompetenz
(Organisation):, die mit einer
bestimmten Stelle verbundenen Berechtigungen und Pflichten; - vgl. Kompetenz
(Pädagogik),
volitionale Kompetenz,
Schreibkompetenz, ...
|
|
»Kompetenz (Pädagogik)
1. a)
Begriff geht u. a. auf »Wolfgang
Klafkis »Kompetenzmodell
der »kritisch-konstruktiven
Didaktik zurück; das Modell erfasst die »Fähigkeiten
und »Fertigkeiten, in
bestimmten Gebieten Probleme zu lösen, sowie die Bereitschaft, sich mit dem
Problem zu befassen und die Lösung(en) letztendlich auch umzusetzen;
b) Kompetenzbegriff umfasst demnach sachlich-kategoriale, »methodische
und »volitionale
Elemente, die miteinander verknüpft und auf unterschiedliche Gegenstände und
Sachverhalte angewendet werden können;
Ziener (2008, S.21):
"Kompetent ist ein Mensch, der über Sachkenntnis verfügt, mit der er umgehen
und zu der er sich verhalten kann. Kompetenzen setzen sich zusammen aus den
drei Dimensionen der Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen, oder,
gleichbedeutend: Wissensbestände, Fähigkeiten und Techniken sowie
Bereitschaften und Haltungen - und zwar in ihrem wechselseitigen
Zusammenspiel:" - vgl. Kompetenzstandards,
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzraster,
metakognitive
Kompetenz, volitionale
Kompetenz,
|
|
Kompetenz, inhaltliche vgl.
inhaltliche Kompetenz
|
,
|
Kompetenz, metakognitive vgl.
Metakognitive
Kompetenz
|
|
Kompetenz, narrative
vgl. Narrative Kompetenz
|
|
Kompetenz, sprachliche vgl.
Sprachliche Kompetenz
|
|
Kompetenz, volitionale
vgl. Volitionale
Kompetenz
|
|
Kompetenzabbild
im ▪
überfachlichen Kategoriensystem von
Luthiger/Wilhelm/Wespi
(2014, S.58) eines von zehn Merkmalen kompetenzorientierter
Aufgaben; dabei neben dem Merkmal der Lebensnähe in den übergeordneten
Bereich der Authentizität eingeordnet; Begriff erfasst, inwiefern mit
einer Aufgabe die ganze Kompetenz oder nur einzelne Kompetenzaspekte
entwickelt werden; dabei kann das Kompetenzabbild in drei Stufen
differenziert werden: a) singulär:
Aufgabe zielt darauf, einen Teilaspekt der Kompetenz zu entwickeln; b)
additiv: Aufgabe soll mehrere
Teilaspekte einer Kompetenz nebeneinander entwickeln; c)
integrativ: Aufgabe soll
möglichst viele der Teilaspekte der Zielkompetenz entwickeln (z. B. in
Konfrontationsaufgaben) – vgl.
kompetenzorientierter
Unterricht,
kompetenzorientierte Lernaufgaben,
|
|
Kompetenzen, literale
vgl. Literale
Kompetenzen
|
|
Kompetenzen (Deutschunterricht) (vorerst nur Platzhalter!) - vgl.
Kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards,
|
|
Kompetenzen (Literaturunterricht) (vorerst nur Platzhalter!) - vgl.
Kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards,
literarische Kompetenz,
literarästhetische Produktionskompetenz,
literarästhetische Rezeptionskompetenz,
Theatralitätskompetenz,
Dramaturgiekompetenz,
theatralische
Produktionskompetenz,
theatralische
Rezeptionskompetenz,
|
|
Kompetenzorientierte Aufgabe
– vgl. Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
kompetenzorientierter
Deutschunterricht,
kompetenzorientierte Lernaufgabe,
kompetenzorientierte
Übungsaufgabe,
kompetenzorientierte Leistungsaufgabe,
kompetenzorientierte
Schreibaufgaben,
|
|
Kompetenzorientierte Leistungsaufgabe
– vgl. Leistungsaufgabe,
Leistungsraum,
Leistungsraumsetting,
kompetenzorientierte Aufgaben,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
|
|
Kompetenzorientierte
Lernaufgabe
– vgl. Lernaufgabe,
Lernraum,
Lernraumsetting,
kompetenzorientierte Aufgaben,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
|
|
Kompetenzorientierte Übungsaufgabe
– vgl. Übungsaufgabe,
Übungsraum,
Übungsraumsetting,
kompetenzorientierte Aufgaben,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
|
|
Kompetenzorientierte
Schreibaufgabe
– vgl. Schreibaufgabe,
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Kompetenzorientierter Deutschunterricht (vorerst nur Platzhalter!) - vgl.
Kompetenzen (Deutschunterricht),
Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz
(Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards
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Kompetenzorientierter Unterricht
Unterricht, der sich daran orientiert die Lernenden mit Kenntnissen,
Fähigkeiten/Fertigkeiten auszustatten und zugleich
Einstellungen/Haltungen bewusstmacht und reflektiert;
Ziener (2008, S.23):
"Kompetent ist, wer sich darauf einlassen kann, mit Sachverstand mit
Dingen umzugehen. Kompetenzen sind Fähigkeiten unter dem dreifachen
Aspekt von Kenntnissen, Fertigkeiten und Einstellungen. Kompetenzen
äußern sich in konkreten Handlungen." – vgl.
Kompetenz (Pädagogik), Kompetenzraster,
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Kompetenzraster
Matrixartig aufgebaute Tabellen, bei denen in der Vertikalen aufgeführt
wird, welche Inhalte, Fertigkeiten und/oder Fähigkeiten in
unterrichtlichen Lehr- und Lernprozessen vermittelt werden sollen
("Was?") und in der Horizontalen die sog. Niveau- oder Kompetenzstufen
stufen (Entwicklung des Lernstandes) („Wie gut?”).dargestellt werden. In
der Vertikalen werden dabei fachliche Kriterien, aber auch Kriterien für
das Lern- und Arbeitsverhalten oder für bestimmte komplexe Fähigkeiten
wie sie z. B. bei Präsentationen verlangt werden. Auf der horizontalen
Ebene wird die Entwicklung mit den erwarteten Fähigkeiten auf
verschiedenen Niveaus dargestellt, die beim Kompetenzerwerb
unterschieden werden können. Übergeordnetes Ziel: Selbsteinschätzung,
Selbstkontrolle und zunehmende Selbststeuerung des Lernprozesses durch
die Schülerinnen und Schüler; Darstellung der zu erwerbenden Kompetenzen
aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler; die erwarteten Kompetenzen
sollen den Schülerinnen und Schülern (aber auch den Lehrkräften und
Eltern sichtbar machen, dass
- der Lernweg und der Lernaufwand dahin dem jeweils angestrebten
Kompetenzniveau entsprechend gestaltet werden kann,
- ihr Lernfortschritt und Lernerfolg mit bestimmten Kriterien
beschrieben und beurteilt werden kann,
- ihre Vorstellungen bei der Festlegung der Bewertungskriterien
miteinbezogen werden können
- sie zunehmend besser lernen, sich, ihre Lernverhalten und ihre
Leistungen mit den entsprechenden Formulierungen selbst
einzuschätzen und zu beurteilen
- auf diese Weise mehr und mehr Eigenverantwortung beim Lernen
übernehmen
- das angestrebte Lernziel über individuell unterschiedliche Wege
erreicht werden kann.
unterschiedliche Formen von Kompetenzrastern mit einer
unterschiedlichen Anzahl von gewöhnlich 3 bis 6 Kompetenzniveaus.
Sprachliche Gestaltung: "Ich-kann"-Formulierungen, die abstrakte
Formulierungen von Standards in bestimmte Einzelhandlungen verständlich
"herunterbrechen" und damit die Motivation fördern können;
vgl.
Kompetenz (Pädagogik),
Kompetenzen (Deutschunterricht),
Bildungsstandards,
Kompetenz,
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards
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Kompetenzstufen 1 )
Fend
(2008, S.71), spricht nach dem Vergleich von vier Lehrplänen, von
denen zwei beanspruchen Bildungsstandards, die beiden anderen
Lernzielorientierungen zu folgen, von einem enttäuschenden Ergebnis: Die
formulierten Bildungsstandards "scheinen nichts anderes zu sein als
geringfügige Modifikationen von alten Lernzielkatalogen". Er sieht in
der Entwicklung von Theorien
der Kompetenzstufen.die eigentliche Chance zur "produktive(n)
Weiterentwicklung von Lernzielformulierungen". Auf diese Weise
konzeptionell begründet könnten sie die "zu erreichenden Ziele in ein
theoretisches Konzept der Kompetenz einbinden, das diesen Zielen
zugrunde liegt. Dazu gehört eine genaue Analyse der Kernideen eines
Faches und der Überführung dieser Ideen in ein verzweigtes aber
konsistentes System von Teilkompetenzen." Damit das "Zauberwort"
Bildungsstandards, die Hoffnungen erfüllen könne, die damit verbunden
würden, müssten die jeweiligen fachlichen Strukturen "auf ihren inneren
Aufbau hin untersucht und in sukzessive Schwierigkeitsgrade
transformiert. 2) In Deutschland entwickelt das Institut zur »Qualitätsentwicklung
im Bildungswesen (IQB) empirisch validierte
Kompetenzstufenmodelle für die verschiedenen Bildungsabschlüsse in
unterschiedlichen Fächern zu den KMK-Bildungsstandards - vgl.
Kompetenzstufen
(Leseverstehen),
Kompetenzen
(Deutschunterricht), Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz
(Pädagogik),
⁞kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards,
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Kompetenzstandards
1) nach
Ziener (2008, S.44)
formulieren Kompetenzstandards den erwarteten und verbindlich
anzustrebenden Ertrag von Bildungsgängen in Form von Kenntnissen,
Fähigkeiten/Fertigkeiten und Einstellungen/Haltungen der Schülerinnen
und Schüler. Als
Bildungsstandards
sind sie seiner Ansicht nach a)
schülerorientiert mit den Schülern als Subjekten der
Bildungsprozesse, b)
ergebnisorientiert, was bedeutet, dass formuliert werde, "was
Schülerinnen und Schüler, wenn sie an geeigneten Inhalten erfolgreich
lernen, am Ende können"
c) prozessorientiert, da sie
auch Schülerinnen und Schüler, die noch nicht oder nicht in
ausreichendem Maße über die mit dem jeweiligen Schulabschluss
angestrebte Kompetenz verfügen, Lernwege aufzeigen, wie sie diese
erreichen können - vgl.
kompetenzorientierter Unterricht;
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Kompetenzstufen (Leseverstehen) (vorerst nur Platzhalter!) -
vgl.
