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Backstage character Figuren in einem dramatischen Text, die
nie szenisch präsentiert werden und nur in der dramatischen Rede einer
oder mehrerer Figuren des Personals (Ensemble der auftretenden Figuren)
erwähnt werden Beispiele: Melek, der Bruder Saladins, in
Lessings,
Nathan der Weise
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Bahnungsreiz
vgl. Prime,
Priming,
Reiz,
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Ballade Erzählgedicht; vereint lyrische, epische und
dramatische Elemente in sich; meistens strophisch-gereimte Form;
verschiedene Typen u. a. Volksballade: in vielen Nationalliteraturen
vertreten, Themen häufig ein geheimnisvolles Geschehen, aus Geschichte,
Sage und Mythologie; Kunstballade des 18., 19., 20. Jahrhunderts:
strenge literarische Form starke Bedeutung in der Literaturepoche des
Sturm und Drang, klassische Kunstballade bei Schiller und Goethe
(Ideenballade, "Balladenjahr" 1797/98), romantische Ballade: Tieck,
Brentano, Eichendorff; spätere Autoren u.a. Uhland, Droste-Hülshoff, C.
F. Meyer
Beispiele: G. A. Bürger, Lenore (1774);
F. Schiller, Der Ring des Polykrates,
Die Bürgschaft ;
J. W. v. Goethe, Der Zauberlehrling, -
Textauswahl
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Barbarismus
Form des Neologismus;
Verstöße gegen die Sprachnorm, die spracherwerbsbedingt sein können (z.
B. in der kindlichen Sprache Trete statt Pedal) oder z. B.
bei fremdsprachlichen Sprecherinnen und Sprechern ad hoc
auftreten, weil sie die Sprache noch nicht hinreichend beherrschen -
vgl. Neologismus,
Okkasionalismus,
Ad-hoc-Bildungen
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Barocke
Liebeslyrik
Lyrik der
▪ Literaturepoche ▪
Barock
(1600-1720), die sich, in häufig in epochenspezfischer Weise, mit
zeittypischen ▪
Wort-, Satz-, Gedanken- und Klangfiguren
dem Thema Liebe widmet;
typisch dafür sind z. B. Gedichte, die auf der stilistischen,
rhetorischen und motivbezogenen Grundlage des ▪
petrarkistischen Systems stehen, das nach dem italienischen
Renaissancedichter »Francesco
Petrarca (1304-1374) so benannt worden ist; das ▪
Sonett
stellt dabei die am meisten verbreitete Gedichtform dar; zu den
wichtigsten Merkmalen der barocken Liebeslyrik gehört ihre besondere Art
der ▪
(petrarkistischen) Frauenbeschreibung; bei diesem
petrarkistischen Schönheitspreis wird im Rahmen einer "antinomischen
Konfiguration Geliebte-Liebender"
(Niefanger
32012, S.121) der "Dauerkonflikt von Liebeslust und
Liebesleid" (Willems
2012, Bd. I., S.230) gestaltet, in dem "der Mann (...) der klagende
Sklave (ist), die Frau (...) die kühle, grausame Tyrannin" (Szyrocki
1968b, S.18f.); dabei ist die petrarkistische Grundsituation stets
entindividualisiert und stellt ▪
keine Erlebnislyrik dar; häufig ist sie auch Auftrags- und ▪
Gelegenheitsdichtung, mit der sich der gelehrte Dichter (poeta
doctus) seinem Publikum im Rahmen eines "durch und durch
konventionalisierte(n), gesellschaftliche(n) Geschehen(s)" (Binneberg
2009, S.121) mit seinen Werken präsentierte und zu dessen
Unterhaltung, im besten Fall auch zu dessen Belehrung, beitrug; niemals
ging es dabei um ein "poetisch(s) Bekenntnis wirklich erlebter Liebe" (ebd.
S.122), auch wenn dies bei der ▪
galanten Variante mit ihren amourös-erotischen Texten, die aber
stets auf dem Hintergrund der zeitgenössischen Vorstellungen über ▪
Liebe und Erotik
zu verstehen sind,
u. U. auch im Barock und noch heute gern
hineingelesen werden kann; im höfischen Umfeld der ▪
Ständegesellschaft der Zeit diente die barocke Liebeslyrik auch den
wachsenden Repräsentationsbedürfnissen der Fürsten im Kontext der
Entwicklung des frühmodernen Staates; - vgl.
Petrarkismus,
petrarkistischer Schönheitspreis,
Sonett, Liebesdichtung
|
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Basisargument Begründung für eine Behauptung als
Anführung von Ursachen, Motiven, Zielen und Zwecken, die sich
unmittelbar, d.h. ohne dass gedankliche oder logische Zwischenschritte
erforderlich sind, auf die Behauptung beziehen lassen - vgl.
Argument,
Argumentation,
Argumentationsmodell
Beispiel: Das Auto flog aus der Kurve, weil es zu
schnell gefahren ist.
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Basiserzählung
frz. récit premier; in der
Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994,
2. Aufl., 1998,
S.32)
verwendeter Begriff um verschiedene temporale Erzählebenen im
Zusammenhang mit der ▪
Anachronie (nicht-linearem
Erzählen) zu differenzieren; Bez. für die ▪
linear
erzählte Geschichte, in die ▪
Rückwendungen (Analepsen) oder ▪
Vorausdeutungen (Prolepsen) eingeschoben werden; auch komplexere
Verschachtelungen möglich, wenn z. B. eine in der Analepse erzählte
zweite Geschichte wiederum Analepsen enthält und dann als untergeordnete
Basiserzählung für diese Analepse fungiert - vgl.
Anachronie,
Analepse,
|
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Basisfunktion im gesprächsanalytischen Ansatz von
Klaus Brinker und Sven Sager (1989) Bezeichnung für den
illokutionären Akt (= elementare Sprechhandlung), der im Rahmen eines
Gesprächsbeitrags vollzogen wird; unterschieden von der
Gesprächsfunktion dieser Äußerung, d. h. der konkreten
kontextuellen Bedeutung eines Gesprächsbeitrags (turn);
Basisfunktion und Gesprächsfunktion können, aber müssen keineswegs
identisch sein, denn der Sprechakt des Fragens kann auch in einem
konkreten Gespräch einen Vorwurf oder eine provokative Abwertung des
Gesprächspartners darstellen- vgl.
Gesprächsfunktion,
Gesprächsbeitrag,
Gesprächsanalyse,
turn,
Gesprächsschritt
|
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Basiskonzepte
konzeptionelles
Wissen
eines bestimmten Fachgebietes (Fachwissen),
das sich von dem in
Fachkonzepten
gebundenen
konzeptionellen Wissen eines bestimmten Faches dadurch abhebt, dass
es als ein u. U. auch fächerübergreifendes Basiswissen angesehen wird;
- vgl. Fachwissen,
konzeptionelles
Wissen,
Fachkonzepte,
Basiswissen,
|
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Basislevel
(basic level); im Zusammenhang mit der
Familienähnlichkeit von Objekten und ihrer Kategorisierung in
Begriffshierarchien Bezeichnung für eine Schwelle, bei der "der
Informationsgehalt über ein Objekt (...) am vorteilhaftesten (ist)" (Jäkel/Meyer
2013, S.312); wer z. B. über ein Objekt weiß, dass es sich um ein
Wintersportgerät handelt, weiß viel weniger über das Objekt, als wenn
er/sie weiß, dass es sich Ski handelt; in kognitionspsychologischen
Experimenten konnte dazu festgestellt werden, dass die
Versuchsteilnehmerinnen* zur Lösung der Aufgabe verschiedene Objekte,
die ihnen gezeigt wurden zu benennen, in der Regel ein solches
Basislevel bevorzugten, und von Kindern weiß man, dass sie Begriffe
zuerst auf dem Basislevel lernen; außerdem, das haben die Forschungen
von Eleanor
Rosch et. al. (1976) ergeben, funktioniert die Kategorisierung auf
dem Basislevel erheblich schneller und zuverlässiger als auf einer
höheren oder tieferen Ebene in der Begriffhierarchie; – vgl.
Begriffshierarchie,
Kohärenz
(Familienähnlichkeit),
|
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Basissatz kürzestmögliche Zusammenfassung des Themas, Inhalts
und der Kernaussage des Textes - vgl.
Überblicksinformation,
strukturierte Textwiedergabe
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Basistranskript Form des Transkripts von Gesprächen nach den
Transkriptionskonventionen des
Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT); die Erfassung von
Merkmalen von Äußerungen umfasst dabei die gesprächsanalytischen
Mindeststandards: wie
Turns
(Gesprächsbeitrag),
Überlappungen und Simultansprechen, schneller, unmittelbarer Anschluss
neuer
Turns
oder Einheiten, Pausen, Dehnung, Verzögerungssignale,
Glottalverschluss, Lachen,
Rezeptionssignale, prosodische Merkmale wie Phrasierungseinheiten,
Akzentstellen und Akzentstärken, Tonhöhenbewegung am Einheitenende,
nonverbale Handlungen und Ereignisse und interpretierende Kommentare;
das Basistranskript kann je nach Untersuchungszweck durch eine genauere
Analyse prosodischer Merkmale oder auch nonverbaler Ereignis zum so
genannten Feintranskript erweitert werden - vgl.
Feintranskript,
Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT),
Gesprächsanalyse,
Transkription,
Notation
|
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Basiswissen 1. allgemeiner Begriff für Wissensbestände,
die als
Grundlagenwissen bzw.
Grundwissen angesehen werden
2. als Basiskonzepte Teil des
Fachwissens - vgl. Basiskonzepte,
Wissen,
Fachwissen,
Grundlagenwissen,
Grundwissen
|
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Bearbeitungsstrategien
von Texten
im Kontext der schulischen
Textarbeit Bezeichnung für zwei unterschiedliche Formen der Arbeit
an Texten, die auch Teil des Schreiplans bzw. der gewählten ▪
Schreibstrategie
bei der Abfassung von schriftlichen Ausführungen zu einem Text sind; man
unterscheidet: ▪
textsukzessive (am Text entlang) und die ▪
textstrukturierende Bearbeitungsstrategie; (den
Bearbeitungsstrategie –
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Bedienungsanleitung vgl.
Gebrauchsanweisung,
Betriebsanweisung
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Befehlsform vgl.
Imperativ
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|
Befehlssatz vgl.
