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teachSam-YouTube-Playlist: Michel Foucault und die
Macht
• Macht ist für »Michel
Foucault (1926-1984) nicht von vornherein böse und hinterhältig und nur dazu
da, als Instanz Gebote und Verbote auszusprechen, sondern wirkt
auch als produktive Kraft auf alles ein, "was bildet und formt,
wovon Individuen abhängig sind." (Bublitz 2014,
S.274)
Macht ist also
auch keine notorische Neinsagerin, sondern durchzieht bei Foucault die Dinge,
erzeugt sie aber auch "in ihrer Materialität als wirkliche und
gesellschaftliche Sozialfaktoren" (Bublitz 2014,
S.274) im Diskurs, dem Foucault die Funktion zuschreibt, "Gesellschaft auf ihren
verschiedenen Ebenen aktiv zu konstruieren" (Knoblauch
32014, S.211, Kindle Edition). Sie ist also auch
eine produktive Kraft.
Wenn hier in
diesem Sinne von der produktiven Seite der Macht gesprochen
wird, sollen damit die Schattenseiten der Macht nicht
ausgeblendet werden. Macht kann nämlich auch eine
"produktive Negativität"
(Siebenpfeiffer
2014, S. 268) entfalten.
So sorgen moderne
Macht-Wissens-Technologien dafür, "dass die
Straf-, Kontroll-
und Disziplinartechniken mehr und mehr entkörperlicht werden und
stattdessen "immer tiefer in den Körper eingreifen" und ihn mit
ihrer "unsichtbaren, subtilen" Machtwirkung durchdringen. (ebd.)
Auf das menschliche Subjekt bezogen bedeutet dies, dass wir die
Machtbeziehungen im Prozess der Sozialisation internalisieren,
so dass wir die Wirkungsweisen der Macht im Allgemeinen nicht
mehr rational hinterfragen können.