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Foucaults Verständnis von Macht

Dispositive der Macht: Macht-Wissens-Komplexe

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teachSam-YouTube-Playlist: Michel Foucault und die Macht

Wer analysieren will, wie • Macht funktioniert und dabei auch ihre • produktive Seite verstehen will, muss nach »Michel Foucault (1926-1984) die Strategie, mit der sie heterogene Elemente vereinheitlicht, ins Visier nehmen.

Dazu muss man sich mit den "Dispositiven der Macht" (Bublitz 2014. S.275, Hervorh. d. Verf.) befassen, in denen sie sich mit Diskursen verbindet und "Macht-Wissens-Komplexe" (ebd., Hervorh. d. Verf.) bildet.

Sie entstehen, wo Macht und • Wissen zusammenwirken und sich zu "machtstrategische(n) Verknüpfungen von Diskursen und Praktiken" (Fink-Eitel 1989, S.80) miteinander verschränken. Von Foucault werden diese Macht-Wissens-Komplexe als Dispositive‹ bezeichnet. Sie können deshalb als machtstrategisch bezeichnet werden, weil sie "spezifische Strategien zur Vereinheitlichung heterogener Elemente darstellen", die am Ende zu den genannten "Dispositiven der Macht" (Bublitz 2014. S.275) werden.

Was konkret darunter zu verstehen ist, können das • »panoptische Dispositiv« und das • Sexualitätsdispositiv besonders gut verdeutlichen.

Zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen historischen Situationen gibt es auch jeweils verschiedene Funktionsweisen der Macht. Sie werden sie, wenn sie sich wandeln, nicht einfach ersetzt und von Grund auf neu konstruiert. Die alte Macht wird also nicht einfach "abserviert". Stattessen werden die Macht und ihre Funktionsweisen im historischen Prozess transformiert und modifiziert. Sie überlagern sich stets wechselseitig, integrieren und ergänzen sich. (vgl. ebd.)

Die Macht wirkt dabei als "Motor" für die Konstituierung und Dynamik der Wissensproduktion (vgl. Dreesen/Kumiega/Spieß 2012 S.17) und schafft dabei in ihrer Verschränkung mit den • diskursiven und • nicht-diskursiven Praktiken eines • Diskurses oder einer (diskursiven) Formation die Objekte des Wissens, die Subjekte, die Formen des Selbst, die sozialen Beziehungen und ihre Begriffe und Kategorien.

Dies betrifft Vorstellungen über Recht und Moral, das gute Leben, Geschlecht, ja letztlich alles, was unser Leben bestimmt, ordnet und ausmacht. Unter dem Einfluss von Macht werden die Sichtweisen auf das Leben und die Welt normiert und legitimiert und dadurch auch dem jeweils diskursspezifischen Wissen zugeordnet.

Für Foucault steht fest, "dass die Macht Wissen hervorbringt (und nicht bloß fördert, anwendet, ausnutzt); dass Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; dass es keine Machtbeziehung gibt, ohne dass sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert“ (Foucault 1976/1994, S.29).

Daher "wäre es", nach Ansicht von Marcel Eggler 22023, S.36) "zu kurz gegriffen, die Foucaultsche Macht-Wissens-Relation mit dem deutschen »Phraseologismus »Wissen ist Macht gleichzusetzen", da die Foucaultʼsche Logik eher umgekehrt funktioniere: "Macht ist (bzw. generiert) Wissen; Macht legt fest, was man wissen darf und was nicht."

So sorgen moderne Macht-Wissens-Technologien dafür, "dass die Straf-, Kontroll- und Disziplinartechniken mehr und mehr entkörperlicht werden und stattdessen "immer tiefer in den Körper eingreifen" und ihn mit ihrer "unsichtbaren, subtilen" Machtwirkung durchdringen. (Siebenpfeiffer 2014, S.268)

Auf das menschliche • Subjekt bezogen bedeutet dies, dass wir die ohnehin meist unsichtbaren Machtbeziehungen im Prozess der Sozialisation internalisieren, so dass wir die Wirkungsweisen der Macht im Allgemeinen nicht mehr rational hinterfragen können und ihren Regeln folgen, wenn wir über die Dinge der Welt reden oder eben nicht.

teachSam-YouTube-Playlist: Michel Foucault und die Macht

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.03.2025

    
 

 
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