Das Argument aus Übereinstimmung ist ein
▪
induktives Argument, das als Sonderfall des
▪ Arguments aus der
Autorität aufgefasst werden kann.
Beim
Argument aus der Übereinstimmung
greift man darauf zurück, dass eine Mehr- bzw. Vielzahl von Menschen mit
Autorität eine bestimmte Aussage für wahr halten.
Viele Autoritäten halten p für wahr.
► Also: p ist wahr. |
Ein solches Argument sollte sich nicht vor allem auf den Aspekt der
Übereinstimmung stützen, sondern vielmehr auf das unabhängig voneinander
gefällte Urteil unabhängiger Autoritäten stützen.
Die Sentenz von Bertolt
Brecht
"Wes Brot ich ess', dess' Lied ich sing" ist auch schon ganzen
Expertengruppen zum Verhängnis geworden, die aus Abhängigkeit oder sonstigen
Konformitätsgründen ohne weiteres zu übereinstimmenden Ergebnissen gelangt
sind.
Sind also Argumente aus der Übereinstimmung nach dem Muster "400
Millionen Amerikaner können nicht irren" an sich schon fragwürdig, so gilt
dies umso mehr dann, wenn Argumente aus Übereinstimmung quasi umgekehrt
werden.
Diese
negativen Argumente aus der Übereinstimmung können allzu
leicht aus Fehlschlüssen resultieren.
So ist es oft ein Leichtes, die
Gruppe der Nicht-Autoritäten mit unsachlichen Hinweisen auf den ▪
Entdeckungszusammenhang (▪
genetischer
Fehlschluss) zu diskriminieren.
(vgl.
Bayer 1999, S.138)