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Foucaults Verständnis von Macht

Von der archäologischen zur genealogischen Perspektive

« Diskursanalytisches Modell Einzelne Begriffe und Konzepte (Foucault) Macht und Wissen

 
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"Die bei Foucault verhandelte Sache heißt »Macht«"," bringt Fink-Eitel (1989/42002, S.7) in pointierter Weise zum Ausdruck, welche Bedeutung und Stellenwert die Macht, ihre Strukturen und Wirkungen im Denken» »Michel Foucaults (1926-1984) haben. Dabei ist es keine Schande einzuräumen, dass Foucaults Begriff der Macht kompliziert ist und kognitive Dissonanzen auslösen kann, weil er so gar nicht in die kognitiven Schemata passt, mit denen wir ihn sonst verarbeiten.

Wie die • archäologische Methode, mit der Foucault die • Episteme, d.h. die Wissensordnungen der Vergangenheit freilegen will, verfolgt auch die Genealogie der Macht, mit der sich Foucault in 1970er Jahren stärker befasst, das Ziel, die Kontingenz unserer gesellschaftlichen Ordnung sichtbar zu machen.

Dazu soll sie als • Machtanalyse, nicht so sehr als Machttheorie (vgl. Foucault 1983/192012, S.84), die Machtpraktiken freilegen, "auf denen das beruht, was in einer Gesellschaft für wahr gehalten, als richtig erachtet und als erstrebenswert angesehen wird." (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 295) Die genealogische Machtanalyse setzt also andere Akzente als eine rein • archäologisch ausgerichtete Diskursanalyse.

Die genealogische Perspektive geht dabei stets davon aus, das Macht und • Wissen in einer komplexen Wechselwirkung zueinander stehen, betont aber auch, dass die konkreten gesellschaftlichen • (diskursiven) Praktiken (• diskursiven Ereignisse , • diskursive und nichtdiskursive Praktiken) unter den Wirkungen von Macht so ausgebildet bzw. formiert werden, wie sie sind. Da Macht und Wissen damit in einem engen Zusammenhang zu sehen sind, spricht man auch von • Macht-Wissens-Komplexen.

Foucault geht es allerdings nicht darum aufzuzeigen, wie die Macht das Wissen unter seine Kontrolle bringt oder ideologisch Barrieren baut, die vom Wissen nicht überwunden werden dürfen. Stattdessen will er aufzeigen, wie Wissen und Macht in Macht-Wissens-Komplexen zusammenwirken und historisch immer wieder transformiert werden. (vgl. Kammler 2014, S.305f.)

Was diese Macht-Wissens-Komplexe ausmacht, ist nach Foucault (1976), "dass die Macht Wissen hervorbringt (und nicht bloß fördert, anwendet und ausnutzt); daß Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; daß es keine Machtbeziehung gibt, ohne dass sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert; und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt"  (Foucault 1976, S.39, zit. n. Kammler 2014, S.305f.)

Entscheidend ist für Foucault dabei die Ebene einer »Mikrophysik der Macht«. Institutionelle Ordnungen wie der Staat stellen ihm zufolge lediglich Kristallisationen zugrunde liegender und sich unablässig verändernder Kräfteverhältnisse zwischen Akteuren dar. Die konflikthaften Beziehungen und Kämpfe zwischen diesen Akteuren können [... ] erklären, auf welchem Wege sich historischer Wandel vollzieht." (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 294

Foucault Verständnis von Macht ist von namhaften Kritikern nicht unwidersprochen geblieben. Vor allem die so genannte • Foucault-Habermas-Debatte eine schriftliche Auseinandersetzung zwischen »Michel Foucault (1926-1984) und »Jürgen Habermas (geb. 1929), die auch noch nach Foucaults Tod in der Sekundärliteratur weiterging, spielt hier eine herausragende Rolle.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 22.03.2025

    
 

 
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