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Didaktische und methodische Aspekte

Gibs auf! – Wirklich?

Franz Kafka (1883-1924) Parabeln Gibs auf

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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Bild- und Sachbereich: Von der traditionellen zur modernen Parabel

Moderne Parabel
Quickie: So interpretiert man eine moderne Parabel
Überblick
Allgemeine Merkmale
Themen
Erzähler und Leser
Implizite Transfersignale
Bild- und Sachbereich in Auflösung
Textauswahl
Bausteine

Kafka als Erzähler
Überblick
Anti-realistische Erzählweise
Halbschlafbilder und traumanaloges Dichten

Poetik der Reduktion von Sprache, Erzählhaltung und erzähltechnischen Mitteln
Innovative Erzählweise
Die Figuren Kafkas und ihr Störpotential
Kafkas Tierfiguren

Merkmale von Kafkas Parabeln 
Ausgewählte Zugänge zu Kafkas Parabeln im Literaturunterricht
Überblick
Kognitiv-analytische Zugänge
Überblick
Zugänge über die Person Franz Kafkas
Zugänge über das Schreiben Franz Kafkas
Zugänge über das Gattungswissen
Zugänge über gesellschaftshistorische, rezeptionsgeschichtliche und literaturgeschichtliche Kontexte
Zugänge über das Thema
Zugänge über die Intertextualität
Handlungsorientierte Zugänge
Sonstige Zugänge

Überblick
• Fremdheitserfahrungen thematisieren

"Gibs auf!" ist eine Botschaft, die Schülerinnen und Schüler bei der Rezeption Franz Kafkas Parabel " "Gibs auf!" nicht selten gegen den Strich geht.

Letzten Endes ist es gerade auch diese Botschaft, die ihnen den Text fremd und schwer zugänglich macht und kognitive Dissonanzen erzeugt. Und diese Rezeptionserfahrungen stehen häufig in diametralem Gegensatz zu den literardidaktischen Begründungen, die den Text zu dem "beliebte(n) Anthologiestück für Schulbücher" (Engel 2010a, S.361) gemacht haben, der er heute im Literaturunterricht ist.

Der • existenzialistische Deutungsansatz dürfte, so schlüssig er auch immer wieder erscheinen mag, dem Lebensgefühl der jungen Menschen ebenso wenig entsprechen wie die Aufforderung "Gib auf" als Maxime des Handelns.

Die Botschaften, die Jugendliche aus ihrer Medienwelt hören, lauten oft nämlich grundlegend anders und sind an den Verheißungen eines • singularisierten Lebens orientiert. Singularität beschreibt dabei das Streben nach dem Besonderen, dem Einzigartigen, dem "was als nicht austauschbar und nichtvergleichbar erscheint" (Reckwitz 2017/2019, S.11), aber nicht quasi naturgegeben ist, sondern "sozial fabriziert" (ebd.) Dabei streben die postmodernen Subjekte "nach Einzigartigkeit und Außergewöhnlichkeit" (Reckwitz 2017/2019, S.9); an alles wird damit der "Maßstab der Besonderung" angelegt: "wie man wohnt, wie man isst, wohin und wie man reist, wie man den eigenen Freundeskreis gestaltet. Im Modus der Singularisierung wird das Leben nicht einfach gelebt, es wird kuratiert. Das spätmoderne Subjekt performed sein (dem Anspruch nach) besonderes Selbst vor den Anderen, die zum Publikum werden. Nur wenn es authentisch wirkt, ist es attraktiv." (ebd.); in dieser "Kultur des Authentischen" und "Kultur des Attraktiven" (ebd., S.10) spielen die "allgegenwärtigen sozialen Medien mit ihren Profilen" die Rolle von "zentralen Arenen dieser Arbeit an der Besonderheit" (ebd., S.9), weil auf diesem "umfassenden sozialen Attraktivitätsmarkt" (ebd.) der "Kampf um Sichtbarkeit" (ebd.) besonders intensiv ausgetragen wird.

In der Werbung werden Schülerinnen und Schüler mit Botschaften überschüttet, die sie auffordern, "ihr Ding zu machen", ihren und nur ihren Weg nach eigenen Vorstellungen zu gehen, ja nie aufzugeben, sondern immer wieder aufzustehen. Natürlich können dem nicht alle entsprechen, das signalisiert auch die Zunahme psychischer Erkrankungen unter Jugendlichen und doch lautet, von solchen Gefühlslagen, depressiven Verstimmungen und Erkrankungen abgesehen, die allgemeine "Botschaft des Lebens" nicht "Gibs auf", sondern "Halte durch" und oder euphemistisch "(Ver-)folge deinen Traum", "performe" dein Selbst vor den anderen.

Angesichts solcher Tatsachen gehört es auch zur Freiheit der Schülerinnen und Schüler, ihr ureigenes Verständnis des Parabel-Textes zu entwickeln, das sich aus den Diskurszusammenhängen orientiert, die ihr Leben, ihre Lebensweisen und das zeitgenössische Dispositivs von einem guten Leben bestimmen.

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• Fremdheitserfahrungen thematisieren

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 25.03.2025

 
 

 
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