Chronologie

Der nachfolgende tabellarische Lebenslauf Johann Wolfgang von Goethes gibt Aufschlüsse über die wichtigsten Aspekte seiner Biografie und stellt zugleich die Orte zusammen, an denen er lebte.
 

Jahr	Alter	Biographisch bedeutsame Ereignisse	Ort
1749		28.8. Geburt in Frankfurt am Main (Familie) Vater: Johann Casper Goethe (1710-1782), Kaiserlicher Rat ohne Ausübung eines Amtes Mutter: Katharina Elisabeth, geb. Textor (1731-1808), Tochter eines Stadtschultheißes (Bürgermeister)	Frankfurt a. M.
1750		Geburt von Goethes Schwester Cornelia (gest. 1777)
Kindheit		standesgemäß fast ausschließlich Privatunterricht in alten und in neuen Sprachen, Musik und Tanz, Fechten und Reiten unter Aufsicht seines Vaters; Familie pflegt Bekanntschaften mit Malern aus Frankfurt in der Freizeit: frz. Theater und Puppenspiel; Kreativität und Fantasie angeregt durch Märchen der Mutter Wichtige Eindrücke der Kindheit und frühen Jugend (nach: Dichtung und Wahrheit): »»Erdbeben in Lissabon (1755) mit seinen mehr als 100.000 Toten, Besetzung Frankfurt durch die Franzosen (1759-61), Krönung von »»Joseph II.(1741-1790) aus dem Hause Habsburg-Lothringen (1764), Interesse an musikalischen Werken von »»Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91), an den literarischen Werken »»Friedrich Gottfried Klopstocks (1724-1803); an Bibel und Robinsonaden verfasst erste unpersönliche Gedichte
1765-1768	16	auf Wunsch seines Vaters Studium der Rechtswissenschaften (Jurisprudenz), dazu Besuch von philosophischen, philologischen und medizinischen Vorlesungen hört u. a.  »»Johann Christoph Gottsched (1700-66), u. a. Verfasser des Werkes "Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen", (1730), und den Dichter und Professor der Philosophie »»Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) nimmt zwischen 1765 und 17860 Zeichenunterricht bei dem Maler und Bildhauer »»Friedrich Oeser (1717-1799) macht sich mit der Rezeption der griechischen Antike und dem klassizistischen Griechenbild von »»Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) vertraut studiert in der Dresdner Gemäldegalerie Werke des italienischen Renaissancekünstlers »»Raffael (1483-1520) und Werke niederländischer Meister verfasst »Das Buch Annette« ( = anakreontische »Annette«-Lieder), das Schauspiel »Die Laune des Verliebten» (1767, Druck 1806) und Oden an seinen Freund Ernst Wolfgang Behrisch, Erste Liebe zu Anna Katharina Schönkopf (=Käthchen, Annettte) Schwere Erkrankung und nach "Blutsturz" Rückkehr nach Frankfurt	Leipzig
1768-1770	19	im Elternhaus Erholung und Genesung von seiner Krankheit unter dem Einfluss der mit Goethes Mutter eng befreundeten Nonne und Stiftsdame Susanna von Klettenberg (1723-1774) Beschäftigung mit pietistischen Werken; gewinnt aus der Lektüre von Gottfried Arnolds "Unpartheyischer Kirchen- und Ketzerhistorie (1699/1700) seine kritische Einstellung gegenüber kirchlichen Dogmen angeregt durch seinen Arzt Dr. Metz, Beschäftigung mit Werken des Arztes, Alchimisten, Mystikers und Philosophen »»Paracelsus (14993-1541) schreibt »Neue Lieder« (1770) und das Lustspiel »Die Mitschuldigen« (gedruckt 1787)	Frankfurt a. M.