Kompetenzstufen,
Kompetenzen
(Deutschunterricht),
⁞Bildungsstandards,
⁞Kompetenz,
⁞Kompetenz
(Pädagogik),
⁞kompetenzorientierter Unterricht,
⁞Kompetenzstandards,
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Kompetenzstufen (Leseverstehen, PISA) In der »PISA-Studie
von 2000 festgelegte 5 Kompetenzstufen für das Leseverstehen.
Diese sind: Stufe I:
Oberflächliches Verständnis einfacher Texte; Stufe II: Herstellen
einfacher Verknüpfungen; Stufe III: Integration von Textelementen und
Schlussfolgerungen; Stufe IV: Detailliertes Verständnis komplexer Texte;
Stufe V: Flexible Nutzung unvertrauter komplexer Texte;
vgl. Kompetenzstufen,
Kompetenzen
(Deutschunterricht), Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz
(Pädagogik),
⁞kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards,
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Kompilation seit dem 16. Jh. Gebräuchliche Bezeichnung für eine meist der Wissensvermittlung
dienende Zusammenstellung von Textausschnitten aus einschlägigen Schriften; ferner
bezeichnet Kompilation literarischer Werke, in denen
Stoffe
und Episoden aus älteren Quellen nur
oberflächlich aneinandergereiht sind.
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Kompiliertes Wissen Begriff aus der Kognitionspsychologie; Wissen, das ehemals sprachlich
vorhanden war, gerät z.B. durch Üben und Trainieren ins Unterbewusste
(z.B. Routinehandlungen) - vgl.
Wissen
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Komplementsatz
1) Grammatische Bez. für einen bestimmten Satztyp, der als
untergeordneter Satz ganz von der Valenz eines Elements im Hauptsatz (z.
B. Valenz des Prädikats,▪
Valenz eines Verbs) abhängig ist; häufigste Formen:
Objektsatz (Er behauptete,
dass ...; ich finde, dass ... ) und
Subjektsatz (Wieder ohne
Maske unter Menschen sein zu dürfen, ist großartig.).; oft auch als
Inhaltssatz (auch:
Gegenstands-,Ergänzungssatz)
bezeichnet, der als Gliedsatz
die Rolle von Subjekt oder Objekt zu einem (übergeordneten) Verb
übernimmt; in dieser Funktion auch immer wieder als
Argumentsatz bezeichnet; 2) als ▪
Textprozedur
im Rahmen von ▪
Texthandlungen
des Argumentierens eine
Positionierungsprozedur,
die vor allem von Schülerinnen und Schüler in unteren Jahrgangsstufen zu
Beginn des Erwerbs von entsprechenden Prozedurausdrücken verwendet wird
(z. B. Ich finde das Handyverbot in der Schule doof. – Ich
finde, (dass) das Handyverbot in der Schule doof ist.); bei solchen
Textprozeduren wird "syntaktisch keine Trennung
von Sprechereinstellung und Proposition" vorgenommen, so dass man von "implizit-verbale(n) Positionierungsprozeduren" (Schüler
2017, S.30) sprechen kann; se stellen im der Regel eine "evaluative
Positionierung" (Gätje/Rezat/Steinhoff
2012, S.151) dar, die an eine Komplementsatzkonstruktion nach dem Muster "ich finde + NP + Adj)" (ebd.,
zit. n. Schüler 2017,
S.31) (z. B. "ich finde das Verbot von Handys in der Schule
doof") gebunden ist. – vgl.
Objektsatz, Subjektsatz,
Positionierungsprozedur,
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Kompletive Analepse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Form
der ▪ Analepse; Bez. für das abweichend von einer
▪ linearen chronologischen Reihenfolge
nachträgliche Einfügen von Ereignissen in eine
Basiserzählung, mit dem
eine temporale Lücke vergleichsweise unabhängig vom sonstigen
Zeitverlauf geschlossen werden kann; differenzierbar nach
Reichweite und
Umfang; Sonderfall:
komplette Analepse; Ggs.
Paralipse - vgl.
Anachronie,
nicht-lineares
Erzählen,
Analepse, komplette Analepse,
Rückwendung, Retrospektion,
Basiserzählung,
Paralipse
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Komplette Analepse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Form
der ▪ Analepse; Bez. für das abweichend von einer
linearen chronologischen Reihenfolge nachträgliche Einfügen von
Ereignissen in eine
Basiserzählung, bei dem sich das nachträglich eingeschobene
Textsegment nahtlos, d. h. ohne Kontinuitätsbruch, zwischen zwei
Segmente der Basiserzählung
einfügt und damit den Ausgangspunkt der Retrospektion wieder erreicht
(vgl. nebenstehende Abb. ?; bei kompletter
Analepse sind, im Ggs. zu den anderen Formen der Analepse,
Reichweite und
Umfang der Analepse gleich; Ggs.
partielle Analepse -
vgl. vgl.
Anachronie,
Analepse,
partielle Analepse,
Basiserzählung,
Rückwendung, Retrospektion,
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Komplexer Satz Satz, der mindestens ein satzartiges Konstrukt enthält; Bezeichnung wird
verwendet, wenn es um die Struktur des Obersatzes und die Struktur des
Untersatzes geht (vgl.
Engel
1996, S.180) - vgl.
Satz,
satzartiges
Konstrukt,
Obersatz,
Untersatz,
Hauptsatz,
Nebensatz
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Komplexer Text 1) Text oder Hypertext, der im Vergleich
zu einfach strukturierten und leicht verständlichen konventionellen
Texten einen hohen Grad
intratextueller,
intertextueller
sowie sonstiger
extratextueller formaler, struktureller, thematischer und und
inhaltlicher Qualitäten besitzt, die bei der Bedeutungskonstruktion nur
mit einem höheren Grad von
Lesekompetenzen (bei literarischen Texten die erworbene
literarästhetische Rezeptionskompetenz) erschlossen und verstanden
werden können;
a) auf der Ebene des Textes (intratextuell) beschreibbar
mit Kategieren wie Differenziertheit und Strukturiertheit der
Darstellung in Gliederung und Aufbau, Vielfalt der Bezüge
(Inferenzen), Stringenz der
Gedanken- und/oder Motiventwicklung und durch die Stimmigkeit der
verwendeten Begriffe und Sprachbilder (vgl.
Graf 2015, S.186);
b)
Texte, die über eine weitverzweigtes Beziehungsgeflecht zu anderen
Texten verfügen (intertextuell komplexe Texte), mit denen sie auf
unterschiedliche Art und Wiese
inferieren können, z. B. durch explizite oder implizite Übernahmen
(Zitate u. ä.) oder andere Arten von Verweisen sowie die Teilhabe an
Diskursen; c) wenn
auch nicht ganz trennscharf gegenüber der Intertextualität, Texte, deren
vielschichtiges Beutungspotential ohne Heranziehung ihres
historisch-sozialen Kontexts, einschließlich des biographischen Kontexts
ihres Autors bzw. ihrer Autorin, kaum erschlossen werden kann; 2)
In der Semiotik (Allgemeine Zeichentheorie): Aussageeinheit, die durch
unterschiedliche Zeichensysteme konstituiert wird (z. B. sprachliche - und nicht-sprachliche Zeichen); Beispiel: Karikatur mit
ihren Bild- und Textteilen – vgl. Komplexität,
Dichte
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Komplexität
1) relative Größe zur Bezeichnung der Qualität von Texten; dabei
unterscheidet man Texte, die im Allgemeinen konventionelle Texte, die
einfach strukturiert und leicht verständlich sind, von
komplexen Texten, deren Bedeutung auf
einer Vielfalt von textinternen, textexternen und leserseitigen Bezügen
beruhen, die bei der ▪
Sinnkonstruktion vom Leser zu erschließen sind; unterschiedliche
Formen der Komplexität:
intratextuell,
intertextuell
sowie
extratextuell; 2) im Bereich literarischer Texte verfügen ▪
erzählende
Texte wie z. B. Formen der gleichnishaften Rede bzw. uneigentlichen
Sprechens, (insbesondere auch ▪
moderne Parabeln) über eine hohe Komplexität (wird häufig wenig
trennscharf auch als Dichte
bezeichnet); Gleiches gilt für für alle erzählenden Texte, also auch
größere und längere Formen, wenn sie eine komplexe Struktur von
Handlungssträngen aufweisen, eine Mehrzahl unterschiedlicher
Perspektiven anbieten oder sonst erzähltechnische Strukturen verwenden,
wie sie in der ▪
modernen
Montageepik immer wieder eingesetzt werden; - vgl.
komplexer Text,
Uneigentlichkeit,
Gleichnis,
Parabel,
moderne Parabel,
Dichte
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Kompliziertheit Auf den
Hamburger
Verständlichkeitsansatz in der Kommunikations- bzw. Lesepsychologie
zurückgehendes Merkmal schwer verständlicher Texte; umfasst
folgende Textmerkmale: komplizierte Darstellung, lange
verschachtelte Sätze, ungeläufige Wörter, Fachwörter nicht erklärt,
abstrakt, unanschaulich; Gegensatz:
sprachliche
Einfachheit - vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.182,
Langer
u.a. 1993, S.16) - vgl.
Verständlichmacher,
Textverständlichkeit
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Kompositorische Motivierung
auch: ästhetische
Motivierung; in der
neueren Erzähltheorie von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) neben der
finalen und
kausalen
Motivierung Bez.
für einen Motivierungstyp (= freies Motiv), bei dem sich die Funktion
der erzählten, nicht empirisch fundierten
Ereignisse (z. B. die Handlung
von Figuren oder nichtintendierte Geschehnisse bzw. Vorkommnisse oder
auch Zufälle) und sonstiger Einzelheiten aus ihrer Rolle "im Rahmen der
durch das Handlungsschema gegebenen Gesamtkomposition" ergibt (ebd.,
S. 119); oft in
Schemaliteratur zu finden; Typen:
metaphorische
Motivierung und
metonymische Motivierung; – vgl.
