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Wer nach dem Lesen eines
(verständlichen)
Textes sagen kann, was er gerade gelesen hat, tut dies im Allgemeinen
ohne Wiederverwendung der im Text benutzten grammatischen Strukturen. Und
häufig erfolgt diese Reproduktion der Textinformationen auch mit einem
anderen Wortschatz oder wie man sagt: mit "eigenen" bzw.
"anderen" Worten. Textoberflächenstruktur beeinflusst Tempo und Art des Textverstehens Und trotzdem: In den Begriffen der
Textlinguistik
gesprochen, hat diese
Textoberflächenstruktur
mit ihren Verknüpfungsmitteln (Kohäsionsmitteln)
doch eine wichtige Bedeutung. Sie beeinflusst eben sehr, ob ein Text schnell oder langsam, leicht
oder schwer zu verstehen ist. Experimente geben Aufschluss Was auf den ersten Blick so unmittelbar einleuchtend erscheint, ist das Ergebnis verschiedener Experimente, bei denen man die vergleichsweise geringe Bedeutung der Textoberflächenstruktur nachgewiesen hat:
Diese und ähnliche Experimente deuten daher darauf hin, "dass der Prozess der Wort- bzw. Strukturerkennung, wenn er abgeschlossen ist, einen Übergang von sprachlich kodierter Information zu einer anderen Form von Kodierung ermöglicht, die dann in der Erinnerung gespeichert, abgerufen und zur Grundlage neuer sprachlicher Formulierungen gemacht werden kann. Die sprachliche Form der Nachricht wird sehr rasch vergessen [...]. Gespeichert wird die Information, und zwar in einem »kognitiven Kode«. Dieser ist kaum gänzlich sprachunabhängig, aber weitgehend nicht an die Strukturen und Wortformen der Sprache gebunden." (Linke u. a. 1994, S.356) Also: Sprachlich kodierte Informationen werden neu kodiert. Diese Zusammenhänge lassen sich insbesondere an dem textorientierten, propositionalen Modell des Textverstehens von Walter Kintsch (1974) aufzeigen. Vgl. auch: |
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