1770-1771	20/ 21	Fortsetzung des Studiums der Rechtswissenschaften besucht dabei medizinische, chirurgische, historische und staatswissenschaftliche Vorlesungen lernt »»Johann Gottfried Herder (1744-1803) kennen und erfährt von dessen neuartigen Einsichten in die Werke des griechischen Geschichtsschreibers »»Homer (»»Ilias, »»Odyssee; vermutl. 8. Jh. v. Chr.), in die Werke »»William Shakespeares (1564-1616) und in die »»Ossian-Dichtung als Volkspoesie pflegt Bekanntschaft mit »»Jakob Michael Lenz (1751-1772), der wie er in dem intellektuellen Zirkel der "Société de philosophie et de belles lettres" verkehrt, den der öffentliche Schreiber (»»Aktuarius) »»Johann Daniel Salzmann um sich geschart hat; dort auch Bekanntschaft mit dem Augenarzt, Wirtschaftswissenschaftler (Kameralist) und Schriftsteller »»Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1787) Liebe zu Friederike Brion (1752-1813), Tochter des Pfarrers von Sesenheim; unglückliche Liebesbeziehung zu ihr verarbeitet er mit der Gretchentragödie in Faust. Erste Erlebnislyrik: »»Sesenheimer Lyrik (=Friederikenlieder), zum Beispiel "Willkommen und Abschied“. Pläne für die Dramen »Götz von Berlichingen« und »Faust« Beendigung des Studiums und Promotion zum Lizentiaten der Rechte ("Licentiatus Juris")	Straßburg
1771/72	21/ 22	Rückkehr nach Frankfurt (August 1771) Zulassung als Anwalt (Advokat) in Frankfurt, aber hauptberufliche Tätigkeit als Schriftsteller Bekanntschaft mit dem Kaufmann, Herausgeber, Redakteur und Verfasser von Rezensionen, Essays und Erzählprosa »Johann Heinrich Merck (1741-1791) , durch ihn Kontakt und Einführung in den Darmstädter Zirkel der Empfindsamen, dem u. a. Karoline Flachsland, Herders Verlobte, Luise von Ziegler, Henriette von Roussillon, Franz Michael Leuchsenring angehören verfasst Rede »Zum Schäkspears Tag« und den »Urgötz« schreibt 1772 »Wanderers Sturmlied« und freimetrische Hymnen der Geniezeit bzw. der Literaturepoche des Sturm und Drang (1760-1785)wie »Prometheus« oder »Ganymed«	Frankfurt a. M.
1772	23	Praktikant am am Reichskammergericht in Wetzlar und Umsiedelung dahin (Sommer) Bekanntschaft mit J. Ch. Kestner und dessen Verlobten Charlotte Buff, in die er sich verliebt; Charlotte dient ihm später als Vorlage für die Charlotte im »Werther« schreibt unter dem Einfluss der Empfindsamkeit Gedichte wie »Pilgers Morgenlied« »Elysium«, und »Felsweihgesang« verfasst »Von deutscher Baukunst«	Wetzlar
1773	24	Rückkehr nach Frankfurt Begegnung mit dem Dichter anakreontischer Liebes- und Trinklieder »»Johann Georg Jacobi (1740-1815), »»Friedrich Gottfried Klopstock (1724-1803) und mit dem Dramatiker »»Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831), dessen Drama »Sturm und Drang« (1776) der ganzen Literaturepoche später den Namen gab mehr oder weniger regelmäßige Begegnungen mit »»Maximiliane von Brentano, Tochter der Schriftstellerin »»Sophie La Roche (1730-1807), der Mutter der romantischen Dichter »Bettina von Arnim (1785-1859) und »»Clemens Brentano (1778-1842) arbeitet an den Dramenfragmente »Urfaust«, »Prometheus« und »Mahomet« schreibt das Drama »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand« um schreibt an seinem Drama »Clavigo« , satirische Spiele wie »Jahrmarktsfest zu Plundersweiler« (gedruckt 1794), »Götter, Helden und Wieland« (gedruckt 1774)	Frankfurt a. M.
