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Gänsefüßchen umgangsspr. für
Anführungszeichen
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GAT Abkürzung für
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem
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Gattung auch:
Literaturgattung; in der Literaturwissenschaft Bezeichnung für ein
rein heuristisches bzw. analytisch-systematisches und historisch sich veränderndes Konzept a) die seit dem 18. Jahrhundert und ▪
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ▪
normative Gattungstrias
(=
klassische übergeordnete Gattungstrias) literarischer Formen (▪
Epik, ▪
Dramatik, ▪
Lyrik)
b) einzelne literarische Formen wie z. B.
Roman, Novelle etc.) c)
für (Unter-)gattungen wie z. B. zur Gattung
Roman als Oberbegriff
(Unter-)Gattungen wie
Detektivroman, Entwicklungsroman, Abenteuerroman etc.); in der ▪
Textlinguistik verwendet man
den Begriff ▪ Textsorte, der
aber auch in der Literaturwissenschaft Einzug gefunden hat als
literarische
Textsorten; Abgrenzung zwischen literarischen Gattungen/Textsorten (fiktionale
Texte) und nichtliterarischen Textsorten (pragmatische
Texte, Gebrauchstexte,
literarische
Zweckformen,) ist nicht immer eindeutig und verändert sich durchaus
auch im Laufe der ▪
Literaturgeschichte und ihrer ▪
Literaturepochen;
Erkennungsmerkmale u. a.: sprachlich-stilistisch: Wortwahl, Wort- und
Satzformen, Themen etc.; oft auch explizit in der
Titelei, in Vor- oder Nachworten
eines Textes angegeben; – vgl.
Literarische Gattung,
Literaturgattungen,
klassische
Gattungstrias, Epik,
Dramatik,
Lyrik,
Textsorte,
Gattungswissen,
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Gattung, literarische
vgl. Literarische
Gattung,
Literaturgattung, Textsorte,
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Gattungstrias, klassische
vgl. Klassische
Gattungstrias
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Gattungswissen
1) allgemein: Wissen ?er Gattungen von Texten; 2) in der
Literaturwissenschaft, z. B.
Fachwissen über
normative Gattungstrias
(=
klassische übergeordnete Gattungstrias) literarischer Formen (▪
Epik, ▪
Dramatik, ▪
Lyrik)
b) einzelne literarische Formen wie z. B.
Roman, Novelle etc.), für (Unter-)gattungen wie z. B. zur Gattung
Roman als Oberbegriff
(Unter-)Gattungen wie
Detektivroman, Entwicklungsroman, Abenteuerroman etc.); und
literarische
Zweckformen; umfasst z. B. historische Gattungsbegriffe, historische
Formen bzw. konventionalisierte Gruppen literarischer Formen,
Strukturen, Inhalte und Themen, die zum Kontext konkreter Texte gehören;
in der ▪
Textlinguistik
Textsortenwissen,
Textmusterwissen, ?
vgl. Fachwissen,
Literarische Gattung,
Literaturgattungen,
klassische
Gattungstrias, Epik,
Dramatik,
Lyrik,
Textsorte
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Geben Sie (den Inhalt) wieder ... Inhalte bzw. einzelne
Textgehalte (Kernaussagen/Handlungsschritte) in eigenen Worten, ohne
eigene Wertungen und
fachsprachlich
richtig referieren; Inhalte bzw. einzelne Textgehalte unter
Berücksichtigung von
Sinnabschnitten wiedergeben
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Gebrauchstext ähnlich auch:
Sachtext,
pragmatischer Text; Im Ggs. zum fiktionalen (literarischen,
poetischen) Text; Text, der einen nachvollziehbaren und überprüfbaren
Bezug zur außersprachlichen Realität besitzt; dient der Sache oder dem
Sachverhalt, von dem er handelt und ist auf einen bestimmten
Adressatenkreis ausgerichtet; zum Teil fließende Übergänge zu
literarischen Texten (z. B.
literarische Gebrauchsformen wie
Autobiographie,
Biographie,
Brief,
Essay,
Feuilleton,
Glosse,
Leitartikel,
Reportage, auch u. U.
Tagebuch) ;
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Gebrauchstexte, didaktische vgl.
Didaktische
Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, private vgl.
Private
Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, publizistische vgl.
Publizistische
Gebrauchstexte
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Gebrauchstexte, wissenschaftliche vgl.
Wissenschaftliche Gebrauchstexte
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Gebrauchsanleitung vgl.
Gebrauchsanweisung
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Gebrauchsanweisung auch: Gebrauchsanleitung,
Bedienungsanleitung; Form der (in der Regel schriftlichen)
Vorgangsbeschreibung; nicht immer eindeutig abzugrenzen von
den Begriffen Betriebsanweisung/Betriebsanleitung; oft Erklärung des
einen Begriffs durch den anderen; im Allgemeinen: Betriebsanweisung für größere Maschinen, Apparate, Autos u.
s. w.; Gebrauchsanweisung für
"handlichere" Objekte wie Haushaltsgegenstände; vgl.
Engel 1996, S.135; - vgl.
Vorgangsbeschreibung
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Gebundene Rede im Ggs. zur
Prosa
Rede, die sich durch bewusste Eingriffe und Veränderungen vom
natürlichen (= ungebundenen) Sprachfluss unterscheidet; Mittel:
metrische und rhythmische Gestaltungen - vgl.
Prosa
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Gebundener Aufsatz in der traditionellen
Aufsatzlehre
Bezeichnung f? einen seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlichen Typ des
Schulaufsatzes, der in der abwandelnden Nachahmung vorbildlicher
Mustertexte bestand; nachgeahmt werden sollten Thema, Stoff, Gliederung,
Entfaltung des Themas, Gedankengang, Satzbau sowie Wortwahl, die gesamte
stilistische Gestaltung und auch der Umfang der Textvorlage; außer der
Förderung einer logisch-grammatischen Gedankenführung stand die
schreibende Wiedergabe (und) Aneignung von
deklarativem,
trägem Wissen im
Vordergrund, das der moralischen Bildung dienen sollte. - vgl.
Aufsatzlehre,
freier Aufsatz,
funktionaler Aufsatz,
sprachgestaltender Aufsatz
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»Gedächtnis
1)
Fähigkeit eines Organismus, etwas zu speichern, was früher erlebt,
gefühlt oder gelernt worden ist und diesen Speicherinhalt beabsichtigt
oder unbeabsichtigt wieder zu reproduzieren; Definition von
Gruber (22018,
1.1. Allgemeine Einführung,
https://amzn.eu/e4KfCnu): "Unter Gedächtnis versteht man Prozesse
und Systeme, die für die Einspeicherung, die Aufbewahrung, den Abruf und
die Anwendung von Informationen zuständig sind, sobald die ursprüngliche
Quelle der Information nicht mehr verfügbar ist. Unter dem Begriff
Information verbergen sich dabei alle Arten von Reizen (Bilder, Wörter,
Geräusche etc.), autobiografische Details, ein generisches Wissen über
die Welt und spezifische Fertigkeiten (motorische Fertigkeiten, Sprache
etc.)" 2) grundlegende Ansätze der
Gedächtnispsychologie: strukturelle
Betrachtung und prozeduralistischer Ansatz; - vgl.
Mehr-Speicher-Modell (Gedächtnis),
Arbeitsgedächtnis,
Buffer,
sensorisches Gedächtnis,
item-spezifisches Gedächtnis,
relationales
Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis (LZG), semantisches
Gedächtnis,
episodisches Gedächtnis,
autobiographisches Gedächtnis,
deklaratives
Gedächtnis,
explizites Gedächtnis,
non-deklaratives Gedächtnis,
implizites Gedächtnis,
perzeptuelles
Gedächtnis,
Kurzzeitgedächtnis,
Ultrakurzzeitgedächtnis,
Gedächtnisbild,
Gedächtnisprotokoll
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Gedächtnis, autobiographisches
vgl.
Autobiographisches Gedächtnis
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Gedächtnis, deklaratives
vgl. Deklaratives
Gedächtnis
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Gedächtnis, episodisches
vgl. Episodisches
Gedächtnis
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Gedächtnis, explizites
vgl. Explizites
Gedächtnis
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Gedächtnis, implizites
vgl. Implizites
Gedächtnis
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Gedächtnis, item-spezifisches
vgl.
Item-spezifisches Gedächtnis, Gedächtnis
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Gedächtnis, non-deklaratives
vgl.
