Wer die Frage "Was schreibe ich?" beantworten will,
muss zunächst einmal berücksichtigen, ob es sich bei dem zu
schreibenden Text um einen literarischen, also auch mit
entsprechenden ästhetischen Mitteln gestalteten Text handelt oder um
einen Gebrauchstext (Sachtext,
pragmatischer Text). (vgl.
Fix 2006/2008,
S.29)
Einen "literarischen" Text verfassen
Wer einen literarisch-ästhetischen Text verfassen
will, wie es immer wieder im Literaturunterricht z. B. beim
kreativen
Schreiben, bei der
gestaltenden Interpretation, bei zahlreichen Formen
der produktiven Textarbeit mit literarischen Texten gefordert ist, muss
dabei zunächst einmal Ideen finden, die sich gestalten lassen.
Dazu
greift man auf sein Vorwissen zurück und versucht, Erinnerungen
wachzurufen, auf Erlebnisse und Erfahrungen zurückzugreifen und
bestehendes Weltwissen zu aktivieren, um es auf der Grundlage
vorhandenen Textmusterwissens in die gewünschte Erzähl- oder auch
Gedichtform zu bringen.
Einen Gebrauchstext verfassen
Wer einen
Gebrauchstext schreiben will, braucht
natürlich auch Ideen. Von größerem Gewicht als beim Verfassen eines
literarisch-ästhetischen Textes ist dabei allerdings deklaratives,
systematisch strukturiertes Wissen über den Gegenstand oder Sachverhalt,
um den es beim Schreiben inhaltlich und thematisch geht.
Meistens reicht
es auch nicht aus, vorhandenes Weltwissen zu aktivieren. Wer ein bestimmtes Thema sachgerecht entfalten
will, braucht meistens auch Spezialwissen, anders ausgedrückt:
bereichsspezifisches
Wissen.
Und: Entweder man verfügt als Ergebnis früherer Lernprozesse
darüber, oder man muss die entsprechenden Informationen erst
recherchieren und sich aneignen. Ohne
Lesekompetenz kommt man hier
natürlich nicht weiter.