Kausale Konjunktionen signalisieren einen Grund-Folge-Zusammenhang
Kausale Konjunktionen signalisieren als
konzeptionelles Deutungsmuster einen Grund-Folge-Zusammenhang (kausale
Beziehung), der zwischen bestimmten Aussagen in bestimmten Teilsätzen
eines Gesamtsatzes (▪
Konjunktionalsatz) besteht. Der Begriff kausal kommt
dabei aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ursächlich und damit das
Verhältnis von Ursache und Wirkung betreffend.
- Wenn die Aussage des
Nebensatzes (= h: ▪
Kausalsatz),
dabei die Aussage im übergeordneten
Hauptsatz begründet,
spricht man auch von einer Subjunktion (= unterordnende Konjunktion).
Sie verändern im Unterschied zu den Konjunktionen die Syntax des von
ihnen eingeleiteten Satzes. In diesem Nebensatz nämlich rückt die finite
Verbform an die letzte Stelle (Verbletztstellung)
Beispiel: Wir sagen einander die Wahrheit, weil wir aufrichtig
sind.
Folgende Konjunktionen (Subjunktionen) signalisieren eine kausale
Beziehung:
Daneben gibt es aber noch weitere Nebensatzeinleitungen, die eine kausale
Beziehung kennzeichnen. Allerdings sind sie nicht eindeutig kausal und
wirken auch stilistisch eher etwas schwerfällig.
weil |
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wird zur kausalen Verknüpfung von
Aussagen am meisten verwendet und lässt sich
besonders vielseitig einsetzen.
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vorwiegend unterordnende Funktion (vor- oder
nachgestellter Satz) (s. Beispiel a und b)
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in der gesprochenen Sprache auch nebenordnend,
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leitet bevorzugt Sätze ein, die "Neues und Wichtiges als
Begründung“ für die im vorangehenden oder nachgestellten
Satz gemachte Aussage anführen (vgl.
Engel
1998, S.268)
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Weil die Winterreifen abgefahren
waren, konnte das Auto auf der schneebedeckten Fahrbahn
nicht mehr rechtzeitig bremsen.
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Die
Klimaerwärmung nimmt zu, weil der CO2-Ausstoß in die
Atmosphäre auf der ganzen Welt weiter wächst.
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Das Haus brennt,
weil eine Stromleitung durchgeschmort ist.
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Es brennt, weil
ich die Sirene der Feuerwehr höre.
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Ich finde das
Gedicht schön, weil ich das, was da steht, so richtig
nachempfinden kann.
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da
(meistens vorangestellt) |
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bezieht sich
auf eine besondere Art von
Kausalität,
nämlich den Verweis auf einen „»selbstverständlichen Grund«,
einen Grund, den eigentlich jeder kennen und akzeptieren
sollte.“ (vgl.
Engel
1998, S.268)
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Wo eine solche
Selbstverständlichkeit ausgeschlossen werde, darf da,
so
Engel (1998, ebd.), dementsprechend nicht verwendet
werden.
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leitet
meistens thematische
Kausalsätze ein
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Aber: manchmal
ist da auch eine temporale Konjunktion, wie im
folgenden Satz: der Tag, da Mutter starb (vgl.
ebd.)
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Da-Sätze
können nicht auf Warum-Fragen antworten (Engel
2004/2009, S.401)
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Da du nicht für die Prüfung
gelernt hast, bist du jetzt durchgefallen.
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Der schlechte, da ungenau synchronisierte Film.
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denn |
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zumal (da) |
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um so mehr/ um so weniger |
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Er konnte den Beamer gar nicht
kaputt gemacht haben, um so mehr als er an diesem Tag gar
nicht in der Schule war.
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Die Klimaschutz
kommt kaum voran, um so weniger die Staaten ihre Interessen
gegeneinander ausgleichen können.
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nachdem |
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streng
genommen, eine temporale Konjunktion, und ihre kausale
Verwendung, entspricht nicht der Standardsprache. (vgl.
Heringer 1989, S. 310)
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wo |
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
01.05.2022
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