1774		das Drama  »Clavigo« erscheint als erstes Werk unter seinem Namen verfasst den Briefroman »Die Leiden des jungen Werther« (1774 gedruckt, 1787 überarb.) die Sturm-und-Drang-Hymnen: »Ganymed«, »Schwager Kronos« und »Prometheus« und weitere Gedichte erscheinen, wie z. B. »An Belinden« verfasst Balladen wie »Der König in Thule« oder »Der untreue Knabe« erstmals arbeitet er an dem, später Fragment gebliebenen, Epos »Der ewige Jude« Rheinreise mit dem reformierten Pfarrer, Philosophen und Schriftsteller aus der Schweiz »»Johann Kaspar Lavater (1741-1801) und dem Pädagogen und Schriftsteller »»Johann Bernhard Basedow (1724-1790) Begegnung mit dem Erbprinzen »»Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828), der ihn später nach Weimar (1775) einlädt
1775		Ostern: Verlobung mit der Frankfurter Bankierstochter »»Anna Elisabeth (=Lili) Schönemann (1758-1817) (Trennung im Sept./Okt.) schreibt die »Lili-Lieder« und verfasst sein Drama »Stella«
		Schweizreise zum Gotthard mit den Brüdern Stolberg »»Friedrich Leopold Graf Stolberg ("Fritz“) und »»Christian Graf Stolberg. (Mai-Juli, 1. Schweizer Reise) auf der Reise in Zürich Besuch  »»Johann Jakob Bodmer (1698-1783), Professor für helvetische Geschichte und Politik und Übersetzer des griechischen Geschichtsschreibers Homer und des englischen Schriftstellers und Philosophen »»John Milton (1608-1674) und Besuch Johann Kaspar Lavater ; literar. Ausdruck im Gedicht »Auf dem See«	Schweiz
	25	beginnt Arbeit am »Egmont« Auflösung seiner Verlobung mit Lili Schönemann (Sept./Okt.) Einladung nach Weimar durch Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828) Abreise nach Weimar	Frankfurt a. M.
		Ankunft in Weimar (7.11.), wohnt dort bis 1781 im »»Gartenhaus an der Ilm Freundschaft mit dem gleichaltrigen Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828) intensiver Briefwechsel mit der in einem adeligen Kloster in Uetersen lebenden »»Gräfin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (1753-1835), der jüngeren Schwester der Gebrüder Stolberg Bekanntschaft mit der Hofdame von »»Anna Amalia (1739-1807), der Mutter Karl Augusts von Sachsen-Weimar,  »»Charlotte von Stein (1742-1827), die mit Stallmeister Friedrich von Stein verheiratet ist; Mutter von sieben Kindern; schwärmerische Verehrerin Goethes und von diesem glühend geliebt; ca. 10 Jahre andauernde intensive Beziehung (Ende nach seiner Rückkehr von der 1. italienischen Reise (1788); erst später wieder freundschaftsähnliches Verhältnis; literar. Ausdruck: »Briefe an Frau v. S. aus den Jahren 1776-1820«	Weimar
