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Venus-gärtlein (1656)
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▪ Text des Liedes
Das Lied mit dem
Eingangsvers ▪
"Mann sagt mir zwar ich sol dich hassen"
(Nr.94) hat der Sammler ▪
Venus-Gärtleins (1656)
aus »Heinrich
Alberts (1604-1651) Arien »Dritter Theil der ARJEN oder MELODEYEN Etlicher theils Geistlicher, theils
Weltlicher, zu guten Sitten vnd Lust dienender Lieder. Zum Singen vnd
Spielen gesetzet, Königsberg 1640) entnommen,
ohne diese Quelle, wie bei allen anderen Liedern der Sammlung auch,
anzugeben. Dort ist es mit "Chasmindo", einem bekannten
Anagramm von »Simon
Dach (1605-1659) unterzeichnet.
Das Lied ist eines der
Kunstlieder der Liedersammlung. Seine zahlreichen Verweise auf die
griechische Mythologie zielen auf kompetente Leser*innen, die mit den
zitierten Mythen etwas anfangen können.
Im ▪
Venus-Gärtlein (1656) sind
generell keine Noten enthalten. In der Liedersammlung von »Heinrich
Alberts (1604-1651), auf die das Venus-Gärtlein wohl
zurückgreift, sind die nachfolgenden Noten enthalten.
Für größere Ansicht bitte an*klicken*tippen!
Der Eingangsvers, mit dem
das Lied beginnt, gibt vor, worauf das lyrische Ich in den acht Strophen des
Liedes eine Antwort sucht: Wie soll er mit den Gedanken an seine ehemals
Geliebte umgehen, die ihn offenkundig betrogen und verlassen hat.
Er solle die, die ihn
skrupellos hintergangen habe ("durch
List denn hintergangen", einfach fortan hassen, scheint der Ratschlag zu
sein, den er von überallher gehört zu haben scheint.
Doch das tief enttäuschte
und verletzte Ich kann nicht anders. Was es auch immer versucht um auf
andere Gedanken zu kommen, sich abzulenken, gelingt ihm nicht, stets kreisen
seine Gedanken weiter um seine Gelibete, die er trotz allem weiterhin liebt.
Zugleich ist er sich
bewusst, dass sich seine und die Gefühle seiner Angebeteten nicht vollkommen
entsprechen ("Wir
seyn ja nicht zugleich gebohren, es gleichen unsre Sternen nicht").
Dennoch kann der
enttäuschte Sänger nicht von seiner Liebe lassen, scheint ihr auf Gedeih und
Verderb ausgeliefert zu sein ("Daß
ich so stets an dir muß hangen, vnnd ruhen weder Tag noch Nacht").
Dies führt dazu, dass das
lyrische Ich immer wieder die Kontrolle über seine Gefühle verliert. Wenn es
die Geliebte nicht zu Gesicht bekomme, gehe es ihm schlecht, aber auch in
ihrer Gegenwart fühlt er sich nicht wohl, sondern zeigt sich in jeder Weise
gehemmt ("ich
stehe bey dir wie erstarret")
Treffen sie aufeinander,
fehlen ihm die Worte, kommt ins Zittern und fängt sogar mitunter an zu
weinen, wirkt alles in allem wie ein Häufchen Elend ("bin
wie Sinn-loß, Stumm unnd Taub")
Das klagende Ich weiß,
dass es in dieser Sache ganz auf sich gestellt ist und dass ihm dabei auch
die Götter nicht aus dieser verzweifelten Lage heraushelfen können ("mich
Perseus selbst nicht könn' erretten, der doch Andrometen befreyt").
Als einziger Ausweg aus
seinem Dilemma erscheint ihm der eigene Tod "Darumb
sol Cloto meinem Leben (weil sonst mir nicht zu helffen stehtt,) die längst
gewünschte Endschafft geben").,
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