Aus der Vielzahl von ▪
Leseweisen und Lesetechniken (vgl.
▪ tabellarische
Übersicht von Lesetechniken) jene herauszufiltern, die für
schulische Rezeptionsprozesse von Texten besonders bedeutsam sind, ist
kein leichtes Unterfangen, weil Schule und Unterricht mit einer ebenso
großen Vielfalt unterschiedlicher Textformate zu tun hat, die, wenn man
andere als Printmedien noch miteinbezieht, nicht so ohne Weiteres über
einen Kamm geschoren werden können.
In der Regel werden
Lesetechniken entlang der Parameter von stimmlicher oder
nichtstimmlicher Repräsentation von Texten und ihren historischen
Formen wie lautes und leises Lesen, von Intensität des Lesens und
seiner Schnelligkeit, "die teilweise mit laut oder leise
korrelieren, seiner Selektivität und Iterativität als
einfache oder mehrfach zu durchlaufende Lektüre voneinander
unterschieden (vgl.
Rautenberg/Schneider
2015, S.97) Darüber hinaus stehen die Begriffe ▪
Lesemodus
oder auch Lesehaltungen zur Verfügung, wenn es darum geht,
unterschiedliche unterschiedliche Funktionen des Lesens, entsprechend
der individuellen Informationsbedürfnisse der Leser zu verstehen."
(ebd.)
Im Bildungsplan Deutsch
für das Gymnasium in Baden-Württemberg (23.3.206) ist von solchen
Überlegungen und Unterscheidungen freilich wenig zu spüren. Unter den
prozessbezogenen Kompetenzen zum Schreiben ist generalisierend davon die
Rede, dass die Schülerinnen und Schüler fähig sein sollen,
unterschiedliche Lesetechniken anwenden und nutzen. Als Beispiele dafür
werden das diagonale, das selektive und das navigierende Lesen genannt.
Insbesondere der
Begriff des ▪ navigierenden Lesens mit
dem das digitale Lesen als quasi hybrider
▪
Lesemodus
in E-Books und auf den
diskontinuierlichen, hypertextlich miteinander verknüpften Seiten im
Internet gemeint ist, ist dabei zu ungenau operationalisiert, zumal
dabei ganz unterschiedliche Lesetechniken zum Einsatz kommen, wie z. B.
das ▪ orientierende
Lesen (Skimming), bei dem man sich einen Überblick über den Inhalt
und den Aufbau eines Textes verschaffen will, oder das dabei übliche ▪
strategische Quer- und Stellenlesen,
mit dem man entscheidet, ob Thema und Inhalt des Textes überhaupt zum
eigenen Leseinteresse passen. Statt von einer Technik des navigierenden
Lesens zu sprechen, bevorzugen wir daher den Begriff des digitalen
Lesens als Lernmodus.
So bedarf sicher auch
die nachfolgende Auswahl grundlegender Lesemodi (Lesehaltungen) und
Lesetechniken in der Schule insbesondere unter dem Blickwinkel des
Lesens in digitalen Medien (Internet, Hypertexten, E-Books usw.) noch
der Ergänzung.
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