1776	26/ 27	als Geheimer Legationsrat Aufnahme in den Staatdienst des Herzogtums »»Sachsen-Weimar-Eisenach; damit Mitglied der obersten Regierungsbehörde; die nächsten 10 Jahre vor allem staatspolitische Tätigkeit: leitet Wegebau, das Ilmener Bergwerk, (als Anerkennung dafür 1789 Ernennung zum Geheimrat) bezieht im Frühsommer das »»Gartenhaus an der Ilm, im herzoglichen Park gelegen, und wohnt dort bis 1781 beginnt ein Tagebuch zu führen (März) wendet sich Studien über Natur, Botanik und Geologie zu Bekanntschaft mit dem Dichter, Übersetzer und Herausgeber »»Christoph Martin Wieland (1733-1813), und mit dem Schriftsteller und Theaterkritiker »»Johann Karl August Musäus (1735-1787) und freimaurischen Verleger und Übersetzer »»Johann Christoph Bode (1730-1796) Gedichte »Wanderers Nachtlied«, »An den Mond«, »Die Geschwister« erscheinen beginnt seine Arbeit am »Wilhelm Meister«
1777	28	Tod der Schwester Cornelia am 08.06. Harzreise (Winter), dabei Besteigung der höchsten Erhebung des Gebirges, Brocken (1141,1 m; erste Winterbesteigung des Brocken); literar. Ausdruck Gedicht: »Harzreise im Winter«; weitere Harzreisen 1783 und 1784
1778	29	mit dem Herzog gemeinsam, einzige Reise und einziger Aufenthalt in Berlin und Potsdam
1779	30	im Herbst erneute Schweizreise gemeinsam mit dem Herzog. (2. Schweizer Reise, "Geniereise" ), literar. Ausdruck: »Briefe aus der Schweiz«	Schweiz
		Wiedersehen mit Friederike und Lili. Ernennung zum Geheimen Rat (= Minister) in Weimar untersteht, leitet die Direktion der Weimarischen Kriegs- und Wegebaukommission. beginnt seine Arbeit am Drama »Iphigenie« (1786 in fünffüßige Jamben umgearbeitet)	Weimar
1780	31	Reise durch Thüringen beginnt mit mineralogischen Studien Beginn der Arbeit an seinem Drama »Torquato Tasso« schreibt das Gedicht »Meine Göttin«
1782	32	Erhebung in den erblichen Adelsstand Ernennung zum Kammerpräsidenten (Finanzminister) Umzug in das »»Haus am Frauenplan, das ihm der Herzog 1792 schenkt (lebt darin bis zu seinem Tod 1832) Tod seines Vaters Johann Casper Goethe Arbeit am Drama »Torquato Tasso« und an der Ballade »Der Erlkönig«.
1783	33	nach Werbung durch »»Johann Christoph Bode (1730-1796) im Februar Aufnahme in den von dem Philosophen und Theologen »»Adam Weishaupt (1748-1830)  gegründete aufklärerische »»Geheimgesellschaft des »»Illuminatenordens  (1784 in Bayern verboten, Ende der Aktivitäten 1788) unter dem Namen "Abaris“ verfasst die Ballade »Der Sänger«
1784	34	entdeckt den »»Zwischenkieferknochen am menschlichen Schädel, der ein wichtiges Indiz für die Verwandtschaft von Mensch und Tier und die »»Evolutionstheorie darstellt verfasst seine »Abhandlung über Granit« mit dem Gedicht »Zueignung« beginnt die Phase seiner klassischen Lyrik
1785	35/ 36	beginnt mit botanischen Studien  schreibt den Roman »Wilhelm Meisters theatralische Sendung", an dem er seit 1782 immer wieder einmal arbeitet
1786	36/ 37	erster Aufenthalt in Karlsbad heimliche Abreise nach Italien am 3. September	Karlsbad
