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Aspekte der Erzähltextanalyse

Sprachlich-stilistische Analyse

Franz Kafka (1883 - 1924) Andere kurze Erzählungen Prometheus

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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Fragenkatalog zur sprachlich-stilistischen Analyse erzählender Texte

Sprache und Stil inFranz Kafkas Text "Prometheus" dienen dazu, mit minimalistischen Mitteln vielschichtige Bedeutungsebenen zu schaffen. Der Text ist kurz, prägnant und überwiegend von einer sachlichen Sprache geprägt, die sich nicht in eine anschauliche Erzählung des Mythos verliert, sondern mit seiner äußerst knappen und pointierten kontrafaktorischen Schreibweise jene Elemente des Mythos und seiner Überlieferungsgeschichte herausgereift, die für seine Intentionen bedeutsam sind. Dabei steht die sprachliche Klarheit und Einfachheit des Textes in einem gewissen Gegensatz mit seiner inhaltlichen Mehrdeutigkeit, die verschiedene Lesarten legitimiert.

Satzbau und Syntax

Der Text besteht insgesamt aus 9 Sätzen, aus drei Satzgefügen (Hypotaxen) und 6 Hauptsätzen (Parataxen), die z. T. asyndetische Reihungen aufweisen.

In der • Edition des Textes von Max Brod ist dem weiteren Text ein Aussagesatz, der auf einen Doppelpunkt endet ("Von Prometheus berichten vier Sagen:") vorangestellt. Er kündigt damit an, was im Folgenden dargestellt werden soll und wirkt als eine Art Spannungssignal (vgl. Sowinski 1972/1978, S.158) Der Aussagesatz stellt eine These dar, deren Prämissen nicht hinterfragt werden.

In den nachfolgenden beiden hypotaktischen Sätzen wird wie im ersten eine Kausalbeziehung zwischen dem Verrat von Prometheus und der dafür erfolgenden Strafe durch die Götter hergestellt. Im zweiten Satz wird in einem temporalen Nebensatz, die Dauer des Leidens von Prometheus und seine Folgen dargestellt.

In den drei nachfolgenden Hauptsätzen bzw. Hauptsatzkonstruktionen wird mit z. T. asyndetischer Reihung und als grammatischer Parallelismus ("Nach der dritten wurde in den Jahrtausenden sein Verrat vergessen, die Götter vergaßen, die Adler, er selbst.") und dem rhetorischen Mittel der Epipher ("Die Götter wurden müde, die Adler wurden müde, die Wunde schloß sich müde.") der unaufhaltsame Verlauf der Zeit dargestellt, der am Ende zum Vergessen des Mythos führt.

Der letzte kurze Hauptsatz mit der Spitzenstellung des Verbs dürfte als Konstativsatz zu verstehen sein, der fast wie eine vom übrigen Text isolierte knappe Feststellung wirkt, aber in einem Kohärenzverhältnis zu dem zuvor Geäußerten steht.

Die beiden abschließenden Sätze nach dem Gedankenstrich –  die von Kafka  eigentlich für den Beginn des Textes vorgesehen waren –, ein kurzer Hauptsatz und eine Satzgefüge mit Kausalsatz, der in • ätiologischer Weise erklären soll, was das unerklärliche Felsengebirge mit dem unerklärlichen Mythos gemeinsam hat, schließen in der Art eines »"quod erat demonstrandum" (lat. für "was zu beweisen war") die vorangehende Beweisführung ab.

Wortwahl

Kafka verwendet eine dem Gegenstand angemessene Wortwahl, die bis auf wenige Ausnahmen auf sprachliche Bilder verzichtet (z. B. "zuhackende Schnäbel", "drückte sich [...] immer tiefer in den Felsen, bis er mit ihm eins wurde")

Zur Verdeutlichung der Aussagen seines Textes bedient er sich bestimmter  Wortwiederholungen (z. B. müde) oder Abwandlungen bestimmter Wörter ("vergessen", "vergaßen"). Ebenso nutzt er das rhetorische Mittel der Personifikation ("die Wunde schloß sich müde") bzw. der Anthropomorphisierung ("die Adler wurden müde")

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Fragenkatalog zur sprachlich-stilistischen Analyse erzählender Texte

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.12.2024

 
 

 
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