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FAQ: Muss man seine Argumente eigentlich in einer bestimmten Reihenfolge
bringen?
Die Reihenfolge kann die Aufmerksamkeit des Rezipienten beeinflussen
Bei der Erstellung der
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Arbeitsgliederung
einer ▪ freien Problem- und Sacherörterung
spielt die ▪
Reihenfolge der
Gliederungspunkte eine große Rolle.
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Sie kann die Aufmerksamkeit
des Lesers beeinflussen und diese auch ohne zusätzliche sprachliche Mittel
auf besonders Wichtiges hinlenken.
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Damit sie letzten Endes auch dazu beitragen, ob eine
Argumentation überzeugen kann.
Überschätzen freilich sollte man dies nicht,
denn die Wirkung eines Textes und seiner Argumentation ist natürlich in
hohem Maße vom Leser selbst, seinen Einstellungen, seinem Vorwissen, seiner
Lage usw. abhängig.
Gestaltungsprinzipien
Man kann bei der Gestaltung der Reihenfolge der Gliederungspunkte zwei
Gestaltungsprinzipien unterscheiden:
Allgemeine Strukturprinzipien
Auf die Reihenfolge der Punkte aller Gliederungsebenen lassen
sich allgemeine Strukturprinzipien anwenden.
Sie können alle Gliederungsebenen
(Oberbegriffe/Oberpunkte, Unterpunkte, Einzelne Aspekte ...) strukturieren
oder aber nur in einzelnen Gliederungsebenen angewendet werden.
Es gibt u. a. folgende Möglichkeiten, die Reihenfolge festzulegen:
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vom weniger Wichtigen zum Wichtigeren
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vom Nahe liegenden zum Fernen
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vom weniger Bekannten zum Bekannten
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vom Besonderen zum Allgemeinen
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vom Einzelnen zum Ganzen
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vom Persönlichen zum Allgemeinen
Mischformen sind möglich
Es kann vorkommen, dass die Reihenfolge der Unterpunkte eines
Oberbegriffs nach dem einen (z.B. vom Nahe liegenden zum Fernen) und die
Unterpunkte eines anderen Oberbegriffs nach dem anderen allgemeinen
Strukturprinzip (z. B. vom Einzelnen zum Ganzen) gegliedert werden.
Neben diesen allgemeinen Strukturprinzipien, die sich auf die Reihenfolge
der Punkte aller Gliederungsebenen anwenden lassen, folgt die Gliederung
einer Problemerörterung aber auch allgemeinen Aufbauprinzipien, z. B.
Strukturierung nach Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Allgemeine Gliederungsprinzipien
Eine schriftliche Problem- und Sacherörterung, wie sie in der Schule verlangt wird,
kann, prinzipiell betrachtet, auf drei verschiedene Art und Weise aufgebaut
werden. Allerdings sind auch Mischformen anzutreffen.
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Beim ▪
linear-logischer Aufbau
folgt man der (sach-)logisch begründeten, meist linearen Reihenfolge der
Themabegriffe eines Themas bzw. der erarbeiteten Themafragen.
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Der so genannte
▪ steigernde Aufbau der
Problemerörterung folgt dem Prinzip "▪
Das
Wichtigste zuletzt". Er setzt dabei auf die Annahme,
dass die zuletzt vorgetragenen Gesichtspunkte - u. U. unmittelbar vor der
gezogenen Schlussfolgerung - die größte Überzeugungskraft auf den Leser
entfalten.
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Es kann aber auch gute Gründe dafür geben, dem Prinzip "▪
Das
Wichtigste zuerst" zu folgen. Dies gilt insbesondere beim
▪ kommentierenden Leserbrief, der häufig als "Spielart" der
Problemerörterung verstanden, jenen Gliederungsprinzipien folgen sollte,
denen auch andere journalistische Schreibformen aus gutem Grund
unterworfen sind (z. B.
Lead-Stil)
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FAQ: Muss man seine Argumente eigentlich in einer bestimmten Reihenfolge
bringen?
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
31.12.2023
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