03.09.1786- Juni 1788	38	Italienreise (3.9.1786 - Juni 1788) (= 1. Italienische Reise): über Karlsbad, München, Venedig, Rom, Neapel, Sizilien; zurück über Rom, Konstanz nach Weimar betreibt naturwissenschaftliche Studien Aufenthalt in Rom (Ende Oktober 1786-Februar 1787) dort Bekanntschaft mit der Porträtmalerin »»Angelika Kauffmann (1741-1807 und dem Maler »»Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829), bekanntestes Werk Goethe in der Campagna (s. Abb.) Bekanntschaft mit dem Schriftsteller, Philosophen und Kunsttheoretiker »Karl Philipp Moritz (1756-1793) und dem Schweizer Maler und Archäologen Johann Heinrich Meyer Umarbeitung seines 1779 begonnenen Dramas »Iphigenie« in fünffüßige Jamben Reise nach Sizilien (Neapel und Palermo) betreibt dabei mineralogische und botanische Studien zurück in Rom: beendet die Arbeit an dem 1775 begonnenen Drama »Egmont« (1787)und Arbeit an den Dramen »Faust«, »Torquato Tasso« und am Roman »Wilhelm Meister« (1787/88)	Italien
1788	39	im Juni Rückkehr nach Weimar Bruch der seit 1775 bestehenden Beziehung mit Charlotte von Stein Beginn der Liebe zu »»Christiane Vulpius (1765-1816), Tochter eines Amtsarchivars in Weimar (seit 1806 Goethes Ehefrau: Christiane von Goethe); vom Weimarer Hof und der Gesellschaft abgelehnte  unstandesgemäße Verbindung Freundschaft zu dem Gelehrten und Staatsmann »»Wilhelm von Humboldt (1767-1835), älterer Bruder von Alexander von Humboldt, heute Namensgeber für die »»Humboldt-Universität, Berlin lässt sich von allen Regierungsgeschäften entlasten erneute Arbeit an seinem Drama »Faust« Goethe erstes, allerdings nicht weiter bedeutsames Zusammenreffen mit Friedrich Schiller (1759-1805) in Rudolstadt (7.9.1788)	Weimar
1789	40	Uraufführung des Dramas »Egmont« (7.1.) beginnt mit der Arbeit an der Arbeit zu »Römische Elegien«. betreibt morphologische und optische Studien (bis 1806). vollendet sein Drama »Torquato Tasso« Geburt des Sohnes August (25.12.)
1790	41	Reise nach Venedig (= 2. Italienische Reise); literar. Niederschlag: »Venezianische Epigramme«	Italien (Venedig)
		Rückkehr nach Weimar Reise nach Schlesien Besuch bei Friedrich Schiller (1759-1805) in Jena ohne unmittelbare  Nachwirkungen Arbeit am »Faust« (Fragment), verfasst »Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu erklären« beginnt mit seiner »Farbenlehre« Abschluss der »Römischen Elegien«	Weimar
1791	42	übernimmt, in Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller die Leitung des Weimarer Hoftheaters (bis 1817) fördert das Ensemblespiel und lässt vor allem eigene Werke und die Werke der folgenden Schriftsteller aufführen: Friedrich Schiller, »»William Shakespeares (1564-1616), Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781),  »»August Wilhelm von Schlegel (1767-1845) der mit seinem Bruder »»Wilhelm Schlegel (1772-1829) von 1798-1800 die Zeitschrift »»Athenäum herausgab, Werke des französischen Aufklärers »»Voltaire (1684-1778) u. a. aufführen; Aufführung von Friedrich Schillers Drama »Wallenstein« beginnt die klassische Phase am Weimarer Hoftheater beendet die Arbeit an den »Venezianischen Epigrammen« arbeitet am »Wilhelm Meister«.