Non-deklaratives Gedächtnis
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Gedächtnis, perzeptuelles
vgl. Perzeptuelles
Gedächtnis
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Gedächtnis, relationales
vgl. Relationales
Gedächtnis, Gedächtnis
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Gedächtnis, semantisches
vgl. Semantisches
Gedächtnis
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Gedächtnis, sensorisches
s. sensorisches
Gedächtnis
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Gedächtnisbild Bezeichnung für ein inneres Bild
(Vorstellungsbild), das ohne die Präsenz eines sinnlich
wahrnehmbaren Gegenstandes oder einer Abbildung eines Gegenstandes in
einem Subjekt entsteht; quasi gespeicherte
Wahrnehmungsbilder (vgl.
Kroeber-Riel/Weinberg 1999, S.343 ) - vgl.
inneres Bild,
Wahrnehmungsbild,
Imagery,
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|
Gedächtnisprotokoll
Form des
Protokolls; im Nachhinein (in der Regel unmittelbar nach), meist
ohne Grundlage einer
Mitschrift
abgefasster schriftlicher
Bericht
über den Verlauf und/oder die Ergebnisse eines Gesprächs (Diskussion,
Sitzung, Besprechung, Unterrichtsstunde, Veranstaltung); Funktion:
Erinnerungsstütze in Form einer persönlichen Aufzeichnung, ohne
standardisierte äußere Form; - vgl.
Protokoll,
Verlaufsprotokoll,
Ergebnisprotokoll
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Gedächtnispsychologie
Teildisziplin der Psychologie, die sich in einem interdisziplinären Feld
zwischen kognitiven Neurowissenschaften (z. B. Hirnforschung) und der
Kognitionspsychologie bewegt, und Arbeitsweise und Strukturen des
Gedächtnisses untersicht; grundlegende
Ansätze: 1) struktureller Ansatz: Ausgangspunkt ist dabei die Annahme,
dass sich das Gedächtnis in verschiedene Arten des Gedächtnisses bzw.
Untersysteme unterteilen lässt, die bei der Verarbeitung von
Informationen unterschiedliche Funktionen erfüllen; wichtigstes Modell
dafür ist das sogenannte ▪
Mehr-Speicher-Modell von Atkinson und Shiffrin 1968) (auch als
modales Modell bezeichnet) - vgl. Gedächtnis,
Mehr-Speicher-Modell (Gedächtnis)
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Gedankenbericht 1. Form des Erzählerberichtes i. w. S.,
dabei werden die Gedanken im Allgemeinen im Ggs. zu Assoziationen
sprachlich mehr oder weniger stark strukturiert dargeboten; nach
Vogt 1990, S.157 u. a. heute in der Literaturwissenschaft angesichts
der Vielfalt der darunter fallenden Phänomene eher wenig gebräuchlich);
2.wenn, dann allerdings weiter gefasst als
psycho-narration
(Cohn 1978) bzw. als ▪
Bewusstseinsbericht (Martinez/Scheffel
10. Aufl. 2016, S. 216) bezeichnet, Kategorien, die auch
unausgesprochene Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle einer Figur
umfassen und damit auch Bewusstseinsvorgänge von Figuren abbilden
sollen, die nicht als klar formulierte Gedanken artikuliert werden;
3. in der
neueren Erzähltheorie
unterschieden in a) Formen, bei denen der Erzähler im
narrativen
Modus darbietet, was eine Figur denkt oder fühlt (=
erzählte Gedankenrede) und b)
Formen, bei denen der Erzähler im
dramatischen Modus (mimetischer
Modus) das Gedachte in Form der grammatischen ▪
direkten Rede (mit oder ohne Markierungen durch
Anführungszeichen)
darbietet und dies in der Regel mit einem verbum dicendi (denken,
überlegen, nachsinnen, durch den Kopf gehen, ...) signalisiert (=
zitierte Gedankenrede);
- vgl.
Erzählerbericht,
Bewusstseinsbericht,
Redebericht,
psycho-narration,
stumme Rede,
Gedankenrede,
zitierte Gedankenrede,
erz?lte Gedankenrede,
Beispiel: a) Emil legte sich ins Gras und grübelte darüber nach,
was er gerade erlebt hatte. b) Kein Wunder, dachte sie, hat er
mir die ganze Zeit vorgemacht, dass er länger im Büro bleiben muss. Wie
konnte ich bloß so blöd sein?
|
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Gedankengang Bezeichnung für den gedanklichen Aufbau
eines Textes oder einer Äußerung; Abfolge von Sinneinheiten (Gedanken);
in Sachtexten die Art der
thematischen Entfaltung, darunter auch die auch argumentative
Struktur des Textes - vgl.
thematische Entfaltung,
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Gedankenfiguren vgl.
Sinnfiguren
|
|
Gedankenrede
Form der Figurenrede, a)
mit der unausgesprochene Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle einer Figur
in der grammatischen Form der ▪
direkten Rede (mit oder ohne Markierungen durch
Anführungszeichen)
dargeboten werden, als ob sie gesprochen würden; der Erzähler bietet
dabei im
dramatischen Modus (mimetischer
Modus) das Gedachte dar und markiert bzw. signalisiert dies in der
Regel mit einem verbum
dicendi
oder verbum credendi
(denken, überlegen, nachsinnen, durch den Kopf gehen, ...) (=
zitierte Gedankenrede); im Ggs. dazu wird b) bei der
erzählten Gedankenrede wird
das, was eine Figur denkt vom Erzähler im
narrativen
Modus dargeboten; - vgl.
Erzählerbericht,
Redebericht,
psycho-narration,
stumme Rede,
Gedankenbericht,
zitierte Gedankenrede,
erzählte Gedankenrede,
Beispiel: a) Kein Wunder, dachte sie, hat er mir die ganze Zeit
vorgemacht, dass er länger im Büro bleiben muss. Wie konnte ich nur so
blöd sein? b) Emil legte sich ins Gras und grübelte darüber nach,
was er gerade erlebt hatte.
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Gedankenrede, erzählte
vgl. Erzählte
Gedankenrede
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Gedankenrede, zitierte
vgl. Zitierte
Gedankenrede
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Gedankenzitat
von
Martinez/Scheffel 10. Aufl. 2016, S. 218 verwendeter Begriff für die
zitierte Gedankenrede,
- vgl.
zitierte Gedankenrede
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Gedanklicher Aufbau Bezeichnung für die Abfolge und Verknüpfung von Gedanken in Texten und bei der Argumentation; Typen:
reihend - entfaltend - kontrastierend - assoziativ - sprunghaft -
gegliedert - geradlinig - rückgreifend
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Gedicht
auch: lyrischer Text;
häufig synonym ▪ lyrischer
Text, aber auch angelehnt an den mit einem idealisierenden und mit
einem positiven ästhetischen
Werturteil versehenen Begriff der
Dichtung Bezeichnung für
literarische Texte,
dessen ebenso idealisierend überhöhter Produzent (Autor/-in,
Verfasser/-in,
Schriftsteller/-in )
Schöpfer/die Schöpferin des sprachlichen bzw. literarischen Kunstwerkes
ist, h: das Gedicht (=
Lyriker/-in), gilt; – vgl.
lyrischer Text,
Lyrik,
Dichtung,
Dichter-/in, Prosagedicht,
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Gefühlsinhalte (im epischen Text) explizite
Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung in Form einer pauschalen Wiedergabe von
Gefühlen, Eindrücken und Wahrnehmungen einer
Figur;
keine Wiedergabe von Gedanken der Figur.
Beispiel: Antonia war sauer. Dennoch hörte sie sich bis
zu Ende an, was ihr Freund ihr eröffnete.
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Gegenfrage den Partner festlegender
Sprechakt: Reaktion auf gestellte Fragen; Sprecher wiederholt eine
vorausgegangene Frage seines Partners; Antwort darauf soll
ihm bestätigen, dass er die vorausgegangene Frage richtig verstanden
hat. Gegenfragen sind also nur als möglich. Einzige Form:
wiedergegebene Frage. - vgl.
Fragearten,
Kontrollierter Dialog
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Gegenstand "Formwort" ; dasjenige, dem ein
Prädikator
oder ein Eigenname zugeordnet wird (Vgl.
Seiffert 1969a, S.51, 58) - vgl.
Prädikation,
Prädikator,
Sachverhalt
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Gegenstandsbeschreibung
(schulische) Schreibform:
Darstellung der äußeren Merkmale einer Sache oder eines Gegenstandes;
Auswahl und Anordnung der einzelnen Teile nicht bloß reihende
Aufzählung, sondern Kriterien dafür: räumliche Anordnung der einzelnen
Teile und/oder Funktionalität der einzelnen Teile - vgl.
