Brinker
(92018, S.44) unterscheidet generell zwischen
thematischen und grammatischen Kohärenzbedingungen, auch wenn er
zwischen ihnen keine unüberwindlichen Grenzen gezogen sieht. So
betont er, dass "eine wichtige Aufgabe der grammatischen
Verknüpfungsstruktur nun darin (besteht), dass sie als
Trägerstruktur für die thematischen Zusammenhänge des Textes
fungiert, d. h. sie verweist auf eine andere ('tiefere')
Schicht, die wir als 'thematische
Textstruktur' bezeichnen."

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Brinker
versteht unter dem Textthema den Kern des Textinhalts (ebd.,
S.24), den er als die "»Gesamtinformation« eines Textes"
bezeichnet.
Der Textinhalt
ist dabei "Ergebnis eines »Ableitungsprozesses«". Genauer
besehen ist er Ergebnis "der Entfaltung eines
Inhaltskerns", der nach Brinkers Ansicht die "Grundinformation"
darstellt und der alltagssprachlichen Verwendung des Begriffs
Thema entspricht. Dieser Inhaltskern werde dabei nach bestimmen,
im Allgemeinen wohl kommunikativ gesteuerten Prinzipien ▪
thematisch entfaltet. (vgl.
ebd.,
vgl. S.52ff.).
Das Textthema
(als Inhaltskern) eines Textes kann in einem bestimmten
Textsegment (z.B. Überschrift) explizit angegeben sein. Oft ist
es aber auch so, dass man das Thema aus dem Textinhalt durch das
Verfahren der zusammenfassenden (verkürzenden) Paraphrase
abstrahieren muss. (vgl.
ebd.,
S.53)
Da ein Text in
der Regel mehrere Themen enthält, wird er nur dann als kohärent
erfahren, wenn sich die ▪
Nebenthemen im Text vom Hauptthema ableiten lassen
(Ableitbarkeitsprinzip) und wenn das Hauptthema mit der ▪
Textfunktion
kompatibel ist (Kompatibilitätsprinzip) (vgl.
ebd.,
S.54)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
23.04.2023