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Strukturen dramatischer Texte
▪
Dramatische Rede
▪
Dramaturgie und Inszenierung
▪
Metrische Strukturen der Lieder Maria Stuarts
▪
Die sprachliche Form - Hansjürgen Popp (1995), Melitta Gerhard
(1950) und Gert Sautermeister (1979)
▪
Geschichte und Funktion des Blankvers
▪
Rhetorische Mittel
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Überblick
▪
Figuren und Tropen
▪
Änderungsoperationen
▪
Wirkungsbereiche
rhetorischer Figuren
▪
Wirkungsakzente
▪
Auswahlliste gebräuchlicher
rhetorischer Mittel
▪
TOP 25
- Basisauswahlliste
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Einzelne rhetorische
Mittel
Die wichtigsten rhetorischen Elemente der
sprachlichen
"Idealisierkunst"
Friedrich
Schillers in seinem Dramas
Maria
Stuart sind:
Stilhöhe
Schiller lässt alle seine Figuren im Dramen den gleichen
»öffentlichen«, hohen Stil sprechen, unabhängig von ihrem sozialen Stand
und ihrer jeweiligen emotionalen Befindlichkeit. Auch wenn sämtliche
Figuren dem höfischen Umfeld zugerechnet werden können, in denen ein
bestimmte höfische Sprache gepflegt wird, ist doch festzustellen, dass es
so gut wie keine individuelle
Charakterisierung der Figuren (implizit-figurale
Charakterisierungstechnik) durch die Sprache gibt.
Die Sprache ist
damit typisiert und will keine irgendwie durch ihr Leben, Scheinen und
Sein definierbare Individuen schaffen, die Menschen, die sie sprechen,
stehen als Beispiele für die Gattung Mensch.
Stilmittel
Die von Schiller verwendeten
rhetorischen Figuren sollen die Sprache von der Alltagssprache
abheben.
Dies lässt sich z. B. exemplarisch an Disput zwischen
Maria Stuart
und Burleigh in
Szene I,7 zeigen. Am Ende dieses Dialoges (V
934-974) findet man eine ganze Fülle von Stilmitteln in dieser
Abfolge:
-
V 934-937:
Ellipse,
Epiher,
Polyptoton,
Alliteration,
Inversion
-
V 938-943:
Inversion,
Metapher,
Chiasmus,
Parallelismus,
Epitheton,
Metapher,
Epitheton,
Personifikation,
Metapher,
Parallelismus,
Asyndeton
-
V 944 f.:
Periphrase,
rhetorische Fragen,
Variatio(n)
Ihre Verwendung, insbesondere aber ihre Häufung, die das gesprochene
Wort ganz eindeutig von der Individualsprache abhebt, bringt den Zuschauer
in die Distanz, aus der heraus er allein zum (objektiven) Richter über
Anklage und Verteidigung werden kann, wie es seine Aufgabe in dieser Szene
wohl sein soll.
Darüber hinaus verwendet Schiller auch
Metaphernkomplexe:
Ein weiteres wichtiges Stilmittel, das Schiller häufig verwendet sind
Sentenzen. Mit ihrer die eigentliche Handlungsfolge
"unterbrechenden" abstrakten und allgemeinen Reflexion, verweisensie auf
ein allgemein gültiges Gesetz oder eine allgemein anerkannte Norm.
Beispiele:
-
"So sind die Männer. Lüstlinge sind alle!" (II,9
V 1988)
-
"Denn ein gebrechlich Wesen ist das Weib" (II,3
V 1373)
In der Staatsratsszene (II,3)
steigert Schiller dieses rhetorische Mittel, indem er eine
Sentenzenklimax gestaltet.
"Nicht Stimmenmehrheit ist des Rechts Probe, England ist nicht die Welt, dein Parlament
Nicht der Verein der menschlichen Geschlechter. Dies heut'ge England ist das künft'ge nicht,
Wie's das vergangne nicht mehr ist – Wie sich Die Neigung anders wendet, also steigt
Und fällt des Urteils wandelbare Woge (II,
3 V 1323ff.)
Die antithetische Grundstruktur
Schillers Drama besitzt eine dominierende antithetische Grundstruktur,
die Komposition und Sprache des Dramas prägt.
Sprachlich äußert sich dieser "exemplarische Darstellungsmodus" (Leipert
2000, S.86) in der häufigen Verwendung von
Antithesen, wie sie die
Szene I,7 (V
934-974) prägen:
Die Antithesen verweisen auf die Zweipoligkeit des Konflikts wie auch
die grundsätzlich antithetische Bedingtheit menschlicher Existenz.
Die Häufung von Antithesen findet sich in allen Monologen des Dramas,
in sämtlichen Beratungs- und
Streitgesprächen (I,7;
II,3;
III,4;
IV,9;
IV,10;
V,6), die
je auf ihre Weise den moralischen, sozialen oder auch politischen Konflikt
antithetisch, in Gegensätzen zum Ausdruck bringen.
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Einzelne rhetorische
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.05.2021
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