An den Stärken des anderen ansetzen
Soll das Feedback für den
Feedback-Nehmer förderlich
sein, muss es vom
Feedback-Geber
an den Stärken ansetzend gestaltet und vorgebracht werden.
Was versteht man unter einem an den Stärken ansetzenden Feedback?
Es ist meistens leichter, jemanden klar und
unmissverständlich zu kritisieren, als das Positive zu erkennen, das
das Bild vom anderen prägt.
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Das ist kein Wunder, denn meistens ist
unsere emotionale Beteiligung bei den Punkten größer, die unseren
Widerspruch oder unsere Ablehnung hervorrufen, größer als bei den
Punkten, denen wir im Allgemeinen zustimmen.
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Aus diesem Grunde gehört
es zu einem förderlichen Feedback-Geben dazu, seine Aufmerksamkeit auf
die Stärken des anderen zu richten, ohne dabei aus dem Auge zu
verlieren, dass auch ein Feedback über das, was von uns als Schwächen
angesehen wird, nötig ist.
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Für den Feedback-Nehmer ist es jedenfalls
stets leichter mit Kritik umzugehen, die zunächst einmal das Positive
oder das Bemühen darum wahrnimmt und rückmeldet, ehe auch angesprochen
wird, was negativ "rübergekommen" ist.
Beispiele
Positiv-Beispiel "An einer
Stelle deines Vortrags hast du mich angesehen. Da habe ich
das Gefühl gehabt, direkt angesprochen zu werden. Danach bin ich
mir aber fast überflüssig vorgekommen, weil du so gut wie nur noch
auf unsere Lehrerin geschaut hast." |
Negativ-Beispiel "Ich finde,
du hättest einfach mehr Blickkontakt mit allen suchen sollen und
nicht nur ängstlich darauf achten sollen, wie deine Präsentation
bei unserer Lehrerin ankommt." |
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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