Imperativsatz
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Begriff
1) allg. a) Bez.für eine Gesamtheit von wesentlichen
Merkmalen von Objekten in Form einer gedanklichen Einheit (mentale
Repräsentation); so etwas wie der abstrakte geistige Inhalt von etwas;
b) alltagssprachlich auch synonym verwendet für Wort bzw.
Ausdruck; c) Bez. für eine Vorstellung, Ahnung, Auffassung oder
Meinung von bzw. zu etwas zu haben (keinen Begriff von etwas haben,
sich keinen Begriff von etwas machen können ...) d) im
Begriff(e) sein oder stehen: gerade etwas tun wollen e) schwer von
Begriff sein: etwas nicht so ohne Weiteres verstehen könnend; 2)
wissenschaftlich Bezeichnung (auch:
Konzept, concept) Wissenseinheiten, in denen "(...) Objekte nach
Merkmalen zusammengefasst, Klassen von Gegenständen und Eigenschaften
bestimmt (werden), die sie von anderen Klassen unterscheidet" (Lewandowski
51990, Bd.1, S.165) ; Begriffe dienen durch ihre
Klassenbildung dazu, Übersicht und Ordnung zu schaffen; ein Begriff
fasst, in enger Beziehung zu den Theorien, in denen und in deren
wandelbaren Systemen sie ihre Bedeutung entfalten, "in Erscheinungen,
die in der Zeit wechseln, generalisierend und subsumierend das zusammen,
was in allen Stadien gleich bleibt, er erfasst das Eine im Vielen
aufgrund der Einheit der Beziehung" (ebd.);
weitere Aspekte: Repräsentation von Beziehungsgeflechten und
funktionalen Zusammenhängen; enge Beziehung zwischen Begriffsbildung und
Theoriebildung ("Eine Theorie ist so gut, wie ihre B. begründet sind." (ebd.);
(3) in der Psycholinguistik und der ▪
Kognitionspsychologie "etwas
Gleichbleibendes und Generalisiertes" dar, das im ständigen Wechsel der
Ereignisse und Aspekte gewissermaßen hinter den Einzelexemplaren steht,
die Innenseite der Sprache, eine Konfiguration von Wissen, das mit
Konsistent aktiviert werden kann." (ebd.,
S.168); - vgl. Begriffsbildung,
sprachliche
Begriffsbildung, Konzept,
Begriffsempirismus,
Alltagsbegriffe
|
|
Begrifflicher
Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (▪
sinnlicher Stil
vs. begrifflicher Stil); beim begrifflichen Stil belässt die sprachliche
Gestaltung ihren Gegenstand in seiner wirklichen Gegebenheit und spricht
in abstrakter Weise von ihm (Ggs. Ausdruckswerte, die wirkliche
Gegebenheit umformen); als Gegenpol der Kategorie stellt der sinnliche
Stil seinen Gegenstand in seiner konkreten Gegebenheit dar;
grundsätzlich kann dieser Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch
in einem einzelnen Text, zwischen den beiden Polen der Kategorie
(sinnlich – begrifflich) wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der
Sprach- und Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben,
auch wenn ein bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
breiter Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
|
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Begriffsbildung
in der Psycholinguistik und ▪
Kognitionspsychologie Prozess der Konzeptualisierung, "in dem sich
die Innenseite von Zeichen konstituiert, indem das Individuum aus
dem Fluss der Ereignisse und aus der Vielfalt der Erscheinungen
Konstanten herausbildet" (Lewandowski
51990, Bd.1, S.170); B. als Fähigkeit des Menschen,
auf der Grundlage kognitiver, vom konkreten Objekt und seinen einzelnen
Merkmalen absehender Prozesse der Generalisierung, Kategorisierung und
der Setzung eines Regelsystems für ihren Gebrauch abstrakte mentale
Repräsentationen dieser Objekte, Ereignisse etc. zu konstruieren; im
Ggs. zu dieser eher traditionellen Abstraktionstheorie gehen neuere,
kognitive und handlungsorientierte Ansätze davon aus, dass die
Begriffsbildung als konstruktive Leistung des Einzelnen eher als
Neukombination von Wissenselementen, Konstruktion von Begriffsinhalten
und dem intentionalen Aufbau von kognitiven Beziehungsnetzen im Rahmen
von Sach- und Handlungszusammenhängen erfolgt. (ebd.
S.171); Kritik an psychologischen Abstraktionstheorien mit ihrem
Begriffsempirismus betont, dass die Annahme die Begriffsbildung sei als
Allgemeinvorstellung immer aus der Abstraktion von Erfahrungen gewonnen,
deshalb nicht zutreffe, weil Begriffe, wenn sie abstrakt definiert
würden, stets andere Begriffe voraussetzten; zudem könne man auch von
biologischen Dispositionen ausgehen, die "auf vorrationalen
Unterscheidungen" z. B. unseres visuellen Wahrnehmungssystems (Gestalt-,
Form. und Farbkonstanz) beruhten (vgl.
ebd.
S.171); das Lernen von Kategorien wird auch "manchmal als
Begriffsbildung bezeichnet." (Kiesel/Koch
2012,
https://amzn.eu/fHIDAz9 , Kindle-Version) - vgl.
Begriff,
sprachliche
Begriffsbildung, Konzept,
Begriffsempirismus,
Begriffshierarchie,
|
|
Begriffsbildung, sprachliche
vgl. Sprachliche
Begriffsbildung
|
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Begriffsempirismus
Auffassung zum Begriffsbildungsprozess, wonach alle empirischen Begriffe
Abstraktionen sind, die aus der Erfahrung gewonnen werden - vgl.
Begriff,
Begriffsbildung,
|
|
Begriffshierarchie
1) Bez. für die logisch begründete Über- bzw. Unterordnung von
Begriffen (Konzepten,
Kategorien); charakteristisches Merkmal stellt die sog.
Transitivität klassenspezifischer Merkmale dar, was bedeutet, dass
die Merkmale, welche der Bildung des übergeordneten Begriffs bzw. der
übergeordneten Kategorie oder auch
Proposition zugrunde liegen, auch
alle untergeordneten Begriffe (Unterbegriffe, Subkategorien) aufweisen
müssen; natürliche Begriffe bzw. natürlichen Begriffshierarchien, die
mit
Alltagsbegriffen gebildet werden, weisen diese Transitivität oft
nicht auf; so ordnen wir mit unserem Alltagsbegriff Vogel, zu
dessen Merkmalen wir meist Federn, Flügel, die Fähigkeit zu fliegen und
sogar zu singen, Amseln, Rotkehlchen und Nachtigal ohne weiteres ein,
während Pinguine, Emu oder Strauss dann aus der
Kategorie herausfallen können, weil von den zur Begriffsbildung
herangezogenen Kategorien eben nur noch zum Teil zutreffen; "Spielarten
der Hierarchie": Hyponymie,
Meronymie,
Instanz (vgl.
Stock/Stock 2008, S.76;; Typen: a)
Monohierarchische
Begriffsordnung: zu jedem Begriff gibt es außer zu dem
obersten Begriff in der Begriffsleiter, dem sogenannten
Topterm, genau einen Oberbegriff; b)
polyhierarchische
Begriffsordnung: einige Begriffe verfügen über mehrere
Oberbegriffe; c)
gemischt-hierarchisches
Begriffsystem: Begriffshierarchie, die nicht weiter erweitert
wird und mehrere Arten von Hierarchierelationen zusammenfasst (vgl.
Stock/Stock 2008, S.75f); 2) in
der ▪
Schreibdidaktik gehört die eigenständige Bildung von
Begriffshierarchien zu den grundlegenden Aufgaben zur Bewältigung von
Schreibaufgaben; so
sollen z. B. bei der ▪
freien Problem- und Sacherörterung im Zuge der
▪
Stoffsammlung
und
▪
Stoffordnung
auf dem Weg zur Erstellung einer
▪
Arbeitsgliederung
Begriffshierarchien nach Ober- und
Unterbegriffen gebildet werden, die sich in verschiedenen hierarchisch
strukturierten
▪
Gliederungsformen
(▪
Buchstaben-Ziffern-System, ▪
Dezimalklassifikationssystem)
und ▪
Gliederungskonzeptionen
abbilden lassen; auch die Analyse von Texten stützt sich immer
wieder auf kategorial bestimmte Begriffshierarchien; Schreibaufgaben,
die zur Herausarbeitung inhaltlicher Strukturen von Texten auffordern,
zielen dabei auch, sofern es der jeweilige Text zulässt, darauf, dessen
Strukturen (z. B. bei argumentativen Texten) auf der Basis von
Begriffshierarchien zu beschreiben;- vgl.
Transitivität,
Familienähnlichkeit,
Prototypikalität,
Oberbegriff,
Unterbegriff,
Hyperonym,
Hyponym,
Hyponymie,
Meronymie,
Instanzrelation,
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Begriffsinhalt wesentliche Merkmale, die einen Begriff
ausmachen (vgl.
Brendel, 1977, S.132)
|
|
Begriffsumfang Gesamtheit aller Erscheinungen (des
Gegenstandes, Sachverhaltes), zum Umfeld eines Begriffes gehören, neben
wesentlichen auch unwesentliche Merkmale vgl.
Brendel, 1977, S.132
|
|
Begründete
Stellungnahme 1. allg. Form der schriftlichen oder
mündlichen kritischen Auseinandersetzung mit einem vorgegebenen Problem,
Sachverhalt, Text u v .m., 2.
schulische Schreibform/Schreibaufgabe, sich auf einfache Strukturen der
Argumentation und noch eine noch stark persönlich geprägte Argumentation
deutlich werden lässt; zugleich dient das Schreiben einer Stellungnahme
aber auch zur Klärung der eigenen Position in einem kommunikativen
Zusammenhang dient. - vgl.
Stellungnahme,
Erörterung,
erörterndes Schreiben,
Leserbrief,
Brief, Bitte, Beschwerde etc.
|
|
Begründungszusammenhang in der formal-logischen
Argumentationsanalyse Bezeichnung für Argumente, mit denen eine
bestimmte Behauptung gestützt wird und die dazu veranlassen eine Aussage
zu akzeptieren; streng zu unterscheiden vom Entdeckungszusammenhang
(vgl.
Bayer 1999, S.232) - vgl.