Beschreibung,
Vorgangsbeschreibung
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Gegenstandssatz
– vgl. Komplementsatz
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Gegentext Begriff aus der Literaturdidaktik und -methodik;
Bezeichnung für einen Text, der als textproduktive Gestaltung einen
vorgegebenen Text so transformiert, dass ein inhaltlich-thematischer
Gegensatz entsteht - vgl.
textproduktive Gestaltung,
produktive Textarbeit
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Gehalt, propositionaler vgl.
propositionaler Gehalt
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Gekennzeichnete Ellipse
in der Erzähltheorie von »Gerard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Form
der bestimmten oder unbestimmten zeitlichen Aussparung von Ereignissen
bzw. Geschehen mit einer
expliziten Ellipse, die über die zeitliche Information hinausgehend
mit weiteren inhaltliche Elementen (diegetische
Inhalte) ergänzt wird; z. B. "einige glückliche Jahre vergingen"
oder " nach einigen glücklichen Jahren" (Genette,
2. Aufl. 1998, S.76); g ? vgl. Ellipse,
explizite Ellipse,
Aussparung,
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Gelegenheitsdichtung vgl.
Gelegenheitsgedicht
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Gelegenheitsgedicht (auch:
Carmen, Festgedicht) lyrisches Werk, das zu einem bestimmten öffentlichen oder privaten Anlass (oft als Auftragsdichtung) verfasst
wird; diesen Gelegenheiten liegen gesellschaftliche oder individuelle
Zuschreibungen eines besonderen Stellenwerts zugrunde; Unterscheidung
zwischen gelegenheitsgebundener und gelegenheitsungebundener Poesie
wurde und wird oft mit Bewertungen verbunden, die dem
Gelegenheitsgedicht pauschal eine mindere künstlerische Qualität
bescheinigen wollen; allerdings sind die verschiedenen Arten des
Gelegenheitsgedichts schon seit der Antike gebräuchlich; auch die
Gelehrtendichtung des Humanismus und Barock, die sich ansonsten von
allen Formen herkömmlicher Volkspoesie distanzierte, hatte bei aller
Kritik an der Vielschreiberei zu ambitionierter Lyrik unfähiger
"Mietpoeten" keine grundsätzlichen Probleme mit den Gegenständen dieser
Dichtung und ihrer gesellschaftlichen Funktion (z. B. beim Fürstenlob);
»Martin Opitz
(1597-1639) hat dies in seinem »Buch
von der Deutschen Poetery (1624) deutlich gemacht und die
Okkasionalit? solcher, natürlich entsprechend kunstvoll zu gestaltender
Gedichte unter den Schutz der »Göttin
Occasio gestellt; als das allegorisch-poetisches Sinnbild des
Gelegenheitsgedichts der neuen Kunstdichtung verwies es darauf, dass ein
(wirklicher) Poet im richtigen, dem glücklichen und fruchtbaren Moment
(»kairos)
die sich ihm vom Zufall in einem engen Zeitfenster gebotene Gelegenheit
ergreifen könne und müsse (Occasio von lat. occasum
(Untergang) und casus (Zufall) abgeleitet, wörtlich das "Sich-Zutragen"
dann als occasio temporis verstanden als "Gelegenheit, welche die
Zeit bietet" ); 1)
enger Begriff: (Casual-)carmina
in gebundener Rede für besonders wichtige Gelegenheiten (casus)
des Lebens (Geburts- und Namenstage, Neujahr und Ehrentage, als Lob oder
Glückwunsch gestaltete Gedichte zu Hochzeitstagen, Taufen oder
Beerdigungen, Würdigungen bei Amtsantritten oder beim Erscheinen
gelehrter Werke, Genesungswünsche oder Glückwünsche zu einer
bevorstehenden Reise oder einfach auch als Willkommensgedicht gestaltet)
an einen bestimmten Adressaten gerichtet und in der Regel anlässlich des
Ereignisses oder der Gelegenheit vor einem Publikum öffentlich
präsentiert und rezipiert; 2) aber: durchaus auch in
entgegengesetzter Weise für Gedichte als Erlebnisgedichte verwendet, die
besonders herausragende, ja einmalige Augenblicke eines erlebenden
Subjekts thematisieren; 3) besonders in der ▪
Literaturepoche ▪
Barock
(1600-1720) als ▪
Massenphänomen weit verbreitet, wobei sich die humanistischen
Gelehrtendichter mit ihren Casualcarmina von der eher als "Stümperei"
abgetanen sonstigen Produktion von Gelegenheitsgedichten abzuheben
versuchten und auch ihren Casualcarmen eine distinktiv höhere poetische
Qualität dadurch geben wollten und konnten, dass sie ihre Werke die
rhetorisch kunstvoll und den neuen Regeln der Formensprache und der
neuen metrischen Vorgaben (z. B. als
Epigramm,
Sonett oder
Ode)
entsprechend gestalteten; ihre Autoren erwarben damit je nach
gesellschaftlichem Ereignis künstlerische und soziale Anerkennung, aber
nur wenige unter ihnen brachten es damit auch zu Ruhm und zu einem
nennenswerten Zusatzeinkommen wie z. B. »Simon
Dach (1605-1659); meistens waren die Gelehrtendichter jedenfalls
mehr oder weniger aus Loyalitätsgründen, sozialen Abhängigkeiten zu
solchen Auftragsproduktionen gezwungen; Carmina waren im Barock meist
Einzelblattdrucke, wurden aber mitunter auch als Sammeldrucke
publiziert, ihrem jeweiligen Adressaten zugesendet, persönlich überreicht
und als eine Art Festgedicht in unterschiedlicher Art und Weise in den
Ablauf der Feste integriert, wo sie zur Unterhaltung, aber vor allem zur
Befriedigung der Repräsentationsbedürfnisse und der Selbstdarstellung
ihrer Adressaten dienten; 4) mit dem Wandel der Lyrik zur
Erlebnisdichtung im 18. Jahrhundert rückt das individuelle, meist im
Innern stattfindende Erleben eines Individuums in den Mittelpunkt;
das davon geprägte neue Selbstverständnis des Dichters, sowie die
Emanzipation der bürgerlichen Gesellschaft führen zu einer Abwertung und
davon bedingt zu einem Rückgang der Gelegenheitsdichtung im Allgemeinen;
im 19. und 20. Jahrhundert werden Gelegenheitsgedichte oft zu Zeugnissen
privater und öffentlicher Appelle als Brief - und Widmungsgedichte,
persönliche Geschenke ebenso genutzt wie für politische Ziele; durch die Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, hat sich das
Gelegenheitsgedicht wieder einen festen Platz in der "Shared culture"
erworben und neben traditionellen Funktionen wohl auch der Kuratierung
des eigenen Lebens in einer auf Singularisierung allen Sozialen einschl.
dem Kulturellen zielenden Prozess, werden zu einer Art lyrischer "Likes"
in einem stets um Aufmerksamkeit ringenden postmodernen Leben (vgl.
Reckwitz
2017/2019) - vgl.
Gelegenheitsdichtung,
Kasualpoesie, Casualcarmen
|
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Geltungsansprüche in der Argumentationslehre Bezeichnung
für Ansprüche, die in Äußerungen über
strittige Erfahrungsgegenstände
erhoben werden, um zu zeigen, dass die gemachten Äußerungen "keine bloß
subjektiven Gewissheitserlebnisse wiedergeben (mithin auch Selbsttäuschungen darstellen können), sondern subjektiv-übergreifend
verbindlich sind" ; wenn Geltungsansprüche eingelöst werden können, wird
ihre →Gültigkeit
bestätigt (vgl.
Kopperschmidt 1989, S.16) - vgl.
Argumentation,
argumentative
Themenentfaltung, strittig,
Gültigkeit,
|
|
Geltungsfrage
vgl. Warum-Frage
|
|
Geltungsverschiebung
in der Argumentationstheorie Bez. für den sog.
infinitiven Regress,
der "eine prinzipiell nicht zu bremsende Dynamik von
Geltungsverschiebungen" nach dem Muster p (gilt), weil q (gilt), weil r
(gilt), weil s (gilt)" beschreibt (vgl.
