Die Anforderungen an die Lehrerrolle im Lern- und Übungsraum sind
hoch
Die Bewältigung von ▪
Schreibaufgaben als ▪
Lern-,
▪
Übungs- und ▪
Leistungsaufgaben stellt auch
im
▪ kompetenzorientierten Unterricht hohe
▪ Anforderungen an die
Lehrerrolle.
Dabei geht es nicht nur um die Professionalisierung des
Lehrhandelns, sondern vor allem auch um das Einnehmen einer
personenzentrierten Einstellung zu den Schülerinnen und
Schülern.
Der Begriff geht auf die »humanistische
Psychologie von »Carl
R. Rogers (1902-1987) zurück, deren zentrales Anliegen die Herstellung
einer "echten Beziehung" zwischen Schülern und Lehrkräften ist.
"Diese drückt sich zunächst einmal in einem grundlegenden
Vertrauen in die konstruktiven Kräfte, in das natürliche
Wachstumspotential und die 'innere Weisheit' einer jeden
Person aus. Personenzentrierte Erzieher (Eltern, Lehrer oder
Gruppenleiter usw.) geben ihre Rolle als 'Belehrer' weitgehend auf.
Sie entwickeln stattdessen eine Haltung, in der sich als 'facilitator'
sehen, als jemand der
selbstbestimmtes und bedeutungsvolles Lernen unterstützt und
fördert (to facilitate: erleichtern, fördern)." (Teml
41994,S.24).
Vertrauen in die inneren Kräfte des Schülers haben
Damit Lernprozesse positiv verlaufen können, muss der
Kommunikationsraum, in dem sie stattfinden, von einem positiv
gestalteten zwischenmenschlichen Klima gekennzeichnet sein, an
dessen Gestaltung die Lehrkräfte einen wichtigen Anteil haben.
In einem solchen Klima müssen die Schülerinnen und Schüler das
Gefühl haben,
-
dass sie als
Personen mit ihren individuellen Eigenarten angenommen werden
-
dass auf ihre
inneren Kräfte vertraut wird
-
dass ihre
Innenwelt akzeptiert, einfühlsam verstanden und nicht bewertet
wird.
Auch in der Schule muss gelten: Es sind Begegnungen von Person zu
Person
Vertrauensvolle Beziehungen können zwischen Erwachsenen und
Jugendlichen nur dann wachsen, wenn die Jugendlichen wirklich
als eigenständige Personen wahrgenommen werden und nicht zum
"Erziehungsobjekt" degradiert sind.
Gefordert ist "eine Begegnung von Person zu Person,
die durch Echtheit, einfühlendes Verstehen und
Wertschätzung von seiten der Erzieher gekennzeichnet ist." (ebd.,
S.24)
Wertschätzung schenken
Ohne eine Haltung des Lehrers, die auf der Wertschätzung des
einzelnen Schülers als Person, unabhängig von Bedingungen,
beruht, kann das für erfolgreiches Lernen nötige Klima nicht
entstehen.

(vgl.
Teml
41994,S.43)
Lernen erfolgt nie ohne Beteiligung von Gefühlen. Oftmals
müssen Rückschläge und Misserfolge auf dem Weg zum Ziel
verarbeitet werden, um überhaupt wieder motiviert weiter machen
zu können. Oft sind es einfach auch Unlustgefühle, die man
überwinden muss, um an einem Ziel dranzubleiben.
Motivationale und
volitionale Steuerungslagen beeinflussen in ganz erheblichem
Maße, wie und wie erfolgreich wir lernen können.
Gefühle, die jemand dabei empfindet, Vorstellungsbilder, die
sich bei ihm eingestellt haben, lassen sich schließlich nicht
wegdiskutieren und ihre Bedeutung für den Betreffenden nicht
einfach durch Außenstehende uminterpretieren.
Gefordert ist dagegen ein intensives Zuhören in Form des
aktiven Zuhörens. Dabei schlüpft man in gewisser Weise " 'in
die Haut! des anderen, um zu spüren, wie er das fühlt und welche
Bedeutung es für ihn haben kann." (Teml
41994,S.25)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
12.03.2023
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