Entdeckungszusammenhang,
genetischer Fehlschluss
|
|
Behauptendes
Interpretieren
Nach Zabka (2003,
S.25) neben dem erklärenden,
dem erörternden und dem
expressiven
Interpretieren eine der vier Funktionen des Interpretieren; eine
Behauptungsstruktur entsteht beim Übergang des eigenen Verstehens ("ich
verstehe den Text so") zu einer Feststellung über den Text, die
mit dem Geltungsanspruch verbunden ist, dass der Text (aber auch ein
anderer Gegenstand) so wie man ihn versteht auch gemeint oder wenigstens
verstehbar ist ("der Text/die Textstelle bedeutet"); in bestimmten
Situationen, z. B. in einem ▪
literarischen Gespräch,
kann es sinnvoll sein, Interpretationen als Behauptungen über den
Text zu formulieren; das kann a) zur Präzisierung der zunächst
gewonnenen eigenen Vorstellungen (expressives
Interpretieren) führen und damit das ästhetische Urteil
differenzieren; b) ästhetische Erfahrungen mit Begriffen
konzeptualisieren und kognitiv repräsentieren und c) die Kommunikation
und Verständigung über ästhetische Wahrnehmungen und Erfahrungen mit
anderen ermöglichen – vgl. ,
erklärendes Interpretieren,
erörterndes Interpretieren,
expressives
Interpretieren,
literarisches Gespräch
|
|
Behauptungssatz vgl.
Aussagesatz,
Konstativsatz
|
|
Beiläufige Geste Handlung, deren Aussage
bzw. Aussagekraft unbeabsichtigt ist (z.B. sich kratzen, husten, gähnen,
Glieder strecken, sitzen, hocken, stehen, liegen, essen usw.);
beiläugige Gesten können dennoch einem Beobachter Informationen über
Stimmung und Befinden geben; bewusstes Einsetzen beiläufiger Gesten
nennt man stilisierte beiläufige Geste; starke kulturelle
Unterschiede: jeweilige Kultur regelt wo und wann angebracht (z.B.
rülpsen, furzen oder gähnen)
Desmond Morris (1977/2001) - vgl.
Geste,
primäre Geste
|
|
Beiseite-Sprechen lat. zu den Zuschauern; bei der dramatischen
Rede die Äußerung einer Figur, die eigentlich zur Information des
Publikums dient; beim Sprechen ist der Sprecher aber nicht allein auf
der Bühne, noch glaubt er allein zu sein; es ist ein "lautes Denken",
das im Unterschied zu dem sonst dafür genutzten Monolog dadurch
eigentlich noch mehr der Realität widerspricht, als dieses Sprechen auch
noch von den auf der Bühne anwesenden Figuren nicht, vom Zuschauer aber
wohl gehört und verstanden werden kann; nach
Pfister (1977, S.192f.) kann man drei verschiedene Formen des
Beiseite-Sprechens unterscheiden: a)
Monologisches Beiseite
(a parte) : Ähnlich wie beim Monolog dient es
dazu, die Gedanken einer Figur unmittelbar darbieten zu können; es
findet aber in Gegenwart anderer Figuren statt, die das Gesprochene
nicht hören b)
Beiseite
ad spectatores: als Form der Publikumsanrede dient es häufig
dazu, die Zuschauer "über die Voraussetzungen der Situation und die
Pläne des Sprechers zu informieren und damit Spannung auf das Kommende
zu wecken." c) Dialogisches Beiseite:
Sonderform des Dialogs, wenn z. B. eine Personengruppe sprechen kann,
ohne dass dies - so die Theaterkonvention - eine andere Gruppe auf der
Bühne hören kann; häufig auch durch das Figurenarrangement auf der Bühne
zum Ausdruck gebracht, wenn z. B. die Beiseite-sprechende Gruppe näher
an der Bühnenrampe agiert. vgl.
ad spectatores
|
|
Beispielerzählung Geschichte, deren erzähltes Geschehen nicht
über das hinausweist, was erzählt wird; das Erzählte verbleibt damit in
seiner Tatsächlichkeit (vgl.
Braak 1969, S.162)
Beispiele: a)
Goethe: Der Rezensent b) Schillers »Fiesko
(II,8): Rede beginnt als Beispielerzählung in Form einer Fabel, der
Schluss und der Kontext des dramatischen Geschehens sind aber als
Parabel zu versehen - vgl.
Spruchgedicht,
Fabel,
Gleichnis,
Parabel
|
|
Beleg h:
Textbeleg, Stelle in einem Text, die zur Begründung oder zur
Absicherung für das subjektive Verständnis (auch: Interpretation)
herangezogen wird; Formen: Zitieren, indirekte Wiedergabe, Umschreibung,
Anspielung; - vgl.
Belegstelle,
Zitat,
Quellennachweis
|
|
Belegstelle vgl.
Beleg,
Zitat,
Quellennachweis
|
|
Benotung Zusammenfassende Bewertung einer Leistung in Form
einer Ziffernnote (Zensur) (Leistungsmessung) - vgl.
Bewertung,
Beurteilung,
prüfend-bewertende Beurteilung,
fördernde Beurteilung,
Aufsatzbeurteilung,
|
|
Berater-Skills Fertigkeiten, die auch in schulischen
Beratungsgesprächen von einer beratenden Lehrperson erwartet werden
dürfen. Dazu zählen nach nach
H. Will (1991, zit. n.
Schwarzer/Buchwald 2001, S.589):
-
Sich in die
Problemlage des Gesprächspartners hineinversetzen zu können
-
Analytisches
Herausarbeiten des Beratungsproblems
-
Klären von
Zielen und Erwartungen
-
Klare
Strukturieren des Beratungsablaufs
-
Definieren
der Interventionsebenen
-
Aktives
Zuhören
-
Variabel
verfügbare Gesprächstechniken
-
Erkennen und
Vermeiden von 'Verstrickungen'
-
Didaktisches
Aufbereiten von Lösungsstrategien
-
Teamorientiertes Arbeiten
|
|
Bericht 1.) textlinguistisch betrachtet, einer der
Haupttypen informierender bzw. informationsbetonter Texte
(Sprechhandlungstyp INFORMIEREN); 2.) im Bereich der ▪
journalistischen
Darstellungsformen; der aber, auch wenn er gewöhnlich auf explizite,
auf den Textproduzenten zurückgehende und von diesem zu verantwortende
Wertungen vermeidet, durchaus auch in Grenzen Kommentierungen und
interpretative Aussagen in Form von Bewertungen besitzen kann; je nach
Ausmaß der in einem Bericht enthaltenen Bewertungen kann man den Text
eher als informationsbetont oder meinungsbetont klassifizieren (vgl.
Burger 2005, S.14,
vgl. Lüger 1995,
S. 113); ähnlich auch
Brinker (52001, S.109,
92018, S.107), der betont, dass sich die informative
Textfunktion mit der sog. "evaluativen" thematischen Einstellung (etwas
gut/schlecht finden) verbinden kann; - vgl.
Protokoll,
Schreibformen,
schulische Schreibformen,
journalistische Darstellungsformen, 3.) ▪
Bericht als
schulische Schreibform des informierenden Schreibens eine einfache
Darstellung eines Handlungsverlaufs, der auf anschaulich ausmalende,
bewertende, reflektierende oder erörternde Elemente verzichtet;
sachliche Darstellung von Sachverhalten
|
|
Berichtende Darstellung
in der älteren
Erzähltheorie im Ggs. zur
szenischen Darstellung
Bez. für den
Erzählerbericht i. w. S. oder
Erzählerbericht i.
e. S.: häufig zeitraffende Darstellung eines Geschehens durch den
Erzähler – vgl.
szenischen Darstellung,
summarischer
Erzählerbericht,
summary,
zeitraffendes Erzählen,
|
|
Berichtigung nach Fritzsche (1994,
S.198) Form der "veranlassten Verbesserung" eines Textes a) aufgrund von
Hinweisen der Lehrperson oder von Mitschülern, oder b) Verbesserung von
Klassenarbeiten - vgl. Verbesserung,
Textrevision,
|
|
Berufliche
Schreibformen - vgl.
Schreibformen,
schulische
Schreibformen, betriebliche
Schreibformen
|
|
Berufsjargon Bezeichnung für die "Sprache" (Varietät), die nur einer
bestimmten Gruppe von Menschen, deren Zusammengehörigkeit sich aus der
Gemeinsamkeit bestimmter sozialer und beruflicher Aspekte ergeben
verständlich und geläufig ist (z.B. Jugendsprache, Sprache der Twens...)
- vgl.
Gruppenjargon,
Jargon,
Slang
|
|
Beschimpfung Sprechakt, der den Partner festlegen soll; Sprecher will den Partner mit
einer herabsetzenden Bemerkung oder Charakterisierung von einem bestimmten
Verhalten abbringen - vgl.
Engel,
1996, S.51) - vgl.
Sprechakte,
Beispiele: Idiot! - Du Penner! - Du bist ein ganz
hinterlistiges Stück -
|
|
Beschlussprotokoll kürzeste Form eines
Ergebnisprotokolls;
kurz gehaltener, auf gefasste Beschlüsse beschränkter schriftlicher
Bericht
über ein Gespräch (Besprechung, Diskussion, Veranstaltung, u.ä.) - vgl.
Protokoll,
Ergebnisprotokoll
|
|
Beschreibende Darstellung
vgl. Deskriptive
Darstellung
|
|
Beschreibender Modus
vgl. Deskriptiver Modus
|
|
Beschreibender Text
vgl. Deskriptiver Text
|

|
Beschreibung
auch: Deskription; 1) in
Prosa verfasster, informierender und sachlicher Text; gibt
Auskunft über Personen, Sachen oder Sachverhalte, indem sichtbare
Eigenschaften aufgezählt werden; 2) als ▪
(schulische)
Schreibform: anschauliche, detaillierte und zeitlich geordnete Darstellung sichtbarer
Merkmale a) von einzelnen Gegenständen und
Zuständen (▪
Gegenstandsbeschreibung) oder
b) von
Vorgängen und Handlungen (▪
Vorgangsbeschreibung)
oder c) von Personen (▪
Personenbeschreibung);
weitgehende - soweit überhaupt möglich - Ausschaltung
subjektiver Eindrücke; 3) in der
Erzähltheorie (vgl.
Beschreibung (Erzählung)
a) in der älteren
Erzähltheorie von Eberhard
Lämmert (1955)
eine Erzählweise mit den
vier Merkmalen: Zuständlichkeit der erzählten Personen, Zuständlichkeit
der erzählten Sache, sehr nahe Perspektive, Herausnahme aus dem
zeitlichen Verlauf der Erzählung; b)
in der
neueren Erzähltheorie
von Wolf Schmid (2005,
S.16f.) als beschreibender bzw.
deskriptiver Modus im
Ggs. zum
narrativen Modus eine
Darstellung der
Geschichte,
die statische Zustände oder
Situationen in Figuren- oder
Erzählerrede präsentiert; – vgl.
