Die
Kurzgeschichte
▪»Nachts
schlafen die Ratten doch« von
▪
Wolfgang Borchert
entstand im Januar 1947 und wurde im November desselben Jahres in
Borcherts zweiter Prosasammlung An diesem Dienstag. Neunzehn
Geschichten veröffentlicht.
Die in dieser Prosasammlung veröffentlichten Geschichten erzählen von
Ereignissen im
Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Sie zeichnen sich, wie
Winter (2004,
S.46) betont, dadurch aus, "dass der politisch-historische Rahmen des
Krieges, sein Ablauf und seine Ursachen nicht geschildert werden; die
Perspektive wird verengt allein auf die Opfer des Krieges, vom einzelnen
Soldaten – höhere Dienstgrade stehen nicht im Vordergrund – bis zur
Zivilbevölkerung. Präzise Zeit- und Ortsangaben fehlen. Es geht um die
exemplarischen Leiden des Einzelnen in einer prägnant umrissenen
existenziellen Situation und/oder Konfrontation, der er ausgeliefert
ist. [...] Lage und Schicksal der jeweiligen Protagonisten
verdeutlichen, dass der Krieg und seine Folgen, auch wenn sie nicht
unmittelbar todbringend sind, das Individuum radikal entwerten, wenn
nicht zerstören."
Der Text gilt als bekanntes Beispiel der »Trümmerliteratur
nach dem Zweiten Weltkrieg und war als Schullektüre in den Lehrplänen
vieler Bundesländer verankert.
