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Handlungsverlauf

Kapitelanordnung

Franz Kafka: Der Prozess

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
Literarische Gattungen Autorinnen und Autoren  Franz Kafka Überblick Biografischer Überblick Brief an den Vater Parabeln Der Prozess (Roman) Didaktische und methodische Aspekte Überblick Gesamttext (Kapiteleinteilung nach Malcom Pasley 1990) [ Handlungsverlauf Überblick VerhaftungGespräch mit Frau Grubach/ Dann Fräulein BürstnerErste Untersuchung Im leeeren Sitzungssaal/ Der Student/ Die Kanzleien Der PrüglerDer Onkel / Leni Advokat / Fabrikant / Maler Kaufmann Block / Kündigung des AdvokatenIm DomEndeB.s FreundinStaatsanwaltZu ElsaKampf mit dem Direktor-StellvertreterDas HausFahrt zur MutterBausteine ] Erzählstrukturen Einzelne InterpretationsaspekteTextauswahlBausteineLinks ins Internet   Das Schloss (Roman) Erzählungen Links ins Internet Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Gesamttext (Kapiteleinteilung nach Max Brod)
Gesamttext (Kapiteleinteilung nach Malcom Pasley 1990)

Die Kapitelanordnung - eine wechselhafte Geschichte der Editionen des Prozess

Vor seinem Tod am 3.6. 1924 bat Franz Kafka seinen Freund »Max Brod (1884-1968), den Großteil seiner Handschriften zu vernichten.

Dieser erfüllte diesen Wunsch indessen nicht und sorgte dafür, dass viele von Kafkas Schriften posthum veröffentlicht wurden. 1939, kurz vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Prag, konnte Brod, die Handschriften nach und in Palästina in Sicherheit bringen.1945 schenkte er sie seiner Sekretärin, Lebensgefährtin und späteren Erbin »Ilse Ester Hoffe (1906-2007).

1956 deponierten der Verleger »Salman Schocken (1877-1959) und »Max Brod (1884-1968) Kafkas Werke in einem Schweizer Banktresor, weil sie Bedenken wegen der Unruhen im Nahen Osten und der Sicherheit der Manuskripte hatten, die sich bei Brod in Tel Aviv befanden. Nach langen Verhandlungen nahm »Malcolm Pasley (1926-2004) die Werke Kafkas, die sich in Brods Besitz befanden, persönlich in Besitz. 1961 transportierte Pasley sie mit dem Auto von der Schweiz nach Oxford.

Die Papiere, mit Ausnahme des Prozesses, wurden in der »Bodleian Library in Oxford aufbewahrt. Der Prozess blieb im Besitz der Lebensgefährtin und Erbin von Max Brod »Ilse Ester Hoffe (1906-2007). Hoffe bot einige dieser Handschriften, darunter das Manuskript von Der Process, über das Londoner Auktionshaus »Sotheby's an. 1988 wurde es für 3,5 Millionen DM (1,1 Million engl. Pfund) von »Heribert Tenschert ersteigert, welcher es zum Einkaufspreis dem »Deutschen Literaturarchiv in Marbach überließ. Finanziert wurde es mit Mitteln der »Kulturstiftung der Länder, des Bundesministeriums des Innern, des Landes Baden-Württemberg sowie einer Spende des Verlegers »Klaus G. Saur. Es ist nunmehr im »Literaturmuseum der Moderne in Marbach in der Dauerausstellung zu sehen.

Pasley ist vor allem für seine Forschung zu den Kafka-Schriften bekannt. Er begann zu Beginn seiner Karriere, Kafka zu studieren und wurde von ihrem Sohn Michael, der in Oxford studierte, mit »Marianne Steiner, Kafkas Nichte und Tochter seiner Schwester Valli, bekanntgemacht. Die dabei entstandene Freundschaft machte Pasley zum wichtigsten Berater von Kafkas Erben.

In Oxford leitete Pasley ein Team von Wissenschaftlern (Gerhard Neumann, Jost Schillemeit und Jürgen Born), das den Text neu zusammenstellte, Max Brods Bearbeitungen und Änderungen entfernte und 1982 mit der Veröffentlichung der Werke begann. Dieses Team stellte den deutschen Originaltext wieder in seinem vollständigen (und in einigen Fällen unvollständigen) Zustand wieder her, wobei besonderes Augenmerk auf die einzigartige Kafka-Interpunktion gelegt wird, die als entscheidend für seinen Stil gilt.