Deskription,
beschreibender Text,
deskriptiver Text,
deskriptiver Modus,
Beschreibungen (in
erzählenden Texten),
beschreibende Darstellung, Gegenstandsbeschreibung, Vorgangsbeschreibung, Personenbeschreibung
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Beschreibungen (Erzählung)
1)
in der älteren
Erzähltheorie von Eberhard
Lämmert (1955)
eine dem Erzähler zugewiesene
Erzählweise mit den vier Merkmalen: Zuständlichkeit der erzählten
Personen, Zuständlichkeit der erzählten Sache, sehr nahe Perspektive,
Herausnahme aus dem zeitlichen Verlauf der Erzählung; als explizite Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung in
Form von auf
Außensicht basierenden
Beschreibungen einer
Figur; können mit oder ohne
kommentierende Einmischungen gestaltet sein; 2) in
der neueren
Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005, S.16f.) als beschreibender bzw.
deskriptiver Modus im
Ggs. zum
narrativen Modus eine
Darstellung der
Geschichte,
die statische Zustände oder
Situationen in Figuren- oder
Erzählerrede präsentiert; – vgl.
Deskription,
beschreibender Text,
deskriptiver Text,
deskriptiver Modus,
Beschreibungen (in
erzählenden Texten),
beschreibende Darstellung, Gegenstandsbeschreibung, Vorgangsbeschreibung, Personenbeschreibung Beispiel: Antonia zog ihre breiten, mit ein wenig zuviel
rotem Lippenstift nachgezogenen Lippen in die Höhe, als sie bemerkte wie der
hochgewachsene Martin Bach, geradezu betont lässig, auf ihren Tisch zukam.
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Besinnungsaufsatz - vgl.
schulische
Schreibformen,
Problemerörterung,
Sacherörterung,
Freie
Erörterung, Erörterndes Schreiben,
Erörterndes Erschließen
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Best practice
Bez. für eine Trendaussage, die in der Regel nicht alles erklären kann;
um relevant zu sein, müssen solche Trendaussagen mit praktischen
Erfahrungen untermauert werden, die freilich nicht im Widerspruch zu
Forschungsergebnissen stehen dürfen
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Bestimmte Ellipse
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Form
der zeitlichen Aussparung von Ereignissen bzw. Geschehen mit einer
expliziten Ellipse,
die die Zeitspanne der Aussparung angibt; Ggs. unbestimmte Ellipse (Genette,
2. Aufl. 1998, S.76); – vgl. Ellipse,
explizite Ellipse,
Aussparung,
Beispiel: Zwei Tage später
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Bestimmungswort wortgrammatisch erster Bestandteil einer Wortzusammensetzung, die aus einem
Bestimmungswort und einem Grundwort besteht; Grundwort und Bestimmungswort
können aber auch selbst aus Zusammensetzungen gebildet werden (z. B. Zug│fahr│plan,
Alten│pflege│heim); Funktion: Beschreibung bzw. Konkretisierung
des 2. Teils der Zusammensetzung (Grundwort); Beispiele:
Aktienindex, Arbeitslosenquote, Kaffeetasse, Staubsaugerfilterbeutel - vgl.
Wortbildung,
Zusammensetzung,
Wortzusammensetzung,
Grundwort,
Zusammensetzung,
Kompositum
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Betrachtung
vollständig auch: ▪
Betrachtungen und Erörterungen; in der
älteren Erzähltheorie
von Eberhard Lämmert
(1955) eine "zeitlose", dem Erzähler zugewiesene, sekundäre
Erzählweise, die
Reflexionen, Kommentare, Vor- und Rückgriffe, Leseranreden und
"Gespräche" mit dem Leser, Bewertungen und Unterbrechungen umfasst (Digression der Erzählzeit); Unterbrechung (Digression) der
erzählten Zeit kann dabei
ganz unvermittelt erfolgen, oder als Einleitungen vor, als Abschluss
nach oder vor und nach einem Erzähleinschnitt stehen; – vgl.
Erzählweise,
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Betrachtung und Erschließung des Themas erster Arbeitsschritt bei der
freien Problem- und
Sacherörterung;
auch: (nur) Erschließung, Erfassung des Themas; Bestimmung der Themaart
(Erörterungstyp, Bearbeitungsart), Klärung der Themabegriffe, Ermittlung
der Themafrage aus der Themenstellung (Thema) - vgl.
Problemerörterung,
Sacherörterung,
Freie Erörterung,
Erörterndes Schreiben,
Erörterndes Erschließen
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Betriebliche
Schreibformen vgl.
Schreibformen,
schulische
Schreibformen
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Betriebsanleitung auch:
Betriebsanweisung
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Betriebsanweisung auch: Betriebsanleitung; Form der (in der Regel schriftlichen)
Vorgangsbeschreibung;
nicht immer eindeutig abzugrenzen von den Begriffen
Gebrauchsanweisung/Gebrauchsanleitung/Bedienungsanleitung; oft Erklärung
des einen Begriffs durch den anderen; im Allgemeinen: Betriebsanweisung
für größere Maschinen, Apparate, Autos u. ä.; Gebrauchsanweisung für
"handlichere" Objekte wie Haushaltsgegenstände; vgl.
Engel
1996, S.135; - vgl.
Vorgangsbeschreibung,
Gebrauchsanweisung
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Beurteilen Sie ... eine in der Sache objektive und begründete Ansicht in Form eines
selbständigen Sachurteils formulieren, die auf der Anwendung vorgegebener
Kriterien und auf der Basis von Fachwissen zustande kommt; Textinhalte und Textgestaltungen,
Sachverhalte, Aussagen, Maßnahmen, Lösungen usw. reflektieren,
prüfen und in ein ästhetisches und/oder ethisches Wertesystem
begründend einordnen (BaWü, Operatoren Abitur) -
Bewertung, Benotung,
bewertend-prüfende
Beurteilung, fördernde Beurteilung,
Aufsatzbeurteilung,
Bewerten Sie ...
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Beurteilung 1. im Allg. eine an einen Adressaten gerichtete und verbal
vorgebrachte Bewertung, bei der die Lernberatung und die fördernde
Beurteilung im Vordergrund steht, um die Lernentwicklung des Schülers bzw.
der Schülerin mit möglichst konkreten Hinweisen zu fördern; im Ggs. zum
Bewerten und Benoten; 2. schreibdidaktisch analog mit Hinweisen zur
individuellen Schreibentwicklung bzw. zur
Textrevision - vgl.
Bewertung,
Benotung,
prüfend-bewertende Beurteilung, bewertend-prüfende
Beurteilung, fördernde Beurteilung,
Aufsatzbeurteilung,
Beurteilen Sie ...
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Beurteilung, bewertend-prüfende vgl.
Bewertend-prüfende
Beurteilung
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Beurteilung, fördernde vgl.
Fördernde Beurteilung
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Beurteilung, prüfend-bewertende
vgl.
Prüfend-bewertende Beurteilung
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Beurteilungsaufgabe, formative
vgl. Formative
Beurteilungsaufgabe
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Beurteilungsaufgabe, summative
vgl. Summative
Beurteilungsaufgabe
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Bewerten Sie ... eine eigene, nach vorgegebenen oder selbst gewählten, aber begründeten
Normen betont subjektiv formulierte Ansicht vertreten;
Textinhalte und Textgestaltungen, Sachverhalte, Aussagen, Maßnahmen,
Lösungen usw. reflektieren, prüfen und in ein ästhetisches und/oder
ethisches Wertesystem begründend einordnen (BaWü, Operatoren Abitur) -
- vgl. Bewertung, Benotung,
bewertend-prüfende
Beurteilung, fördernde Beurteilung,
Aufsatzbeurteilung,
Beurteilen Sie ...
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Bewertung kognitiver Akt bzw. mentaler Prozess des Einschätzens auf der Basis eines
bewussten oder unbewussten Wertmaßstabes;
bewertend-prüfende
Beurteilung, die kriterienorientiert bzw. -geleitet mit einem expliziten
oder impliziten Bezug auf bestimmte Normen (z. B. gesellschaftliche Normen,
Sprach- und Textnormen etc.) durchgeführt wird - vgl. Beurteilung,
Benotung,
bewertend-prüfende Beurteilung,
fördernde Beurteilung,
Aufsatzbeurteilung,
Bewerten Sie ...
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Bewertend-prüfende Beurteilung vgl.
Prüfend-bewertende Beurteilung
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Bewertungshandlung
bewertende Rede; Bez. für alle sprachlichen Äußerungen, die die sprachliche
Handlung des Bewertens vollziehen und dabei auf ein bestimmtes
sprachliches Bewertungsinventar zurückgreifen; 1) nach
Sandig (1979,
S.143-145) können Bewertungen mit in folgender Weise sprachlich
ausgedrückt werden:
- Ausdrücke zum Einstufen des Bewertungsgegenstandes (sehr gut,
durchschnittlich, sehr schlecht usw.);
- Differenzierung durch die Verwendung von Gradpartikeln (relativ,
höchst, einigermaßen usw.);
- Emotionales Einstufen durch die Verwendung von Gradadverbien mit
emotionalem Bedeutungsanteil (in der Umgangssprache) (schrecklich
nett, usw.)
- Syntaktische Formen; Thema [Bewertungsbezug] verfehlt
[negatives Einstufen] (ebd. S.143)):
- ad hoc bewertende Ausdrücke;
- Ausdrücke, die in bestimmten Kontexten bewertende Funktion
erhalten (z. B. deutsch als Bewertungsausdruck im Dritten
Reich) (ebd., S.144));
- sprachlich und sozial verfestigte Bewertungen (wie der
Elefant im Porzellanladen (ebd. S.145));
- in der Sprach verfestigte idiomatisierte Vergleiche mit
bewertender Funktion (schwarz wie der Teufel);
- Stereotype (Japaner sind hilfsbereit).