1792	43	nimmt als Begleitung des Herzogs am Feldzug gegen Frankreich teil ( Österreich, Preußen, Großbritannien, Spanien und Piemont gegen Frankreich, frz. Antwort: »»Levée en masse = 1. Koalitionskrieg (1792-1797, »»Frieden von Campo Formio); literar. Ausdruck: »Die Campagane von Frankreich«	Frankreich
1793	44	ist im Mai bei der Belagerung von Mainz (Zeittafel: Mainzer Republik) zugegen (»Die Belagerung von Mainz«)	Rhein-Main- Gebiet
		verfasst das Drama »Reineke Fuchs« und das Lustspiel »Der Bürgergeneral«	Weimar
1794	45	ab August Beginn der Freundschaft mit Friedrich Schiller (1759-1805) nach einer Sitzung der Naturforschenden Gesellschaft in Jena; Gespräch über die Urpflanze; Schiller eröffnet den positiven Gedankenaustausch in einem Brief vom 23.08., in dem er die Bilanz des Goetheschen Schaffens zieht und seine eigenen Stärken denen Goethes gegenüberstellt; Beginn eines lebhaften Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller beginnt, gemeinsame Entwicklung und Konzipierung eines kulturellen Reformprogramms Bekanntschaft außerdem mit dem Naturforscher und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft »»Alexander von Humboldt (1769-1859), dem jüngeren Bruder Wilhelm von Humboldts  schreibt an den »Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter«.  arbeitet den Roman »Wilhelm Meister« um
1795	46	Aufenthalt in Karlsbad »Wilhelm Meisters Lehrjahre», Bände 1 und 4 von insgesamt 4. Bdn. erscheinen. Mitarbeit an der literarisch-ästhetischen Monatszeitschrift »»Die Horen, die Friedrich Schiller 1795-1797 in der »»Cotta’schen Verlagsbuchhandlung in Tübingen erscheinen lässt
1796	47	Bekanntschaft mit dem Schriftsteller »»Jean Paul (1763-1825) »Wilhelm Meisters Lehrjahre», Bände 3 und 4 von insgesamt 4. Bdn. erscheinen beginnt die Arbeit an seinem Roman »Hermann und Dorothea«
1797	48	Reise in die Schweiz (= 3. Schweizer Reise)	Schweiz
		gemeinsam mit Friedrich Schiller Herausgabe der »»Xenien« in Schillers Musenalmanach auf das Jahr 1797 heraus arbeitet auf Drängen Schillers an seinem Drama »Faust« weiter schreibt verschiedene Balladen	Weimar
1798	49	veröffentlicht den »Balladenalmanach« schreibt seinen Roman »Hermann und Dorothea« Das neue Theater wird eingeweiht mit Schillers Wallenstein, den Schiller bis 1799 noch mit kleinen Änderungen versieht. Mit dieser Aufführung beginnt die klassische Epoche des Weimarer Theaters. gemeinsam mit dem Kunstschriftsteller Johann Heinrich Meyer Herausgabe der »»Propyläen (bis 1800)
1799	50	beginnt die Arbeit an »Die natürliche Tochter« Friedrich Schiller zieht von Jena nach Weimar
1803	54	beendet die Arbeit an »Die natürliche Tochter« Friedrich Wilhelm Riemer Hauslehrer des Sohnes August Besuch der französischen Schriftstellerin Baronin »»Madame de Staël (1776-1817) und des französisch-schweizerischen Schriftstellers »»Benjamin Constant (1767-1830)
1804	55	gründet die Jenaische Allgemeine Literatur Zeitung. Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat
1805	56/ 57	Tod Friedrich Schillers (9.5) schreibt einen Epilog auf Schillers »Lied von der Glocke«. Freundschaft mit dem Berliner Komponisten »»Karl Friedrich Zelter (1758-1832) und dem Hallenser Altphilologen und Altertumswissenschaftler Professor »»Friedrich August Wolf (1759-1824) an.
