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Didaktische und methodische Aspekte

Kompetenzen für das Analysieren kontinuierlicher Texte

Analyse kontinuierlicher Sachtexte

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Schreibformen Schreibformen in der Schule
Überblick Didaktische und methodische Aspekte Texte zusammenfassen SACHtexte analysieren (Textanalyse) ▪ Didaktische und methodische Aspekte ▪ Überblick Kontinuierliche Sachtexte analysieren [ Didaktische und methodische Aspekte Überblick Kompetenzen für das Analysieren kontinuierlicher Sachtexte Textwiedergabe im Aufgabenumfeld der Textanalyse ] Quickie für EiligeÜberblick Aspekte der Schreibaufgabe Schreibaufgaben Politische Reden analysieren Textauswahl BausteineSelbsteinschätzung und Feedback ▪ Diskontinuierliche Sachtexte analysieren BeispieleTextauswahl Häufig gestellte Fragen ▪ Texte erörtern (Texterörterung) Texte interpretieren (Textinterpretation) ▪ Materialgestütztes Schreiben Offizielle Briefe schreibenErzählenBerichtenBeschreiben SchildernErörtern: Erörterndes Erschließen und Schreiben Einen Essay schreiben Kreativ schreiben Sonstige schulische Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

Kompetenzen für das Analysieren von Sachtexten
Kompetenzen für das Analysieren von diskontinuierlichen Sachtexten

Als ▪ schulische Schreibform kann die Sachtextanalyse auf der Basis des ▪ erweiterten Textbegriffs kontinuierliche und diskontinuierliche Texte umfassen, die Gegenstand unterschiedlicher unterrichtlicher Lernprozesse sein können.

Da beide Textarten aber neben gemeinsamen, auch jeweils besondere Kompetenzen verlangen, werden sie hier auch in gesonderten Arbeitsbereichen behandelt.

Sachtextanalyse und Schreibkompetenz

Die  schriftliche ▪ Analyse pragmatischer Texte (kontinuierliche Sachtexte) stellt als ▪ komplexe Aufgabe in der Sekundarstufe II hohe Anforderungen an die Lese- und an die Schreibkompetenz in einem (epistemisch-)heuristischen Schreibprozess. Das epistemische Schreiben (engl. epistemic writing) ist in Carl Bereiters (1980) Stufenmodell die fünfte und höchste Stufe der ▪ Schreibentwicklung, die von einem hohen Grad der Bewusstheit und Reflexionsfähigkeit beim Schreiben gekennzeichnet ist.

Wer sie in einem selbständig organisierten, ▪ produktorientiertenSchreibprozess bewältigen will, muss dabei folgende Grundfragen beantworten:

Mit dem Zusammenfassen von Sachtexten in Gestalt unterschiedlicher ▪ Formen der Textwiedergabe werden in der Sekundarstufe I schon wichtige Kompetenzen erworben, auf die auch ihre elaborierte Form der Analyse pragmatischer Texte (kontinuierliche Sachtexte) in der Sekundarstufe II aufbaut.

Ebenso gehören dazu Fähigkeiten, Texte im Hinblick auf ihren Aufbau zu untersuchen, einfache und verständliche Argumentationsstrukturen in Alltagsargumentationen zu erkennen und zu beschreiben, wichtige sprachliche (rhetorische und stilistische Mittel) zu identifizieren und in ihrem Funktionszusammenhang mit der Aussage eines Textes zu betrachten und unterschiedliche kommunikative Funktionen von Texten (Intentionalität und Adressatenbezug) zur Unterscheidung von informierenden, erzählenden und appellierenden Elementen in einem Text zu nutzen.

Unabhängig davon, ob die ▪ Schreibaufgabe in einem vollständig offenen Aufgabenformat ("Analysieren Sie den Text xy.") gestellt oder mit zusätzlichen Relevanzinstruktionen zu bestimmten formalen oder inhaltlichen Aspekten, die dabei besonders berücksichtigt werden sollen, versehen ist, stets stellt die Analyse eines kontinuierlichen Sachtextes einen Erschließungsprozess auf allen Ebenen des Textes dar, der in einer Text-Leser-Interaktion ▪ einen plausiblen Bedeutungs- bzw. Sinnzusammenhang zu konstruieren bzw. zu rekonstruieren hat.

