▪ FAQ:
Soll ich ein
Konzept schreiben?
Der Schreibprozess mündet in die Niederschrift
Die Frage
▪
"Wie formuliere und
überarbeite ich?" ist eine der
▪
Problemfragen,
die im Zuge der Bewältigung der Schreibaufgabe zur
▪ freien Problem- und
Sacherörterung
gelöst werden muss. (Fix 2006/2008,
S.30).
Die
▪ Schreibkompetenz,
die dabei im
▪
Schreibprozess vorausgesetzt wird, bezieht sich indessen nicht
nur auf das schriftliche Abfassen des Textes, sondern auch auf die
vorangehenden Arbeitsschritte (▪
Zielsetzungskompetenz,
▪ inhaltliche Kompetenz,
▪ Strukturierungskompetenz).
Der letzte Arbeitsschritt
Der letzte ▪
Arbeitsschritt im
▪ Fünf-Schritte-Modell
zur Bewältigung der Schreibaufgabe zur ▪ freien Problem- und
Sacherörterung ist die schriftliche Abfassung des Aufsatzes bzw.
die Niederschrift.
In der Schule wird bei einem individuell angelegten,
produktorientierten Schreibprozess davon auszugehen sein, dass es
sich bei der Niederschrift um die Endfassung des Textes handelt.
Das wiederum bedeutet nicht, dass der Text während des Niederschreibens
nicht noch
überarbeitet wird oder überarbeitet werden kann. Das kann auf
unterschiedliche Weise geschehen:
-
Teilkonzepte
können bestimmte Gliederungspunkte entwerfen und solange
überarbeitet werden, bis der Schreiber meint, sie in die
Endfassung übernehmen zu können.
-
Bei der Niederschrift kann man
aber auch noch etwas hinzufügen, weglassen oder umstellen, was
man bei der Durchführung der anderen Arbeitsschritte noch nicht
so im Blick gehabt.
-
Auch beim Schreiben selbst kann man,
sozusagen "im Kopf", Überarbeitungen, sogenannte
Prätextrevisionen, vornehmen.
Die Arbeitsgliederung als Fahrplan
Die Niederschrift folg in der Regel der ▪
Arbeitsgliederung, die man als "Fahrplan" für das Abfassen des
Textes betrachten kann.
-
Wie bei anderen
"Fahrplänen" aber auch, handelt es sich dabei
lediglich um einen Plan,
der zwar möglichst eingehalten werden sollte.
Aber natürlich
kann es auch Gründe geben, die einem vielleicht erst bei der Niederschrift
bewusst werden, dass man davon abweichen will oder muss.
Dabei wird aber gewöhnlich nicht der ganze Fahrplan übern Haufen
geschmissen, d. h. es werden wohl kaum Veränderungen
vorgenommen, die den gesamten Text betreffen (konzeptionelle
Revision), sondern es werden nur Teile verändert (sequenzielle
Revision).
-
Und wer, trotz
aller Zeitplanung, am Ende bei
der Niederschrift unter Druck kommt, weil ihm die Zeit
davonläuft, kann die notwendigen Anpassungen beim Schreiben noch
vornehmen, wenn er das Ganze mit Hilfe seiner Arbeitsgliederung
im Blick behält. (▪
FAQ: Ich
werde nie fertig. - Wie man die Schreibaufgabe in einem
bestimmten Zeitrahmen bewältigt)
Genügend Zeit für die Niederschrift einplanen
Das Hauptaugenmerk richtet sich bei der Niederschrift auf die
Grobstruktur (Einleitung, Hauptteil, Schluss), die inhaltliche
Entfaltung der Argumentation und ihre sprachlich-stilistische
Gestaltung.
Zugleich kommt es darauf an, den Faden, am besten mit einer gut
erarbeiteten ▪ Arbeitsgliederung, in der Hand zu halten.
Voraussetzung für das Bewältigen des Arbeitsschrittes ist aber
auch eine vernünftige Einteilung der Zeit zur Bewältigung dieses und
der vorangehenden Arbeitsschritte.
In jedem Fall wird die
Niederschrift das größte Zeitbudget umfassen (vgl.
▪
Zeitmanagement).
Aus diesem Grund ist es auch wichtig, rechtzeitig mit der
Niederschrift zu beginnen.
Es gibt keinen "Königsweg" bei der Niederschrift
Wie jemand seine Erörterung niederschreibt, kann individuell sehr
verschieden ausfallen. Das hängt von vielen Faktoren ab, nichtzuletzt
von individuellen Schreiberfahrungen, erworbener
▪ Schreibkompetenz
im allgemeinen und ▪ beim erörternden Schreiben,
der ▪ lernstrategischen Orientierungen beim
Schreiben sowie der
▪ Schreibstrategie,
der man gemeinhin folgt.
Wer die vorangehenden vier Arbeitsschritte in einem
▪ Schritt-für-Schritt-Schreiben
bewältigt und nacheinander
abgearbeitet hat, hat damit auch wichtige Voraussetzungen für das
Niederschreiben seines Aufsatzes geschaffen.
Vor allem der so genannte
▪
Top-Down-Schreiber, der vor dem Schreiben klare Vorstellungen
darüber haben will, wie der Text, den er zu schreiben hat, inhaltlich,
sprachlich und kommunikativ gestaltet werden soll, wird mit dem Abfassen
seines Textes gut zurechtkommen.
Einen Entwurf (Konzept)
schreiben oder nicht?
Auch diese Frage lässt sich nicht für alle
Schreiberinnen und Schreiber gleich beantworten. Hier kommen nämlich
eigentlich wieder alle jene Gesichtspunkte in Betracht, die oben schon
erwähnt worden sind. (Schreibkompetenz, ....) Je nach Schreibstrategie
haben Konzepte also auch eine unterschiedliche Bedeutung. (▪
FAQ:
Soll ich ein
Konzept schreiben?)
Meistens genügen Teilkonzepte
Am ehesten kann hier zur Abfassung von Teilkonzepten geraten
werden. Dabei darf die Entwurfsfassung einzelner Textpassagen aber nicht
einfach nur die bloß hingekritzelte Textfassung vor der eigentlichen
"Schönschrift" sein.
In einem Aufsatz gibt es immer Passagen, in denen es aus inhaltlichen,
argumentativen oder sprachlich-stilistischen Gründen "eng" wird. Statt
einen Gedanken einfach niederzuschreiben, muss man genau überlegen, was
und wie etwas im einzelnen gesagt werden soll.
Hier lohnt sich also schon einmal ins Unreine zu formulieren, die
inhaltliche Richtigkeit und gedankliche Folgerichtigkeit sowie die
korrekte sprachlich-stilistische Gestaltung zu überprüfen, ehe man
sie in der Endfassung niederschreibt.
Teilkonzepte können ganz verschieden sein
Ein Teilkonzept kann ganz verschieden ausfallen. In der Regel handelt
es sich dabei um eine der nachfolgenden Möglichkeiten:
-
die vollständige
Abfassung eines einzelnen Gliederungspunktes
-
eine stichwortartige
Argumentationsskizze, die Thesen, Argumente usw. im Modell der
einfachen oder erweiterten Argumentation darstellt
-
eine stichwortartige
Auflistung bestimmter inhaltlicher Gesichtspunkte (auch Mind Map)
▪ FAQ:
Soll ich ein
Konzept schreiben?
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
31.12.2023
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