Kopperschmidt 2000,
S.55), und damit letzten Endes jede argumentative Geltungssicherung ins
Leere laufen lässt; weil die gängige Methode der argumentativen
Geltungssicherung, darauf beruht, dass der Geltungsanspruch einer im
Kommunikationsprozess problematisierten Aussage stets mit der Hilfe
eines anderen Geltungsanspruchs abgestützt werden kann und trotzdem zu
keiner wirklich sicheren Begründung führen könne (»Letztbegründung)
– vgl. infiniter Regress,
|
|
Gemeinsames kooperatives Schreiben Von
Becker-Mrotzeck/Böttcher (2006/2011, S.42) in Übersetzung des
englischen Terminus Group writing verwendete Bezeichnung für eine
besonders schulrelevante Form des kooperativen Schreibens;
Schreibprozess wird von mehreren Schreibern in allen Einzelschritten
gemeinsam durchlaufen; im Allgemeinen greifen die jeweiligen Planungs-,
Formulierungs- und Überarbeitungsaktivitäten der gemeinsam Schreibenden
permanent ineinander - vgl.
kooperatives Schreiben,
schrittweises kooperatives Schreiben
|
|
Gemination auch: Doppelung; Verdoppelung; unmittelbare
Wiederholung eines Satzteiles (Wort oder Wortgruppe) - vgl.
Wortfiguren
Beispiele: "Vorwärts, vorwärts, zum Angriff!" - "Mein Vater, mein
Vater, jetzt fasst er mich an!" (Goethe, Erlkönig) - "Röslein, Röslein,
Röslein rot"
|
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Generisches Wissen Begriff aus der Kognitionspsychologie;
allg. Bezeichnung für Wissen, aus dem neues Wissen entsteht, z.B.
prozedurales Wissen
- vgl.
Wissen,
prozedurales Wissen
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Genetischer Fehlschluss in der formal-logischen
Argumentationsanalyse Bezeichnung für eine Form des unkorrekten Schließens; Einzelheiten des
Entdeckungszusammenhangs gehen dabei unangemessen in den
Begründungszusammenhang ein; - vgl.
Fehlschluss,
Entdeckungszusammenhang,
Begründungszusammenhang,
deduktiver Fehlschluss,
kausaler Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
statistischer Fehlschluss
Beispiele: Sie als Frau sollten das doch besser wissen ... ? Mit
Ihrer Vorgeschichte würde ich hier den Mund nicht so voll nehmen...
etc.)
|
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Genre
1. allg. Gattung, Art, Wesen 2. oft auch Bezeichnung für
eine untergeordnete Gattung (z. B. für Komödie, Tragödie etc. als
Untergattungen des Dramas); ebenso verwendet für narrative Schemata, die
mit bestimmten Stoffbereichen verknüpft sind (im Film z. B. Western,
Fantasy, Thriller). 3. in der neueren literaturwissenschaftlichen
Gattungstheorie (Abweichungstheorie) Begriff, der zusammen mit dem
Begriff der
literarischen Textsorte das Dilemma zwischen Gattungskonzepten, die
"von historisch begrenzten 'Gruppennamen'" ausgehen und einem rein
systematischen Ordnungsbegriff der Literaturwissenschaft" auflöst; (Fricke
2010a, S.20); mit dem Begriff der Textsorte werden notwendige
Merkmale und Merkmalskonfigurationen systematisch "intersubjektiv und
zeitunabhängig" (ebd.)
erfasst und definitorisch festgelegt; der Begriff des Genre stellt
dagegen bei der Gruppenbildung die Auffassung in den Mittelpunkt, dass
Gattungsbegriffe historisch bestimmt sind und sich aufgrund
verschiedener Elemente "in einer bestimmten Periode im
literarischen Leben einer Gesellschaft" (ebd.)
zu "institutionalisierten Textgruppen und -reihen" verfestigt haben; ein
Genre ist, wenn man so will, die Gruppe von literarischen Texten und
auch nicht-literarischen "Begleittexten", die in einer bestimmten Zeit
die Vorstellung über die Textsorte und die Textsortenzugehörigkeit und
die Art ihrer Rezeption geprüft haben; Bestimmung eines
literarhistorischen Genres: 1. beruht "zur deutlichen Abgrenzung von
anderen verbalen Zeiterscheinungen" (ebd.)
auf dem systematischen Textsortenbegriff auf, und zwar dadurch, dass a)
jeder Text eine Genres zu derselben Textsorte zählt, die mit notwendigen
und alternativen Merkmalen eindeutig bestimmt sein muss; b) Die
betreffende Textsorte muss bei der Entstehung eines vergleichsweise
festen Genres schon etabliert sein und beim Publikum müssen sich
spezifische Rezeptionserwartungen im Hinblick auf bestimmte Textmerkmale
ausgebildet haben. c) Diese institutionellen Erwartungen werden vom Text
durch Genresignale eingelöst, die dem Publikum bekannt sind. Das kann z.
B. (gezielte Irreführungen mit berücksichtigt) "durch ausdrückliche
Angabe einer eingeführten Gattungsbezeichnung in der Titelei oder auch
durch andere texteinleitende Kennzeichnungen einer bereits etablierten
Textsorte" (ebd.)
erfolgen. 2. setzt die Klärung aller begrifflichen Voraussetzungen,
genaue Textarbeit und eine "gründliche historische Erforschung des
Umfelds" (ebd.);
selbstverständlich können Texte, die aus einer späteren Zeit stammen,
nicht zur Bildung eines literarhistorischen Genres herangezogen
werden. - vgl.
literarische Textsorte,
Textsorte,
Gattung,
Textsortenklassifikation, Textklasse,
Textmusterwissen,
Texttyp,
Textschema,
|
|
Geschäftsbrief Form des Briefes; offizielle schriftliche
Mitteilung an Behörde, Arbeitgeber, Firma usw.; in äußrer Form und
innerem Aufbau weitgehend durch Konvention bestimmt; von der Funktion
des Geschäftsbriefes abhängig (z.B. Formular); kaum Spielraum für
individuelle Gestaltung; Aufbauelemente: Briefkopf, Adressat und
Anschrift, Betreff, Bezug, Anlage - vgl.
Brief,
Privatbrief
|
|
Geschehen 1) allg. zeitliche Abfolge eines Tuns bzw.
Verhaltens und/oder von Ereignissen mit einer räumlichen Dimension, bei
denen die menschlichen oder vermenschlichten
Subjekte
unfähig sind, eine Wahl zu treffen, oder aber ihnen, von den alles
dominierenden Umständen bestimmt, keine Möglichkeit zur Wahl eines
bestimmten Tuns bzw. Verhaltens (Handlung) bleibt 2) in der
neueren Erzähltheorie
von
Martinez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016, S. 114ff.) eines von vier
Elementen der
Handlung, welches das chronologische Aufeinanderfolgen von
Ereignissen (Motiven) beinhaltet (vgl.
Martinez/Scheffel (1999/2016, S.27, S.113ff.) - vgl.
Handlung,
Ereignis,
|
|
Geschehnis
vgl. auch: Vorkommnis; in der
neueren Erzähltheorie
von
Martinez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016, S. 114ff.) im Ggs. zur
intentionalen
Handlung (z. B. Figurenhandlung) eine nicht intendierte
Zustandsveränderung
eines Ereignisses; – vgl.
Geschehen,
Ereignis, Vorkommnis,
|
|
Geschichte 1) Werdegang bzw. Entwicklungsprozess eines
bestimmten geographischen, sozialen, kulturellen Bereichs in
politischer, kultureller und/oder gesellschaftlicher Hinsicht 2)
mündlich oder schriftlich vorgebrachte Schilderung eines realen oder
bloß vorgestellten Geschehens, Ereignisses, dessen Elemente in einen
zeitlichen bzw. logischen Zusammenhang gebracht worden sind; auch:
Erzählung 3) (unangenehme) Sache oder Angelegenheit;
4) in
erzählenden und
dramatischen Texten
makrostrukturelles Merkmal, das drei Elemente erfordert: ein oder
mehrere menschliche oder vermenschlichte (anthropomorphisierter)
Subjekte, eine gewisse zeitliche Erstreckung (temporale Dimension) und
eine gewisse Raumausdehnung (spatiale Dimension); dabei kann eine
Geschichte von
Handlungen,
Handlungssequenzen oder auch von
Geschehen dominiert werden 5)
in der
Erzähltheorie wird der
Begriff der G. genauer gefasst und betrifft das ▪
Was einer
Erzählung (histoire); wenn
man zwischen dem ▪
Was
(Geschichte) und dem ▪
Wie (Diskurs,
Darstellung,
Erzählen) einer Erzählung
unterscheidet, stellt die Geschichte, vereinfacht ausgedrückt, den "Inhalt
einer Erzählung" (Schmid
2005, S.16) dar; – vgl.
story,
Handlung,
Geschehen
|
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Geschlossene Aufgabe
▪
Aufgabenformat, das
Antwortalternativen vorgibt oder so präsentiert, dass sie vom Bearbeiter
bzw. der Bearbeiterin eingesehen werden können; meistens als oder im
Rahmen von ▪
Leistungsaufgaben (Prüfungsaufgaben, Lernstandkontrolle) konzipiert;
Beispiele: Mehrfachwahlaufgaben (Multiple-Choice (MC),
Richtig-Falsch-Aufgaben, Zuordnungsaufgaben; insbesondere MC-Aufgaben
anspruchsvoll bei der Aufgabenerstellung; – vgl.
