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Wissenschaftliche Interpretationsansätze und Lesarten

Psychoanalytische Deutungen

Franz Kafka (1883-1924)Kafka als Erzähler

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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Dass einem diese Texte "schräg" vorkommen, ist ganz normal ...

Psychoanalytische Deutungen führen nach Engel (2010, S.420) letzten Endes die alltagspsychologische Komponente der • biografischen Deutung auf der Basis des theoretischen Konzepts der von »Sigmund Freud (1856 -1939) begründeten »Psychoanalyse fort (manchmal kommen auch die Konzepte  »C. G. Jungs (1875-1961) oder »Jaques Lacans (1901-1981 zum Zuge).

Für die Freudianer steht dabei die Vaterfigur im Mittelpunkt und der als • Ödipuskomplex beschriebene Vater-Sohn-Konflikt, für den auch die Thematisierung der Vaterfigur in Franz Kafkas ▪ Brief an den Vater stehen kann.


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Auch wenn das Konzept des Ödipus-Konflikts, wie manch anderes in Freuds Theorie, mittlerweile umstritten ist, "da es in einer Zeit entstand, für die eine Tabuisierung der Sexualität charakteristisch war" (Grosses Wörterbuch Psychologie 2005, S.246), genießt die Theorie vom Ödipus-Konflikt und dem Ödipus-Komplex bis heute eine große Verbreitung.

In der • psychosozialen Entwicklung durchläuft ein Kind nach Freud auch die • phallische psychosexuelle Phase (ca. zwischen dem 3. bis 5. Lebensjahr, in der sich die Triebenergie (Libido) erstmals auf soziale Objekte bezieht und mit sozialen Beziehungen verquickt wird. (vgl. Fend 32003, S.82)

Freud nahm an, "dass Jungen in der phallischen Phase die genitale Stimulierung suchen. Unbewusst richten sie ihre sexuellen Wünsche auf die Mutter und entwickeln Eifersucht und Hass auf den Vater, den sie als Rivalen betrachten. Mit solchen Gefühlen entwickeln Jungen vermutlich Schuldgefühle und eine schleichende Angst vor Bestrafung, vielleicht die Kastration durch den Vater. Diese Ansammlung von Gefühlen nannte Freud Ödipuskomplex". (Myers 2005, S.570)

Auch wenn man sich vor vorschnellen Verallgemeinerungen hüten sollte. Angesichts der nachfolgend dargestellten häufigsten Folgen des Ödipus-Komplexes wundert es nicht, dass er in Kombination mit der Biografie Kafkas zu einem "Deutungspassepartout" (Engel 2010, S.420) für das gesamte Werk des Autors werden konnte.

"Ein ganzes Leben kann durch diesen Komplex verdorben werden. Er kann zur Verweichlichung, Feigheit und Angst des Mannes, zu einer männlichen Art der Frau führen. Zu den häufigsten Folgen gehören: gescheitertes Sexualleben, teilweise oder völlige Impotenz, Frigidität, Schüchternheit, innere Feindseligkeit, ständige Angst, missverstanden zu werden, Minderwertigkeitsgefühle, anscheinend unbegründete Schuldgefühle, das Gefühl, überall 'bloß toleriert' zu werden oder für das Leben nicht gewappnet zu sein, die Aggressivität und schließlich die Homosexualität." (Darco 82002, S.161)

Die Verwendung des Ödipus-Komplexes als • stereotypes psychoanalytisches "Deutungspassepartout" (Engel 2010, S.420), mit dem jener sich in allen Texten Kafkas nachzuweisen lässt, wird hingegen durchaus kritisch gesehen. Allerdings kann der Ödipus-Komplex mit seinem Fokus auf die Vater-Sohn-Beziehung im Kontext seiner biografischen Bedeutung für Kafka durchaus auf Texte bezogen werden, in denen Vaterfiguren auf der Textebene eine Rolle spielen. Dies ist allerdings nur bei wenigen Texten Kafkas der Fall.

Zudem laufen psychoanalytische Deutungen, so Engel (ebd.) weiter Gefahr, sich zu sehr an Selbstdeutungen des Autors zu orientieren und die literarisch-ästhetische Qualität der Texte sowie ihrer jeweiligen Modellkonstruktion mit ihrer verallgemeinernden Reflexionsebene zu vernachlässigen.

Für die • schulische Interpretation der Werke Franz Kafkas in der Sekundarstufe II verlangt die eigenständige Anwendung des psychoanalytischen Ansatzes bei der Interpretation und das Herauslesen der Textelemente, die ihn in einem vorliegenden Text kodieren, wie bei allen anderen Kontexten, die zur Deutung herangezogen werden, Kenntnisse in der psychoanalytischen Theorie und der Biografie des Autors, die nicht so ohne Weiteres erworben, in keiner Weise jedoch vorausgesetzt werden können.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 06.04.2025

 
 

 
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