2) zu den textuellen Bewertungen gehören nach Sandig
- "Bild" als Ausdruck komplexer Bewertung (aus mehreren
gleichartigen Bewertungen wird eine Gesamtbewertung erschlossen);
- Kontrast, Herantragen und
Topos;
- Sentenz und Maxime;
- Stilistisch-rhetorische Mittel zur Intensivierung und
Emotionalisierung (Inversion,
Geminatio, Wiederholung
eines Lexems, Steigerung durch
bewertend variierte Wiedererholung
- Assoziationen
Darüber hinaus lassen sich auch "Formeln für bewertende
Sprachhandlungen" (Sandig
1991, S. 246f.) bestimmen. In bestimmten Äußerungen (Propositionen)
können dafür folgende sprachlichen Formeln als Indikatoren für
bewertende Sprachhandlungen sein:
- "pragmatische Trägerformeln" (z.B. Es ist/wäre wünschenswert,
dass ....)
- "satzwertige Konstruktionen" (z. B. Der hat gut reden.)
- "Kommentarformeln" (Darf nicht wahr sein!)
Bestimmte ▪ Sprechakte wie z.
B. ▪ warnen, tadeln, ▪
beschimpfen, ratschlagen
enthalten stets Bewertungen, während andere wie z. B. ▪
fragen oder ▪
mitteilen solche
Bewertungen eher als Nebenhandlungen realisieren. In der mündlichen
Kommunikation spielen bei Bewertungen auch ▪
nonverbale Mittel wie
etwa ▪
Körperhaltungen, ▪
Blick
und Blickkontakt, ▪
Gestik und ▪
Mimik
eine wichtige Rolle, die häufig (bewertende) Gefühle ausdrücken. In
mündlichen Äußerungen spielen dabei auch
prosodische Merkmale
der Sprache (z. B.
Akzent,
Intonation, Rhythmus etc ) eine wichtige Rolle. In der schriftlichen
Kommunikation können bestimmte Formen der ▪
typographischen Gestaltung
eines Textes wie die ▪
Schriftgestaltung
(▪
Schriftdesign
(Schriftschnitt, Schrifttypen, Dickte, Schriftcharakter, Textfarbe etc.)
▪
Anmutung und Schriftcharakter) eine ähnliche Funktion haben wie die
prosodischen Merkmale bei gesprochener Sprache.
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Bewusstseinsbericht
(auch: psycho-narration,
Gedankenbericht);
von
Martinez/Scheffel 10. Aufl. 2016, S. 216 verwendeter Bez. für die
Darbietung von Figurenbewusstsein durch den Erzähler im narrativen
Modus, das sich durch eine vergleichsweise große Distanz auszeichnet;
meistens in der 3. Pers., mitunter aber auch in der 1.Pers. erzählt; im
Unterschied zur erlebten Rede lassen sich diese Textpassagen eindeutig
dem Erzähler zuordnen und gehören insofern zum
Erzählertext (W. Schmid). -
vgl. psycho-narration,
Gedankenbericht)
Beispiel: Antonia hatte lang hin- und herüberlegt, ob sie ihm die
Wahrheit ins Gesicht sagen sollte, jetzt war es aber schon fast zu spät!
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Bewusstseinsstrom
Darbietungsform
des Erzählens;
stream of
consciousness; Extremform des
inneren Monologs in der 1. Pers. Indikativ Präsens;
Innensicht
ohne kommentierende Einmischung des Erzählers bzw. der Erzählinstanz; unvollständige
grammatische Form und meist ohne Zeichensetzung Beispiel: was glotzt der denn so Blödmann typisch als Frau
bist du Freiwild schau endlich weg mann wo bleibt er denn wieder in dieser Dreckskneipe so
was...
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Beziehungen (im epischen Text) explizite Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung in Form der
Darstellung von Beziehungen einer
Figur zu anderen
Figuren; Möglichkeit zu
Korrespondenz
oder Kontrast gegenüber anderen Figuren
Beispiel: Antonias Vater war schon seit zehn Jahren tot. Sie
wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, mit deren wechselnden Lebenspartner sie nie
so recht warm wurde.
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Beziehung, kausale
konzeptionelles Deutungsmuster, mit dessen
Hilfe die Wahrnehmung von verschiedenen Dingen, Ereignissen oder Sachverhalten in einer
Grund-Folge-Beziehung zusammenhängend möglich wird
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Beziehung, konditionale vgl.
Konditionale
Beziehung
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Beziehung, koordinative vgl.
Koordinative
Beziehung
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Beziehung, temporale vgl.
Temporale Beziehung
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Beziehungsstil 1) im epischen Text: implizite Information zur
Figurencharakterisierung durch
die Figuren selbst in Form charakterisierender Redeweise anderer Figuren über eine
bestimmte Figur in direkter Redewiedergabe oder in auf
Innensicht beruhender Gedankenwiedergabe. Zu
unterscheiden ist, ob a) dies in Anwesenheit oder b) in Abwesenheit der zu
charakterisierenden Figur geschieht. - 2) im dramatischen Text:
charakteristische Redeweise von Figuren zu einer oder über andere
Figuren, die etwas über die Beziehung des Sprechers zu dieser/n aussagt;
unterschieden wird ob a) die andere Figur anwesend oder b) abwesend
ist - vgl.
Figuralstil
Epischer Text Beispiel: Martin Bach holte tief Luft: " Im
Endeffekt willst du das ja doch, nicht wahr. Du kannst nämlich im Endeffekt gar nicht
anders." "Im Endeffekt, im Endeffekt ... Du kannst mich mal - im
Endeffekt."
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Bezugsausdruck in der Textlinguistik Bezeichnung für den bei der Wiederaufnahme
wieder aufgenommenen Ausdruck, der im Dienst der Herstellung von
Textkohärenz steht
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Bezugsrahmen
- vgl. sozialer
Bezugsrahmen, frame,
Rahmen,
Schema,
Schemata,
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Bezugsrahmen, sozialer
vgl. Sozialer Bezugsrahmen
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Bibliographische Angaben
auch: Literaturangabe,
Quellenangabe;
1. Bez. für Angaben, mit denen eine Textstelle, ein Text, ein
Buch, eine Abbildung, ein Bild eindeutig und unverwechselbar allgemein
beschrieben werden kann; zu ihnen zählen: a) Angabe des Autors / der
Autorin b) Titel ggf. mit Untertitel c) Erscheinungsort (meistens der
Sitz des Verlags) e) Erscheinungsjahr; Umfang hängt von der jeweiligen
Publikation ab (z. B. der Titellänge oder davon, ob die Publikation wie
bei Sammelbänden Teil einer umfangreicheren Publikation ist; im
Allgemeinen werden die bibliographischen Angaben im Literaturverzeichnis
einer Publikation aufgelistet; 2. in der Schule bei der schriftlichen
Arbeit mit Texten und verschiedenen
schulischen
Schreibformen wichtige Elemente, um einen Text zu beschreiben, z. B.
bei der Inhaltsangabe, der
strukturierten
Textwiedergabe, der
Texterörterung oder der
Textanalyse vgl.
Literaturangabe,
Quellenangabe,
Zitat,
Zitieren
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Bibliothek Räumlich konzentrierte Zusammenführung von vielen Werken - Druckschriften,
Handschriften, digitalen "Texten" räumlich konzentriert und in eigens dazu
bestimmten Räumen; Formen: private und öffentliche Bibliotheken, Bibliotheken für wissenschaftliche Zwecke und
Bibliotheken für ein allgemeines Lesepublikum (vgl.
Grund
/Heinen 1995, S.27f.)
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Biblische
Parabel
Typus der
▪
Parabel mit religiösen, in der Regel biblischen Themen, die zur
Erbauung dienten; Beispiel:
Parabel (Gleichnis) vom verlorenen Sohn – vgl.
Parabel,
absurde Parabel, didaktische Parabel,
Erbauungsparabel,
traditionelle Parabel,
verrätselte Parabel,
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Bild 1)
unscharfe "Allerweltsbezeichnung" für unterschiedlichste Formen bildhaften
Ausdrucks, v. a. im sprachlichen Bereich bei der Belebung von etwas Unbelebtem - vgl.
Sinnbild
2) in der Gedächtnispsychologie als
inneres Bild verstanden
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Bild, inneres vgl.
inneres Bild
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Bild-Figuren-Gedicht vgl.
Figur(en)gedicht
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Bildbereich (Parabel)
auch: Bildhälfte; einer der beiden
Bereiche der zweiteiligen Struktur der literarischen ▪
Parabel, insbesondere der ▪
traditionellen, didaktischen Parabel; vereinfacht ausgedrückt: das,
was in dem Text erzählt wird; was
im Bildbereich erzählt wird, hat auch
darin seinen Sinn, ordnet sich aber dem sogenannten außertextlichen
Sachbereich unter, auf den der Bildbereich eigentlich verweist; das im Bildbereich Erzählte
lässt sich also übertragen und dieser Brückenschlag vom Bildbereich in den Sachbereich
gilt als der Schlüssel zu einem vertiefteren Verständnis einer Parabel;
in ▪
modernen Parabeln wird dieser enge Verweisungszusammenhang von Bild-
und Sachbereich hingegen aufgelöst – vgl.
Sachbereich (Parabel), Parabel,
absurde Parabel,
biblische Parabel,
didaktische Parabel
moderne Parabel,
verrätselte Parabel,
Sachbereich,
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Bildbeschreibung
(schulische)
Schreibform - vgl.
Beschreibung,
Gegenstandsbeschreibung,
Vorgangsbeschreibung,
Personenbeschreibung;
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Bildbruch - vgl.
Katachrese,
Stilblüte
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Bildgedicht 1. nicht zu verwechseln mit dem in der Antike und im →Barock beliebten
Bild-Figuren-Gedicht (vgl. Braak
1981, S,89); 2. im Humanismus lyrischer Text, der sich auf ein Werk der
Bildenden Kunst bezieht; Bezug durch Nennung des jeweiligen Werkes oder mit
einer Anspielung darauf, die im Titel, Untertitel oder auch im Text
vorkommen können; Bild und Text können aber auch gemeinsam in einer
Inschrift, einer Handschrift oder einem Druck erscheinen; reales oder auch
fiktives Werk der Bildenden Kunst kann dabei beschrieben oder interpretiert
werden; möglich sind auch Erweiterungen des Bildinhaltes um eine Handlung,
z. B. als Vor- oder Nachgeschichte zu einer dargestellten Szene; auch Bild
als Ausgangspunkt ästhetischer, religiöser oder philosophischer
Betrachtungen bzw. Artikulieren der Wirkung, die ein Bild auf den Betrachter
hat (vgl.
Felsner/Helbig/Manz 2009, S. 200) - vgl.
Dinggedicht, Beispiele: Wilhelm Busch, Max und Moritz (1865)
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Bildergeschichte auch: Bildgeschichte; in Form einer Folge von Einzelbildern werden
wichtige Ausschnitte einer Handlung / eines Geschehens dargestellt; diese
Bilderfolge wird verbalisiert und als Geschichte "erzählt" - vgl.