Zur Bewältigung der Schreibaufgabe müssen die Schreiber*innen gewöhnlich auf ihr deklaratives und prozedurales (Vor-)Wissen (Weltwissen, Fachwissen, Sprachwissen und thematisches Wissen) zurückgreifen, sofern die Gestaltung der Schreibaufgabe den gleichzeitigen Erwerb solchen Wissens, wie z. B. beim ▪ materialgestützten Schreiben oder im Rahmen besondern Schreibarrangements, nicht ausdrücklich vorsieht.

Dabei gilt, und das wird nicht selten übersehen, dass die Fähigkeit und die Möglichkeiten des einzelnen zur ▪ Sinnkonstruktion oft mehr von diesem textexternen Wissen abhängt als den Fähigkeiten zur Textanalyse. Es ist also immer der oder die Person im Vorteil, die über ein großes und breitgefächertes Vorwissen verfügt, um den ▪ Motor der Inferenzbildung über ▪ enge und ▪ Brücken-Interenzen hinweg mit ▪ elaborativen Inferenzen richtig auf Touren zu bringen.

In jedem Fall sollten die unterrichtlichen Lehr- und Lernprozesse, die im Zusammenhang mit der Analyse kontinuierlicher Sachtexte im Allgemeinen und der schriftlichen Abfassung im Besonderen stehen, das wirksame Ineinandergreifen von inhaltlichem Wissen, pragmatischem Wissen, Sprachwissen und Textstrukturwissen nicht nur verdeutlichen, sondern auch mit geeigneten Angeboten im Lern- und Übungsraum schulischen Lernens erproben und einüben.

So kann man ▪ Schreibstörungen und Schreibblockaden entgegenwirken, die sich erst so richtig bei Leistungsaufgaben zeigen. Dass es dabei auch um den Erwerb und die Festigung geeigneter Lese- und Rezeptionsstrategien und ▪ Schreibstrategien geht, die jeweils auch immer wieder Gegenstand von metakognitiven Selbstreflexionsprozessen sein müssen, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Die KMK-Bildungsstandards

Für die Analyse kontinuierlicher Sachtexte hat die Kultusministerkonferenz (KMK) Bildungsstandards für den Ersten und den Mittleren Schulabschluss und das Abitur und die entsprechenden Abschlussprüfungen Bildungsstandards entwickelt, die aufzeigen, welche Kompetenzen auf dem Weg dahin von den Schülerinnen und Schülern erworben werden müssen.

Diese Vorgaben enthalten bei der Abiturprüfung auch die Empfehlung, dass die Auswahl von Texten, die für die Prüfung in Frage kommen, sich thematisch an "domänenspezifischen Sachverhalten" orientieren soll, Themen also, die im Kontext des Deutschunterrichts behandelt werden. Wenn es sich um produktorientierte Leistungsaufgaben handelt, dürfen sie natürlich auch kein Wissen voraussetzen, dasnicht Gegenstand des Unterrichts gewesen ist bzw. allgemein als Weltwissen vorausgesetzt werden kann.

Bildungsstandards für den Ersten und den Mittleren Bildungsabschluss

Das Analysieren von Sachtexten zieht sich im Deutschunterricht durch sämtliche Jahrgangsstufen hindurch. Sachtexte kommen überall und immer wieder zum Einsatz.

Welche Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler dazu im Laufe der Zeit erwerben sollen, sind in den ▪ Bildungsstandards für das Fach Deutsch für den Ersten Schulabschluss und den und Mittleren Schulabschluss (»»BISTA-ESA/MSA 2022 v. 23.06.2022) niedergelegt.

