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Geschichte des Lesens

Überblick

 
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Glossar
Was sind teachSam-Projekte? Lesen Fragen zur eigenen Lesebiographie und zum eigenen Leseverhalten Überblick [ Geschichte des Lesens Überblick Lesen in der Antike bis zum Hellenismus Lesen im Römischen Reich und in der Spätantike Lesen im Mittelalter Lesen in der frühen Neuzeit (16./17. Jh.) Lesen im 18. Jahrhundert Von der Tontafel zum E-Book-Reader ] ▪ Lesen und Textverstehen (CI-Modell) Grundantriebe des Lesens und Lesertypologie Aktive und passive Lesearten Lesen und individuelle Entwicklung Lesen in digitalen Welten Stilles Lesen Verbotenes LesenWeibliches LesenOhne Lesen leben (Analphabetismus) ▪ Lesen und gesellschaftliche Entwicklung Bausteine Links ins Internet Lesekompetenz Arbeitstechnik Lesen Verständlichkeit  
 

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Wer sich mit der ▪ Geschichte des Lesens befassen will, muss sich zwischen vielen Wissenschaften hin- und herbewegen, weil das Lesen geradezu unendlich viele Aspekte besitzt, in seiner bewegten Geschichte eine Rolle gespielt haben. Sie ist zunächst einmal Kulturgeschichte, d. h. das Lesen hat sich in den unterschiedlichen Kulturen zwischen Orient und Okzident auf verschiedene Art und Weise entwickelt und dabei unterschiedliche Arten von Lese- und Schreibkulturen entwickelt. Dabei war Lesen lange Zeit eine Domäne der Männer, ehe in Deutschland im ▪ 18. Jahrhundert ein größeres Lesepublikum entstand, in dem Frauen eine außerordentlich große Rolle spielten. Weibliches Lesen hat dabei bis in die Gegenwart einen besonderen Stellenwert.

Im Übrigen ist die Geschichte des Lesen ein Metaprozess in der Mediengeschichte der Menschheit, die in frühester Zeit begonnen hat, bis heute anhält und auch in der Zukunft seine Fortsetzung finden wird und dabei auch immer die sozialen Beziehungen der Menschen in allen Lebensbereichen und Altergruppen berühren wird. (vgl. Krotz 2006, S.29)  

Die Geschichte des Lesens als Sozialgeschichte

Die Geschichte des Lesens lässt sich aus diesen und anderen Gründen als Sozialgeschichte des Lesens auffassen, in deren Fokus viele verschiedene historische Aspekte des Lesens stehen und unter dieser Perspektive zusammengeführt werden. (vgl. Schön 2001, S.1) Sie ist verbunden mit der allgemeinen Geschichte, mit der Mentalitätsgeschichte und Technikgeschichte, mit der Geschichte des Schreibens, der Geschichte von Oralität und Literalität, der Geschichte der Distributionsformen zu lesender Texte und auch der Geschichte dessen, was tatsächlich gelesen wurde, der Literaturgeschichte. (vgl. ebd.)

Den Spuren des Lesen in der Sozialgeschichte wird hier nachgegangen, wohlwissend, dass es auch eine ganze andere, individuelle Sicht auf die Geschichte des Lesens gibt, wie sie z. B. Alberto Manguel seiner umfangreichen Darstellung, der er deshalb auch den Titel "Eine Geschichte des Lesens" (1998) gegeben hat, zugrundelegt. "Letztlich ist", so betont er, "die wahre Geschichte des Lesens wohl die eines jeden Lesers." (Manguel 1998, S.33)

Dementsprechend ist für Manguel auch klar, dass eine Geschichte des Lesens sich weder an der Chronologie der allgemeinen Geschichte noch an Literaturgeschichten orientieren darf, "weil die Rezeptionsgeschichte eines Autors oft nicht mit dem ersten Buch beginnt, sondern mit dem Buch eines späteren Lesers." (ebd., S.34) Die "Geschichte des Lesens", die Manguel verfasste, folgt dabei auch diesem Konzept und "springt [...] immer hin und her" in die Gegenwart des Autors, mit seiner "Erfahrung als Leser, dann wieder zurück in ein fernes, versunkenes Jahrhundert. Sie überspringt ganze Kapitel, schmökert hier und stöbert dort, kehrt an bestimmte Stelle zurück und verweigert sich der herkömmlichen Ordnung." (ebd., S.35)

Der individuelle Zugang zu der eigenen Geschichte des Lesens ist stets auch ein reflektierter Zugang zur eigenen Lese- bzw. Medienbiographie. Dabei trägt Lesen auch, wenn es über einen längeren Zeitraum praktiziert wird, zur Identitätsentwicklung des Lesers bei.

Woraus sich eine Lektürebiografie im Einzelnen zusammensetzt, hängt vor allem davon ab, "was man unter welchen Umständen gelesen, welche Wirkungen dies erzielt, welche emotionalen und kognitiven Einstellungen man für die eigene Identität daraus entwickelt. und wie dies in sozialer Interaktion bewertet wurde." (Kuhn 2015, S.843f.)

Alles das bedeutet nicht, dass Leserbiografien und damit "der reale Leser [...] in seinem Lektüreverhalten" nicht "auch historisch konkret fassbar in autobiographischen Zeugnissen (ist), in denen er über seine Lesesozialisation, ihre Umstände und Instanzen Auskunft gibt." (Rautenberg/Schneider 2015, S. 107)

Dabei muss man aber sehen, dass solche Lektüreautobiographien wie alle autobiographischen Zeugnisse im Nachhinein die eigene Lektüre und Lektürepraxis willentlich oder auch unwillentlich beschönigen und damit idealisieren könnten. Daher muss man solche autobiographischen Lektürezeugnisse auch mit Vorsicht genießen und sollte mit pauschalen Rückschlüssen aus Einzelfallbeispielen zurückhaltend sein.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

 
 

 
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