Bild, Erzählung
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Bildgedächtnis Teil des Gedächtnisses, in dem bildhafte Vorstellungen repräsentiert werden;
Gedächtnisleistung steigt in dem Maße, in dem eine Information bildlich
kodiert und repräsentiert wird; dabei wird die Information in einen
Imagekode übersetzt - vgll. Imagery, Imagerysystem, Imagerykode
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Bildhälfte (Parabel)
vgl. Bildbereich (Parabel)
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Bildkommunikation
Kommunikation mit Bildern;
vgl.
visuelle Kommunikation
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Bildschirmübertragung
vgl. Screen sharing
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Bildstatistik Visualisierung, die Mengenverhältnisse in grafische Form und bringt und damit
Quantitäten anschaulich macht, die in einem Mengenvergleich zueinander stehen;
meistens wird der Begriff synonym mit dem Begriff
Diagramm
verwendet; mitunter werden auch
"Textbilder" in Form von Tabellen oder Aufzählungen dazu
gezählt. - vgl. Diagramm,
Infografik, Schaubild,
diskontinuierlicher Text,
Strukturbild,
Strukturskizze,
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Bildungsstandards
1) Lt. Beschluss der Kultusministerkonferenz
vom 2.12.2003 a) greifen Bildungsstandards "allgemeine
Bildungsziele auf und benennen Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler bis
zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an zentralen Inhalten erworben haben
sollen. Sie konzentrieren sich auf Kernbereiche eines Faches."; b)
ferner formulieren sie " fachliche und fachübergreifende
Basisqualifikationen, die für die weitere schulische und berufliche
Ausbildung von Bedeutung sind und die anschlussfähiges Lernen ermöglichen.
c) gelten schulartübergreifend und sind auf den jeweils zu erlangenden
Schul- bzw. Bildungsabschluss bezogen. d) sie "stehen im Einklang mit
dem Auftrag der schulischen Bildung. Sie zielt auf
Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung, die sich aus der Begegnung
mit zentralen Gegenständen unserer Kultur ergeben." 2) In einzelnen
Bundesländern Deutschlands, wie z. B. in Baden-Württemberg, werden die
Bildungsstandards nicht abschlussbezogen und schulartübergreifend für
einzelne Fächer gefasst, sondern im Zwei- bzw. Dreijahresrhythmus für jedes
Fach und jeden Fächerverbund sowie für jede Schulart je ein Bildungsstandard
formuliert; 3) nach
Ziener
(2003, S.38) "beschreiben (Bildungsstandards) den von der
Bildungseinrichtung zu garantierenden bzw. garantiert anzustrebenden Ertrag
von Bildungsgängen [...] in einer Aufzählung von Befähigungen, also von
Kompetenzen, mit denen Schülerinnen und Schüler bis zum Ende eines
Bildungsganges auszustatten sind." 4)
Fend (2008, S.71), spricht nach dem Vergleich von vier Lehrplänen, von denen
zwei beanspruchen, Bildungsstandards, die beiden anderen
Lernzielorientierungen entsprechen, zu folgen, von einem enttäuschenden Ergebnis: Die formulierten Bildungsstandards
"scheinen nichts anderes zu sein als geringfügige Modifikationen von alten Lernzielkatalogen".
Er sieht in der
Entwicklung von Theorien der
Kompetenzstufen.die eigentliche Chance zur "produktive(n)
Weiterentwicklung von Lernzielformulierungen". Auf diese Weise konzeptionell
begründet könnten sie die "zu erreichenden Ziele in ein theoretisches
Konzept der Kompetenz einbinden, das diesen Zielen zugrunde liegt. Dazu
gehört eine genaue Analyse der Kernideen eines Faches und der Überführung
dieser Ideen in ein verzweigtes aber konsistentes System von
Teilkompetenzen." Damit das "Zauberwort" Bildungsstandards, die Hoffnungen
erfüllen könne, die damit verbunden würden, müssten die jeweiligen
fachlichen Strukturen "auf ihren inneren Aufbau hin untersucht und in
sukzessive Schwierigkeitsgrade transformiert. 5) In Deutschland
entwickelt das Institut zur »Qualitätsentwicklung
im Bildungswesen (IQB) empirisch validierte
Kompetenzstufenmodelle für die verschiedenen Bildungsabschlüsse in
unterschiedlichen Fächern zu den Bildungsstandards -
vgl. Kompetenzstandards,
Kompetenzstufen,
Kompetenzstufen (Leseverstehen),
Kompetenzstufen (Leseverstehen, PISA),
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Bildungsstandards im Fach Deutsch für
die Allgemeine Hochschulreife (KMK 2012) Abk.
BISTA-AHR-D-2012 lt. »Beschluss
der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012 1. allgemein
verbindliche Regelstandards der Anforderungen im Fach Deutsch für alle
Bildungsgänge, die zum Abitur führen; Unterscheidung zwischen einem
grundlegenden und einem erhöhten Niveau; 2. Fachpräambel formuliert
u. a. als allgemeine Ziele des Fachs "die Fähigkeit zur Teilhabe am
kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu entwickeln und zu festigen, und
vermittelt interkulturelle Kompetenz, die sich im verständigen und
souveränen Umgang mit dem kulturell Anderen zeigt." (S.13) 3. Fünf
Kompetenzbereiche: a) Domänenspezifischer
Kompetenzbereich (sich
mit Texten und Medien auseinandersetzen) b) Prozessbezogene
Kompetenzbereiche (Sprechen und Zuhören,
Schreiben, Lesen) c)
Domänenspezifischer Kompetenzbereich (Sprache
und Sprachgebrauch reflektieren) vgl.
Bildungsstandards
(Literaturunterricht),
Bildungsstandards,
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Bildungsstandards (Literaturunterricht) derzeit nur Platzhalter! - vgl.
Bildungsstandards im
Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife (KMK 2012) ⁞Bildungsstandards
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Binnenerzählung Geschichte, die von einer fiktiven Person in einer Erzählung erzählt wird.
vgl.
Rahmenerzählung
Beispiel: "Vater, erzähle uns eine Geschichte!",
riefen die Kinder. Der Vater setzte sich in die Runde und fing an: "Vor langer
Zeit lebte in unserem Dorf..."
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Biographie literarische Gebrauchsform; tritt meist mit dem Anspruch auf eine
kritische und objektive, den historischen Fakten verpflichtete
Wirklichkeitsdarstellung über das Leben einer historischen Person auf;
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Biographische Methode
Methode zur Interpretation von Texten, bei der der Urheber (Autor) eines
Textes die zentrale Bezugsgröße der Interpretation darstellt; vor allem
in der Goethephilologie des 19. Jh. und in der positivistisch
orientierten Literaturwissenschaft, aber auch in der Literaturdidaktik,
lange vorherrschender Ansatz der Interpretation; im Laufe des 20. Jh.
wird die autorbezogene Methode als
Biographismus abgewertet und der Rückgriff auf die Biographie des
Verfassers, die "im schlechtesten Fall eine bloße Parallellektüre von
Leben und Werk liefern oder den Text auf die in ihn eingegangenen
Entstehungsvoraussetzungen reduzieren" (Hoffmann/Langer
2007, S.134) durch das Konzept der Autorintentionen ergänzt bzw.
ersetzt, das sich weniger um den biographischen Hintergrund, als um die
Absichten kümmert, die ein Autor mit seinem Text verfolgt und die es zu
rekonstruieren gilt. - vgl. Autor,
realer Autor,
abstrakter Autor,
Autorintention, Biographismus
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Biographischer Roman Typus des Ich-Romans/der
Ich-Erzählung
mit Retrospektive und Randstellung des Erzählers; Form einer
Zweischichtenerzählung - vgl.
Ich-Roman,
Memoirenroman,
Detektivroman,
Briefroman
Beispiel: Thomas Mann: Doktor Faustus. Das Leben des
deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde (1947)
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Biographismus literaturwissenschaftliches Methode (biographische
Methode); will einen Text ausschließlich
oder ganz überwiegend aus den biographischen Lebensumständen eines
Autors verstehen; meist abwertend verwendet - vgl.
biographische Methode
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Blankvers reimloser Vers (blank=ungereimt) bestehend aus einem in der Regel fünfhebigen
alternierenden
Jambus als
Versmaß mit männlichem oder weiblichem Versschluss (Kadenz); im
Allgemeinen zehnsilbig bei männlichem Versende (Hebung) und elfsilbig bei
weiblichem Versende (Senkung); erster Jambus kann auch regelmäßig durch
einen Trochäus (x'x bzw. -v oder /
ˇ) kommt neben
Gedichten auch als Dramenvers vor; Lessings Nathan der Weise begründet
die Stellung des Blankverses im dt. Versdrama; Leistungen des Blankverses:
Geschmeidigkeit, Vereinheitlichung der Sprecher, Denaturalisierung des
Sprechers, Differenzqualität zur Alltagssprache - vgl.
Versmaß,
Jambus
Beispiele: Lessing,
Nathan der
Weise: Vor grauen Jahren lebt' ein Mann im Osten Der einen Ring von unschätzbarem Wert Aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben spielte, ...;
vgl. auch:
Schiller,
Maria Stuart
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Blending vgl.
Wortkreuzung
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Blickaufzeichnung
Bei der Blickaufzeichungsmethode müssen Versuchspersonen in einer
Laborumgebung eine Zeitung oder eine Zeitschrift durchlesen bzw.
durchblättern oder einzelne Werbeanzeigen betrachten. Eine Lesebrille
mit eingebauter Spezialoptik registriert dabei genau, wie der Blick des
Betrachters über das angeschaute Objekt wandert. Solche
Fixationspunkte spielen im Verlauf des so
genannten Scannings eine große Rolle, bei
dem der Blick die Seite abtastet, das Wesentliche in Kürze zu erfassen
versucht und von oben nach unten und entlang der Bilder über die Seite
wandert. (vgl.