Motivierung,
ästhetische
Motivierung, finale
Motivierung, kausale Motivierung,
Unbestimmtheitsstelle,
Schemaliteratur
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Kompositprinzip
nach Ortner
(2000, S.435ff.) Bez. für das Verfahren, nachdem beim
▪
Versionen-Redigieren
Veränderungen am Text vorgenommen werden - vgl.
Versionen-Redigieren,
Revision, Textüberarbeitung,
Textrevision,
Revisionskompetenz, Revisionshandlung,
Revisionsklasse,
Prätextrevision
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Kompositum (Pl. Komposita) zusammengesetztes Wort gewöhnlich bestehend aus einem
vorangestellten "Bestimmungswort" und einem nachgestellten "Grundwort"; am
weitesten verbreit sind die so genannten
Determintativkomposita, bei dem das
Zweitglied (=Grundwort) dominiert, d. h. "es trägt im Vergleich zur
Bedeutung des gesamten Kompositums die allgemeinere Bedeutung, so dass es
meist allein das ganze Kompositum repräsentieren kann: Ein Wunderkind
ist ein Kind." (DUDEN,
Die Grammatik 2005, S.672); Komposita kommen vor allem bei Nomen und
Adjektiven vor; bei Verben sehr selten (z. B. Eis + laufen = eislaufen,
schwarz + malen = schwarzmalen, Kopf´+ rechnen = kopfrechnen), Verbkomposita
können nicht alle Konjugationsformen bilden: So kann man zwar sagen "(während)
er kopfrechnete" aber nicht: sie rechnete kopf (vgl.
Engel1996, S.442)
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Kondensation
vgl. Textkondensation
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Kondensationsstrategien
Strategien und Techniken, die mit sprachlich-rhetorischen Mitteln zur
Informationsverdichtung von Texten, meistens im Zusammenhang mit
Rekapitulationen,
beitragen; abhängig von dem durch die
Sachgehaltsdichte von
Textsorten bestimmtem
Kürzungspotential von Texten; unterschieden werden:
a)
Lexikalische
Kondensierungen werden vor allem realisiert durch Verwendung entsprechender
Fachtermini (»Lambdasonde« statt
»Messfühler, der über einen Potentialsprung den Sauerstoffrestgehalt
im Abgas vor dem Katalysator ermittelt« (vgl.
Göpferich 2007, S.414f.),
Kurzwörter (EDV, EU, Uni, Foto)
und
Abkürzungen (km/h)
realisiert; spielen bei den ▪
Formen
der Textwiedergabe
(z. B. ▪
Inhaltsangabe, ▪
strukturierte Textwiedergabe,
▪
Konspekt, ▪ Exzerpt,
▪
Abstract ...)in der Schule eher eine untergeordnete
Rolle; b) syntaktische Kondensierungen weitaus wichtiger, bei denen auf
Satzebene bestimmte Aussagen verdichtet werden; realisiert durch:
Nominalisierungen (z.B. adverbiale Bestimmungen in Form von
Präpositionalphrasen statt konjunktionale Nebensätzen): Weil Emil
mit Alkohol am Steuer gefahren ist, hat man ihm den
Führerschein entzogen. (14 Wörter) → Wegen seiner
Trunkenheitsfahrt wurde Emil der Führerschein entzogen. (8
Wörter);
Attribuierungen (z. B, pränominale Attribute statt Relativsätzen:
Der Künstler (, der blind war,) sang eine Arie, → Der {blinde}
Künstler sang eine eine Arie.); Reduktion ganzer Sätze auf
Ellipsen:
Je später der Abend ist, desto schöner sind die
Gäste.→ Je später der Abend, desto schöner die Gäste; Wenn das Ende gut
ist, ist alles gut. → Ende gut, alles gut;
Parenthesen und andere Texteinschübe:
Die Radfahrerin, die in der Fußgängerzone munter vor sich
hinradelte, war eine junge Frau im Alter von 24 Jahren. Sie
hatte keinerlei Unrechtsbewusstsein darüber, dass das in
diesem Bereich untersagt ist. → Die 22-jährige Radfahrerin
radelte – und das ohne jedes Unrechtsbewusstsein – in der
dafür gesperrten Fußgängerzone; stilistisch fällt dazu noch die vergleichsweise hohe Anzahl
passivischer Konstruktionen auf – vgl.
Kondensation,
Textkondensation,
Rekapitulationen,
Sachgehaltsdichte
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Konditional - vgl.
Modalität,
Modus,
Indikativ,
Konjunktiv,
Imperativ,
indirekte Rede
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Konditionale Beziehung
konzeptionelles Deutungsmuster, mit dessen
Hilfe die Wahrnehmung von verschiedenen Dingen, Ereignissen oder Sachverhalten in einer
Form zusammenhängend möglich wird, die den einen
Wahrnehmungsgegenstand als Bedingung für den anderen Wahrnehmungsgegenstand
versteht; - vgl. Konditionalität,
Kausalität, Kausalsatz,
kausale Beziehung,
Konditionalsatz (Bedingungssatz)
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Konditionalität vgl. Konditionale Beziehung,
Kausalität,
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Konditionalsatz Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der konditionale Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes adverbiale Bestimmung der Bedingung (konditionale
adverbiale Bestimmung) steht - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz,
konditionale Beziehung,
Konditionalität, Beispiele:
Wenn du mir die Wahrheit sagst,
werde ich dir vielleicht verzeihen. (Konjunktionalsatzform) - Hättest
du nicht gelogen, wäre ich mitgekommen. (Nebensatz ohne
Einleitung)
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Konfiguration Begriff aus der Dramentheorie bzw. Dramaturgie: Zusammenstellung von
Figuren in einer bestimmten Handlungsphase des Dramas - vgl.
Konfigurationsstruktur,
Konfigurationswechsel,
Personenkonstellation,
Figurenkonstellation,
leere Konfiguration,
Ensemble-Konfiguration
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Konfiguration, leere vgl.
leere Konfiguration
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Konfigurationsstruktur Gesamtheit der in einem dramatischen Text vorkommenden Konfigurationen,
die Aufschluss über die Beziehung der Figuren geben kann; - vgl.
alternative
Figuren,
dominante Figuren,
konkomitante Figuren,
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Konfigurationswechsel Begriff aus der Dramentheorie bzw. Dramaturgie: Bezeichnung für den
Wechsel der Konfiguration von Bühnenfiguren durch
Auftritte
oder Abtritte in einer bestimmten Handlungsphase des Dramas - vgl.
Konfiguration,
Auftritt,
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Konflikt, kognitiver vgl.
kognitiver Konflikt
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Konfrontationsaufgabe
im ▪
Prozessmodell für die Entwicklung kompetenzorientierter Aufgabensets
von
Wilhelm/Luthiger/Wespi (2014a) Aufgabe zu Beginn eines Sets, bei
denen die Lernenden mit möglichst vielen Aspekten der Zielkompetenz
konfrontiert werden sollen, damit sie bereits am Anfang Vorstellungen
darüber entwickeln können, was letzten Endes von ihnen verlangt wird
(Merkmalsausprägung: integrativ); Konfrontationsaufgaben sollen ferner
in einem möglichst authentischen Lebensweltbezug zur Welt der Lernenden
stehen (Lebensnähe: authentisch); in der Konfrontationsphase soll noch
keine Arbeit an (Prä-)Konzepten erfolgen, die die Lernenden auf ihr
Vorwissen und ihre Vorerfahrungen aufmerksam macht (dies wird erst in
der Phase der Erarbeitung mit den Erarbeitungsaufgaben relevant
(Merkmalsausprägung Arbeit an (Prä-)Konzepten daher: implizit)(vgl.
Luthiger/Wilhelm/Wespi
2014, S.60) – vgl. Erarbeitungsaufgaben, Übungsaufgaben,
Transferaufgaben
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Konjugation auch: Flexion, Beugung; Flexion des Verbs nach den grammatischen Kategorien
Person, Tempus (Zeit), Numerus (Zahl), Modus (Aussageweise) und Genus
verbi (=Aktiv oder Passiv); flektiertes Verb besitzt eine konjugierte Form
(Konjugationsform), diese Form ist eine
nach diesen Kriterien bestimmte, d.h.
finite
Verbform - vgl. Verb,
finite
Verbform, Konjugationsform,
Deklination,
Komparation
Beispiele: ich gehe = 1. Person Singular Indikativ
Präsens Aktiv (1.Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) - Sie werden gereinigt
werden = 3.Pers. Pl. Fut. I Pass.
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Konjugationsform vgl.
finite Verbform,
Konjugation
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Konjunktion 1.
grammatisch: auch: Bindewort; unveränderliche Wortart; verbindet Sätze, Satzglieder oder Satzgliedteile
miteinander; man unterscheidet: nebenordnende Konjunktionen von unterordnenden
▪ Konjunktionen (auch
Subjunktionen genannt); kein eigenständiges Satzglied
2. textlinguistisch: als Kohäsionsmittel aus der Gruppe der sog.
▪ Konnektive
innerhalb eines Satzgefüges oder zwischen selbständigen Sätzen (Textoberflächenstruktur);
manche Konjunktionen (z.B. kausales weil und temporales seit) können auch
gleichzeitig den konzeptuellen, auf die
Texttiefenstruktur
bezogenen Charakter der Verbindung angeben -
vgl. Wortarten,
Konjunktionalsatz,
Verknüpfungswörter,
Kohäsion,
Kohäsionsmittel,
Konnektive,
Subjunktion,
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Konjunktionalsatz Nebensatz, der mit einer →Konjunktion
eingeleitet wird - vgl.
Nebensatz,
Konjunktion
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Konjunktiv auch: Möglichkeitsform;
Modus des
Verbs
und damit Flexionskategorie
finiter Verbformen, die einen
Sachverhalt als bedingt wirklich/wahr ausweist und damit Einschätzungen des
Sprechers über die Möglichkeit, Wünschbarkeit oder Wirklichkeit bzw.
