Übung macht den Meister
Die altbekannte Redensart bringt zum Ausdruck, wohin und zu
welchem Zweck irgendetwas geübt wird. Nur wer (ausgiebig) übt, kann
es am Ende zur Meisterschaft bringen. Dabei spielt es für diese
apodiktische Feststellung keine Rolle, ob die Motivation fürs Üben
intrinsisch oder
extrinsisch erfolgt oder ob sich, je nachdem wie man zum Üben
kommt oder überhaupt steht, beim Üben eine
motivationale oder
volitionale Steuerungslage ergibt.
Üben jedenfalls, zeitgeistgemäß und synonym oft auch Trainieren
genannt, soll zu einer "Verbesserung von Tätigkeiten (Tätigkeit),
durch häufige, auch systematische Wiederholung" führen. Dabei müssen
sich die Übungseffekte nicht immer in einer beobachtbaren
Leistungssteigerung niederschlagen, sondern können auch darin
bestehen, dass man die gleiche Leistung mit weniger Energieaufwand
erreichen kann, wenn sich z. B. Automatismen für bestimmte
Tätigkeiten ausbilden. (vgl. Üben, Übung. (2018). In M. A. Wirtz
(Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie. Abgerufen am 01.11.2018,
von
https://portal.hogrefe.com/dorsch/ueben-uebung/
Das
Setting, in dem Üben stattfindet, lässt sich als
Übungsraum,
bezeichnen. Damit ist kein Ort im konkreten Sinn gemeint, sondern
die Gesamtheit der Bedingungen, unter denen die Akteure beim Üben
agieren und interagieren. In diesem Sinne kann man auch von einem
▪ Übungsraumsetting sprechen, das sich von denen des
Lernraums und
Leistungsraums unterscheidet.
Übungsaufgaben
(vgl. u. a.
Jost/Knopp, o. J., ergänzt)
Für Übungsaufgaben motivieren
Natürlich
gilt auch für die sogenannten Übungsaufgaben, die im
Lernraum
angesiedelt sind, dass dass die entsprechenden
Schreibaufgaben so formuliert sind, dass ein Schreiber sie sich zu
eigen
machen kann oder daraus ein
Schreibziel ableiten kann. (vgl.
Baurmann 2002/2008,
S. 53)
Auch Übungsaufgaben müssen eben
zum Schreiben
motivieren. Das bedeutet dabei auch, dass sie nicht zur
Leistungsbeurteilung wie die ▪
Leistungsaufgaben herangezogen werden. Die Motivation zum Üben
sollte
intrinsisch sein, aber wird in der Praxis oft auch
extrinsisch
erfolgen müssen, wenn die
volitionale
Bereitschaft zum Schreibenlernen wenig ausgeprägt oder ein Schüler
z. B. einer
sozialen Abhängigkeitsorientierung bei seinem Schreiben folgt. Zudem ist davon auszugehen, dass auch Schreibaufgaben, wenn sie
mit Unlustgefühlen bewältigt werden (volitionale
Steuerungslage), zu Fortschritten bei der Anwendung und
Sicherung von Wissen und Kompetenzen beitragen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass
der Unlustgeplagte über geeignetete
volitionale Strategien zur Motivations-, Aufmerksamkeits- und
Emotionskontrolle verfügt. (vgl. Roth/Sokolowski 0. J.,
S.24)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
|