Bei der ▪
strukturierten Textwiedergabe
wird in den Passagen, in denen das im Text Gesagte wiedergegeben wird, als
Modus der Konjunktiv I verwendet. Das bedeutet, die
Textwiedergabe erfolgt normalerweise in Form der
▪
indirekten
Rede. Allerdings können auch andere
▪
Formen der indirekten Redewiedergabe verwendet werden. Stilistisch zu
bevorzugen ist aber stets die Textwiedergabe in Form der indirekten Rede
bzw. des Konjunktivs. Sie signalisiert meist am deutlichsten, dass fremde
Gedanken bloß wiedergegeben werden sollen, ohne dass dazu zugleich eigene
Kommentare abgegeben werden.
Also, wenn im Text steht:
"Die Schule muss sich den neuen Anforderungen der Technik
stellen." (Indikativ, Behauptung)
dann wird bei der Textwiedergabe daraus:
"Die Schule müsse sich den neuen Anforderungen der Technik stellen.
(Konjunktiv I, indirekte Rede)."
Wer sich bei dieser Umformung noch nicht sicher genug fühlt, sollte
sich
etwas genauer befassen.
Bei der
▪
Redewiedergabe
können zur Abwechslung auch andere
▪
Formen der Redewiedergabe
eingesetzt werden. So kann z.B. mit der Verwendung von
▪
redeeinleitenden
Verben, die den im Text zum Ausdruck gebrachten
▪
Sprechakt
oder Gedankengang
genau beschreiben, der
Modus des Konjunktivs auch einmal durch den Modus des Indikativs ersetzt
werden.
Aber
aufgepasst!
Wird ein Satz, der den Text wiedergeben soll,
-
ohne redeeinleitende Verben oder
-
ohne Formulierungen, die eine Aussage als Fremdaussage
kennzeichnen,
verwendet, entsteht häufig ein Problem.
Dieser Satz kann oft nicht mehr als Fremdaussage erkannt werden. Textwiedergabe und
Meinung oder Textwiedergabe und Beschreibung des Gedankenganges gehen dann
leicht ineinander über.
Dies ist ein leider häufig gemachter Fehler. Besonders oft tritt
dieses
Problem im
Zusammenhang mit der
schulischen
Schreibform der
Texterörterung
auf. Dabei verleitet das so genannte Reißverschlussverfahren
bei der
▪
textstrukturierenden
Bearbeitungsstrategie ganz leicht zu diesem Fehler.