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Didaktische und methodische Aspekte

Arbeitsgliederung eines Interpretationsaufsatzes im Dezimalklassifikationssystem

Franz Kafka, Der Schlag ans Hoftor

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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 • Baustein: Eine Arbeitsgliederung für die Textinterpretation untersuchen

Die Arbeitsgliederung als Schreibaufgabe

Die Gliederung eines Interpretationsaufsatzes (• Textinterpretation) zu • Franz KafkasParabel »•Der Schlag ans Hoftor« könnte wie unten dargestellt aussehen.

Die hier vorgestellte Arbeitsgliederung ist als • Dezimalklassifikationssystem ausgeführt, die Version, die bei den Bausteinen vorgestellt wird und zum Download zur Verfügung steht, ist dagegen alphanumerisch als • Buchstaben-Ziffern-System ausgeführt, so dass zwei Varianten zur Verfügung stehen,

Buchstaben-Ziffern-System  Dezimalklassifikationssystem
I. Sinnabschnitt 1
   1. Untergeordneter Sinnabschnitt 1
       a) Gesichtspunkt 1
           aa) Untergeordneter G. 1
           ab) Untergeordneter G. 2
       b) Einzelaspekt
       ....
   2. Untergeordneter Sinnabschnitt 2
   ...
II. Sinnabschnitt 2
1 Sinnabschnitt 1
1.1 Untergeordneter S.  1
1.1.1 Gesichtspunkt 1
1.1.1.1 Untergeordneter G. 1
1.1.1.2 Untergeordneter G. 2
1.1.2 Gesichtspunkt 2
... ...
1.2 Untergeordneter S. 2
... ...
2 Sinnabschnitt 2

Die hier und unter den Bausteinen vorgestellte Arbeitsgliederung kann in dieser Form von Schülerinnen und Schülern nur auf dem höchsten Kompetenzniveau bei produktorientierten Schreibaufgaben zur Interpretation erwartet werden kann. Sie dient aber auch anderen als als Anschauungsmaterial, das verdeutlichen kann, welche Funktion der Arbeitsgliederung im Rahmen der ▪ Schreibstrategie bei einem ▪ Schritt-für-Schritt-Schreiben bei der • Textinterpretation zukommen kann.

Die hier präsentierten Arbeitsgliederungen folgen dabei einer textstrukturierenden Bearbeitungsstrategie nach dem Blockprinzip.

Die Textarbeit im Unterricht kann die Arbeitsgliederung aber auch nutzen, um in einem prozessorientierten Schreibprozess einzelne Gliederungspunkte auszuarbeiten.

Am besten lässt sich dies als in • Kleingruppenarbeit mit dem Feedback der Gleichaltrigen (Peer-Feedback) organisieren. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen.

  • So können in einer Schreibgruppe von ca. 3-5 Schülerinnen und Schülern die einzelnen Gruppenmitglieder je einen bestimmten Gliederungspunkt schriftlich ausarbeiten (Schreibkonferenz). Dieser kann von dem jeweiligen Schreiber bzw. der Schreiberin selbst gewählt oder nach einer entsprechenden Gruppenentscheidung darüber, welcher Punkte überhaupt ausformuliert werden sollen, übernommen werden. Die Ergebnisse werden dann in der Gruppe präsentiert. Die betreffenden Verfasser*innen ▪ geben sich dann gegenseitig Feedback in der Gruppe und erhalten als ▪ Feedbacknehmer*innen Gelegenheit, ihre Texte auf der Grundlage eines möglichst förderlichen Feedbacks noch einmal mit einer selbstgewählten Überarbeitungsstrategie zu verbessern.

  • Die Textarbeit lässt sich auch in Form eines • Gruppenpuzzles organisieren. Hier treffen sich die Bearbeiter*innen der jeweiligen Schreibaufgabe, die unterschiedlichen Schreibgruppen angehören, zu einer Expertenrunde. In dieser stellen sie sich Ihre Ergebnisse gegenseitig vor, überarbeiten sie, ehe sie diese dann ihrer eigenen Schreibgruppe vorstellen.

Die Gliederung eines Interpretationsaufsatzes als Dezimalklassifikation

A. Einleitung

Wirkung von Kafka: enthusiastische Begeisterung oder gänzliche Ablehnung; Kafkas Werk als Chiffre für das Lebensgefühl des Menschen im 20. Jahrhundert?

B. Hauptteil

Interpretationshypothese: Kafka gestaltet in seiner Parabel das Problem der prinzipiellen Orientierungslosigkeit/Aussichtslosigkeit des Menschen bzw. die letztendliche Sinnlosigkeit menschlichen Daseins

1. Wiedergabe des Textinhalts: Fabel und Gliederung des Handlungsverlaufs

2. Textanalyse: Analyse des Bildbereichs

2.1. Inhaltsanalyse

2.1.1 Textsortenmerkmale: Parabel

2.1.2 Erzählperspektive: personale Ich-Erzählhaltung

2.1.3 Raum-/Zeitstrukturen

2.1.4 Personenkonstellation

2.1.4.1  allgemein: Figurenkonzeption, Beziehung der Figuren zueinander

2.1.4.2  einzelne Figuren

  • Erzähler-Ich

  • Dorfbewohner

  • Richter und sein Gehilfe Aßmann

2.2 Formanalyse

Textaufbau ohne äußere Merkmale der Gestaltung durch Absätze usw.

2.3. Sprachliche Analyse

2.3.1 Besonderheiten des Satzbaus: Tendenz zu parataktischer Reihung

2.3.2 Besonderheiten der Wortwahl:

2.3.2.1 sachlich, nüchterner Stil

2.3.2.2 wenig bildhaft; Vergleich: Rauchwolke

2.4 Zusammenhang von Form und Inhalt auf der Bildebene

sprachliche Elemente wie eintöniger Satzbau mit Tendenz zur Parataxe unterstützen Aussage

3. Gesamtdeutung: Übertragung vom Bild- in den Sachbereich

3.1 Deutung einzelner Textelemente des Bildbereichs

Schlag ans Hoftor

Nichtigkeit

Reiter

Bedrohung

Hofbesitzer

undurchschaubare Hintermänner, Apparate

Richter…

Ausgeliefertsein an eine letztlich nicht erfassbare Macht

Trennung des Ich von Schwester und Dorfbewohnern

Isolation

Stadt - Land

städtische) Rationalität vs. (dörfliche) unreflektierte Emotionalität

Bauernstube/ Gefängnis

Leben als Gefängnis (Lebenshorizont)

3.2 Gesamtdeutung (= Interpretationshypothese)

C. Schluss

1.Zusammenfassung: Interpretationshypothese verifiziert/falsifiziert

2. Ausblick / Relevanz / literarische Wertung

  • Frage: Ist Dasein wirklich sinnlos?

  • Partielle Sinnsetzungen trotz prinzipiellen Dilemmas möglich u. erforderlich zur Lebensbewältigung

 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 11.10.2024

 
 

 
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