Im Bereich der
▪
Organisationsstrategien spielen
schematheoretische Ansätze zur Strukturierung der Rezeption eine
zentrale Rolle. (vgl.
▪
Schematheorie)
Schemastrategien
-
erleichtern Suche nach relevanten Textinformationen
-
unterstützen die Einordnung von Informationen in übergeordnete
Kategorien
-
ermöglichen die Nutzung dieser übergeordneten Strategien als
Abrufhilfen aus dem Gedächtnis
Schemastrategien gehen dabei davon aus, "dass Texte in
Abhängigkeit von dem Inhaltsbereich, auf den sie sich beziehen, in je
typischer Weise strukturiert und organisiert sind." (Christmann/Groeben
1999, S.195f.)
So gibt es nach
van Dijk
(1980b) konventionalisierte Darstellungsstrukturen für
Textsorten
aus einem bestimmten Wissensbereich, die als Superstrukturen
bezeichnet werden können.
Verfügen Rezipienten über diese schematischen
Strukturen können sie wichtige Gedanken in einem theoretischen Text auch
dann leichter herausarbeiten, wenn dieser selbst nicht besonders gut
explizit strukturiert ist.
Ein inhaltsunspezifisches, schematheoretisches Modell, das die zwischen
einzelnen Texten bestehenden Relationen berücksichtigt, ist von
B.
Meyer (1975) entwickelt worden.
Strukturschemata nach Meyer (1975)
Problem/Problemlösung |
Aufzeigen des
Problems, das mit bestimmten Maßnahmen gelöst werden kann |
Verursachung |
Angeben von
Ursachen und ihren Auswirkungen |
Vergleich |
Herausarbeiten
von Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Sachverhalten usw. |
Gruppierung |
Einteilen der
Sachverhalte unter Gesichtspunkten wie Ähnlichkeiten, zeitliche
bzw. räumliche Nähe |
Jedes dieser Schemata kann in einem Text einzeln oder in Kombination
mit den anderen vorkommen.
(vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.196)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
28.04.2023