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Organisationsstrategien

Thema-Rhema-Strategie

Leseweisen (Lesetechniken)

 
ARBEITSTECHNIKEN
Glossar ▪ 
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  Thematische Bedingungen der Textkohärenz
Überblick
Thema-Rhema-Struktur
Thema
Thematische Entfaltung
Thema und Rhema erfassen

Mit etwas Übung kann man im Bereich der ▪ Organisationsstrategien mit der so genannten Thema-Rhema- bzw. Topic-Comment-Strategie (Elshout-Mohr u. a. 1988) gute Erfolge erzielen.

Die beiden Begriffe Thema und Rhema und ihr Bezug zueinander wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas außergewöhnlich, bezeichnen aber einen komplizierten Sachverhalt, der verschiedene Aspekte umfasst.

Der Begriff Rhema ist dabei schon seit der Antike in Gebrauch und wird in der Textlinguistik als Teil des beide Termini umfassenden Begriffspaares benutzt, um die "Thema-Rhema-Gliederung" (TRG) von Äußerungen jedweder Art zu beschreiben.

Dabei wird von der Beobachtung ausgegangen, dass sich in einer Äußerung ein Thema (T) - das, worüber etwas ausgesagt wird - und ein Rhema (R) - das, was darüber gesagt wird - unterscheiden lassen.

Man spricht hier auch davon, dass sich unter dem Blickwinkel der funktionalen Satzperspektive "ein Satz von seinem 'Mitteilungswert' her gesehen in zwei Teile gliedern" lässt, nämlich "in das 'Thema' und das 'Rhema' als den 'Kern der Aussage'" (Brinker 52001, S.49 unter Bezugnahme auf »Vilém Mathesius (1882-1945) (1929) Und »František Daneš (1919-2015) (1970) versteht unter dem Rhema entsprechend der eingangs gegebenen Erklärung (das, was über das Thema ausgesagt wird) "- kontextuell gesehen - die nie neue, nicht vorher erwähnte und nicht aus dem Text- bzw. Situationszusammenhang ableitbare Information." (ebd.)

Die Thema-Rhema-Struktur bestimmt diesem Ansatz nach auch den thematischen Verlauf eines Textes, was als ▪ thematische Progression bezeichnet wird. Und diese Progression lässt sich eben van Satz zu Satz beobachten und verfolgen.

Bei der Analyse und Beschreibung der Thema-Rhema-Gliederung ist allerdings zu berücksichtigen, dass es bei diesem Konzept im Gegensatz um die funktionale Beschreibung der Struktur einzelner Sätze geht. Selbst dabei sind bestimmte ▪ Grundtypen der thematischen Progression oft weder in Reinform aufzufinden oder überhaupt rekonstruierbar. Dementsprechend wird die Thema-Rhema-Analyse im Allgemeinen auch nur auf kleinere Textabschnitte angewendet.

Die hier dargestellte Thema-Rhema-Strategie geht - auch wenn es sich um ein abschnittweises Vorgehen handelt - von einer textbezogenenen Funktion von Thema und Rhema (Hintergrund und Fokus) aus. Dabei "(schließt) sich dieses Themaverständnis am ehesten dem 'vom Thema als Gegenstand einer Aussage' an; danach ist ein Thema nicht unbedingt der Gegenstand einer einzelnen Aussage, sondern Gegenstand eines Textes." (Lötscher 2008, S.104)

In solchen Fällen als dem Thema eines Textes oft eine bestimmte "»Frage«" verstanden: Der Zweck eines Textes besteht sozusagen darin, eine bestimmte Frage zu behandeln, darauf eine Antwort zu geben." (ebd.) Handlungstheoretisch ist das Thema im Zusammenhang mit den anderen komplexen Texthandlungen "der Gegenstand, der im Text behandelt wird, auf den der Text sich als Ganzes bezieht." (ebd.) Während sich die satzbezogenenen Themadefinitionen und Themaauaffassungen auf die Struktur einzelner Sätze beziehen, zielen textthematische auf die thematische Funktion von Textabschnitten, die nicht unbedingt "direkte in einzelnen sprachlichen Einheiten erkennbar sind." (ebd., S.105) Und was für Texte als Ganzes gilt, dass es nämlich bis heute kein Verfahren gibt, mit dem man unter textlinguistischer Perspektive das Thema eines Textes ein für alle mal identifizieren kann und dass stattdessen bei der Themensuche und -ableitung "viel Intuition im Spiel ist" (ebd.), gilt so zumindest auch für größere Textabschnitte.

Abschnittweises Erfassen eines Textes durch eine textthematische Thema-Rhema-Strategie

Mit der nachfolgenden Thema-Rhema-Strategie lassen sich

  • das jeweilige Thema eines Abschnittes erfassen oder ermitteln und

  • die wichtigen Aussagen (Rhema) über das Thema auflisten

Arbeitsschritte
1 Überblick über den gesamten Text
  • Überschriften und Zusammenfassungen lesen

2 Überblick über einen Abschnitt
  • erste und letzte Zeilen lesen

  • hervorgehobene Wörter lesen

3 Zentrale Themen des Abschnittes
  • Abschnitt lesen

  • zentrale Themen des Abschnittes erkennen

4 Erstes Abschnittthema 
  • den ersten Abschnitt durcharbeiten

  • erstes Abschnittthema identifizieren

  • erstes Abschnittthema auf der linken Seite eines Notizpapiers notieren und einkasteln

5 Aussagen (Rhema) über das erste Abschnittthema
  • Aussagen, die im ersten Abschnitt über das Thema gemacht werden erkennen

  • Aussagen präzise erfassen

  • Aussagen klar und verständlich formulieren

6 Nächstes Abschnittthema
  • den nächsten Abschnitt durcharbeiten

  • nächstes Abschnittthema identifizieren

  • (Wenn in diesem Abschnitt noch Aussagen zum ersten oder einem vorangehenden Thema gemacht werden, werden diese bei dem dafür "zuständigen" Abschnittthema notiert.)

7 Abschnittweise weiter
  • Text in der beschriebenen Weise abschnittweise weiter durcharbeiten

  • dadurch: Thema-Rhema-Liste des Textes erstellen

8 Thema-Rhema-Liste
  • erarbeitete Liste überarbeiten

  • herausgearbeitete Themen hinreichend allgemein und zugleich präzise?

  • Themen mit nur einer Aussage und ziemlich unwichtige Aussagen streichen

  • u. U. übergeordnete und untergeordnete Themen herausfinden (hierarchische Struktur)

9 Thematischer Zusammenhang
  • überprüfen, ob die vorgenommene Unterscheidung der Themen zutrifft

  • die Über- und Unterordnung von Themen beurteilen

  • die Beziehungen der Themen zueinander klären

  • die Beziehung(en) der Themen zum Titel des Textes verdeutlichen

(vgl. Christmann/Groeben 1999, S.195f.)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 10.01.2024

               
 

 
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