Nichtwirklichkeit eines geäußerten Sachverhaltes ausdrücken kann; wegen
ihrer Gemeinsamkeiten werden die Konjunktive des Präsens, des Perfekts, des
Futur I und des Futur II als Konjunktiv I bezeichnet, die Konjunktive des
Präteritums und des Plusquamperfekts als Konjunktiv II. - vgl.
Modalität,
Modus,
Indikativ,
Konditional,
Imperativ,
indirekte Rede,
Konjunktiv I,
Konjunktiv II
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Konjunktiv I
auch: Möglichkeitsform;
Konjunktive des Präsens, des Perfekts, des Futur I und des Futur II als
Konjunktiv I;
Modus des
Verbs
und damit Flexionskategorie
finiter Verbformen,
1. die einen Sachverhalt als bedingt
wirklich/wahr ausweist und damit Einschätzungen des Sprechers über die
Möglichkeit, Wünschbarkeit oder Wirklichkeit eines geäußerten
Sachverhaltes ausdrücken kann; 2. signalisieren bei der Redewiedergabe die
indirekte Rede - vgl.
Verb,
Modus, Konjunktiv,
Konjunktiv II;
indirekte Rede
Beispiele: Er
frage,
gebe,
müsse
(Konjunktiv I
Präsens) - Er hätte gefragt,
hätte
gegeben, hätte (kaufen) müssen
(Konjunktiv II) - Er
sagte, er
wolle
später kommen. (indirekte Rede
mit Konjunktiv I Präsens)
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Konjunktiv II
Möglichkeitsform;
Modus des
Verbs
und damit Flexionskategorie
finiter Verbformen, Konjunktive des Präteritums und des
Plusquamperfekts; 1. die einen Sachverhalt als der
Nichtwirklichkeit zugehörig ausweist; 2. die als Ersatzformen bei der
indirekten Rede verwendet werden, wenn die
Indikativformen
und die Konjunktiv-I-Formen sich sprachlich
nicht unterscheiden - vgl. Verb,
Modus, Konjunktiv,
Konjunktiv I,
indirekte Rede, Ersatzformen,
Beispiele: Ihr
fragtet,
gabt,
müsstet
(Konjunktiv II Präteritum) -
Er hätte
gefragt, hätte gegeben,
hätte
(kaufen) müssen (Konjunktiv II) - Er sagte,
sie hätten
gegeben (Ersatzform des Konjunktiv II Plusquamperfekt, weil der
Indikativ Perfekt und der Konjunktiv I Perfekt gleich lauten (sie
haben gegeben)
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Konklusion These/Schlussfolgerung, die sich aus verschiedenen
Prämissen/Daten/Argumenten ergibt - vgl.
Argumentation,
Argumentationstheorie
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Konkomitante Figuren Figuren eines Dramas, die immer gemeinsam auftreten - vgl.
Konfiguration
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»Konkrete Poesie Bezeichnung für (lyrische) Bild-Text-Formen (einschl. der Lautpoesie);
selten Abbildung realer Figuren; besondere Anordnung und Typografie der
Wörter; "Manche Gedichte bestehen überhaupt nur noch aus arrangierten
Bildern und nicht mehr aus Wörtern." (vgl.
Felsner/Helbig/Manz 2009, S.203)
- vgl. visuelle Dichtung,
Permutation,
Beispiele: Ernst Jandl
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Konkreter Autor
auch: empirischer Autor,
realer Autor; von Wolf
Schmid (2005, S.49) u.
a. verwendeter Begriff für die reale historische Persönlichkeit, die
Urheber eines literarischen Werkes ist - vgl.
realer Autor
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Konkreter Leser
auch: empirischer Leser,
realer Leser; von Wolf
Schmid (2005, S.49) u.
a. verwendeter Begriff für den tatsächlichen Rezipienten bzw. "die
unendliche Menge aller Menschen, die an irgendeinem Ort zu irgendeiner
Zeit Rezipienten des jeweiligen Werks gewesen sind oder noch werden" -
vgl. empirischer Leser,
realer Leser
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Konkretisation 1. in der Theorie der Werkerfassung Roman Ingardens Bezeichnung für von
der Textstruktur und dem Bewusstsein des Lesers abhängige Hervorbringung
(auch: Realisation) eines ästhetischen Werkes; literarisches Werk ist als
ästhetischer Gegenstand weder mit dem Text oder der Vorstellungskraft des
Leser allein zu realisieren (Partiturcharakter des literarischen Textes);
Dualität von Textstruktur und bedeutungsproduzierender Verstehensleistung
des Lesers realisiert den Textgegenstand in der Vorstellung; 2. in
der in der
Rezeptionsästhetik
auch
Realisation genannt - vgl.
Unbestimmtheitsstellen,
Rezeptionsästhetik,
Realisation,
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Konnektive
Begriffsverwendung uneinheitlich (auch:
Junktor,
Konnektor, logische Partikel, ▪
Verknüpfungswort, "Satzverknüpfer"
(Lewandowski
51990, Bd. II, S.509) oder Operator in der
Aussagenlogik; i. e. S.
Kohäsionsmittel zur Verknüpfung von Wörter,
Sätzen oder Satzgruppen auf der
Textoberflächenstruktur;
zur Gruppe der Konnektive zählen: ▪
Konjunktionen und
▪
Pronominaladverbien;
Funktion: Bindeglieder innerhalb eines Satzgefüges oder zwischen
selbständigen Sätzen; aber: kein Verweischarakter im Sinne von
anaphorischen
oder
kataphorischen
Verweisen -
vgl. Kohäsionsmittel,
Konjunktion,
Pronominaladverb,
Junktor,
Konnektor, Aussagenlogik
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Konnektoren
Bez. für sprachliche Einheiten in Texten, die dafür sorgen, dass Texte
und Sätze in sich konnex sind, d. h. kohäsive und kohärente Beziehungen
zwischen den Propositionen
hergestellt werden können – vgl. Konnexion,
Konnektive,
Propositionen,
Kohäsion, Kohärenz
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Konnexion
Bez. für die Verknüpfung von
Propositionen oder
Illokutionen (Sprechakte) mit Hilfe von kausalen, temporalen oder
anderen Beziehungen; Mittel zur Herstellung von
Kohäsion und Kohärenz in Texten; hergestellt
durch Konnektoren wie Konjunktionen oder
Konjunktionaladverbien; – vgl. Konnektive,
Propositionen,
Kohäsion, Kohärenz,
Junktor,
Konnektor
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Konnotat (lat. connotare=mit bezeichnen); Wortinhalt über den rein begrifflichen Inhalt
(Denotat) hinaus; Vorstellung oder Komplex von Vorstellungen, die z.B. emotional bedingt
hervorgerufen werden; Beispiel: Krebs ist sowohl ein Terminus mit einem klaren Begriffsinhalt
(Krankheit mit objektiv feststellbaren Symptomen) als auch ein Wort, von dem ein großer
Schrecken für die Menschen ausgeht; Krebs wird z.B. mit unheilbar krank, sehr
schmerzhaft usw. konnotiert; konnotativ=Die
sprachlichen Nebenbedeutungen und Bedeutungsnuancen betreffend - vgl.
sprachliche Zeichen,
Denotat,
denotativ
|
|
Können vgl.
Handlungswissen,
praktisches
Wissen
|
|
Konsekutivsatz Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der konsekutive Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes adverbiale Bestimmung der Folge (konsekutive
adverbiale Bestimmung) steht - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz
Beispiele: Er fuhr so schnell, dass ihn auf
dieser kurvenreichen Strecke niemand überholen konnte. (Konjunktionalsatzform)
-
|
|
Konservierendes Schreiben
in der Schreibdidaktik
Bez. für ein Schreiben mit der ▪
Schreibfunktion, die
Ideen, Gedanken oder getroffene Vereinbarungen schriftlich
festzuhalten, um sie später zur Erinnerung wieder benützen zu können
(Ludwig 1980,
S.85ff.) - vgl. Schreiben,
Schreibfunktionen,
Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
kommunikatives Schreiben,
konzipierendes Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives
Schreiben,
transferierendes Schreiben,
|
|
Konsistenz 1. allgemein: Zusammensetzung, fester, zäher Zusammenhalt 2. im
rezeptionsästhetischen Modell: Ergebnis der Bildung von Zusammenhängen
und der Auslöschung von Widersprüchen im Leseprozess (Konsistenzbildung)
- vgl.
Rezeptionsästhetik,
Konsistenzbildung
|
|
Konsistenzbildung im rezeptionsästhetischen Modell (»konsistente Interpretation«,
Wolfgang Iser) Sinnbildung im Lesevorgang durch die
Aktivität des Lesers; Sinnbildungsversuche durch permanente
Strukturierung und Gruppierung der vorhandenen Ansammlung sprachlicher
Zeichen im Text, Zusammensetzung zu einer sinnhaften Vorstellung
auch unter Beteiligung eigener Erfahrungen, Normen und Einstellungen des
Lesers - vgl. Konsistenz,
Rezeptionsästhetik
|
|
»Konsonantenschrift
auch: Abdschad oder Abjad; Bez. für ein
phonographisches
Schriftsystem, das wie die
alphabetische und
syllabische Schrift
Korrespondenzen zur gesprochenen Sprache und ihren Lauten herstellt; im
Fall der Konsonantenschrift werden nur oder hauptsächlich Konsonanten
benutzt; vor allem in Sprachen verbreitet, die auf die Bezeichnung von
Vokalen verzichten, ohne dass es dabei zu Mehrdeutigkeiten oder anderen
Verständnisschwierigkeiten kommt; vor allem »semitische
Sprachen haben eine Konsonantenschrift entwickelt; - vgl.