Aufgabenformat,
offene Aufgabe,
halboffene Aufgabe,
inferierendes Lesen,
Lernaufgabe, Übungsaufgabe
|
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Geschlossene Fragen a) inhaltlich: Frage, die dem Gefragten nur die Möglichkeit lassen sich mit Ja oder Nein
oder für eine vorgegebene Alternative zu entscheiden b) bei
Fragebögen einer
Meinungsumfrage Fragen, die zugleich alle möglichen Antwort-Alternativen
vorgeben, die in der Regel durch Ankreuzen beantwortet werden können - vgl.
Fragearten,
offene Frage
Beispiele: a)
Tanzt du mit mir? - Gehst du zu Marcel oder Martin? b) Verbringen Sie
ihre Freizeit am liebsten mit: Sport - Fernsehen - Computerspielen -
Lesen - Basteln - Nichtstun ...
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Geschlossenes Drama idealtypische Form des Dramas nach
Volker
Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des
plots
eines Dramas (tektonisches Prinzip); meistens
Zieldramen;
Merkmale: Einheit von Ort, Zeit und Handlung; Einsträngigkeit einer
eindeutigen Haupthandlung; Beschränkung auf knappe Zeitspanne;
Linearität, kausale Verknüpfung und Folgerichtigkeit der
Handlungsführung; Unselbständigkeit der Teile; Beschränkung auf wenige
Figuren; einheitliche Sprache: hohes Stilniveau, Versform; ausgewogene
Komposition (z.B. pyramidaler Aufbau, Symmetrie); Gegensatz: offenes
Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl.
Drama,
offenes Drama, Tektonik,
pyramidaler
Aufbau,
|
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Geschwindigkeit (Erzählung)
auch:
Erzählgeschwindigkeit; neben
Modus und
Stimme eine der
Hauptkategorien der
Erzähltextanalyse von »Gerard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994); im
Pl. als "Geschwindigkeiten" von Genette selbst als im Grunde bessere
Bezeichnung für seine Hauptkategorie Dauer angesehen (vgl.
Genette, Die
Erzählung, 2. Aufl. 1998, S.213) – vgl.
Zeitgestaltung,
Dauer,
Erzählgeschwindigkeit,
Geschwindigkeitsspektrum (einer Erzählung),
narrative
Geschwindigkeit
|
|
Geschwindigkeit, narrative
vgl. Narrative
Geschwindigkeit
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Geschwindigkeitsspektrum (einer Erzählung)
in der Erzähltheorie von »Gerard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Bez.
für die Gesamtheit der in einer Erzählung stattfindenden Veränderungen
der
▪
Erzählgeschwindigkeit
durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Grundformen (narrativen
Tempi) ▪
Ellipse, ▪
Szene,
Summary
und ▪
(deskriptiver) Pause den epischen Text (Genette,
2. Aufl. 1998, S.66f.); insgesamt entsteht dadurch die Wirkung
von "Rhythmuseffekte" (ebd.,
S.62) (Anisochronie) in
einer Erzählung; - vgl.
Zeitgestaltung (im epischen Text),
Erzählgeschwindigkeit,
Erzähltempo,
Anisochronie,
|
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Gespräch 1. in der Gesprächsanalyse/Gesprächslinguistik: a) Bezeichnung für "jede sprechsprachliche, dialogische und thematisch zentrierte Interaktion" (Henne/Rehbock
1995, S.261) b) Bezeichnung für "eine begrenzte Folge von sprachlichen
Äußerungen, die dialogisch ausgerichtet ist und eine thematische
Orientierung aufweist." (Brinker/Sager
1989, S.11); Klassifikation der Formen uneinheitlich- vgl.
Gesprächsanalyse,
Gesprächsbeitrag,
natürliches Gespräch,
arrangiertes Gespräch,
spontanes Gespräch,
fiktives Gespräch,
inszeniertes Gespräch,
fiktionales Gespräch,
literarisches
Gespräch,
|
|
Gespräch, arrangiertes vgl.
Arrangiertes Gespräch
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|
Gespräch, fiktionales vgl.
Fiktionales Gespräch
|
|
Gespräch, fiktives vgl.
Fiktives Gespräch
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Gespräch, inszeniertes vgl.
Inszeniertes Gespräch
|
|
Gespräch, literarisches
vgl. Literarisches
Gespräch
|
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Gespräch, natürliches vgl.
natürliches Gespräch
|
|
Gespräch, spontanes vgl.
spontanes Gespräch
|
|
Gesprächsanalyse (auch:
Gesprächslinguistik,
Diskursanalyse,
Dialoganalyse,
Konversationsanalyse) - (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
Gespräch,
Sprecherwechsel,
Transkription,
Notation,
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem,
|
|
Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem Abk. GAT; Transkriptionskonventionen der Forschergruppe Margret Selting,
Peter Auer, Birgit Barden, Jörg Bergmann, Elizabeth Couper-Kuhlen, Susanne
Günthner, Christoph Meier, Uta Quasthoff, Peter Schlobinski, Susanne Uhmann
zur Notation von Äußerungen in einem Gespräch; plattformübergreifende und in
allen Textverarbeitungsprogrammen und in
Hmtl darstellbare
Textnotation in zwei Ausprägungen Basistranskript und Feintranskript -
Gesprächsanalyse,
turn,
Transkription,
Notation
|
|
Gesprächsbeitrag auch:
turn,
Gesprächsschritt
oder Redebeitrag- Grundeinheit des
Gesprächs;
kommunikative Handlung, die mit sprachlichen und nichtsprachlichen Mitteln
vollzogen wird; 1) unter sprechakttheoretischer Perspektive bestehend aus
dem illokutiven Akt, der einen bestimmten Handlungstyp repräsentiert (z. B.
Versprechen, Ratschlag, Frage, Vorwurf, etc.) und dem propositionellen Akt,
dem eigentlichen Inhalt der Äußerung; 2) unter gesprächslinguistischer
Perspektive kann unter Bezugnahme auf die sprechakttheoretische Fundierung
die Basisfunktion (= elementarer illokutiver Akt) und die Gesprächsfunktion eines Gesprächsbeitrages unterschieden werden;
letzteres bezeichnet die konkrete kontextuelle Bedeutung eines
Gesprächsbeitrags (turn) vor dem Hintergrund der unmittelbar vorangehenden
Gesprächsbeiträge sowie bestimmtet Bedingungen und Gegebenheiten der
Gesprächssituation (z. B. Beziehungskonstellation) (vgl.
Brinker/Sager 1989, S. 64)- vgl.
Gesprächsanalyse,
turn,
Gesprächsschritt
|
|
Gesprächsbereich im gesprächsanalytischen Ansatz von
Helmut Henne und Helmut Rehbock (1995) Bezeichnung für die
Umfangsbestimmung von Gesprächen in der gesellschaftlichen Praxis;
Gesprächsbereiche sind finalistisch, da sie für die Mitglieder der
Gesellschaft spezifische Zwecke erfüllen, die durch die Ziele und
Zweckbestimmungen der Gesprächsteilnehmer begründet sind; bezogen auf die
Standardvarietät der deutschen Sprache, die deutsche Standardsprache, lässt
sich eine bestimmtes Ensemble von Gesprächsbereichen definieren, für das
bestimmte Regularitäten gelten; (vgl.
Henne/Helmut Rehbock 1995, S.28f.)
- vgl.
Gesprächsanalyse,
|
|
Gesprächsfunktion im gesprächsanalytischen Ansatz von
Klaus Brinker und Sven Sager (1989) Bezeichnung für die konkrete
kontextuelle Bedeutung eines Gesprächsbeitrags (turn) vor dem Hintergrund
der unmittelbar vorangehenden Gesprächsbeiträge sowie bestimmtet Bedingungen
und Gegebenheiten der Gesprächssituation (z. B. Beziehungskonstellation);
unterschieden von der
Basisfunktion, die dem illokutiven Akt (= elementare Sprechhandlung)
entspricht; Basisfunktion und Gesprächsfunktion können, aber müssen
keineswegs identisch sein, denn der Sprechakt des Fragens kann auch in einem
konkreten Gespräch einen Vorwurf oder eine provokative Abwertung des
Gesprächspartners darstellen- vgl.
