Das •
Störpotential, das den Figuren strukturell
mitgegeben ist, lässt sich auch im Falle von
Franz Kafkas ▪
Parabel
"▪ Der Schlag ans Hoftor"•
Kafkas nicht vollständig auflösen. Damit kann und muss man leben,
weil die Figuren in Kafkas meistens offen angelegt sind und sich, damit auch häufig vereindeutigenden
Sinnzuschreibungen entziehen.
Das schließt auch ein, dass, vor
allem bei •
modernen Parabeln, sich nicht
alle Elemente des Bildbereichs einer widerspruchsfreien Übertragung und
einem globalen (Gesamt-)Sinn des
Sachbereichs fügen müssen, wenn der Text keinerlei
Sinnversprechen geben kann und will. Nicht immer lassen sich in
derartigen Texten die diese als Gattung konstituierenden •
impliziten Textsignale entnehmen und oft befindet sich auch der
Strukturzusammenhang von •
Bild- und Sachbereich in Auflösung.
Wenn bei der modernen Parabel die Bezugsrahmen von Bild- und
Sachbereich nicht mehr auf einem von Erzähler und Leser im Wesentlichen
geteilten, geschlossenen und konsistenten Menschen- und Weltbild beruht
und sich dieses Faktum auch in beiden Bereichen zeigt, muss auch die
▪
schulische Interpretation von Parabeln
sehr "offen" gestaltet werden.