Phonographie,
alphabetische Schrift,
syllabische Schrift,
Schrift
|
|
Konspekt (conspectus = lat. Blick, Anblick, Betrachtung, schriftliche
Übersicht) Form des entwurfsmäßigen Zusammenfassens, Beschreibens und
Kommentierens von Texten; ähnlich wie
Exzerpt;
beim
Konspektieren
werden wichtige
Aussagen (Textstellen) dem späteren Schreiben oder Sprechen über einen Text schnell
verfügbar gemacht, um eine kritische Auseinandersetzung mit einem Text
bzw. den Gedankengängen seines Autors zu ermöglichen; Merkmale: a) übersichtliche, gegliederte
Form, die sich auch nicht-verbaler Mittel bedienen kann (z. B. Pfeile,
Markierungen, Hervorhebungen); b) Gliederung nach der Vorlage
(z. B. Kapitelüberschriften etc.), ansonsten Gliederung nach
Sinnabschnitten selbst erstellen; c) möglichst knappe Wiedergabe des gesamten Inhalts bzw.
Gedankenganges in eigenen Worten (auch in Stichworten möglich); e)
Informationsschwerpunkt: das in einem Text enthaltene Neue, Besondere;
f)
kurze wörtliche Übernahmen (z. B. von Definitionen, Fachbegriffen,
Kernstellen oder Wertungen); g) Verweise stellenweise oder kapitelweise
(Quellenangaben, bei Zitaten unverzichtbar; Aufbau/Form:
Konspektkopf, Parallelkonspekt - vgl.
Exzerpt; Konspektkopf,
Parallelkonspekt;
|
|
Konspektkopf dem eigentlichen Konspekt vorgelagerter Teil des Konspekts; bestehend aus
Angaben über a) Autor, Titel, ggf. Textart des konspektierten Textes; b) Erscheinungsort und Erscheinungsjahr, ggf. der Verlag, bzw.
der Jahrgang (bei Zeitschriften) und das Heft (falls die Seitenzählung
nicht durchgehend ist); c) Signatur des Textes (Standort in der Bibliothek);
d) Verfasser des Konspekts; e) Zeitpunkt der Abfassung des Konspekts - vgl.
Konspekt,
|
|
Konspektieren Zusammenfassen, beschreiben und kommentieren eines Textes in Form eines
Konspekts; - vgl. Konspekt
|
|
Konstativsatz Satzart bzw. satzartiges Konstrukt (Engel); auch:
Aussagesatz,
Behauptungssatz,
Erzählsatz,
Deklarativsatz;
Satzart, die zur Äußerung einer Feststellung verwendet wird;
Kennzeichen:
finites Verb
steht an zweiter Stelle (Verb-zweit-Stellung), meistens steigend-fallender
Tonverlauf bei der Intonation und mitunter mit bestimmten
Partikeln
- vgl.
Satzart,
satzartiges
Konstrukt,
|
|
Konstanzer Schule literaturwissenschaftliche Richtung der Rezeptionsästhetik, die von Hans
Robert Jauß mit seiner Antrittsvorlesung an der Universität Konstanz im
Jahre 1967 ("Literaturgeschichte als Provokation der
Literaturwissenschaft") rezeptionsästhetisch und Wolfgang Iser mit
seiner Antrittsvorlesung ("Die Appellstruktur der Texte", 1970)
wirkungsästhetisch begründet und geprägt wurde; - vgl.
Rezeptionsästhetik
|
|
Konstrukt, satzartiges vgl.
satzartiges
Konstrukt
|
|
»Konstruktivismus
Erkenntnistheorie, die die Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlicher
Disziplinen wie Hirnforschung, Neurobiologie, Kognitionspsychologie,
Linguistik und Informatik miteinander verbindet; Grundannahme: Das Gehirn
als informationsverarbeitendes Systems interpretiert die von den
Sinnesorganen übertragenen Impulse der Außenwelt und schafft sich damit
eine Konstruktion davon, wie die Welt sei, ohne zu wissen, wie sie
wirklich ist; vgl.
Thissen;
F. (2000a)
|
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»Konsument auch: Verbraucher;
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Konsumentenforschung Derzeit nur Platzhalter! - vgl.
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Kontaktfrage vgl.
Kontaktsignal
(Sprecher) - vgl. Fragen
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Kontaktsignal (Hörer) reaktiver Mitteilungsakt: ein Sprecher, der einem Gespräch zuhört, zeigt
seine anhaltende Aufmerksamkeit durch Rückmeldungen (mhm, ja, echt? ...);
Ziel: Kontaktpflege und Aufrechterhaltung der Kommunikation - vgl.
Sprechakte,
Mitteilungsakte,
reaktiver Sprechakt
|
|
Kontaktsignal (Sprecher) den Partner festlegender Sprechakt: Sprecher will die Zustimmung, das Verstehen oder
die fortdauernde Aufmerksamkeit des Hörers zugesichert bekommen; weitgehend
formelhaft, am Ende immer steigende Intonation. (vgl.
Engel
1996) - vgl.
Fragearten,
Sprechakte,
|
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Kontamination vgl.
Wortkreuzung
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Kontext 1. Umgebung einer sprachlichen Einheit, die deren Bedeutung mehr oder weniger
entscheidend mitbestimmt; Sprachhandlungen vollziehen sich in bestimmten
Kontexten als Bedingungen der Versprachlichung; je nach Ansatz werden
verschiedene Kontexte unterschieden; z.B.
verbaler
Kontext -
situativer
Kontext -
historisch-sozialer
Kontext; 2. "Menge der für die Erklärung eines Textes
relevanten Bezüge" (Dannebeg
2000, S. 333) Formen: a)
infratextuelle Kontexte betreffen die Beziehungen von Textteilen
zueinander; (vgl. auch: Kotext) b) intertextuelle Kontexte
haben mit anderen Texten oder Textklassen zu tun; c)
extratextuelle Kontexte beziehen
sich auf Bereiche wie Geschichte, Sprache oder Gesellschaft; 3.
im Ggs. zum Kotext kommen beim Kontext auch nichtsprachliche Aspekte in
den Blick wie z. B. historische, biografische, normative, kulturelle
Kontexte usw. in den Blick – vgl. Kotext,
Kontextualisierung,
Rekontextualisierung,
|
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Kontextbezogene Bühnenanweisung auch: Inszenierungsanweisung, Regiebemerkung;
Bezeichnung für auktorialen
Nebentext
im dramatischen Text, der als ▪
Bühnenanweisung Hinweise auf die Gestaltung des
Bühnenbildes enthält; im einzelnen gehören
dazu Instruktionen zum Bühnenbild, den Requisiten, der Beleuchtung, zu Musik
und Geräuschen, zu besonderen Theatereffekten (Nebeĺmaschinen etc.),
Projektionen, der Einsatz der Bühnenmaschinerie (mit denen z. B. Akt- und
Szenenwechsel vorgenommen werden), allgemein alles, was mit dem
Schauplatzwechsel auf offener Bühne zu tun hat (vgl. (vgl.
Pfister 1977, S.36f.);
Ggs. schauspielerbezogene Bühnenanweisung vgl.
dramatischer Text,
Haupttext,
Nebentext,
Bühnenanweisung,
schauspielerbezogene Bühnenanweisung,
|
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Kontextgebundene
Schreibaufgabe
in der ▪
Schreibdidaktik ▪
Schreibaufgabe,
die im Ggs. zur
vorlagengebundenen und
freien Schreibaufgabe
unmittelbar aus dem Unterricht hervorgeht oder sich an Themen
orientiert, die im Unterricht behandelt worden sind - vgl.
Schreibaufgabe,
vorlagengebundene Schreibaufgabe,
freie Schreibaufgabe
|
|
Kontextmethode Kreative Methode zur Ideenfindung; um
Ideen
zu einem Thema zu finden, nähert man sich diesem dadurch, dass man es in
ganz bestimmte Kontexte stellt, in denen das Thema eine Rolle spielen
könnte – vgl. Kontext,
|
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Kontextualisierung
Begriff zur Bezeichnung der Bedeutungs- bzw. Sinnerzeugung unter
Zuhilfenahme von verbalen oder nonverbalen Kontextinformationen in einem
Gespräch oder von Informationen aus unterschiedlichen Kontexten bei der
Bedeutungsgebung in Texten; bei der Kontextualisierung als Methode wird
untersucht, welchen Einfluss die Kontexte auf den Inhalt einer
sprachlichen oder nichtsprachlichen Äußerung haben; dabei wird
bestimmten Kontextinformationen Erkärungspotential für den so
kontextualisierten Text zugesprochen; grundsätzlich sind
deutungsrelevante von weniger oder nicht deutungsrelevanten Kontexten zu
unterscheiden, wobei der Kontextualisierungsprozess stets auch an das
die Kontexte strukturierende Subjekt und andere Faktoren gebunden ist; –
vgl. Kontext, Kotext,
Rekontextualisierung,
Kontextmethode
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kontingent
zufällig, möglich aber nicht unbedingt (wesens-)notwendig
|
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Kontiguität
(lat. contiguus: angrnzend, benachbart) allg. inhaltliche Beziehung
zwischen Gegenständen, Personen, Ereignissen etc. die miteinander
vorkommen und dabei "Berührungspunkte" haben bzw. in einer
"begrifflichen Nähe" zueinander stehen (bedeutungsbedingte
Verwandtschaft zwischen Lexemen); bei der ▪
impliziten
Wiederaufnahme schaffen nicht-referenzidentische sprachliche
Ausdrücke Zusammenhang zwischen Sätzen, indem sie sich auf verschiedene
begründbare Kontiguitätsverhältnisse stützen (ontologische, d. h. quasi
naturgesetzliche (z. B. ein Mensch - das Gesicht, Fisch - Gräte),
logische (z. B. Problem - Lösung, Auftritt - Abgang), kulturelle (z. B.
Flugzeug - Landebahn, Computer - Tastatur), raum-zeitliche (z. B. Tag -
Nacht, Berg - Tal) - vgl.
Wiederaufnahme,
implizite Wiederaufnahme,
|
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Kontinuierlicher Text
auch: linearer Text 1. im Anschluss an die »PISA-Studie
von 2000 zur Lesekompetenz
werden in der didaktischen Literatur kontinuierliche von ) von
diskontinuierlichen
Texten (nicht-lineare Texte, nicht kontinuierliche Texte))
unterschieden. 2. Bezeichnung für (fiktionale und nicht fiktionale) Texte,
die einen Gedankengang beinhalten, dem der Leser bei der Textrezeption im
Allgemeinen folgen muss, um Inhalt und inhaltlichen Zusammenhang zu
erfassen; 3. Je nach (literarischer) Gattung bzw.