Bonfadelli 2004, S. 70)
Durch Blickaufzeichnungsanalysen können wichtige Erkenntnisse darüber
gewonnen werden, wie Print- und Multimediaprodukten besonders leser-
bzw. anwenderbezogen gestaltet werden können. So gilt z. B. für das
Lesen von Zeitungs- und Anzeigentexten, dass der Blick des Betrachters "
(...) die Zeitungsseite oder das Inserat von oben nach unten und den
Bildern entlang ab(tastet), wobei Bilder zwar als Blickfang steuern,
jedoch wenig Einfluss darauf haben, ob der Leser auch tatsächlich in den
Artikel einsteigt oder nicht. Hier kommt den Titeln und Zwischentiteln
als Auswahlkriterien offenbar die entscheidende Funktion zu.“ (Bonfadelli
2004, S. 214) - vgl. Leserführung,
Blickführung,
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Blickführung - vgl. Leserführung
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Block, narrativer
vgl. Narrativer Block
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Bohème Bezeichnung für Kreise von Künstlern, die sich ganz bewusst außerhalb
der bürgerlichen Gesellschaft etablieren, z.B. durch einen extravaganten
Lebensstil, wobei die Ausprägungen dieses Lebensstiles ganz
unterschiedlich sein können
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Bonmot treffende und geistreiche Bemerkung
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Botenbericht dramentechnisches Mittel, mit dem Handlungen, die sich außerhalb der
Bühne abgespielt haben oder auf der Bühne kaum oder gar nicht
realisierbar waren (Schlachten, Naturkatastrophen etc.) durch einen
fiktionsinternen epischen Bericht einer dramatischen Figur in die
dramatische Handlung eingebracht werden - vgl.
Mauerschau (Teichoskopie)
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Bottom-up-Verarbeitung auch datengesteuerte Verarbeitung; Form der Wahrnehmungsanalyse,
bei der sensorische Daten mit bestimmten
physikalischen Reizmerkmalen an
das ▪
Gehirn
weitergeleitet werden; dabei werden diese Daten so transformiert, damit
sie im Gehirn in abstrakter Form repräsentiert werden können; Prozesse
der Bottom-up-Verarbeitung laufen weitgehend automatisch ab und sind von
den höheren kognitiven Verarbeitungsprozessen im Gedächtnis und beim
Lernen wenig zu beeinflussen, allerdings kann davon ausgegangen werden,
der Anteil dieser Top-Down-Verarbeitungsprozesse bei zunehmender
Verarbeitungstiefe
zunimmt (vgl. Müsseler
2017, S. 15) – vgl.
Top-down-Verarbeitung,
Verarbeitungstiefe,
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Brainstorming 1. Kreative Arbeitstechnik in Gruppen zur Ideenfindung durch wechselseitige
Anregung der Teilnehmer; 2. im Deutschunterricht häufig auch verwendet
für individuelles, freies Assoziieren z.B. bei der Stoffsammlung zur
freien Problem- und Sacherörterung - vgl.
Schneeschaufelfrage,
Spatenfrage,
Kreativität,
Kreative Arbeitstechniken,
Clustering,
Mind Mapping,
Brainwriting,
Brainwriting-Pool,
Crazy Context
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Brainwriting Kreative Arbeitstechnik in Gruppen zur Ideenfindung durch wechselseitige
Anregung der Teilnehmer, Art schriftlichen Brainstormings:
Brainwriting-Pool,
Methode
635,
Collective
Notebook - vgl.
Brainstorming,
Kreativität,
Kreative Arbeitstechniken,
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Brainwriting-Pool Kreative Arbeitstechnik in Gruppen zur Ideenfindung durch wechselseitige
Anregung der Teilnehmer, Art schriftlichen Brainstormings vgl.
Brainstorming,
Kreativität,
Kreative Arbeitstechniken,
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Breite, epische
vgl. Epische Breite
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Breiter Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch
»Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (knapper
Stil
vs. breiter Stil);
deckt sich zum Teil mit dem
sinnlichen Stil
(vgl. Schneider 1931,
S.49); der breite Stil mit seinem Hang zu verschiedenen Formen von
Rekurrenz
neigt dazu, Gedanken weitschweifig in die Länge zu ziehen, z. B. mit
sog. Doppelaussagen, bei denen ein Gedanke erst in negativer und gleich
danach in positiver Fassung "ausgewalzt" wird (vgl.
ebd., S.56), ohne
dass ihnen die Schärfe und Zugespitztheit einer gelungenen
Antithese zugeschrieben werden
kann; weitere Merkmale: überflüssige Gegensätze oder Einschränkungen,
Vergleiche, die sich eigentlich von selbst verstehen, abwandelnde
Wiederholungen (Amplifikation),
Aufzählungen, Akkumulationen,
Beispiele (oft drei an der Zahl) für Sachverhalte, die eigentlich zur
Veranschaulichung kein Beispiel benötigen, unnötige Umschreibungen und
umständliche Satzkonstruktionen; grundsätzlich kann
dieser Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie (knapp und breit)
wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
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Brief schriftliche Mitteilung an einen bestimmten oder mehrere bestimmte
Adressaten; in gewisser Hinsicht Ersatz für eine mündliche Aussprache;
Formen:
Privatbrief, ▪
offizieller Brief (▪
privater Geschäftsbrief) – vgl.
Privatbrief,
Geschäftsbrief
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Briefeinstieg
Bez. für den ersten Satz eines Briefes (▪
offizieller
oder privater Brief),
der sich an die ▪
Anrede
(ohne Komma, aber mit einer Leerzeile davon abgesetzt) anschließt;
als weitergeführter Gesamtsatz ist er der erste Satz eines
Privatbriefs oder des ▪
Haupttextes
eines ▪ offiziellen Briefs
(incl. ▪
privater Geschäftsbrief)
und fungiert als Einleitung; wird er am Satzanfang klein geschrieben, sofern es sich
um kein
Nomen (Substantiv, Hauptwort) oder ein
Personalpronomen (Anredepronomen, z. B. "Sie") handelt;
seine konkrete, auch sprachstilistische Gestaltung hängt
von der Kommunikationssituation ab und davon,
welcher Art die Beziehung zwischen dem Briefschreiber/der
Briefschreiberin und dem Briefempfänger/der Briefempfängerin ist; über seine Informationsfunktion kommt dem
Briefeinstieg mit seinen Texthandlungen auch die
Funktion zu,
den Kontakt zum Empfänger zu intensivieren; ferner
soll er die Aufmerksamkeit und das Interesse des Leser
gewinnen, ohne dabei
weitschweifig oder mit übertriebenen Floskeln fast
anbiedernd zu sein; im ▪
offiziellen Brief
(incl. ▪
privater Geschäftsbrief)
wird vom Briefeinstieg erwartet, dass er situationsangemessen und
adressatenspezifisch ausfällt; wichtig: im Briefeinstieg nicht
den ▪
Betreff
wiederholen; – vgl. Brief,
Initialteil,
Terminalteil,
Briefschluss,
Briefkern,
Haupttext
(offizieller Brief),
Kerntext,
Briefkopf,
Briefschluss
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Briefelemente
(offizieller Brief)
(Struktur-) Elemente des
globalen Textmusters, die in einem ▪
offiziellen Brief
(▪
privaten Geschäftsbrief) vorkommen; dazu zählen: ▪
Absenderanschrift,
▪
Empfängeranschrift,
▪
Datumsangabe,
▪
Betreff,
▪
Anrede,
▪
Haupttext,
▪
Grußformel,
▪
Anlagen (Anlagevermerk)
und ▪
Verteilvermerk
– vgl. Brief,
Initialteil, Terminalteil,
Briefschluss,
Briefkern,
Haupttext
(offizieller Brief),
Kerntext,
Briefkopf,
Briefschluss,
Briefeinstieg,
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Briefkern
Element des ▪
globalen
Textmusters eines ▪
offiziellen
Briefes (incl. des ▪
privaten Geschäftsbriefs); neben dem
Initialteil (Briefkopf) und dem Terminalteil (Briefschluss)
eine der drei übergeordneten Strukturen (vgl.
Heinemann/Viehweger 1991, S.229), unter denen sich die verschiedenen
▪
Elemente dieser Briefe zusammenfassen lassen; zum Briefkern zählen
die verschiedenen Elemente des Anliegens, das darin vorgebracht wird,
nämlich a) die Überschrift (Hervorhebung des Zwecks des Schreibens
gemeinhin als ▪
Betreff bezeichnet), die Einleitung (▪
Anrede und der Briefeinstieg) und das Anliegen i. e. S. (▪
Haupttext bzw. Kerntext), der eigentliche Brieftext; – vgl.
Briefelemente (offizieller
Brief), Initialteil,
Briefkopf,
Terminalteil,
Briefschluss,
Haupttext
(offizieller Brief),
Kerntext,
Briefeinstieg,
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Briefkopf
(offizieller Brief)
(auch: Initialteil) 1)
oberer Teil eines Briefes, der bis zum Beginn des eigentlichen, des
fortlaufenden Brieftextes (Haupttext, Kerntext, Briefkern) reicht; 2)
als Initialteil Element des ▪
globalen
Textmusters eines ▪
offiziellen
Briefes (incl. des ▪
privaten Geschäftsbriefs); neben dem Briefkern
und dem Terminalteil (Briefschluss)
eine der drei übergeordneten Strukturen (vgl.
Heinemann/Viehweger 1991, S.229), unter denen sich die verschiedenen
▪
Elemente dieser Briefe zusammenfassen lassen; – vgl.
Briefelemente (offizieller
Brief), Initialteil,Terminalteil,
Briefschluss,
Briefkern,
Haupttext
(offizieller Brief),
Kerntext,
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Briefroman Typus des Ich-Romans/der
Ich-Erzählung
ohne besondere Bedeutung der Retrospektive, aber mit Zentralstellung des
Erzählers; Ich als Hauptfigur oder Augenzeuge; monoperspektivische (ein
Verfasser) oder multiperspektivische Struktur (zwei oder mehrere
Verfasser); Herausgeberfiktion als minimaler Erzählrahmen zur expliziten
Informationsvergabe; in der Regel ohne erzählende
Texte zur Verbindung der Briefe; mitunter ergänzt durch ähnliche fiktive
Dokumente (z.B. Tagebuchfragmente); Blütezeit in Europa von 1740 bis
1820; Form einer nuancierten Selbstaussage, die bei zeitlich
geringer Distanz zwischen Erlebnis und Aufzeichnung auch die Anteilnahme
des Lesers bewirkt - vgl.
