Die Arbeitschritte beim
▪ materialgestützten Erörtern hängen
sehr von der Art der gestellten ▪ Schreibaufgabe und der
Schreibsituation, in der die Schreibaufgabe bewältigt werden soll.
Aus diesen
Gründen kann eine Abfolge von Arbeitsschritten, die für alle
möglichen ▪ Schreibaufgaben beim materialgestützten
Erörtern Orientierung geben könnte, allenfalls in Umrissen
skizziert werden.
Die einteilige Arbeitsaufgabe
Bei der
▪ einteiligen Arbeitsaufgabe
muss man bei einem konzeptionell angelegten ▪
Schreibprozess,
der grundsätzlich in die ▪
Phasen Planen,
Formulieren und Überarbeiten eingeteilt werden kann, eine ganze Reihe von
Aufgaben bewältigen:
I. Planungsphase
-
(Untersuchendes) Erschließen der in den Materialien,
dem
Dossier
oder dem Kompendium,
zusammengestellten Texte
kontinuierlichen
(Fließtexte
wie Berichte, Kommentare, Sachtexte etc.) und
diskontinuierlichen Texte (Statistiken, Grafiken, Bilder etc.) als Wissensbasis für die eigenen Ausführungen zum Thema
-
Erfassen des Themas der Erörterung
mit einer Fragestellung (Themafrage)
-
Abrufen des eigenen Wissen zum
Thema bzw. der Fragestellung/Themafrage und zu dem verlangten
Textmuster (z. B. Essay, Redebeitrag etc.)
-
Erstellen
eines Schreibplanes, ggf. mit Arbeitsgliederung o. ä. (z. B.
bei der ▪
Vorab-Konzeptbildung)
II. Formulierungsphase
III. Überarbeitungsphase
Die zwei- oder mehrteilige Arbeitsaufgabe
Bei einer ▪
zwei- oder mehrteiligen
Arbeitsaufgabe müssen die
Einzelaufgaben in der Regel nacheinander bewältigt werden. Dies gilt
insbesondere dann, wenn z. B. verlangt wird,
Abstracts von den im
Dossier
oder Kompendium
zusammengefügten Materialien zu erstellen. In einem solchen Fall
enthält die zwei- bzw. mehrteilige Arbeitsanweisung also zwei
unterschiedliche Schreibaufgaben: Die inhaltliche Erfassung der Materialien
in Form von Abstracts und die Erörterung auf dieser erarbeiteten und der
eigenen Wissensbasis nach einem vorgegebenen Textmuster. Auch wenn der
Schwerpunkt auf der Erörterung liegt, handelt es sich doch um zwei
Schreibvorgänge, die zwar aufeinander bezogen sind, aber jeweils anderen
Textmustern folgen und andere Textfunktionen haben. Aus diesem Grunde ist
der Gesamtschreibprozess auch in zwei unterschiedliche Prozesse unterteilt
A. Die Erstellung von Abstracts
I. Planungsphase
II. Formulierungsphase
III. Überarbeitungsphase
B. Erörterung
I. Planungsphase
-
Erfassen des Themas der Erörterung
mit einer Fragestellung (Themafrage)
-
Der nachfolgende Schritt
hängt davon ab, wie tief und genau die Texte und Materialien des
Dossiers oder des
Kompendiums beim
Schreiben der Abstracts erfasst worden sind.
-
Hat man dabei nicht
nur den Inhalt, sondern auch den Gedankengang der Texte mit
ihren Argumentationen (Thesen, Argumente, Schlussfolgerungen
etc.) erfasst und sich vielleicht schon mit
sprachlich-stilistischen Auffälligkeiten befasst, ist, wie man
so sagt, die Planungsphase an dieser Stelle "entlastet", d. h.
man kann jetzt darauf zurückgreifen.
-
Hat man sich indessen
beim Schreiben der Abstracts darauf beschränkt, nur den Inhalt
der Texte und Materialien zu erfassen, dann muss man jetzt
darangehen, den Gedankengang, die argumentativen Strukturen u.
ä. genauer zu betrachten. Ziel ist es, sich die
unterschiedlichen Standpunkte zum Thema (Themafrage(n) oder die
verschiedenen Perspektiven so klar und verfügbar zu machen, dass sie zu
einem Teil der Wissensbasis werden, von der aus man das Thema
anschließend erörtern will.
-
Stoffsammlung unter dem
Blickwinkel des Themas bzw. der Themafrage.
-
Gliederung und
Strukturierung des Stoffes.
-
Erstellen
eines Schreibplanes, ggf. mit Arbeitsgliederung o. ä.
(z. B. bei der ▪
Vorab-Konzeptbildung)
II. Formulierungsphase
III. Überarbeitungsphase
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
31.12.2023
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