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Szenische
Interpretation
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Techniken des szenischen Interpretieren
Für die
▪ Inszenierung eines dramatischen Textes stellen
Positionen und Tableaus neben den
▪ Bewegungen der Figuren wichtige Elemente
der Raumnutzung dar.
Sie gehören zu den ▪
Codes
und Kanälen, mit denen der dramatische Text im Zuge der Inszenierung seine
Informationen über das dramatische Geschehen vermittelt. (▪
Plurimedialität
des dramatischen Textes).
Für das didaktische Prinzip der simulierten
Dramaturgie und Inszenierung sind Überlegungen zu den Positionen und
Bewegungen von Figuren unerlässlich und lassen sich ohne größeren äußeren
Aufwand auch als "Stellproben" und "Standbilder" (Szenenarrangements,
Tableaus) mit größeren Gruppen umsetzen.
Stellproben, ▪
Standbilder und
▪
Tableaus u. ä. spielen auch bei der ▪
szenischen
Interpretation im Allgemeinen und der
▪
szenischen
Erarbeitung von Dramentexten eine außerordentlich wichtige
Rolle.
Die nachfolgende Abbildung stellt
in der Bühnendraufsicht und unter Verwendung bestimmter Symbole,
die Körperausrichtung der Figuren während einer bestimmten Szene
dar.
Für größere Darstellung bitte an*klicken*tippen!
Positionen und Positionswechsel
Die Figuren eines Dramas nehmen im Verlauf der dramatischen
Bühnenhandlung verschiedene Positionen ein und verändern diese
durch Bewegung (Positionswechsel): Sie bewegen sich, gehen
aufeinander zu, distanzieren sich räumlich voneinander, treten
auf und ab.
Positionen sind also zunächst
einmal Standorte auf der Bühne, die sich in einem Grundrissplan
(Draufsicht) festhalten lassen.
Die Positionen, die die verschiedenen Figuren zueinander aber
auch im Hinblick auf das Publikum einnehmen, haben eine große Bedeutung
für das dramatische Geschehen.
Immer drücken sie eine Beziehung
aus, nämlich zwischen den Figuren und zum Publikum.
Positionswechsel sind dabei von besonders großer
Bedeutung. Sie finden nämlich nicht ohne Grund statt, sondern
werden bewusst inszeniert, um das Bühnengeschehen zu "beleben". Allerdings
muss ein Positionswechsel motiviert sein. Ein motivierter
Positionswechsel stellt also eine räumliche Bewegung dar, die entweder
durch die Bedingungen des äußeren Handelns oder durch die innere,
seelische Dynamik einer Figur ausgelöst wird.
Die räumliche Anordnung der Positionen führt u. a. zu einer Einteilung in
dominierende und untergeordnete Positionen, wobei dies
allein jedoch wenig darüber aussagt, ob eine Figur wichtig oder unwichtig
ist.
Allerdings kann die Positionierung einer Figur auch dafür ein
wichtiger Anhaltspunkt sein. Hier kommt es also immer auf das
Zusammenwirken mit anderen Faktoren an, die Informationen über das
dramatische Geschehen liefern (▪ Plurimedialität
des dramatischen Textes).
Positionen im Vorder- und Hintergrund der Bühne
Grundsätzlich kann man daher sagen: Positionen, die sich in der Mitte
der Bühne befinden oder im Vordergrund der Bühne eingenommen
werden, erlangen im Allgemeinen mehr Aufmerksamkeit als Positionen
an der Seite oder im Hintergrund.
Körperrichtungen der Figuren
Zu den Positionen, die von den Figuren eingenommen werden, gehören
ferner Körperrichtungen.
Dabei unterscheidet man:
Tableaus
Auf der Bühne können Figurengruppen in festen Positionsgruppierungen
"aufgestellt" sein, die ihre Standorte nicht verändern. Derartige
unbewegte Positionsgruppierungen nennt man Tableaus.
In einem Theaterstück werden Bewegungsabläufe, die außerhalb der Bühne
ununterbrochen "fließen", durch einzelne Tableaus gegliedert, um dem
Zuschauer mit dieser Art Momentaufnahme den Nachvollzug des
dramatischen Geschehens zu erleichtern.
Für derartige Tableaus lässt man
daher bestimmte Figurengruppierungen wie ein bewusst komponiertes
Gruppenbild für einen Moment stehen, damit sich die Aufmerksamkeit des
Zuschauers auf Bedeutung der räumlichen Beziehungen und die eingenommenen
Haltungen (▪ Attitüden) der Figuren richten kann. Diese
Arrangements dienen dabei auch der Rhythmisierung der szenischen
Aktionen.
(vgl.
Giffei 1982, S.238f.)
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Szenische
Interpretation
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Techniken des szenischen Interpretieren
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
19.12.2023
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