Basisfunktion,
Gesprächsbeitrag,
Gesprächsanalyse,
turn,
Gesprächsschritt
|
|
Gesprächskohärenz Bezeichnung für den inneren Zusammenhang eines Gesprächs; beruht auf der
gegenseitigen Kooperation der Gesprächspartner im Gespräch und ordnet jeden
Gesprächsschritt in den inhaltlichen und kommunikativen Rahmen ein, der von
den vorausgehenden Gesprächsbeiträgen geschaffen worden ist (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.72) vgl.
Gesprächsanalyse,
turn,.
Textkohärenz,
Kohärenz
|
|
Gesprächslinguistik vgl.
Gesprächsanalyse
|
|
Gesprächsschritt vgl.
Gesprächsbeitrag - "Grundeinheit des Dialogs" (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.57) - vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
|
|
Gesprächssequenz Abfolge bzw. Kombination von Gesprächsbeiträgen (Gesprächsschritten), die in
vielfältiger Weise aufeinander bezogen sind und damit die Gesprächskohärenz
konstituieren (vgl.
Brinker/Sager 1989, S.72) - vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
|
|
Gesprächsstruktur in der Gesprächsanalyse Bezeichnung für das "Gefüge von Relationen, die
zwischen den Gesprächsbeiträgen als den unmittelbaren Strukturelementen des
Gesprächs bestehen und die den inneren Zusammenhang, die Kohärenz des
Gesprächs bewirken" (Brinker/Sager
1989, S.55)- vgl.
Gesprächsanalyse,
turn
|
|
Gesprächstranskript im Standardtranskript des Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT)
der Teil der dem Transkriptionskopf folgend die Transkription
lautsprachlicher (und nonverbaler) Äußerungen in einem Gespräch umfasst -
vgl.
Gesprächsanalyse,
Transkription,
Transkriptionskopf, GAT,
|
|
Gesprochene Rede Begriff aus der Erzählforschung; Form der Figuren-/Personenrede; dient
zur Unterscheidung von der so genannten stummen Rede, die Empfindungen und
Gedanken einer Figur wiedergibt; Formen:
Redebericht,
direkte Rede,
indirekte
Rede,
erlebte Rede (vgl.
Vogt
1996, S.303) - vgl.
Figurenrede,
stumme Rede,
psycho-narration,
|
|
Gestalten, multimediales vgl.
Multimediales
Gestalten
|
|
Gestaltende Interpretation vgl.
gestaltendes Erschließen literarischer Texte,
|
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Gestaltendes Erschließen in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) verwendete Bezeichnung
für eine fachspezifische Erschließungsform von Texten bzw. Themen bei der
schriftlichen Abiturprüfung; kann sich auf literarische und
pragmatische Texte beziehen;
Dabei sind die folgenden Operationen bzw. Leistungen der Analyse bzw.
Interpretation verlangt:
-
differenzierte Erfassung der
Textvorlage
-
Verdeutlichung des
Textverständnisses
-
Erkennen der
Gestaltungsmöglichkeiten der Vorlage
-
sensible Nutzung der
Gestaltungsmöglichkeiten
-
?erzeugende Strukturierung
der eigenen Gestaltung
-
Erkennen und adäquate
Anwendung literarischer Muster und poetischer Repertoires
-
Eigenständigkeit der
Gestaltung
-
Einfallsreichtum bei der
Gestaltung
-
Nuancenreiche
Korrespondenzbezüge zu Stil und Strukturen der Vorlage
-
Entwicklung einer
eigenständigen Argumentation
-
ggf. überzeugende Reflexion
der eigenen Gestaltung
- vgl.
untersuchendes Erschließen,
gestaltende Interpretation,
gestaltendes Erschließen literarischer Texte
gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte,
kreatives Schreiben,
produktive Textarbeit,
|
|
Gestaltendes Erschließen literarischer Texte in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) verwendete Bezeichnung
für eine fachspezifische Erschließungsform von Texten bzw. Themen bei der
schriftlichen Abiturprüfung; kann sich auf literarische und
pragmatische Texte beziehen; ein literarischer Text soll durch eine
(kreative) Gestaltungsaufgabe erschlossen werden; Dabei darf wie in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen gefordert, die Textvorlage "nicht
als bloßer Auslöser eines subjektiven
oder imitativen Schreibens fungieren." Grundvoraussetzungen: klare Erfassung des Textes, angemessenes
Textverständnis, das am Text überprüfbar sein muss; außerdem: Bezug auf den
jeweiligen sprachgeschichtlichen oder literaturgeschichtlichen Kontext der
Vorlage - vgl.
gestaltendes Erschließen,
gestaltende Interpretation,
gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte,
kreatives Schreiben,
produktive Textarbeit,
gestaltendes Schreiben
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Gestaltendes Erschließen pragmatischer Texte (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
gestaltendes Erschließen,
gestaltendes Erschließen literarischer Texte,
|
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Gestaltendes Schreiben
in den
▪
KMK-Bildungsstandards für das Deutschabitur (BISTA-AHR-D
2012) im ▪
Kompetenzbereich
▪
Sich mit Texten und
Medien auseinandersetzen neben dem informierenden und
erklärenden und argumentierenden Schreiben prozessbezogene Kategorie für
den Umgang mit literarischen und pragmatischen Texten; in Form der Könnensbeschreibung wird dabei f? das gestaltende Schreiben
festgehalten:
"Die
Schülerinnen und Schüler halten
eigene Ideen, Fragestellungen, Ergebnisse von Textanalysen
und -interpretationen in kreativ gestalteten Texten
fest.
Die
Schülerinnen und Schüler können
– vgl.
Schreiben,
gestaltendes Erschließen,
Bildungsstandards,
Bildungsstandards Deutschabitur (KMK 2012),
informierendes
Schreiben,
erklärendes und argumentierendes Schreiben,
erklärendes Schreiben,
argumentierendes
Schreiben,
|
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»Gestaltgesetze
in der »Gestaltpsychologie,
die sich mit der Fähigkeit der menschlichen Wahrnehmung befasst, in
Sinneseindrücken, vor allem bei der visuellen Wahrnehmung, Strukturen
und Ordnungsprinzipien zu erkennen; sie führt diese Fähigkeit darauf
zurück, dass das Wahrgenommene auf bestimmten Organisationsgesetzen und
einfachen Regeln beim Wahrnehmen von Formen und Umrissen beruht;
zunächst hat man sechs (Wertheimer
1923), später drei weitere Faktoren (Palmer
1999) für kohärente, als zusammenhängend wahrgenommene
Sinneseindrücke formuliert; diese Gestaltfaktoren sind:
- Gesetz der Nähe: Elemente mit
geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig
wahrgenommen. (perzeptuelles Strukturieren)
- Gesetz der Ähnlichkeit:
Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt
als einander unähnliche. (perzeptuelles Strukturieren)
- Gesetz der guten Gestalt
(oder Einfachheit bzw. Prägnanz): Es werden bevorzugt Gestalten
wahrgenommen, die in einer einprägsamen (Prägnanztendenz) und
einfachen Struktur (= "Gute Gestalt"). resultieren.
- Gesetz der guten
Fortsetzung (oder der durchgehenden Linie): Linien werden immer
so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg. Kreuzen sich zwei
Linien, so gehen wir nicht davon aus, dass der Verlauf der Linien an
dieser Stelle einen Knick macht, sondern wir sehen zwei gerade
durchgehende Linien.
