Kurzinhalt:
Eines Tages bekommt Josef K. von seinem Onkel Karl (der Advokat
nennt ihn später Albert K.), einem kleinen
Grundbesitzers auf dem Lande in der Bank Besuch. Der Onkel, von Josef. K.
"das Gespenst vom Lande" genannt, war ehemals sein Vormund. Nachdem er von
seiner Tochter Erna per Brief über die Anklage seines Neffen erfahren hatte,
hatte er sich sofort auf den Weg gemacht. Der Onkel ist wegen des Prozesses
sehr in Sorge und bietet K., so wie es dessen Cousine Erna in ihrem Brief
gewünscht hatte, seine Hilfe an. Allerdings zeigt er keine Verständnis
dafür, wie Josef K. bis dahin mit dem gegen ihn angestrengten Prozess
umgeht. Da der Onkel seine Kritik sehr lautstark vorbringt, machen sich die
beiden auf, das Bankgebäude zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen führen
sie ihren Disput weiter und K. hat das Gefühl, dass alle, denen sie dabei
begegnen horchen, was zwischen Onkel und Neffe gesprochen wird. K. bedeutet
dem Onkel, dass es sich bei seinem Prozess nicht um ein gewöhnliches
Gerichtsverfahren handle. Diese Tatsache beunruhigt den Onkel noch mehr und
er macht Josef K. Vorwürfe, ihn nicht rechtzeitig darüber informiert zu
haben. Dennoch will er zu seinem Neffen stehen und schlägt ihm vor, für
einige Zeit zu ihm aus Land zu kommen, um sich physisch und psychisch
zu stärken. Zudem sei er damit dem unmittelbaren Zugriff und den
Machtmitteln des Gericht für einige Zeit entzogen. Doch K. lehnt das Angebot
ab, weil er annimmt, das Gericht werde ihm ein solches Verhalten als Flucht
und Schuldbewusstsein auslegen. Als der Onkel zustimmt und erklärt, er habe
den Vorschlag ja nur gemacht, weil er die Untätigkeit K.s für der Sache
nicht zuträglich halte und er sich in aller Ruhe selbst um die Angelegenheit
kümmern wollte, räumt er aber auch ein, dass seine Verbindungen zu Personen
in der Stadt eben auch nicht mehr die besten seien. So nimmt er seinen
Neffen, dem er erklärt, dass das Wichtigste jetzt sei, keine Zeit zu
verlieren, mit zu seinem ehemaligen Schulfreund, dem Advokaten Huld, auch
wenn dieser als Armenanwalt in den Augen K.s nicht gerade die erste Adresse
eines Rechtsbeistandes für einen Mann mit seinem sozialen Status darstellt.
Am Ende der Autofahrt zum Advokaten, die sie in die Vorstadt führt, wo sich
auch die Gerichtskanzleien befinden, stehen sie vor dem dunklen Haus Hulds.
