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Disziplinarmacht und Biomacht

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Um zu verstehen, wie sich »Michel Foucault (1926-1984) die "Genealogie" der Macht als Macht-Wissensordnung im Zuge der geschichtlichen Entwicklung vorstellt, muss man zunächst einmal herausarbeiten, wie er sich auf der Basis seiner • ›archäologischen‹ Methode ihre Entwicklung denkt. Für ihn haben bestimmte historische Epochen jeweils eigene Wissensordnungen: Die Renaissance beruht dabei für ihn auf der • Episteme der Ähnlichkeit, das klassische Zeitalter auf der Episteme der Repräsentation und die  Moderne auf der Episteme des Menschen. (vgl. Rosa/Strecker/Kottmann 32018, S. 296)

Foucaults historische Machtanalysen untersuchen, wie die Macht in unterschiedlichen Zeiten funktioniert. Damit zeigen sie auch auf, dass man sich den Wechsel von der einen zu der anderen Wissensordnung, die auf bestimmten Machtstrukturen beruht, nicht einfach als einen Prozess vorstellen darf, bei dem die Machttechnologien der einen einfach durch die andere einfach abgelöst und ersetzt wird. Vielmehr würden sie in der historischen Entwicklung immer wieder transformiert und modifiziert. So komme es zu wechselseitigen Überlagerungen und Elemente der jeweils anderen Wissensordnungen würden in die neue Wissensordnung integriert, so dass sie sich im historischen Prozess gegenseitig ergänzten. (vgl. Bublitz 2014, S.275)

Foucaults Rekonstruktion von Machttypen

Foucault rekonstruiert historisch verschiedene Typen von Macht.


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Bei seiner Rekonstruktion beschreibt er, wie sich die Souveräntitätsmacht, die im Feudalismus und im Mittelalter der herrschende Machttyp im Zuge der weiteren Entwicklung von einem anderen Modell modifiziert, ergänzt und dann zumindest teilweise abgelöst wurde.

Die ältere Souveränitätsmacht besteht vor allem darin, dass der Souverän, das Recht besitzt »zu töten« (Foucault 1976, S. 283). Ihre Strategien zur • Sozialdisziplinierung (Disziplinarstrategien) sind repressiv und beruhen auf einer eindeutigen Asymmetrie zwischen dem Inhaber der Macht und denen, die diese Macht unterworfen sind.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Souveränitätsmacht von einer neuen Machttechnologie ergänzt. Diese löste die Souveränitätsmacht aber nicht einfach ab, sondern wurde in diese integriert, überlagerte manches und passte sich der alten Macht an. Dabei unterdrücken die neue Machttechnologien "die Disziplinartechnik nicht, "sind aber nicht auf den Körper gerichtet, sondern auf das Leben der Menschen, also nicht auf den Körper-Menschen, sondern auf den Gattungsmenschen, also die Bevölkerung". (Jäger/Zimmermann (Hg.) 2010, S.81-82, kindle Edition) Statt physischer Folter, körperliche Verstümmelung (Blendung, Abhacken von Gliedmaßen) oder Hinrichtung setzt sich neue Machttechnologie durch, die die Effizienz der Macht enorm steigert, während sie zugleich ihre Straf-, Kontroll- und Disziplinartechniken mehr und mehr "entkörperlicht". Ihre neuartigen Disziplinartechnologien greifen dabei, auch wenn dies zunächst im Hinblick auf die konstatierte "Entkörperlichung" widersprüchlich erscheint, "immer tiefer in den Körper" des einzelnen Individuums ein und durchdringen diesen mit ihrer "unsichtbaren subtilen" Machtwirkung. (Siebenpfeiffer 2014, S.268)

Die Gesetzesmacht der modernen Gesellschaften, die daraus entsteht, besteht aus zwei verschiedenen Komponenten: • Disziplinarmacht und • Normalisierungsmacht.


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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.03.2025

    
 

 
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