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Venus-gärtlein (1656)
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Das Lied mit dem
Titel ▪ "An seine verliebte Mitgesellen"
(Nr. 130) hebt sich von manchen
anderen Liebesliedern aus dem ▪
Venus-Gärtlein (1656) thematisch ab.
Es stellt zum einen das
öffentliche Liebesbekenntnis des lyrischen Ichs zu Astree dar, zum anderen
die Botschaft an seine ebenfalls um sie werbenden Nebenbuhler, dass die
junge Frau allein ihn liebe und alles weitere Buhlen der "verliebten
Mitgesellen" daher ohne Aussicht auf Erfolg ist. Und doch ist sich der
Sänger seiner Sache nicht wirklich sicher. Er weiß, dass seine Angebetete
sich offensichtlich noch nicht in der gleichen Art und Weise öffentlich zu
ihm bekannt hat und bittet sie daher am Ende, sie als Zeichen ihrer nur ihm
geltenden Zuneigung küssen zu dürfen, um damit seine Nebenbuhler endgültig
loszuwerden.
Schon eingangs des Liedes äußert der Sänger seine Botschaft, die er in dem
sechsstrophigen Lied immer wieder als nur leicht variierter Refrain
wiederholt, um ihr Nachdruck zu verleihen: "jhr Himmel schöner Glantz, der
strahlt allein auff mich".
Während es seinen Nebenbuhlern im Grunde genommen nur um sich selbst gehe,
wenn sie sich ständig Hoffnung auf Astrees Zuneigung machten, habe sich
diese längst schon ihm allein zugewandt.
Dabei sei ihm schon klar, dass Astreens Lachen und Art mit ihnen zu
sprechen, so manchem einen Stich ins Herz geben könne, auch wenn das an der
Tatsache, dass sich diese für ihn entschieden habe, nichts ändere ("weiß
zwar daß jhr
lachen und freundlichs Wörter machen euch gibt so manchen Stich")
Seine Nebenbuhler sollten sich nichts vormachen, sie lasse sich auch nicht
durch List und Ränke beeinflussen, sondern genau das trage noch mehr dazu
bei, dass "auch
allein Astreen Glantz" auf ihn falle.
Er selbst sei in Liebe entbrannt, dessen Flamme Astree selbst entzündet habe
("Die Liebe brennt mein
Leben, welch jhre Flamm gegeben") und die nun auch sie selbst
ergriffen habe ("die kan wunderlich, in jhr selbst
wiederumb kleben").
Am Ende spricht er der Sänger seine Angebetete selbst an. Er fordert sie
auf, sich endlich auch offen und in Freude zu ihrer Liebe zu ihm öffentlich
zu bekennen ("Astree laß mit Frewden,
in den begrünten Heyden") und bittet sie fast flehentlich, ihn als
Zeichen ihrer Zuneigung zu küssen, damit ein für alle Mal klar sei, dass sie
ihn ebenfalls liebe ("O
Schönste, daß dein Glantz nur strahl
allein auff mich.")
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