Textsorte und
Textfunktion
unterschiedliche Darstellungsformen (z. B.
fiktionale Texte wie Roman, Fabel,
Gedicht oder nicht-fiktionale
(Gebrauchs-)Texte wie
Nachricht,
Reportage, Kommentar,
Vorgangsbeschreibung
etc. Beispiele: Romane,
Novellen, Gedichte,
Reportagen,
Essays - vgl.
diskontinuierlicher Text,
Lesekompetenz,
Lesekompetenzstufen,
|
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Kontraktion vgl.
Wortkreuzung
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Kontrast im epischen Text: a) implizite Information zur
Figurencharakterisierung durch
den Erzähler bzw. die Erzählinstanz dadurch, dass bestimmte Merkmale von verschiedenen
Figuren in direktem Gegensatz zueinander stehen (Oppositionen) b) zur Raumgestaltung:
Kontrastraum; vgl.
Korrespondenz,
Kontrastraum,
|
|
Kontrastraum
Raumtyp der
Raumgestaltung im epischen Text: Räume
werden einander so gegenübergestellt, dass sie zueinander in einem auffallenden Gegensatz
stehen (Kontrast); kontrastiver Gegensatz von Figuren und deren Befindlichkeit und der vom
Raum geschaffenen Atmosphäre Kontrastpaare: nah/fern; oben/unten; innen/außen;
Stadt/Land;
|
|
Kontrollierter
Dialog wechselseitiges
Gespräch zwischen zwei Partnern in Anwesenheit eines Beobachters, bei dem nach klar
vereinbarten Regeln jeder der beiden Beteiligten sowohl Hörer als auch Sprecher sein
kann; Zuhörerverhalten:
umschreibendes
Zuhören; eignet sich insbesondere, wenn bei sehr umstrittenen Themen die
Gesprächsatmosphäre hitzig und unsachlich wird. - vgl. auch:
Gegenfrage,
umschreibendes
Zuhören
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Konventionelle Implikatur
vorläufig nur Platzhalter!
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Konvention 1. Übereinkunft, Abkommen, völkerrechtlich anerkannter Vertrag,
2.
Willkürlich gesetzte,
explizit formulierte
allgemeine oder soziale Verhaltensregeln bzw. -normen in einer Gesellschaft
3. durch Gewohnheit oder durch (langjährige) Eingelebtheit geregeltes
soziales Verhalten - vgl.
konventionalisiert
|
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konventionalisiert 1. die
Konvention
betreffend 2. auf Konvention beruhen, auf einer explizit formulierten oder
einer sozial vereinbarten Übereinkunft beruhend
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Konversationelle Implikatur
in der Theorie des Sprachphilosophen »Paul
Grice (1913-1988) (»Konversationsmaximen
und »Kooperationsprinzip)
im Ggs. zu den konventionellen
Implikaturen, die auf der konventionellen Bedeutung von Wörtern
basieren, pragmatische Schlussfolgerungen, die man aus einer Äußerung
zieht; entsprechende Schlussfolgerungen sind rekonstruierbar,
kontextabhängig und löschbar bzw. streichbar; – vgl.
Implikatur, implikatieren,
konventionelle Implikatur
|
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Konversationsanalyse im deutschprachigen Raum gelegentlich in Anlehnung an den englischen
Terminus conversation analysis verwendeter Begriff für die Gesprächsanalyse;
wegen Konnationen des Begriffs Konversation mit Belanglosigkeit und des
Redens ums des Redens willen, aber in der Gesprächslinguistik eher
ungebräuchlich geworden. - vgl.
Gesprächsanalyse,
Gesprächslinguistik
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»Konzept 1.
in der Alltagssprache Bezeichnung für einen strukturierten Entwurf, eine
Grundvorstellung über Organisation und Verlauf eines Prozesses etc. in
Form einer Art Gesamtplanung 2. Textentwurf, der mehr oder
weniger klar strukturiert ist 3. Plan, Programm 4.
in der ▪
kognitiven Psychologie und
▪
Wissenstheorie (oft weitgehend synonym mit Kategorie) Bezeichnung für eine begriffliche Grundvorstellung
(eng. concept = Begriff), die
als elementare kognitive Einheit bei der Organisation verallgemeinerter
(generalisierter) Kenntnisse und ihrer Beziehungen untereinander fungiert;
Konzepte fassen Informationen in von den Einzelheiten abstrahierender,
strukturierender und kategorisierender Weise zusammen und ermöglichen deren
Speicherung (Repräsentation) als konzeptuelles Wissen im Langzeitgedächtnis;
dabei werden Konzepte (Individual- und Typ-Konzepte) in komplexen Schemata
gespeichert. (vgl.
Schoenke, Glossar Textlinguistik,
http://www-user.uni-bremen.de/~schoenke/tlgl/tlgldl3.html,
24.07.03);
Bezeichnung für eine Konstellation von
Wissen (Faktenwissen,
Anwendungswissen,
Handlungswissen,
explizites
Wissen und
implizites Wissen), welches mit Einheitlichkeit
und Konsistenz aktiviert werden kann; ermöglichen Dinge, Ereignisse oder Ideen im
Gedächtnis zu Einheiten zusammengefasst und in Verbindung stehend zu anderen
Konzepten einzuordnen, d.h. zu kategorisieren und zu klassifizieren. – vgl.
konzeptionelle Deutungsmuster,
mentale Modelle, Schemata,
kognitive Schemata, konzeptionelles Wissen,
Konzeptbildung,
|
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Konzeptbildung
1) in der ▪
Kognitionspsychologie
Bezeichnung für den Prozess, bei dem aus verschiedenen Objekten bzw.
deren Erscheinung auf dem Weg kategorialer Zusammenfassung und
Komplexitätsreduktion (Allgemein-)Begriffe (Konzepte)
gebildet werden; allgemein kann man sagen, dass Konzepte dadurch
gebildet werden, dass von einer gemeinsamen Vielfalt unterschiedlicher
Merkmale von Objekten abstrahiert wird und diese abstrakte Vorstellung
als Einheit (Entität) gespeichert wird. (vgl.
Hoffmann/Engelkamp
22017,
»https://amzn.eu/cOT2oLM);
2)Konzeptbildung wird mit verschiedenen Ansätzen erklärt: a)
Konzeptbildung als
Reiz-Reaktionslernen: Konzepte als Bündel unterschiedlicher
starker Assoziationen zwischen konkreten Merkmalen und einer
konzeptuellen Zuordnungsreaktion, die bestimmte häufig auftretende
Assoziationen auf der Grundlage von immer wieder vorkommenden
gemeinsamen Merkmalen zu Konzepten assoziiert; b)
Konzeptbildung in Netzwerken:
einfache konnektionistische Netze bilden dabei dann ein Konzept, wenn
das Netzwerk "lernt auf eine Klasse von Objekten mit unterschiedlichen
Merkmalen (unterschiedlichen Eingangsaktivierungen zu reagieren (d. h.
gleiche Ausgangsaktivierungen zu erzeugen)" (ebd.,
»https://amzn.eu/1fi0xss);
c)
Konzeptbildungsalgorithmen: Konzeptbildung wird beschrieben "als
Bildung, Überprüfung und Änderung von Hypothesen über
klassifizierungsrelevante Merkmale und deren Verknüpfung" (ebd.,
»https://amzn.eu/aNS77Q8);
von Strategien geleitete Verarbeitung von Informationen, die im Lauf des
Prozesses dazu führt, dass sich die hypothetischen Annahmen an die
tatsächliche Merkmalsstruktur des Konzepts annähern; am Ende steht eine
Merkmalsbeschreibung, die eine eindeutige Zuordnung eines Objekts zu
einem Konzept ermöglichen soll; 3) Kritik dieser Ansätze: "natürliche
Konzepte" wie z. B. KLAVIER lässt sich nicht mit einer endlichen Anzahl
und genau bestimmten Merkmalen klassifizieren, weil es wie jedes Objekt
stets mit neuen Merkmalen so "charakterisiert werden (kann), sodass sich
selbst für zwei so unterschiedliche Objekte wie ein Klavier und ein
Stück Kohle hinreichend gemeinsame Merkmale finden lassen, um sie
demselben Konzept zuzuordnen: Sie sind beide brennbar, hart, nicht
schwimmend, schwarz, anfassbar, geruchlos usw." (ebd.,
»https://amzn.eu/fNdMDrn);
außerdem weisen natürliche Konzepte typische und weniger typische
Vertreter ihrer Kategorie auf (Kanararienvogel
ist typischer für das Konzept VOGEL als
Pinguin oder
Strauss, die im Vergleich
zu jenen eher "randständig" sind) – vgl. Konzept,
Kategorie,
konzeptionelle Deutungsmuster,
mentale Modelle, Schemata,
kognitive Schemata, konzeptionelles Wissen,
|
|
Konzeptionelle Basis
in der ▪ Textlinguistik
grundlegende Kategorie für das ▪
Textverstehen
durch ▪ Kohärenz, zu dessen
Herstellung auch auf außertextliche Wissensbestände
zurückgegriffen werden muss, die verschiedenen Bereichen des
Wissens
zugeordnet werden können; diese Wissensbestände stellen die
konzeptionelle Basis dar, die den Zugang zur
Texttiefenstruktur
eines Textes ermöglicht; – vgl.
Wissen, Konzeptionelle
Deutungsmuster, konzeptionelles
Wissen,
Weltwissen,
enzyklopädisches Wissen
|
|
Konzeptionelle Deutungsmuster vergleichsweise eng gefasster Wissensbestand; Teil und zugleich Voraussetzung von
Weltwissen (enzyklopädischem Wissen); Interpretationsmuster zur Steuerung und
Strukturierung der alltäglichen Wahrnehmung von "Welt", die dadurch aufeinander
bezogen werden; drei Grundmuster:
koordinative Beziehung,
temporale Beziehung,
kausale Beziehung (vgl.