- Gesetz der Geschlossenheit:
Es werden bevorzugt Strukturen wahrgenommen, die eher geschlossen
als offen wirken. (Schließungstendenz)
- Gesetz des
gemeinsamen Schicksals: Zwei oder mehrere sich gleichzeitig in
eine Richtung bewegende Elemente werden als eine Einheit oder
Gestalt wahrgenommen. (perzeptuelles Strukturieren)
Diese Gesetze, die von »Max
Wertheimer (1880-1943) den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
formuliert wurden, wurden von Stephen Palmer in den 1990er Jahren
um drei weitere Gestaltgesetze ergänzt:
(vgl. Seite
"Gestaltpsychologie?. in: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Bearbeitungsstand: 25. Januar 2021, 18:22 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gestaltpsychologie&oldid=208068859
(Abgerufen: 10. Februar 2021, 19:02 UTC)
Google-Bildsuche (Firefox-Browser) "Gestaltgesetze"
– vgl.
perzeptuelle Organisation,
Perzept, Perzeption,
perzeptuelle Prozesse,
|
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Gestaltung, textproduktive vgl.
textproduktive
Gestaltung
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Geste Unter kommunikationstheoretischem Aspekt eine nonverbale Handlung, die einem
Zusehenden ein optisches Signal übermittelt (visuelle Kommunikation); die
nonverbale Information wird im Allgemeinen mit den Armen und Händen
übermittelt (gestikulieren), kann aber auch andere Körperteile umfassen,
z.B. Kopf- und Beinbewegungen; in einem weiteren Sinne kann der Begriff auch
Körperhaltung und Mimik (Gesichtsausdruck) umfassen; nach
Morris (1977/2000) zwei verschiedene Arten von Gesten: a) beiläufige
Gesten b) primäre Gesten - vgl.
beiläufige Geste,
primäre Geste
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Geste, beiläufige vgl.
beiläufige Geste
|
|
Geste, primäre vgl.
primäre Geste
|
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Geste, sekundäre vgl.
beiläufige Geste
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Gestus a) häufig gleichbedeutend mit Geste als einer normierten Gebärde (Bewegungen
von Armen und Händen) b) in
Bertolt Brechts
Dramen- und Theatertheorie Bezeichnung für einen Komplex einzelner
Gesten unterschiedlicher Art, die zusammen mit Äußerungen dem Verhalten und
den Beziehungen der Menschen zueinander zugrunde liegt und diese maßgebend
beeinflusst; im Allgemeinen bezeichnet ein
Gestus
daher die Beziehungen von Menschen zueinander - vgl.
Geste,
gesellschaftlicher Gestus
|
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Gewichtete Aussagenliste
Arbeitsmethode zur inhaltlichen Erfassung eines Textes in Form von
Thesen; kann dem dem Text
folgen (am Text entlang,
▪
textsukzessive Bearbeitungsstrategie),
muss es aber nicht; listet die wichtigsten Aussagen eines Textes in Form von Sätzen
untereinander auf (im Allgemeinen in einer begrenzten Anzahl
5 - 10); nimmt in
ihrer elaborierten Form eine interne Strukturierung vor
(gewichtete Reihenfolge); "zerlegt“ komplexe Aussagen, die im Ausgangstext in einem Satz
oder Satzgefüge gemacht werden, in ihre Einzelaussagen (=
Propositionen); verwendet im Allgemeinen
ganze Sätze; formuliert die
Aussagen vergleichsweise textnah, aber
möglichst ohne Übernahme des Satzbaus (und der Wortwahl) der Vorlage –
vgl. Aussagenliste,
einfache Aussagenliste,
strukturierende
Aussagenliste
|
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Gestus, gesellschaftlicher in
Bertolt Brechts
Dramen- und Theatertheorie Bezeichnung für einen
Gestus,
der Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Zustände zulässt; dieser
gesellschaftlich relevante Gestus kann verbal wie nonverbal ausgedrückt
werden. -- vgl. Gestus
|
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Giftschrank, rhetorischer
vg. Rhetorischer
Giftschrank
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Gleichnis manchmal auch synonym mit
Parabel
verwendet; Großform des
Vergleichs;
sprachliches Gestaltungsmittel zur Veranschaulichung und Intensivierung
einer Vorstellung, eines Vorgangs oder eines Zustandes durch Vergleichen
mit einem analogen Sachverhalt aus einem anderen, meist sinnlich-konkreten
Bereich; Bildebene und Sachebene meist durch Vergleichspartikeln (so ...
wie) zueinander in Beziehung gesetzt; Bild- und Sachebene müssen sich nur
mit einem einzigen Vergleichsmoment aufeinander beziehen lassen (Ggs.
Allegorie,
die möglichst viele Entsprechungen anstrebt) - vgl.
Allegorie,
Parabel,
Vergleich
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Gliederung, inhaltliche vgl. inhaltliche Gliederung
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Gliederung, kognitive vgl.
kognitive Gliederung
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Gliederungssignale
Bez. für bestimmte Texthandlungen, deren Hauptfunktion im Allgemeinen
darin besteht, zur Gliederung eines Textes beizutragen; (vgl.
Engel 31996,
S.92, 103ff., ders.
22009, S. 69ff.); dabei gibt es Gliederungssignale, die
auf die Makrostruktur als der Grobgliederung eines Textes verweisen oder
auf die
Mediostruktur, jene Gliederungsstrukturen, die die
makrostrukturellen Textteile weiter untergliedern, z.B. durch die
Verwendung von Absätzen, aber auch mit
Positionsmarkierungen
(z. B.
Vorschaltungen wie "Dazu ist noch zu sagen ... Noch wichtiger
ist mir, in dieser Sache darauf hinzuweisen ...); Makrostrukturen
sind oft auch an ▪
globale
Textmuster gebunden wie z. B. beim ▪
offiziellen Brief
(incl. ▪
Privater Geschäftsbrief) – vgl.
Makrostruktur von
Texten,
Mediostrukturen von Texten,
Positionsmarkierung,
Vorschaltungen,
Nachschaltungen,
Reaktionssignale, globales Textmuster,
|
|
Gliedsatz 1. allgemeine Bezeichnung für
Nebensätze
2. Bezeichnung für die Satzgliedfunktion eines untergeordneten
Nebensatzes (Untersatzes);
Formen: Subjektsatz, Objektsatz, Adverbialsatz. Prädikativsatz,
Attributsatz
3. häufig auch Unterteilung in Gliedsätze und
Attributsätze
vgl.
Attributsatz,
Subjektsatz,
Objektsatz,
Adverbialsatz,
Prädikativsatz
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Gliedteilsatz vgl.
Attributsatz
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Globale Uneigentlichkeit
vgl.
Uneigentlichkeit, globale
|
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Globales Textmuster
nach
Heinemann/Heinemann (2002,
S.139) sind (globale) Textmuster als "Rahmenmuster" mit "Textgestaltungspotenzial"
"
-
kognitive
Rahmeneinheiten und Operationsfolgen der Individuen zur Lösung von –
auf Textganzheiten bezogenen – kommunikativen Aufgaben, d. h. auf
erfolgreiche kommunikative Erfahrungen zurückgehende
Orientierungsmuster für die Produktion und Rezeption von Texten; sie
prägen die Erwartungshaltung der Interagierenden;
-
Teilmengen des
Interaktionswissens;
-
diskursiv/intertextual eingebettet [...]
-
prozessual
beeinflusst;
-
prozedural
operierend;
-
konventionell
geprägt;
-
individuell
ausgestaltet (nach Umfang und Qualität);
-
vage (als Reflex der
mannigfachen Kommunikationsbedingungen; [...]
-
flexibel (Schemata
mit 'Leerstellen') und variabel: Textmuster müssen nicht
'abgearbeitet' werden; auch Mustermischungen und Abweichungen von
einem Textmuster sind üblich;
-
historisch
veränderlich entsprechend den wechselnden kommunikativen Aufgaben
und Lösungswegen;
-
mehrdimensional
[...]" (Heinemann/Heinemann 2002,
S.133)
– vgl. Textmuster,
|
|
Glosse (gr.:
glotta = Zunge); ▪
meinungsbetonte, journalistische
Darstellungsform;
sie stellt "die schwerste Darstellungsform
dar" (La
Roche 1992, S.156), weil sie irgendwie leicht daherkommt, aber elegant in ihren
Formulierungen wirkt und sich durch ihre schlagende Beweisführung auszeichnet,
die sie mit überraschenden Pointen "garniert". Dabei bedient sie sich vor
allem der
Ironie.
|
|
Glückensbedingungen von Sprechakten
notwendige Bedingungen für das Gelingen von ▪
Sprechakten; das Gelingen bzw. "Glücken" von Sprechakten hat
»John R. Searle (geb. 1932)
in seiner ▪ Sprechakttheorie
an mindestens sechs verschiedene Bedingungen geknüpft;
Diese sechs notwendigen Bedingungen
(Glückensbedingungen, Erfüllungsbedingungen) sind (vgl.
Krämer
2001, S. 62ff.):
– vgl.
Sprechakte,
Sprechakttheorie
(Searle), Sprachhandlung
|
|
Grammatik vgl.