Ich-Roman,
autobiographischer
Roman,
Tagebuchroman,
biographischer
Roman,
Memoirenroman,
Detektivroman
Beispiel: Johann Wolfgang Goethe; Die Leiden des
jungen Werther (1774)
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Briefschluss
(offizieller Brief)
(auch:
Terminalteil) 1) unterer Teil eines Briefes, der nach dem
fortlaufenden Brieftext (Haupttext, Kerntext, Briefkern) die ▪
Briefelemente Schluss-/▪
Grußformel, die Unterschrift, ▪
Anlagen (Anlagevermerk) und ▪
Verteilvermerke umfasst; 2) als Terminalteil des
▪ globalen
Textmusters eines ▪
offiziellen
Briefes (incl. des ▪
privaten Geschäftsbriefs) neben dem Briefkern
und dem dem Initialteil (Briefkopf) eine der
drei übergeordneten Strukturen (vgl.
Heinemann/Viehweger 1991, S.229), unter denen sich die verschiedenen
▪
Elemente dieser Briefe zusammenfassen lassen – vgl.
Briefelemente (offizieller
Brief), Initialteil,
Briefkopf,
Terminalteil,
Haupttext
(offizieller Brief), Briefkern,
Kerntext
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Brücken-Inferenzen
Größe der Inferenzweite;
nach Singer (2007)
Gruppe von ▪
Inferenzen (Bedeutungsverknüpfungen), die zur ▪
Sinnkonstruktion beim Lesen
bzw. der Textrezeption gebildet werden;
verbinden bestimmte Einzelinformationen miteinander
und
stellen kohärente Beziehungen mit Hilfe von
▪
Kohäsionsmitteln
auf der
Textoberfläche zwischen zwei Sachverhalten her,
z. B. mit ▪
Pro-Formen,
▪
Konnektiven (Konjunktionen und Pronominaladverbien,
expliziten
(metakommunikative) Textverknüpfung etc. -
vgl. Inferenz,
Inferenzweite,
elaborative
Inferenzen, enge
Inferenzen,
Bottom-up-Verarbeitung,
Top-Down-Verarbeitung,
inferieren,
Kohäsionsmittel,
Pro-Formen
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Buchstabenerkennung
Prozess beim lexikalischen
Zugriff, bei dem es um das Erkennen und Verarbeiten von Buchstaben
und Buchstabenfolgen geht; unterschiedliche, miteinander konkurrierende
Antworten in den Fachwissenschaften, deren unterschiedlichen Ansätze zur
Buchstaben- und Wortidentifkation auch angesichts uneinheitlicher
empirischer Befunde die komplexen Phänomene dabei aber nicht allein
abbilden können; daher wohl Tendenz zu "Hybridmodellen, die die
besten Merkmale verschiedener Modelle zusammenfassen" (Christmann
2015b, S.28) könnten; unabhängig davon hier die wohl
wichtigsten Ansätze: autonome Suchmodelle, interaktive Modelle und die
Zwei-Wege-Modelle, wobei interaktive konnektionistische Modelle im
Gegensatz zu den beiden anderen "auf die Annahme eines
mentalen Lexikons,
in dem die Merkmale von Wörtern gespeichert sind, ebenso verzichtet, wie
auf die Annahme, dass es verschiedene Routen der Worterkennung gibt." (ebd.,
S.27)
1) autonome Suchmodelle gehen
davon aus, dass beim Lesen eines Wortes die Wahrnehmung der
Buchstabenfolge mit den schon vorhandenen orthographisch repräsentierten
Buchstabenfolgen nach der Häufigkeit ihres Vorkommens in einer seriell
organisierten Suche abgeglichen wird; wird ein übereinstimmender Eintrag
gefunden, wird das so genannte Masterlexikon
aktiviert; aber z. B. jumbled-word-Effekt
(Wörter, bei alle Buchstaben außer den denen Anfangs- und
Endbuchstaben durcheinandergehen und die dennoch erkannt werden können)
kann nicht über diese autonome Suche erklärt werden; 2)
interaktive konnektionistische Aktivierungsmodelle
(PDP-Modelle = parallel distributed
processing), die sich mit der Konnektion bzw. Verknüpfung
neuronaler Elemente befass(en) und der Art, wie sich dadurch höhere
Kognitionen darstellen und erklären lassen" (Anderson
72013, S.22) gehen im Ggs. zu den autonomen Suchmodellen
davon aus, dass die Worterkennung stets durch die paralle Verarbeitung
phonologischer, orthographischer und semantischer Informationen erfolgt;
gehen von einem (bottom-up
und top-down gesteuerten) Zusammenspiel von hemmenden und aktivierenden
Prozessen bei der Merkmals-, Buchstaben- und Worterkennung aus (wenn die
Aktivierung auf der Buchstabenebene einen bestimmten Schwellenwert
erreicht, werden als nächstes die Wörter aktiviert, die diese Buchstaben
enthalten; die Aktivierungsausbreitung erfolgt dabei "von den Merkmalen
hin zu den Buchstaben und von den Buchstaben hin zu den Wörtern.
Alternative Buchstaben und Wörter hemmen einander. Der Aktivierungsfluss
kann aber auch von den Wörtern hinzu den Buchstaben verlaufen" (ebd.,
S.46); auf diese Weise können auch Wörter zur Buchstabenerkennung
beitragen wie dies beim Wortüberlegenheitseffekt (Buchstaben, die in
Wörtern stehen, werden leichter erkannt, als isoliert stehende)
geschieht; 3)
Zwei–Wege–Modelle gehen davon aus, dass es neben dem direkten
visuellen Zugriff auf das Lexikon auch einen phonologischen Zugang zur
Worterkennung gibt; die beiden Verarbeitungswege werden dabei parallel
aktiviert und laufen in seriellen Varianten des Modells völlig
unabhängig voneinander ab; der jeweilige Weg, der dabei eingeschlagen
wird, wird auch als Route bezeichnet (segmentale
Leseroute,
lexikalische Leseroute); zwei Verarbeitungswege:
segmentales Lesen und
lexikalisches Lesen;
zum Zuge kommt, welche Route, abhängig vom eingehenden Stimulus, das
Ergebnis des Leseprozesses am schnellsten liefern kann; (vgl.
Costard o. J. S.2);
der visuelle Weg ist in der Regel der direkte, läuft schneller ab und
kommt bei häufigen und vertrauten Wörtern sowie Wörtern mit irregulärer
Aussprache zum Einsatz; der indirekte (der perzeptuelle visuelle
Eindruck muss ja in Laute übersetzt werden) phonologische Weg ist
hingegen langsamer, bedeutet einen deutlichen höheren
Verarbeitungsaufwand und wird vor allem von weniger geübten Lesern
begangen – vgl.
lexikalischer Zugriff, Lexikon
(Linguistik), Lexikologie,
Lexem,
lexikalische Leseroute, lexikalisches
Lesen,
Zwei-Wege-Modell des Lesens, Buchstabenerkennung, Speed Reading
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Buchstabenkurzwörter Gruppe von
Kurzwörtern, die entweder auf ein einzelnes die Kurzform bildendes
Segment zurück gehen (unisegmental) oder auf mehrere in der Vollform
vorhandene Segmente (multisegmental) (vgl.
Steinhauer 2007, S. 138ff.)
Beispiele: a) unisegemental: A3 (Autobahn 3), B31 (Bundesstraße 31)
b) multisegmental: BH (Büsten - Halter), WM (Welt - Meisterschaft), RAF
(Rote - Armee - Fraktion), FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) - vgl.
Kurzwörter
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»Buchstabenschrift
auch:
alphabetische Schrift;
phonologischer
Schrifttyp mit einem Inventar von bestimmten grafischen Gestalten
(Buchstaben), die von dem Schriftsystem einer Sprache strukturiert und
definiert werden; die »Grapheme
korrespondieren dabei überwiegend mit einzelnen
phonologischen »Segmenten;
Beispiele:
alphabetische Schrift,
»arabische
Schrift, »hebräischen
Schrift,
Konsonantenschriften, die nicht bloß »Silbenkerne
notieren; Ggs. dazu z. B.
Silbenschrift - vgl. Schrift,
alphabetische Schrift,
phonologischer
Schrifttyp, Schrifttypen,
Silbenschrift,
Segmentalschrift
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Buffer
engl. buffer = Puffer; 1) Zwischenspeicher (Arbeitsgedächtnis), das
Repräsentationen aus dem Langzeitgedächtnis zur weiteren kognitiven
Verarbeitung speichert - vgl.
Arbeitsgedächtnis,
Langzeitgedächtnis
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»Bühlersches
Organonmodell
von dem Sprachpsychologen
»Karl Bühler
(1879-1963) entwickeltes Sprach-(Zeichen)-Modell, das seine
Vorstellungen vom Zeichenbegriff einer natürlichen Sprache
veranschaulicht; daneben auch ein Funktions- bzw. Kommunikationsmodell
von Sprache; »Sprachfunktionen:
Darstellung, Ausdruck, Appell
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Bühnenanweisung auch: Inszenierungsanweisung, Regiebemerkung;
Bezeichnung für ▪
Nebentext im
Drama, der Hinweise auf die Gestaltung des
Bühnenbildes (kontextbezogene
Bühnenanweisung) oder die Ausgestaltung der Rolle einer dramatischen Figur
(schauspielerbezogene Bühnenanweisung) enthält; häufig auch gleichbedeutend mit Regiebemerkungen verwendet;
vgl.
dramatischer Text,
Haupttext,
Nebentext,
explizite
Bühnenanweisung, implizite Bühnenanweisung,
kontextbezogene
Bühnenanweisung,
schauspielerbezogene Bühnenanweisung,
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Bühnenanweisung, explizite vgl.
Explizite
Bühnenanweisung
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Bühnenanweisung, implizite vgl.
Implizite Bühnenanweisung
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Bühnenanweisung, kontextbezogene vgl.
Kontextbezogene Bühnenanweisung
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Bühnenanweisung, schauspielerbezogene vgl.
Schauspielerbezogene Bühnenanweisung
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Bühnenbild (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
Bühnenanweisung,
Ort,
Schauplatz,
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Bühnenform vgl. Theaterformen
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Bühnenstück
auch: Drama,
Theaterstück; allgemein-
bzw. alltagssprachliche Bezeichnung für eine Handlung bzw. ein
Geschehen, das von den beteiligten Personen (Schauspieler/-in) auf einer
Bühne dargestellt wird; – vgl.
Theaterstück,
Drama,
dramatischer Text,
Theatertext
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Bürgerliches Trauerspiel - vgl.
Tragödie,
Trauerspiel,
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Burleske
possenhaftes Spiel mit der Tendenz, bestimmte Sachverhalte, menschliche
Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften dadurch der Lächerlichkeit
preiszugeben, dass sie in einer karikierenden Form dargestellt
werdem
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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