Dort erklärt ihnen ein Mann im Schlafrock zunächst, dass der Anwalt krank
sei, was den Onkel nicht verwundert, weiß er doch offenbar schon länger von
dessen Herzleiden. En Mädchen, namens Leni, lässt die beiden Ankömmlinge ins
Haus und bringt sie zum Zimmer des bettlägrigen Adovkaten, der auf K. einen
insgesamt hinfälligen Eindruck macht. Der Onkel scheint trotz gegenteiliger
Beteuerungen Hulds Leni für den schwachen körperlichen Zustand seines
ehemaligen Schuldfreundes verantwortlich zu machen und sorgt dafür, dass sie
den Raum verlassen muss. Huld gibt vor auf Grund seiner Verbindungen zum
Gerichtswesen über den Prozess und seine Entwicklung im Bilde zu sein, auch
wenn er nach Ansicht K.s ja nur mit Gerichten im Justizpalast, aber nicht
mit dem Gerichtswesen auf dem Dachboden zu tun hat. Dann fällt die
Aufmerksamkeit auf den ebenfalls im Zimmer anwesenden Kanzleidirektor, der,
sobald er zu sprechen beginnt das Gespräch im Zimmer dominiert. Das geht
soweit, dass Josef K. das Gefühl bekommt, von ihm absichtlich ignoriert zu
werden. K., der kaum mitbekommt, worüber sich die drei Älteren unterhalten,
glaubt allerdings, den Kanzleidirektor bei der ersten Untersuchung gesehen
zu haben. Als sich K. auf ein Geräusch hin ins Vorzimmer begibt, wird er
dort von Leni, die allem Anschein nach nicht nur Pflegerin, sondern auch
Geliebte Hulds ist, in das nur vom Mondschein erleuchtete Arbeitszimmer des
Advokaten geführt. Leni erklärt K., dass sie ihn mit dem Geräusch
absichtlich aus dem Krankenzimmer des Advokaten herausgelockt habe, weil sie
seinen anfangs stets auf sie gerichteten Blicken auf den Grund gehen und
wissen wolle, ob sie K. wirklich gefalle. K. macht klar, dass er von Leni
außerordentlich angetan ist und sieht dann im Zimmer ein Bild, das, wie Leni
ihm sagt, einen Untersuchungsrichter darstellt, was K. zur Bemerkung
veranlasst, dass sich die hohen Beamten offenbar verstecken würden. Leni,
der offenkundig missfällt, dass sich K. mehr für seinen Prozess als für sie
interessiert, gibt K. den Rat, sich im Verlauf des Prozesses nicht so
unnachgiebig zu zeigen und bald ein Geständnis abzulegen. Als Leni sich
daraufhin bei K. auf den Schoß setzt, kommt K. zu Bewusstsein, dass er
offensichtlich immer Frauen als Helferinnen anwerbe. Als Leni von K.
schließlich noch wissen will, ob er eine Geliebte habe, zeigt dieser ihr
eine Fotografie von Elsa beim Tanzen, die Leni aber nicht sympathisch
findet. K. räumt wohlwissend ein, dass Elsa sich auch gewiss nicht für ihn
opfern werde, erwähnt aber auch, dass Elsa gegenüber Leni den Vorzug habe,
von seinem Prozess nichts zu wissen und sich, auch wenn es anders wäre,
nicht darum kümmern würde. Von Leni gefragt nach körperlichen Fehlern Elsas
zeigt ihm Leni ihren eigenen. Sie besitzt nämlich fischähnliche
Verbindungshäute zwischen ihren Fingern. Daraufhin bedrängt sie K. weiter,
bis dieser sie am Ende flüchtig küsst. K. will sich Leni nach weiteren
Liebkosungen von ihr entziehen, landet aber wegen einer Ungeschicklichkeit
dabei, gemeinsam mit ihr auf dem Boden, was Leni mit der triumphierenden
Aussage quittiert, K. gehöre jetzt ihr. Bevor K. das Haus des Advokaten
daraufhin verlässt, reicht ihm Leni noch den Hausschlüssel und fordert ihn
auf zu kommen, wann immer er es wolle. Draußen auf der Straße wird K. von
seinem Onkel zur Rede gestellt. Dieser macht ihm Vorwürfe, dass er sich mit
der verkommenden Leni, die dazu noch die Geliebte des Advokaten sei,
eingelassen habe. Auch wenn Huld und dem Kanzleidirektor sehr wohl bewusst
gewesen sei, was sich da abgespielt habe, hätten sie aus Höflichkeit darüber
hinweggesehen. Weil K. dem Gespräch mit Huld und dem für seinen Prozess im
augenblicklichen Stadium geradezu beherrschenden Kanzleidirektor einfach
ferngeblieben sei, habe er seiner Sache, die nach Ansicht des Onkels gerade
auf einem guten Weg gewesen sei, schrecklich geschadet. |