teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

 

Diskursanalytisches Modell

Körper und Subjekt

Antihermeneutische Modelle

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
LiteraturAutorinnen und Autoren Literarische Gattungen Literaturgeschichte Motive der Literatur Grundlagen der Textanalyse und Interpretation Überblick Hermeneutische Modelle Antihermeneutische Modelle Überblick   Dekonstruktivistisches Modell Diskursanalytisches ModellÜberblick Alltags- und bildungssprachlicher Diskursbegriff Diskursanalytischer Textbegriff Die Medialität der Diskurse [ Einzelne Begriffe und Konzepte (Foucault) Überblick Diskurs Dispositiv Macht und Wissen Körper und Subjekt ] Diskursanalyse in der Praxis Fragen und Antworten (KI) Intertextualität Kontextuelles ModellSonstige Modelle Literatur und Stil Textauswahl Literaturunterricht Schreibformen  Operatoren im Fach Deutsch
 
 

 

Der Begriff des Körpers

m Mittelpunkt seiner Betrachtungen nicht das erkennende Subjekt, sondern faktisch ergangene Aussagen stehen, die die moderne Subjektivität erst hervorgebracht hätten.

 

"So befindet sich das moderne Subjekt am Kreuzungspunkt zweier korrelierender Prozesse: Die gewissermaßen äußere Individualität (die gleichsam internalisiert wird), die aus den normalisierend-normierenden Wirkungsweisen und Messverfahren der Disziplinen hervorgeht, definiert die Position im sozialen Raum. Diese korrespondiert mit der Konfiguration der Innerlichkeit als »moderne[r] ›Seele‹« (Foucault 1976/1994, S.41), die durch Techniken der Überwachung, der Übung, kurz: der Disziplinierung hervorgerufen wird. Da sowohl die Seele als Produkt der (körperlichen) Abrichtung als auch die genaue Verortung des Individuums Effekte und Werkzeuge der Macht sind, ist dieses Subjekt in doppeltem Sinne Unterworfenes und zugleich Mittel zu weiterer Unterwerfung: »Die Disziplin ›verfertigt‹ Individuen: sie ist die spezifische Technik einer Macht, die Individuen sowohl als Objekte wie als Instrumente behandelt und einsetzt« (Foucault 1976/1994, S.220)". (Sich 2018, S.83)

 

Subjekt und Subjektivierung

Diskurs- oder Formationsregeln bestimmen darüber, welche Aussagen gemacht, mit welchen Worten und Begriffen und in welcher Art und Weise sie vorgebracht gemacht werden und legen fest, ob sie zu einem bestimmten Diskurs zugelassen werden. Entscheidend ist dabei also nicht mehr der Mensch bzw. das • Subjekt, das frei über das entscheiden kann, was es wann wie oft und wie sagen will, sondern die Formationssysteme, die eben nicht nur Diskurse prägen, sondern auch unser inneres und äußeres Leben als Subjekt.

Ganz praktisch gedacht, können wir "als einzelne Subjekte zwar unsere Meinungen (äußern), aber wir können es nur in der Weise tun, wie es der Funktion im herrschenden Diskurs entspricht. Wir können immer nur das sagen, was sich innerhalb der Grenzen des vorherrschenden Diskurses sagen lässt." (Ziegler 2019, S.26)

Das geht so weit, dass selbst es die völlige Meinungsfreiheit, die es in modernen Demokratien angeblich gibt, nach Foucault, nicht mehr als eine Illusion darstellt, da "jeder individuelle Diskursbeitrag nur innerhalb bestimmter gesellschaftlich konstituierter Strukturen, wie der Grammatik unserer Sprache, den Sitten und Gepflogenheiten unseres Landes, dem politischen System, der gelernten Moral, der gängigen Überzeugungen, der pädagogischen Erziehungsstile, der vorherrschenden Ästhetik und somit all der Axiome, die wir gerade für wahr halten – kurzum innerhalb der Struktur des ›konstituierenden Wissens‹ unserer Zeit (erfolgt)." (ebd., S.27f.) Hinzukommt, dass das jeweils vorhandene Wissen den Anspruch auf absolute Wahrheit erheben kann. Es ist eben nur das und das kann auch gar nicht anders sein, was in einer bestimmten Zeit für wahr gilt.

 

"Annette S. Gille (Frankfurt am Main) widmet sich dem Medium Fernsehen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. In ihrem Beitrag „Von der Diskurs- zur Dispositivanalyse: Die Konstruktion von sex, gender und desire in Angeboten des Reality-TV“ geht sie zunächst theoretisch und dann praktisch an das Dispositiv heran, um Strategien der netzartigen heterogenen Elementen nachweisen zu können. Für eine kritische Medienanalyse, so Gille, ergeben sich aus einer Dispositivanalyse, im Vergleich zu einer reinen Diskursanalyse, neue und erweiterte Perspektiven: Im Fokus steht vor allem das Zusammenwirken der heterogenen Elemente und somit die strategische Funktion des Dispositivs, die Machtstrukturen errichten, festigen, hinterfragen und verändern kann. In Bezug auf die Angebote des Reality-TV, speziell der so genannten Dating-Shows, sind insbesondere zwei Dispositive zu analysieren, nämlich das Geschlechts- und das Sexualitäts- dispositiv. Gefragt wird folglich, welche Elemente diese Dispositive im Hinblick auf ihre strategische Funktion beinhalten, wie diese auf spezifische Weise zusammenwirken und Machtstrukturen ausbilden, verwerfen oder modifizieren und inwiefern diese Strukturen sich innerhalb der TV-Angebote für Adoleszente manifestieren. Mit diesem Fokus führt Gille eine exemplarische Analyse des Materials durch." (S.19f.)

 

"im Kontext von Macht-Wissen-Komplexen. Foucault interessiert sich hier dafür, wie Subjekte (als Sub-jekte, also Un ter-worfene) zu dem werden, wozu sie werden, für Formen der Subjektivierung, die er als Regierungstechniken in Gestalt von Formen der Selbstführung und der Führung von Anderen untersucht und deren Zusam menwirken er unter den Begriff der Gouvernementalität fasst (der Nominalisierung des französischen Wortes für »regierungsmäßig«, das auch als Kompositum aus »Regieren« und »Denkweise« verstanden worden ist).

 (Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 295f.

 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.03.2025

    
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz