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Diskurs

Episteme als Ordnungsmuster der Erkenntnisproduktion

Antihermeneutische ModelleDiskursanalytisches Modell Einzelne Begriffe und Konzepte (Foucault)

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
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Episteme (Singular- und Pluralform sind bei dem Femininum identisch) sind für »Michel Foucault (1926-1984), der den Begriff später weitgehend in seinem Begriff des Diskurses aufgehen lässt (Sarasin 2005/22006, S.97), "die für verschiedene Epochen wie z. B. Renaissance, Aufklärung, Romantik und Moderne typischen Wissensordnungen" (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 296 Kindle Edition). Sie steht zugleich auch für die "historisch je spezifische Erkenntnislogik" (Sarasin 2005/22006, S.71) und  für "Ordnungsmuster der Erkenntnisproduktion, die organisieren, wie wissenschaftliche Erkenntnis organisiert und dargestellt wird." (Keller 2019, S. 52) Als "Wissensordnung einer  bzw. [ als] die implizite epochenspezifische Logik" bestimmt sie paradigmatisch", wie Wissen generiert wird und auf welche Weise grundlegende Klassifikationsschemata, Wahrnehmungsformen und Wertmuster die Wissensproduktion einer Gesellschaft stillschweigend beeinflussen." (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 296 Kindle Edition)

Dabei stellt er • Wissen (έπιστήμη, Episteme) und • Meinung (δοξα, doxa) nicht mehr wie »Platon (428/27-348/47 v. Chr.) einander gegenüber, sondern spricht von einer »Schwelle der Epistomologisierung.« (Balke 2014, S.248). 

Wissen i. w. S. wird dann an einem bestimmten Punkt zu Episteme, worunter er "die Gesamtheit der Beziehungen innerhalb einer diskursiven Formation" versteht, "die dem wissenschaftlichen Wissen Raum geben." (ebd.)

Das Wissen (έπιστήμη, »episteme«) unterscheidet sich dabei von Meinungen dadurch, dass es auf  Erfahrungen beruht, die wir im Bereich der wahrnehmbaren Welt machen. (vgl. Knoblauch 32014, S.210)  Quasi kondensiert in der Episteme bestimmen diese als Wissensordnung einer Zeit darüber, wie wir die Welt und uns sehen. Sie legen damit fest, mit welchen • Schemata der Wahrnehmung und kognitiven Verarbeitung Wissen darüber generiert, klassifiziert und mit welchen Wertmaßstäben es beurteilt wird. (vgl. Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 292) In der Umsetzung dieser "implizite(n) epochenspezifische(n) Logik" (ebd.) liegt ihre erkenntnisleitende Funktion. (vgl. Knoblauch 32014, S.210)

Das Vorgehen, mit dem die Episteme analysiert und in ihren Beziehungen zueinander beschrieben werden können, bezeichnet Foucault als • "archäologisch" und hat es in seinem Werk »Archäologie des Wissens (1969) ausführlich beschrieben.

Es bezeichnet "ein diskursanalytisches Verfahren, das", • möglichst unter Ausschaltung eines Vorverständnisses, "die Grundlagen der Wissenssysteme einer Epoche zum Vorschein bringen soll." (Sich 2018, S.10) Die Wissenssysteme bzw. Wissensordnungen fasst er mit dem Begriff der Episteme, den er in seinem späteren Werk weitgehend in dem • Begriff des Diskurses aufgehen lässt. (vgl. Sarasin 2005/22006, S.97)

Umgesetzt in die • Praxis der Diskursanalyse soll die • Archäologie "ermöglichen, die Episteme einer Epoche zu erschließen, also die Regeln, die das Denken, Sein und Tun der Menschen einer Kultur bestimmen" (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 292). 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 22.03.2025

    
 

 
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