Linke/Nussbaumer/Portmann
1994) -
vgl. Textarbeit,
Textverstehen,
Weltwissen,
enzyklopädisches Wissen
|
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Konzeptionelles Schreiben Bezeichnung für eine prozessorientierte Schreibstrategie, die von einem in
verschiedene Teilhandlungen bzw. Phasen zerlegten Schreibprozess ausgeht,
der Planen, Formulieren und Überarbeiten umfasst, und eine Schreibaufgabe in
einem reflektierten und rekursiv angelegten Schreibprozess auf ein
bestimmtes Schreibziel hin in einer Art Schreibplan organisiert; -
vgl. Schreibkompetenz,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibprozess,
|
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Konzeptionelles Wissen
auch: konzeptuelles Wissen; Wissen, das an begriffliche Konzepte gebunden ist, mit denen Dinge, Ereignisse oder Ideen
im Gedächtnis zu Einheiten zusammengefasst werden; ermöglicht eine
netzartige Verknüpfung mit anderen zur Situation passenden und geeigneten
Konzepten, wenn dies in einer bestimmten Anforderungssituation nötig ist; -
vgl. Konzept,
konzeptionelle Deutungsmuster, Fachwissen
|
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Konzeptionelle Revision
Textrevision, bei der ein als
Ganzes als Text- oder Satzschema bei der Überarbeitung verändert wird; Ggs.
sequenzielle Revision
- vgl. Textüberarbeitung,
Textrevision,
Revisionskompetenz, Revisionshandlung
|
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Konzessivsatz Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der konzessive Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes adverbiale Bestimmung des nichtzureichenden
Gegengrundes (Einräumung) (konzessive adverbiale Bestimmung) steht - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz
Beispiel: Obwohl die Gruppe vor dem drohenden
Unwetter gewarnt worden war, stieg sie in die Schlucht hinab.
(Konjunktionalsatzform)
|
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Konzipierendes Schreiben
in der Schreibdidaktik
Bez. für ein Schreiben mit der ▪
Schreibfunktion,
die längere
mündliche Äußerungen konzipieren will, wie z. B. eine Rede mit
Skizzen und Stichworten (Ludwig (1980,
S.85ff.) - vgl. Schreiben,
Schreibfunktionen, Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
kommunikatives Schreiben,
konservierendes Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives
Schreiben,
transferierendes Schreiben,
|
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Kooperatives
Schreiben 1. im Ggs. zum individuellen Schreiben Bezeichnung für
Schreibprozesse, bei denen die Texterstellung in konversationell angelegten
Schreibinteraktionen im Rahmen einer Face-to-Face-Kommunikation erfolgt, die
auf einem Aushandlungsprozess zwischen den verschiedenen Beteiligten beruht
2. häufig auch als Synonym für
kollaboratives Schreiben verwendet, das jeden Textproduktionsprozess,
der von mehreren Autoren gemeinsam gestaltet wird, und an dessen Ende ein in Mehrautorenschaft gemeinsam erstellter Text steht,
so bezeichnet- vgl.
gemeinsames kooperatives Schreiben,
schrittweises kooperatives Schreiben,
kollaboratives
Schreiben;
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Koordinative Beziehung
konzeptionelles Deutungsmuster, mit dessen
Hilfe die zusammengehörige Wahrnehmung von verschiedenen Dingen, Ereignissen oder
Sachverhalten möglich wird; räumlich, situative oder sachlich-thematischen
Einordnung(sinstanz) Beispiele: Fußballstadion, Schulzimmer, Umweltproblematik
|
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Kopfwörter vgl.
Silbenkurzwörter
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Kopulapartikeln Gruppe von
Partikeln, die als
adjektivisches Prädikatsnomen (Adjektivalergänzung), nicht aber als
Attribut für ein Nomen fungieren können; können nur mit so genannten
Kopulaverben wie werden, sein, bleiben und ein paar anderen Verben
vorkommen, z.B. bleiben, finden, scheinen, tun, gehen, machen; Beispiele
für Kopulapartikeln: abhold (sein, scheinen, bleiben), egal (sein,
finden, scheinen), los (sein, werden), pleite (sein, gehen, scheinen), fit
(bleiben, machen, scheinen, sein, werden, halten) - vgl.
Engel
1996, S.767-771 - vgl.
Partikeln
Beispiele: Halten Sie sich fit! - Das ist mir egal.
- Schade. - Jetzt sind wir quitt.
|
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Koreferenz Bez. für eine Relation zwischen zwei oder mehreren
Ausdrücken, die auf denselben Referenten Bezug zu nehmen, z. B. bei
Anaphorik; Korefenz bezieht sich auf Referenzidentität auf der
außersprachlichen Ebene und unterscheidet daher von einem auf der Ebene
des sprachlichen System liegenden, rein semantischen Phänomen wie der
Synonymie und der Isotopie; allerdings können auch Lexeme, die nicht
semantisch miteinander verbunden sind, als textuelle Paraphrasen eine
koreferente Relation ausdrücken (z. B. Ein Mann ... Der Dieb ... Der
Safeknacker); zugleich können aber auch Synonyme Koreferenz ausdrücken
(z. B. Apfelsine - Orange) (vgl.
Schwarz-Friesel/Consten 2014, S.81, Kindle Version) – vgl.
Referenzidentität
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Körner
Bezeichnung für eine besondere Form unterbrochener Verse durch reimlose
Zeilen (= Waise), bei der sich die
reimlosen Zeilen in einzelnen Strophen untereinander reimen; bei der
Reimdarstellung mit kleinen Buchstaben des Alphabets wird dazu die
Chiffre w, z, B. ergänzt mit einer fortlaufenden Ziffer verwendet
(w1, w2,) Bezeichnung geht auf die
Metrik des ▪
Meistergesanges zurück; – vgl.
Metrik, Vers,
Waise
Beispiel:
Eduard Morike (1804-1875), »Der
Feuerreiter (1841) (Auszug))
Sehet ihr am Fensterlein
a
Dort die rote Mütze wieder?
b
Nicht geheuer muß es sein,
a
Denn er geht schon auf und nieder. b
Und auf einmal welch Gewühle
w1
Bei der Brücke, nach dem Feld’!
c
Horch! das Feuerglöcklein gellt:
c
Hinter’m Berg,
d
Hinter’m Berg
d
Brennt es in der Mühle!
w2
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Körpersprache 1) häufig synonym für nonverbale Kommunikation; Signale, die bei der
verbalen Kommunikation zusätzlich oder anstellen von verbalen Äußerungen
gesendet werden: Mimik, Gestik, Augenkommunikation, Körperhaltung,
Körperkontakt, Distanzverhalten (Proxemik), Geruch; in einem weiteren Sinn
umfasst der Begriff auch verschiedene andere Aspekte der äußeren Erscheinung
wie z.B. Kleidung, Schmuck oder Frisur u. ä. (vgl.
Metzler Lexikon Sprache 1993, S.311) 2) Unterscheidung zwischen
nonverbaler Kommunikation und Körpersprache: Körpersprache i. e. S. umfasst
Phänomene wie Gestik, Körperhaltung, Blickkontakt, Gesichtsausdruck usw.;
nonverbale Kommunikation i. w. S. schließt die ganze Körpersprache ein,
beinhaltet aber auch Körperbau und -form, Kleidung und Schmuck, Sprechweise
und Stimmumfang, Körperpflege u. ä., verschiedene andere Ausdrucksformen
unserer Persönlichkeit, wie das Auto, die Wohnung, Möbel, und auch unser
Gefühl für Zeit und den Einfluss des Zeitgefühls auf unser Verhalten (vgl.
Eunson 1990, S.124f.) - vgl.
Kommunikation,
nonverbale Kommunikation,
visuelle Kommunikation
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Korrekturlesen
vgl. Redigierendes Lesen
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Korrekturen
1. allg, Verbesserung, Berichtigung, Richtigstellung 2. in der
Schreibdidaktik Bezeichnung für eine
Revisionsklasse bei der
sequenziellen Textrevision
(Überarbeitung) von Texten, deren
Revisionshandlungen sich
überwiegend auf die Wortebene beziehen und überwiegend Verstöße oder vermeintliche Verstößen gegen die
Sprachrichtigkeit (Orthografie, Zeichensetzung, Syntax,
sprachlicher Ausdruck) beheben soll - vgl.
Revision,
Textrevision,
sequenzielle Revision,
Revisionsklasse,
Revisionsebene,
Revisionshandlungen,
Schreibprozess,
redigierendes Lesen
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Korrelat 1. allg. etwas, was etwas anderem als Ergänzung oder
auch als eine Art ergänzende Entsprechung zugeordnet ist; 2.
grammatisch: ein Wort (meistens ein ▪
Pronomen oder ▪
Pronominaladverb/▪
Adverbialpronomen)
das mit einem bestimmten anderen Wort in grammatischer Beziehung steht
(Verweisstruktur zwischen einem Haupt- und Nebensatz) oder auf eine
bedeutungsmäßige Beziehung verweist (z. B. Hund - Hündin; Rechte -
Pflichten; Das klappt deswegen nicht, weil ...; derjenige, welcher ...) - vgl.
Kausalsatz,
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Korrespondenz (im literarischen Text) im epischen Text: implizite Information zur
Figurencharakterisierung durch
den Erzähler bzw. die Erzählinstanz dadurch, dass bestimmte Merkmale von verschiedenen
Figuren gleichartig oder gleichwertig sind (Äquivalenzen) vgl.
Kontrast
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Kotext
1. allg. der eine bestimmte sprachliche Einheit oder sprachliche
Struktur umgebende Text; kann beliebig eingegrenzt oder ausgeweitet
werden; im Ggs. zu Kontext, zugleich aber auch
eine besondere Form des Kontextes, nämlich der
infratextuelle Kontext; – vgl.
Kontext,
Kontextualisierung, Rekontextualisierung,
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Kreative Arbeitstechniken - vgl.
Kreativität,
Brainstorming,
Clustering,
Mind Mapping
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Kreatives Lesen Lesehaltung, die auf den selbsttätigen, produktiven,
phantasievollen Umgang mit einem Text zielt; Text Ausgangspunkt weiterer
Bearbeitungen im Rahmen der
produktiven
Textarbeit oder der
szenischen
Interpretation - vgl.
Lesen,
Lesehaltungen.
