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Bausteine

Den antiken Prometheus-Mythos zur Kontextualisierung heranziehen

Franz Kafka (1883 - 1924) Andere kurze Erzählungen Prometheus

 
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Franz Kafkas Text "Prometheus", eine Art • Hybridtext, der eine parabolische Erzählweise mit einer kontrafaktorischen Schreibweise kombiniert. (vgl. Engel 2010a, S.354) greift in spezifischer Weise auf den Prometheus-Mythos zurück und ersetzt dabei bestimmte konstitutive Merkmale des Prometheus-Erzählung, um eine eigene Botschaft zu gestalten.

Die Bedeutung der Mythologie im antiken Griechenland

Die Mythologie hatte für die alten Griechen eine zentrale Bedeutung und erfüllte viele Funktionen in ihrem täglichen Leben, ihrer Kultur und ihrer Weltsicht. Sie diente als eine Art kollektives Gedächtnis und half den Menschen, das Universum und die menschliche Existenz zu verstehen. Die Geschichten der Götter, Helden und mythischen Kreaturen erklärten Naturphänomene, Moral und soziale Normen und boten Antworten auf Fragen zu Leben, Tod, Schicksal und Ethik. Die Mythologie war für die Griechen ein Spiegel ihrer eigenen Gesellschaft und eine unverzichtbare Grundlage für die Art, wie sie die Welt um sich herum interpretierten und mit ihr interagierten.

Erklärung der Natur: Die griechische Mythologie bot eine Erklärung für viele Naturphänomene, die sie als das Werk der Götter sahen. Blitz und Donner etwa wurden mit Zeus in Verbindung gebracht, der über den Himmel herrschte. Die Griechen schufen eine Welt, in der jede Landschaft, jedes Naturereignis und sogar jeder Stern mit einer Gottheit verbunden war, was ihre Umgebung lebendig und bedeutungsvoll machte.

Moralische Lehren: Viele Mythen vermittelten ethische Prinzipien und moralische Werte. Geschichten wie die von Prometheus, Ikarus oder Sisyphos warnten vor Übermut, Stolz und den Konsequenzen, göttliche Gesetze zu missachten. Die Mythen dienten den Griechen als moralische Orientierung und waren auch Warnungen vor Hybris (Selbstüberhebung) und Respektlosigkeit gegenüber den Göttern.

Identität und Zusammenhalt: Die griechische Mythologie bot den Griechen ein gemeinsames kulturelles Erbe, das sie miteinander verband, besonders angesichts der politischen Zersplitterung in Stadtstaaten. Die Mythen gaben ein Gefühl von Gemeinschaft und ein gemeinsames Verständnis der griechischen Werte, Rituale und Traditionen.

Rituale und Religion: Die griechische Religion und Mythologie waren eng verflochten. Viele Rituale, Tempel und Feiertage wurden zu Ehren der Götter abgehalten und stützten sich auf die Geschichten der Mythologie. So wurden Mythen lebendig und spielten im Alltag eine große Rolle, indem sie den Glauben an die Götter und die Beziehung zu ihnen verstärkten.

Der Prometheus-Mythos nach Hesiod

»Prometheus ist in der griechischen Mythologie ein Mitglied des »Göttergeschlechts der »Titanen. Seine Geschichte wurde vom griechischen Dichter »Hesiod (geb. ca. 700 v. Chr.) überliefert. Prometheus war der Sohn des »Iapetos und der »Okeanidin »Klymene, deren Kinder sonst noch »Atlas, »Menoitios und »Epimetheus waren. Prometheus soll der klügste und weiseste der vier Brüder gewesen sein. Prometheus gilt der Sage nach als Schöpfer der Menschen, die er aus Lehm formte und denen er sehr zugetan war.

In der von Hesiod überlieferten Sage werden die »olympischen Götter »Zeus, »Poseidon und »Hades als die maßgeblichen Götter beschrieben, die über die Welt und die Menschen herrschen. Sie hatten den Titanen die Herrschaft über die Welt entrissen. Während Titanen wie »Atlas oder »Typhon nach ihrer Niederlage gegen die olympischen Götter Sklavendienste leisten mussten, blieb Prometheus, der den Göttern erst diesen Sieg ermöglicht hatte, zunächst in Freiheit – bis er den Menschen das Feuer verriet.

Die Götter verlangten von den Menschen regelmäßige Opfertiere, was Prometheus, der die Menschen zu schützen hatte, nicht gutheißen konnte. Um dies zu verhindern, griff Prometheus zu einem Trick und versuchte Zeus zu überlisten. Im Rahmen eines Tieropfers versuchte Prometheus, Zeus die Knochen des Tieres zu übergeben, während die verwertbaren Teile an die Menschen gehen sollten. Der Plan wurde vom Göttervater durchschaut und daher beschloss er Rache zu nehmen. Diese richtete sich gegen Prometheus und die Menschen. In seinem Zorn entzog Zeus den Sterblichen das Feuer. Prometheus stahl daraufhin das Feuer vom Sonnenwagen des Himmels und brachte es zu den Menschen. Diese Tat, den Menschen das Feuer zu geben, war ein direkter Verstoß gegen den Willen des Zeus, der die Menschen in Unwissenheit halten wollte. Als Folge dieser Ereignisse schuf Zeus die »Büchse der Pandora, die eine Vielzahl von Übeln in die Welt der Menschen brachte. Prometheus wurde von Zeus an einen Felsen in der Einöde des »Kaukasusgebirges geschmiedet. Dort sollte er für seine Tat leiden. Jeden Tag wurde ein Adler herbeigelockt, der ein Stück von Prometheus' Leber fraß, die sich, da Prometheus unsterblich war, über Nacht wieder regenerierte, so dass die Qualen, die Prometheus erleiden musste, jeden Tag von neuem begannen. Dieser endlose Kreislauf von Schmerz und Regeneration dauerte Jahrhunderte, bis »Herakles den Titanen von seinen Qualen erlöste, indem er den Adler mit einem Pfeil tötete. Schließlich wird Prometheus von Zeus, der offensichtlich von Herakles' Mut und Prometheus' Standhaftigkeit beeindruckt war, begnadigt und erhält seine Freiheit zurück. Die Strafe des Zeus für den Frevel des Prometheus hat in der Mythologie einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Sie symbolisiert den Konflikt zwischen göttlicher Autorität und menschlichem Streben nach Wissen und Fortschritt.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 20.12.2024

       
   Arbeitsanregungen:
  1. Zeigen Sie, welche Elemente der Sage sich in Kafkas Text wiederfinden und welche nicht.
  2. Was könnten Ihrer Ansicht nach die Gründe für Kafkas Auswahl sein?
  3. Was bleibt in dem Prosatext von der ursprünglichen Funktion des Mythos in der griechischen Antike?
 
 
 

 
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