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Eine Parabel interpretieren

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Erzählende Texte interpretieren

 
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Parabel als literarische Textsorte

Überblick
Typen: Traditionelle und moderne Parabeln
Abgrenzung von anderen Textsorten
Bausteine
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Es gibt nicht die Parabel

Die ▪ Interpretation von Parabeln ist besonders in den höheren Klassen der Sekundarstufe I und II eine weit verbreitete (Schreib-)aufgabe im Literaturunterricht.

Am besten unterscheidet man zwei große Hauptgruppen: ▪ traditionelle und moderne Parabeln.

Die beiden ▪ Typen der Parabel haben zahlreiche Gemeinsamkeiten. Sie unterscheiden sich aber auch auf vielfältige Art und Weise.

Die vier wichtigsten Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Parabeln sind:

  1. Sie haben ganz unterschiedliche Themen: Es gibt ▪ Themen, die für traditionelle Parabeln typisch sind und ▪ typische Themen für moderne Parabeln.

  2. Die Intentionen, die mit den Texten verfolgt werden, sind grundlegend andere. Traditionelle Parabeln wollen meistens ▪ belehren und aufklären (didaktische Funktion), moderne Parabeln verzichten darauf, weil sie eine grundlegend andere Sicht auf Welt haben und kein in sich geschlossenes, konsistentes Weltbild, sondern eine von Tradition und Ideologie geprägte Welt in Auslösung und Widersprüchen zeigen.

  3. Ihre Strukturen sind bei aller Ähnlichkeit sehr verschieden. ▪ Traditionelle Parabeln verweisen mehr oder weniger deutlich auf etwas, was die Leser durch Analogien zwischen dem, was auf der Textebene (Bildbereich) dargestellt wird, und dem was eigentlich gemeint ist (Sachbereich, auf den der Bildbereich verweist) erschließen können (= ▪ Übertragung vom Bild- in den Sachbereich). Sie nutzen dazu explizite Transfersignale. Bei ▪ modernen Parabeln löst sich dieser Zusammenhang meistens auf und der Leser muss selbst zusehen, wie er das, was er im Bildbereich wahrnimmt, selbst in Richtung auf seine Sachhälfte weiterführt oder zu Ende führt.“ (Billen 1982 / 2001, S.286). Ausgangspunkt der Suchanweisung zum Bedeutungstransfer sind bei der modernen Parabel gewöhnlich implizite Transfersignale auf der Textebene.

  4. Die Kommunikation zwischen Erzähler und Leser gestaltet sich anders. Bei der ▪ traditionellen Parabel begegnen sich ▪ Erzähler und Leser wie Lehrer und Schüler. Der Erzähler ist im Besitz einer nicht in Frage stehenden Wahrheit oder Lehre, die er mit seiner Geschichte veranschaulicht. Der Leser soll sich diese Lehre durch den Analogieschluss zu eigen machen. Die ▪ moderne Parabel kennt eine solche hierarchische Lehrer-Schüler-Beziehung zwischen Erzähler und Leser nicht. Sie hat auch keine allgemeingültigen Antworten parat, sondern will den Leser nicht zuletzt durch die ▪ Fremdheitserfahrungen und Irritationen, die sie immer wieder auslöst, dazu bewegen, selbst die "Frage nach dem Sinn seines eigenen Daseins" zu stellen und selbst "nach Antworten zu suchen". (ebd., S.277). Sie gewährt dem Leser damit Freiräume, zugleich bürdet sie ihm aber auch ohne jedes Sinnversprechen auf, selbst ▪ einen Sinn zu konstruieren, ganz gleich wie irritierend, sperrig oder verstörend der Text auch immer auf ihn wirken mag. Und: Sie lässt ihn auch vollkommen damit allein, ob das auch nur im Entferntesten das ist, was "gemeint" sein könnte.

Trotz der aufgezeigten Unterschiede: Traditionelle und moderne Parabeln haben auch so etwas wie einen kleinsten gemeinsamen Nenner:

  • In beiden Fällen handelt es sich um fiktionale Erzähltexte.
  • Was im Wortlaut erzählt wird, ist nicht das oder zumindest nicht nur das, was gemeint ist.

  • Das, was gemeint ist, ergibt sich aus den im Text angelegten Bedeutungsoptionen oder -strukturen.

In jedem Fall ist es gut, wenn man den Unterschied von ▪ traditioneller und ▪ moderner Parabel kennt und diesen an einigen Beispielen im Literaturunterricht als Lern- und Übungsaufgaben kennen gelernt hat, ehe man sich mit Leistungsaufgaben, z. B. Klausuren zur Parabelinterpretation, befassen muss.

Die beiden Parabeltypen gesondert betrachten

In diesem Arbeitsbereich werden Schreibaufgaben für die beiden verschiedenen Parabeltypen gesondert voneinander behandelt. Angesichts der oben genannten Unterschiede und den davon bedingten unterschiedlichen Anforderungen an Analyse und Interpretation macht es wenig Sinn, Schreibaufgaben zur Interpretation von Parabeln gemeinsam in einen Topf zu werfen.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 31.03.2024

       
 

 
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