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Rhetorische Mittel

Figuren und Tropen

 
FAChbereich Deutsch
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Die rhetorischen Mittel werden häufig in (Stil-)Figuren und Tropen eingeteilt, auch wenn eine klare Trennung zwischen beiden kaum möglich und schon seit der Antike umstritten ist.

Die Termini ▪ Figuren und Tropen sind Kategorien der Rhetorik. Sie werden oft auch als rhetorische ▪ Stilmittel bezeichnet. Damit wird auf die enge Verbindung zwischen Rhetorik und ▪ Stilistik verwiesen.

Besser wäre indessen in diesem Fall wohl von ▪ rhetorischen Mitteln zu sprechen, zumal sie, nur weil das eine oder andere in einem Text Verwendung findet, nicht per se stilbildend sind. Stil ist nämlich eine Qualität, die dem Text als Ganzem oder bestimmter größerer Teil zukommt. Dies muss man vor allem im Zusammenhang mit der ▪ mikrostilistischen Analyse in der Literaturwissenschaft beachten, die den funktionalen Zusammenhang auf Textebene nicht aus den Augen verlieren darf, wenn sie sich nicht wieder im Netz des ▪"Stils an sich" verfangen soll.

Die gerade in der Literaturwissenschaft weit verbreite Klassifikation in Wortfiguren, Sinnfiguren und Tropen mit entsprechenden ▪ Wirkungsbereichen und Wirkungsakzenten ist auf eine schon in der Antike selbst beobachtbare Tendenz zurückführen, der sprachlichen Gestaltung (elocutio) als dem Ausformulieren von Gedanken im drei- bzw. fünfstufigen Konzept der Produktion persuasiver Redetexte eine gewisse Eigenständigkeit einzuräumen und Begriffe Rhetorik und Stilistik oft gleichzusetzen.

Das wiederum führte nicht zuletzt auch zu einer folgenschweren "Ästhetisierung der rhetorischen Sprachformen" (vgl. Plett 1975, S.140), bei dem "der aktuelle Persuasionszweck (...) zugunsten der Zwecklosigkeit eines oratorischen Exhibitionismus aufgegeben (wird)." (ebd.)

Dieser Vorgang, der in der älteren Literaturwissenschaft bis zu den 1970er Jahren den Glauben  den Glauben an den ▪ "Stil an sich" beförderte, wonach man annahm, im ▪ Stil "nicht nur das Eigen- und Einzigartige eines Werkes fassen zu können, sondern auch das, was das Werk zum Kunstwerk macht" (Anderegg 22006, S.374), ist, wie Plett betont, auch nicht, weit weg von »Roman Jakobsons (1896-1982) in seinem ▪ Sprachfunktionsmodell vertretenen ▪ Konzept der poetischen Funktion der Sprache, die unter Vernachlässigung der Kontexte "vom Selbstverweisungscharakter der poetischen Botschaft" (Plett 1975, S.140) ausgeht. Dementsprechend wurden die Kategorien der elocutio, die traditionell als "Figuren" bezeichnet werden, dazu benutzt, ihnen den Charakter "poetizitätshaltige(r) Sprachformen" (ebd.) zuzuschreiben.

Im Grunde genommen hat dies bis heute die vom  Abweichungsparadigma (Abweichung von der Alltagssprache) "geprägte vorwiegend zeichensyntaktische Interpretation der rhetorischen Stilfiguren" geprägt, die zu der traditionellen Einteilung in Wortfiguren, Sinnfiguren und Tropen mit entsprechenden ▪ Wirkungsbereichen und Wirkungsakzenten geführt hat. Dass bei einer derartigen Klassifikation "das Ganze der semiotischen Stilmöglichkeiten" (ebd., S.141) mit ihren syntaktischen, semantischen und pragmatischen Dimensionen außen vor bleibt, versteht sich.

Da eine klare Trennung zwischen Figuren und Tropen, wie schon eingangs erwähnt, kaum möglich ist, fällt auch die Unterteilung der rhetorischen Mittel in verschiedene Hauptkategorien in der Wissenschaft unterschiedlich aus.


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Nach Kolmer/Rob-Santer (2002) lassen sich die beiden Stilmittel Figuren und Tropen wie folgt definieren:

(Stil-)Figuren

Tropen
"Als Figuren werden die Formen des Redeschmucks bezeichnet, die den gewöhnlichen Ausdruck kunstvoll durch einen weniger gewöhnlichen ersetzen, während bei den Tropen die Vorstellung selbst vertauscht wird.“ (Kolmer/Rob-Santer, 2002, S. 53) "Ein Tropus ist ein Ausdruck, der nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinn gebraucht wird. Er stellt eine Abweichung von der Standardbedeutung eines Wortes dar.“ (Kolmer/Rob-Santer, 2002,  S.125)

Kolmer/Rob-Santer  (2002,  S.54ff.) unterscheiden dabei vier Hauptkategorien und ergänzen diese um eine Kategorie, unter der sie ▪ weitere Mittel zur Stilbildung einordnen.

Die vier Hauptfiguren sind: ▪ Klangfiguren, ▪ Positionsfiguren, ▪ Sinnfiguren, ▪ Satzfiguren.

Andere Klassifikationsschemata beziehen sich auf

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

   
 

 
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