▪
Sprechen als
kommunikatives Handeln
▪
Textprozeduren orientierte Schreibdidaktik
▪
Construction-Integration-Modell
des Textverstehens
Textverstehen
und damit die Herstellung von
▪
Kohärenz muss sich
auf außersprachliche Wissensbestände stützen, die verschiedenen Bereichen
des
Wissens
zugeordnet werden können.
Diese Wissensbestände stellen die konzeptionelle
Basis dar, die den Zugang zur ▪ Texttiefenstruktur
eines Textes ermöglicht.
Kohärenz liegt daher auf der Sinnebene und "garantiert" die Kontinuität des
Sinnes. "Mit anderen Worten beschreibt die Kohärenz das von den Textproduzenten
bzw. -rezipienten hergestellte Relationsgefüge zwischen den Einzelzeichen,
welches ihnen erlaubt, einen Bedeutungszusammenhang zu erkennen." (Hols
2001, S. 158)
Die ▪
Linguistik mit allen ihren Teilwissenschaften
tut sich natürlich - wie
Angelika
Linke u. a. (1994, S.229) betonen - mit der Analyse fachfremder, weil
außersprachlicher Phänomene nicht nur begrifflich schwer.
Allerdings ist auch
über den sprachwissenschaftlichen Bereich hinaus nicht eindeutig definiert,
was man unter Wissen zu verstehen hat. Zu verschieden sind die
unterschiedlichen Ansätze der ▪
Philosophie,
der
▪
Neurowissenschaften und
der Kognitionspsychologie zur
▪
Klassifikation
von Wissen, als dass die Anleihen bei anderen Wissenschaften zu einer
verbindlichen Begrifflichkeit führen könnten.
Linke
u. a. (1994) unterscheiden drei verschiedene besonders relevante
Wissensbereiche, die bei der Herstellung von
Kohärenz
eine besondere Rolle spielen:

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Das
Handlungswissen als
prozedurales
bzw. prozessual orientiertes
Wissen ist für die Herstellung von
▪Textkohärenz
wichtig.
Man benötigt das Handlungswissen, z. B.
-
um bestimmte Geschehnisse oder Abläufe als bestimmte Handlungen zu deuten
-
um selbst handeln zu können
-
um vom Kommunikationspartner bestimmte Handlungen erwarten zu können
-
um bestimmte Verhaltensweisen als angebracht oder »fehl am Platz«
einschätzen zu können
-
um größere - oft kulturell bestimmte - komplexe Handlungsabfolgen
durchführen zu können
Für
Handlungen, die im Sprechen vollzogen werden (Sprechhandlungen) oder in Form
von Texten realisiert werden, ist derartiges Handlungswissen oft nötig, um den
"Handlungswert" oder auch die Absichten eines Sprechers oder
Textproduzenten richtig verstehen zu können.
Nur unser Wissen um die zu
erwartende "Tischrede", wenn einer der Anwesenden auf einer
Geburtstagsfeier aufsteht, lässt uns diese Sprechhandlung erwarten. Wie sehr
Handlungswissen kulturell überformt ist und zu unterschiedlichen
Handlungserwartungen führt, hat Paul Watzlawick am Beispiel des
»Paarungsverhaltens« von jungen Engländern und Amerikanern im Verlauf des
Zweiten Weltkrieges sehr anschaulich dargestellt.
(vgl.
Linke
u. a. (1994, S.227f.)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
13.11.2022