Nach der Veröffentlichung der Kritischen Ausgabe musste sich Pasley mit Kritik auseinandersetzen, die die Vollständigkeit der Edition in Frage stellte. Der deutsche Literaturwissenschaftler und »Editionsphilologe »Roland Reuß (geb. 1958) und der Germanist »Peter Staengele (geb. 1953) stellten eine eigene historisch-kritische Textausgabe neue »Faksimile-Ausgabe und eine CD-ROM zusammen, die 1998 vom »Stroemfeld-Verlag veröffentlicht wurde. Sie konnte das Manuskript des Prozess, das sich im Besitz der deutschen Regierung befand, nutzen und führt Manuskript und Transkription nebeneinander auf. Pasley und auch Marianne Steiner lehnte die dabei vorgenommenen Änderungen ab. Verschiedene Kafka-Forscher hingegen befürworten sie.

Die Kapitelgliederung von Malcolm Pasley

Die Gliederung der gängigen Schulausgaben (Reclam und Hamburger Lesehefte) (Seitenangaben nach HL) folgt im Hinblick auf die Kapiteleinteilung mittlerweile der Kritischen Ausgabe, die 1990 von »Malcolm Pasley (1926-2004) in zwei Bänden herausgegeben worden ist.


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Damit ist die von Kafkas Freund und Herausgeber »Max Brod (1884-1968) vorgenommene Kapiteleinteilung auch in den Ausgaben für den Schulgebrauch revidiert worden.

"Die abgeschlossenen Kapitel oder solche, die kurz vor dem Abschluss standen, sind in der Kritischen Ausgabe nicht durchgehend nummeriert wegen der Annahme, dass Kafka noch weitere Episoden in die Abfolge eingefügt hätte. Der Text »B.s Freundin« erscheint nicht in der >Kapitel<-Folge wie bei Brod, sondern als >unabgeschlossen< unter >Fragmente< im Anhang. Der von Brod als »Erstes Kapitel« bezeichnete Text wurde aufgrund eines deutlichen Kapitelstrichs in die beiden >Kapitel< »Verhaftung« und »Gespräch mit Frau Grubach / Dann Fräulein Bürstner« aufgeteilt." (Beicken 1999, S. 38) (• Text 1990)

In der Fassung des teachSam-OER-Dokuments, die sprachlich der 1962 im Fischer-Verlag herausgegebenen und auf der Webseite des Projekts Gutenberg verfügbar gemachten Version folgt, wird der Kapiteleinteilung Pasleys gefolgt.

Aus methodisch-didaktischen Gründen, um Schülerinnen und Schüler den Textbezug zu erleichtern und genaue Textbelege zu ermöglichen, wurde der bei Pasley freilich aus prinzipiell anderen Erwägungen vorgenommene Verzicht auf Zeilennummerierungen wieder aufgegeben, auch wenn damit der Eindruck entstehen kann, dass der Text ein abgeschlossenes Textprodukt darstellt, was ja bekanntlich nicht der Fall ist.

Um eine Schuledition mit Seitenangaben angeben zu können, wird hier auf die Ausgabe der Hamburger Lesehefte (HL) verwiesen.

 

HL

teachSam-OER-Dokument
Verhaftung 5 S.1-8
(Z 1-408)
Gespräch mit Frau Grubach / Dann Fräulein Bürstner 17 S.8-15
(Z 408-746
Erste Untersuchung 27 S.15-23
(Z 747-1173)
Im leeren Sitzungssaal / Der Student / Die Kanzleien 39 S.23-35
(Z 1174-1795)
Der Prügler 58 S.35-38
(Z 1796-1972)
Der Onkel / Leni 63 S.38-48
(Z 1973-2513)
Advokat / Fabrikant / Maler 79 S.49-74
(Z 2514-3871
Kaufmann Block / Kündigung des Advokaten 120 S.74-89
(Z 3872-4666)
Im Dom 143 S.89-101
(Z 4667-5286)
Ende 162 S.101-104
(Z 5287-5424)

Fragmente

B.’s Freundin 167 S.104-108
(Z 5426-5630)
Staatsanwalt 173 S.108-111
(Z 5631-5790)
Zu Elsa 178 S.111-112
(Z 5791-5831)
Kampf mit dem Direktor-Stellvertreter 179 S.112-114
(Z 5832-5940)
Das Haus 182 S.114-115
(Z 5941-6021)
Fahrt zur Mutter 185 S.115-117
(Z 6022-6100)
  HL

teachSam-OER-Dokument

Die Einteilung des Textes durch Max Brod

Im Gegensatz zu Pasleys Anordnung hat »Max Brod (1884-1968) den text wie folgt strukturiert.

(vgl. Fischer Taschenbuchausgabe1979, S.5)

Gesamttext (Kapiteleinteilung nach Max Brod)
Gesamttext (Kapiteleinteilung nach Malcom Pasley 1990)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 18.11.2023

 
 

 
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