1806	57	vollendet sein Drama »Faust I.« Herausgabe einer Werksausgabe (13 Bände) Sommerurlaub in Karlsbad (jährlich bis 1819) Heirat mit Christiane Vulpius. (19.10.) arbeitet  an »Pandora«
1807	58	arbeitet an seinem Roman »Wilhelm Meisters Wanderjahre«, Band 1 Begegnung und Liebe zu »»Minna Herzlieb; literar. Ausdruck: Sonette (1807-1808), »Die Wahlverwandtschaften« (1809)
1808	59	Tod der Mutter Katharina Elisabeth, geb. Textor (13.9.) auf dem »»Erfurter Fürstenkongress vom 27.9.-8.10.1808 Begegnung mit dem französischen Kaiser »»Napoleon I. Bonaparte (1769-1821)auf  dem Höhepunkt seiner Macht; bekommt von diesem das Kreuz der »»Ehrenlegion verliehen arbeit an seiner Autobiografie »Dichtung und Wahrheit« (bis 1831)
1809	60	Oberaufsicht über die Anstalten für Wissenschaft und Kunst »Die Wahlverwandtschaften« erscheinen
1810	61	die zwei Bände seiner »Farbenlehre« erscheinen
1811	62	Bekanntschaft mit dem Architekten »»Sulpiz Boiserée (1783-1854) vollendet  1. Teil  seines autobiographischen Werk »Dichtung und Wahrheit« (4 Teile)
1812	63	Bekanntschaft mit dem Komponisten »»Ludwig van Beethoven (1780-1827) »Dichtung und Wahrheit« (Teil 2) erscheint und Gedichte
1813	64	»Dichtung und Wahrheit« (Teil 3) erscheint
1814	65	Reise an Rhein, Main und Neckar; dabei Besichtigung des Kölner Doms und Besuch bei den Brüdern Boisserée in Heidelberg Liebe zu »»Marianne von Willemer (1784-1860), die er bei Besuchen im Hause ihres ihm freundschaftlich verbunden Vaters, des des Frankfurter Bankiers »»Johann Jakob von Willemer (1760-1838) 184 und 1815 kennen lernt; literar. Ausdruck: im »Buch Suleika« seines Spätwerks »West-östlicher Divan« (1814/19)	Rhein-Main-Gebiet
1815	66	2. Reise an Rhein, Main und Neckar
		Ernennung zum Ersten Minister	Weimar
1816	67	Tod seiner Ehefrau Christiane von Goethe, geb. Vulpius (6. Juni) seine Reisebeschreibung »Italienische Reise« (Teil 1) erscheint nimmt die Arbeit am »Faust II« wieder auf gibt die Zeitschrift »Über Kunst und Altertum« (bis 1832) heraus
1817	68	»Italienische Reise« (Teil 2)  (2 Teile) erscheint legt die Leitung des Weimarer Hoftheaters (seit 1791) nieder
1819	69/ 70	Der »West-östliche Divan« wird veröffentlicht in den Sommermonaten zur Erholung nach Marienbad (jährlich bis 1823)
1821	72	Einstellung von Johann Peter Eckermannals Sekretär schreibt erste Fassung seines Romans »Wilhelm Meisters Wanderjahre«
1822	73	sichtet seinen literarischen Nachlass und plant eine Ausgabe letzter Hand
1823	74	in Marienbad Begegnung mit der achtzehnjährige »»Ulrike von Levetzow (1804-1899), um der er sogar ein Heiratsangebot macht; literar. Ausdruck: »Marienbader Elegie«
1828	79	Tod des Herzogs »»Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828) (18.6.) Herausgabe des »Briefwechsels zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805«
1829	80	Uraufführung seines Dramas »Faust I« in Braunschweig schreibt an der erweiterten Fassung  und beendet seinen Roman »Wilhelm Meisters Wanderjahre«
1830	81	Tod seines Sohnes August in Rom (27.10.)
1831	82	vollendet sein Drama »Faust II« »Dichtung und Wahrheit« (Teil 4) erscheint
1832	83	22.03: Tod in Weimar; seine letzten Worte "mehr Licht!" wird in der Fürstengruft von Weimar beigesetzt.
1833		»Faust II« wird gedruckt (entstanden seit 1825, Uraufführung 1854

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Die Zeitangaben in den Quellen gehen z. T. um ein Jahr auseinander, vor allem bei den Daten zur Fertigstellung und zum Erscheinung der Werke.

Quellen:

• Frenzel, Herbert A. u. Elisabeth Frenzel (1980): Daten deutscher Dichtung. Chronologischer Abriss der deutschen Literaturgeschichte, Bd. 1, München: dtv, 16. Aufl. 1980

• Fetzer, Günther (1983): Die Klassiker der deutschen Literatur, Düsseldorf: Econ 1983

• Freie Enzyklopädie Wikipedia.

• Unterberger, Rose (2002): Goethe-Chronik, Frankfurt. a. M.: Insel-Verlag 2002