Syntax
|
|
Grammatische Figuren vgl.
Satzfiguren,rhetorische
Figuren
|
|
Grammatische Kohärenzbedingungen
Voraussetzung für die ▪
Entfaltung des Themas und für die ▪
Textkohärenz, die durch die
Wiederaufnahme sprachlicher Ausdrücke geschaffen wird; nach
Brinker (1985/52001,
S.27ff.) Unterscheidung zwischen zwischen thematischen und grammatischen
Kohärenzbedingungen; grammatisch K. sind a) die
explizite Wiederaufnahme durch
referenzidentische sprachliche Ausdrücke (Referenzidentität =
Bedeutungsgleichheit) (vgl.
ebd., S.27-35), b)
die implizite Wiederaufnahme
aufgrund semantischer Beziehungen (Kontiguität) zwischen
nicht-referenzidentischen sprachlichen Ausdrücken (= keine
Referenzidentität?) (vgl.
ebd., S.36-38); grammatische Verknüpfungen an der Textoberfläche (▪
Textoberflächen-
und Texttiefenstruktur) verweisen auf die tiefer liegende
thematische Textstruktur (vgl.
ebd., S.41), sind
aber, wenn die (thematischen und kontextuellen) Vorkenntnisse
ausreichen, nicht immer notwendig (vgl.
ebd., S.44) ? vgl.
Kohärenz,
Textkohärenz,
Entfaltung des Themas,
|
|
Grammatischer Parallelismus
Gleiches Bauschema bei der Anordnung von zwei oder mehren einander
entsprechenden Satzarten oder Wortfolgen in aufeinander folgenden
Sätzen, Strophen oder Versen; eindeutige Gleichordnung von aufeinander
folgenden Satzkonstruktionen; als •
rhetorisches Mittel liegt der ▪
Wirkungsakzent
dieser • Satzfigur darauf,
eine Aussage (meistens bei Vergleichen und Gegensätzen) durch den
Symmetrieeffekt ein- bzw. nachdrücklicher und auch einprägsamer zu
gestalten; kombiniert mit anderen Stilelementen, z. B. der Verwendung
von aneinander gereihten Hauptsätzen (Parataxen,
parataktischer Stil)
können weitere
Stileffekte erzielt werden; stilistisch gesehen kann der
grammatische Parallelismus u. a. folgende verschiedenen Funktionen
in einem Text übernehmen. Er kann "für Klarheit und logische Gliederung
sorgen, er kann Aufzählungen strukturieren, er kann die leichte
Einspeicherung ins Gedächtnis und Merkfähigkeit sichern, er kann – vor
allem in politischen und religiösen Texten – dem Zweck intensiver
Überredung dienen." (Spillner
1996,
S.253) – vgl.
Parallelismus,
rhetorische Mittel,
Satzbaustil,
Satzfigur,
Beispiele: 1) Heiß ist die Liebe, kalt
ist der Schnee... 2) Kommt Zeit, kommt Rat. -
3) (...)
Was itzundt prächtig blüth, sol bald zutreten werden;
Was itzt so pocht und trotzt, ist morgen asch und bein;
(...)
• Andreas
Gryphius (1616-1664): Es ist alles eitel
4) (...) Es ist heller Mittag, und es ist schön. Das Haus ist weiß. An
der Seite steht ein Stall. Auch der Stall ist weiß. Und hier ist der
Garten. (...)
• Johannes Bobrowski
(1917-1965), Brief aus Amerika
|
|
Grobgliederung Oberste Gliederungsebene; bei einem Text die, meist nur wenige
Textabschnitte umfassenden Ebenen, mit der sich ein Text als Ganzes in
(grobe) Sinneinheiten gliedern lässt; im Allgemeinen nicht gleichbedeutend
mit Sinnabschnitten, die keine Hierarchie in Gliederungsebenen herstellen
müsssen, aber zu deren Erstellung zumindest hilfreich sind; -
vgl.
Sinnabschnitte,
Textgliederung,
|
|
Größenkonstanz
in der ▪
Wahrnehmungspsychologie eine Form der sogenannten
Wahrnehmungskonstanzen (Größenkonstanz,
Form- bzw.
Gestaltkonstanz,
Helligkeitskonstanz,
Farbkonstanz) und damit die
Fähigkeit unseres visuellen Wahrnehmungssystems, ein Objekt in gleicher
Größe wahrzunehmen, auch wenn sein Abbild auf der Netzhaut (proximaler
Reiz) sich, z. B. durch eine andere Entfernung zum Objekt, deutlich
verändert und kleiner wird; Grundlage dafür ist unser Wissen darüber,
dass Menschen im Allgemeinen eine gleichbleibende Köpergröße
besitzen, Berechnungen des Systems, mit dem es zu einer Einschätzung der
jeweiligen Größe auf der Grundlage von Distanzinformationen gelangt,
"die weitgehend unabhängig von der Distanz zum Beobachter ist." (Müsseler
2017, S.32) - vgl.
Reiz, proximaler Reiz,
distaler Reiz,
Wahrnehmungskonstanzen,
Form- bzw.
Gestaltkonstanz,
Helligkeitskonstanz,
Farbkonstanz
|
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Group writing vgl.
Gemeinsames kooperatives
Schreiben
|
|
Grundlagenwissen auch: Grundwissen,
Basiswissen; allgemeine
Bezeichnung für Wissensbestände, die als Grundlage für andere Wissensbestände oder Konzepte angesehen werden; meistens auf
deklaratives Wissen
bezogen, wenngleich es auch andere Arten von
Wissen einbeziehen kann wie z. B.
prozedurales Wissen,
Handlungswissen etc. - vgl.
Wissen,
Basiswissen,
Grundwissen,
|
|
Grundtypen
der Argumentation
nach
O. W. Haseloff (1966,
1967, zit. n.
W. Rehm
1976, S.102-105) lassen sich vier ▪
Grundtypen der
Argumentation
unterscheiden: plausible A., moralische A., rationale A. und taktische
Argumentation - vgl.
Argumentation,
taktische Argumentation,
rationale
Argumentation,
moralische Argumentation,
plausible
Argumentation,
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Grundwissen auch: Grundlagenwissen,
Basiswissen; allgemeine
Bezeichnung für elementare Wissensbestände, die als Grundlage für andere Wissensbestände oder Konzepte angesehen werden; meistens auf
deklaratives Wissen
bezogen, wenngleich es auch andere Arten von
Wissen einbeziehen kann wie z. B.
prozedurales Wissen,
Handlungswissen etc. - vgl.
Wissen,
Basiswissen,
Grundlagenwissen,
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Grundwort wortgrammatisch zweiter Bestandteil einer Wortzusammensetzung, die aus einem
Bestimmungswort und einem Grundwort besteht; Grundwort und Bestimmungswort
können aber auch selbst aus Zusammensetzungen gebildet werden (z. B. Zug│fahr│plan,
Alten│pflege│heim); steht hinter dem Bestimmungswort
am weitesten rechts; gilt als Kern einer Zusammensetzung und bestimmt die
grammatischen Merkmale der ganzen Zusammensetzung; wird vom Bestimmungswort
näher bestimmt Beispiele: Aktienindex, Arbeitslosenquote,
Kaffeetasse, Staubsaugerfilterbeutel - vgl.
Wortbildung,
Zusammensetzung,
Wortzusammensetzung,
Grundwort,
Bestimmungswort,
Kompositum
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Gruppencharakteristik Form der (literarischen)
Charakteristik;
Betrachtung einer Gruppe von Personen oder literarischen Figuren - vgl.
Charakteristik,
literarische
Charakteristik,
Einzelcharakteristik,
Typencharakteristik,
vergleichende
Charakteristik Beispiel: Die Lübecker Gesellschaft in
Thomas
Manns "Die
Buddenbrooks" (literarisches Beispiel) - Jugend 2000
(nichtliterarisches Beispiel)
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Gruppenjargon Bezeichnung für die "Sprache" (Varietät), die nur einer
bestimmten Gruppe von Menschen (Merkmale der Gruppenbildung: Alter,
Geschlecht, Tätigkeit usw.) verständlich und geläufig ist (z.B.
Jugendsprache, Sprache der Twens...) - vgl.
Berufsjargon,
Jargon,
Slang
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Gültigkeit in
der Argumentationslehre Bezeichnung für Geltungsansprüche, die durch ihre
Einlösung bestätigt werden (vgl.
Kopperschmidt 1989,
S.16) - vgl. Geltungsanspüche,
Argumentation,
argumentative
Themenentfaltung, strittig,
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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