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Kreatives Schreiben - vgl.
Produktive Textarbeit,
texttransformierendes Schreiben,
gestaltendes Erschließen,
gestaltendes Erschließen literarischer Texte,
gestaltende Interpretation,
gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte,
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»Kreativität - vgl.
Kreative
Arbeitstechniken,
Brainstorming,
Clustering,
Mind Mapping
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Kritische
Argumentation
Bez. für eine auf
»Jürgen Habermas (geb. 1929) und seiner Gesellschaftstheorie (»Theorie
kommunikativen Handelns) beruhende rationale, vernunftorientierte
Argumentation, bei der das Idealziel einer argumentativen
Auseinandersetzung "die freiwillige, gewaltlose und vernünftige
Konsensbildung" steht, "die auf Überzeugungen und einleuchtenden
Argumenten beruht. (Heinemann/Heinemann
2002, S. 44); – vgl. Argumentation,
Vernunftorientierte Argumentation,
Vernünftige
Argumentation,
Grundtypen der
Argumentation,
rationale Argumentation, kritische
Diskussion,
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Kritische
Diskussion
nach
Kienpointner
(1996, S.18f.) einer der Typen von Gesprächen in privaten und
öffentlichen Diskussionen; kritische Diskussion muss danach mindestens
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Anforderungen erfüllen, um als vernünftig bezeichnet werden zu
können.
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Kritisches Lesen Lesehaltung, die zu einer kritischen Auseinandersetzung mit
einem Text führt, die auf ein differenziertes Urteil hinauslaufen soll;
Voraussetzung: distanzierte Haltung, sachlich nüchterne Haltung- vgl.
Lesen,
Lesehaltungen,
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Kuleschow-Effekt Montagetechnik im Film; wird in der ersten Einstellung ein Männergesicht
gezeigt mit einem starr auf ein Objekt ausgerichteten Blick und in der zweiten Einstellung eine Schale mit Obst, wird beim Zuschauer
die Vorstellung von Hunger erzeugt; folgt aber auf die erste Einstellung
eine zweite, bei der eine nackte Frau gezeigt wird, entsteht der Eindruck
sexueller Begierde; d.h.: Obwohl der Bezug der Bilder nicht mehr als durch
die Reihung der Einstellung hergestellt wird, wird der Sinn der Montage
erst durch den Betrachter selbst hergestellt;
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Kunsthomilie eine den
pragmatischen Texten (Gebrauchstexten)
zuzuordnende Textsorte; geistliche
Form, die als didaktischer Gebrauchstext der Verkündigung der christlichen Lehre dient
(Predigt) und sich durch ihre
Kombination von Textauslegung und Themapredigt (Sermon) auszeichnet
- vgl. Predigt,
Homilie,
Themapredigt,
Sermon,
Gebrauchstexte,
didaktische
Gebrauchstexte,
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Kunstlied
allgem. Bez. für eine musikoliterarische Gattung von Liedern, die im
Allgemeinen aus einer Sing- und einer Klavierstimme bestehen; der
musikalischen Komposition liegt dabei in der Regel ein schon als
selbständiger Text zugrunde (im Allg. ein lyrisches oder balladenartiges
Gedicht), die auf eine enge Verbindung von Wort und Ton im Sinne der
Vertonung des Textes zielt; die auskomponierte Vertonung erhebt mit
ihrer schriftlichen Fixierung und der Angabe des Komponisten einen
Kunstanspruch, den die meist nur mündlich tradierten Volkslieder mit
ihren in der Regeln unbekannten Autoren in gleicher Weise nicht erheben;
damit wird zugleich eine Hierarchisierung innerhalb der Gattung Lied
vorgenommen; – vgl. Volkslied, Lied
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Kunstwörter neue Wörter, die auf Kürzung zurückgehen und oft wegen ihrer Klanges
oder um einer Homonymie willen aus konstruierten Vorlagen gebildet werden,
z. B. Produkt-, Marken- oder Unternehmensnamen; auch wenn oft nicht einfach
davon zu unterscheiden, kein
Kurzwort, da keine
gleichbedeutende Langform als lexikalische Variation vorhanden Beispiele: Odol, Persil
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Kursorisches Lesen
Lesetechnik, bei der ein Text
vollständig gelesen wird (sequenzielles
Lesen); verweilendes Lesen, das den Abbruch des
Lektürevorgangs an einer bestimmten Stelle und Rückkehr zu einer zuvor
gelesenen Textstelle ermöglicht; Texterfassung mit Markierungen usw. vgl.
Lesen,
Lesetechnik,
diagonales
Lesen,
intensives
Lesen,
punktuelles Lesen,
sequenzielles Lesen,
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Kurzer Webquest auch: Short Term WebQuest; Bezeichnung für Webquests, die einen Zeitraum von einer oder ein paar
wenigen Unterrichtsstunden umfassen; dienen vor allem zum Wissenserwerb und
dessen kognitiver und emotionaler Verarbeitung; am Ende eines solchen WebQuests soll der Lerner eine beachtliche Anzahl neuer Informationen
gewonnen und sie für die Beantwortung einer Frage oder der Lösung eines
Problemstellung anwenden. - vgl. Webquest, langer Webquest,
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Kürzestgeschichte Minimalprosa; meistens fiktionale
Erzählprosatexte mit gegenüber der Kurzgeschichte einer noch höhergradigeren
Komprimierung und erzählerischer Reduktion; Verknappung der Kurzgeschichte
(vgl. Bellmann 2005,
S.193) Beispiele: u. a. Peter Bichsels
San Salvador
oder Die Tochter,
Kurt Martis
Neapel sehen,
Angela Stachowas
Ich bin ein Kumpel oder
auch später Jens Ludwigs
Geschichten Jetzt ist Friede,
Ab in die Zone
oder One fits all.
- vgl. epische Kleinformen,
Kurzprosa,
Kurzgeschichte
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Kurzformen, lexikalische vgl. Lexikalische Kurzformen
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Kurzgeschichte (Lehnübersetzung des amerikanischen Gattungsbegriffs
short story);
epische Kleinform, die in Deutschland in Abgrenzung von Novelle,
Kalendergeschichte und Anekdote im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten
Weltkrieg (1945-1955) entstanden ist; in dieser Zeit als sog.
"Trümmerliteratur" oft thematisch an die Themen der Zeit (Zusammenbruch des
materiellen und geistigen Lebens, Perspektivlosigkeit etc.) orientiert,
später ab den 1960er Jahren auch den komplexen Wirklichkeitserfahrungen der
entstehenden Konsum- und Massengesellschaft zugewandt; weitere Entwicklung
in der Gegenwart hin zu
Kürzestgeschichten; Merkmale u. a.:
relative Kürze, Konzentrierung auf einen bestimmten Lebensausschnitt,
Momentaufnahme aus dem Alltagsleben einer oder mehrerer Personen,
unvermittelter Beginn, offener Schluss, oft nüchtern-sachlich wirkende
Wortwahl, etc. - vgl.
epische Kleinformen, Kurzprosa,
Kürzestgeschichte
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Kurzinhalt äußerst knappe Darstellung des Inhalts eines Textes, Filmes usw.; Teil des Aussagekerns
von Inhaltsangaben - vgl.
Aussagekern,
Inhaltsangabe,
Fabel
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Kurzprosa 1) Begriff zur Bezeichnung solcher kurzen Prosatexte, die sich keinem
definierten Genre (z. B. Aphorismus,
Anekdote,
Kurzgeschichte) zuordnen lassen; a) meistens Texte von Autoren, die auf
der Suche nach Neuem, neuartige Erzählformen konzipieren und ausprobieren;
b) aber auch Texte, die an Tradition und Muster des
Aphorismus anschließen und sich
dabei zwischen fiktionalem Erzählen und nichtfiktionalen Darstellen bewegen;
sprengen mit ihren narrativen und essayistischen Erweiterungen den Rahmen
des Aphorismus und erweitern ihn damit; 2) seltener auch einfach als
Oberbegriff, der sämtliche Formen der Kurzprosa einschließlich der
Kurzgeschichte umfasst. (vgl.
Bellmann 2005, 194) -
vgl. epische Kleinformen,
Kurzgeschichte,
Kürzestgeschichte,
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Kurzreferat nach
DIN 1426 auch
Abstract;
Definition: "Das Kurzreferat gibt kurz und klar den Inhalt des Dokuments
wieder. Das Kurzreferat soll informativ ohne Interpretation und Wertung
[...] und auch ohne die Originalvorlage verständlich sein. [...] Es müssen
nicht alle Inhaltskomponenten des Dokuments dargestellt, sondern es können
auch diejenigen ausgewählt werden, die von besonderer Bedeutung sind." (DIN
1426, Abs. 3.5) - vgl.
Abstract
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Kurzvortrag auch:
Referat, Kurzreferat,
Präsentationstechnik
in Form mündlicher Rede - vgl.
Referat,
Facharbeit,
Handout,
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Kurzwort Bildung durch Auswahl einzelner Segmente einer zugrunde liegenden Vollform,
die zu einem neuen Wort zusammengefügt werden (reduktive Wortbildung); in
synonymer Verwendung existiert neben dem Kurzwort auch die Langform und ist
in Gebrauch; Typen: Buchstabenkurzwörter (uni- bzw. multisegmental),
Silbenkurzwörter, Morphemkurzwörter, Mischkurzwörter (vgl.
Steinhauer 2007, S. 138-142) - vgl.
Abkürzung
Beispiele: A3, B31, BH, EU, WM, LKW (Buchstabenkurzwörter); Bus,
Frust, Kat, Lok, Zoo, Disko (Silbenkurzwörter); der Ober, das Hoch, das
Tief, der Bund (Bundeswehr) (Morphemkurzwörter); E-Mail, E-Book,
Dispo-Kredit, Iso-Matte, U-Haft (Mischkurzwörter)
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Kurzzeitgedächtnis
Eines von drei Hauptsystemen des Gedächtnisses; Satz von Systemen, der
eine kurzzeitige Speicherung von unwichtigen Informationen ermöglicht
(vgl. A. Baddeley, 1986, S.17); etwa 20
Minuten abrufbar; vgl.
Gedächtnis,
sensorisches Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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