Dabei sollen die neuen Bildungsstandards "eine deutlich höhere stufenübergreifende Konsistenz (gewährleisten)", um u. a. die Verständigung über fachspezifische Übergänge zu ermöglichen. Zudem sollen sie durch entsprechende "Passungen" für die Unterrichtsplanung die Lehrkräfte dabei unterstützen, die stufenübergreifende Progression der Anforderungen stärker zu berücksichtigen. Dazu soll auch die Konsistenz von Konzepten und Begriffen beitragen, die wie die anderen Aspekte auch mit Blick auf den Übergang zur Sekundarstufe II optimiert wurden. (vgl. »BISTA-ESA/MSA 2022, S.3)


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Für die Textanalyse kommen dabei Kompetenzen aus den übergeordneten prozessbezogenen Kompetenzbereichen Lesen und Schreiben und aus dem domänenspezifischen Kompetenzbereich Sich mit Texten und anderen Medien auseinandersetzen zusammen, die hier nicht in aller Ausführlichkeit dargestellt werden sollen. Stattdessen soll ein paar wenige Hinweise genügen.

"Die Schülerinnen und Schüler

  • formulieren Texte gedanklich geordnet, verständlich, kohärenzstiftend und strukturiert, sprachlich angemessen, abwechslungsreich und differenziert,

  • ..."

Zum Textwissen ebd., S.32):

"Die Schülerinnen und Schüler

  • ...

  • stellen an ausgewählten Beispielen Zusammenhänge zwischen Text und Kontext her (insbes. Entstehungszeit, Epoche, Leben des Autors/der Autorin),

  • kennen sprachliche Gestaltungsmittel (u. a. Wort-, Satz- und Gedankenfiguren, sprachliche Bilder, Vergleich, Metapher, Symbol) und beschreiben ihre Wirkung im Text,

  • unterscheiden zentrale Textmuster (Erzählen, Berichten, Beschreiben, Argumentieren),

  • unterscheiden pragmatische Textsorten und deren zentrale Funktionen (u. a. Bericht, Nachricht, Feature, Reportage [informierend]; Anleitung, Erklärvideo [instruierend]; Schulordnung [regulierend]; Kommentar, Buchkritik [überzeugend, argumentierend]),

  • ..."

Zum Erschließen und Nutzen pragmatischer Texte in unterschiedlicher Medialität lauten die entsprechenden Kompetenzen für den Ersten Schulabschluss (ESA) (linke Spalte) und den Mittleren Schulabschluss (MSA)

KMK-Bildungsstandards für das schriftliche Abitur (2012)

Die ▪ KMK-Bildungsstandards (BISTA-AHR-D 2012) ordnen dem domänenspezifischen Kompetenzbereich "Sich mit Texten und Medien auseinandersetzen" die dafür nötigen prozessbezogenen Kompetenzen aus den Bereichen "Schreiben" und "Lesen" zu.

Die ▪ KMK-Bildungsstandards unterscheiden in diesem Kompetenzbereich unter Zugrundelegung eines ▪ erweiterten Textbegriffs drei verschiedene Textarten:

Grundlegendes und erhöhtes Niveau

Für den domänenspezifischen Kompetenzbereich "Sich mit Texten und Medien auseinandersetzen" legen die »Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife für die Auseinandersetzung mit pragmatischen Texten eine ganze Reihe von ▪ Standards als Könnensbeschreibungen fest.

Dabei werden zwei ▪ Anforderungsniveaus unterschieden: ein ▪ grundlegendes und ein ▪ erhöhtes Niveau, auf dem über die Anforderungen des grundlegenden Niveaus hinausgehend weitere anspruchsvollere Leistungen erbracht werden sollen.

Pragmatische Texte sind, so die KMK-Bildungsstandards, Texte, "die sich in informierender, erklärender und argumentierender oder ähnlicher Weise mit Sachverhalten von Welt, Ideen oder Theorien auseinandersetzen." (BISTA AHR-D 2012, S.25)

Kompetenzen für das Analysieren von Sachtexten
Kompetenzen für das Analysieren von diskontinuierlichen Sachtexten

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.12.2023

 
 

 
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