Was liest sich wo besser?
Wer Schriften für einen bestimmten Zweck verwenden will, sollte sich
außer über die ▪
Annmutung der
jeweiligen Schriftart auch überlegen, in welchem Medium die Schrift
eingesetzt werden soll.
Generell gilt die Regel:
-
Serifenschriften wie die Antiquaschriften (z. B.
Times New Roman)
eignen sich eher für Print,
-
serifenlose Schriften wie die Groteskschriften
zeigen ihre Vorzüge am Bildschirm und eignen sich daher für das so
genannte Desktop Publishing.
Auch wenn die Vorzüge der Serifenschriftarten wie Times eindeutig im Printbereich liegen, für den sie entwickelt worden sind, hat man auch
bestimmte Serifenschriftarten speziell für den Computerbildschirm entwickelt
(z. B. Georgia).
Untersuchungen von
Michael L. Bernard u. a. (2002),
bei denen die Serifen-Schriften: Century Schoolbook (Schoolbook), Courier
New (Courier), Georgia, Times New Roman (Times) und die serifenlosen
Schriften Arial, Comic Sans MS (Comic), Tahoma und Verdana analysiert
wurden, ergaben unter anderem:
Zwischen den untersuchten Schriften gab es keine signifikanten
Unterschiede hinsichtlich der Leseeffizienz.
Die Schriften zeigten jedoch deutliche Unterschiede bei der
Lesegeschwindigkeit.
Grundsätzlich
gelten dabei die folgenden Beziehungen:
-
Die Schriften Times und
Arial werden schneller gelesen als Courier
New, Century Schoolbook und Georgia
-
Die Schriftgröße 10pt wird langsamer gelesen als Schriftgröße 12pt.
Die Lesbarkeit der Schriften
Hinsichtlich der Lesbarkeit der
Schrift wurde ermittelt:
-
10 Pt. Tahoma besser lesbar als 12
Schoolbook
-
12 pt Verdana und
Courier besser als 10pt Comic, Schoolbook
-
12 pt Courier besser als 12 pt
Schoolbook und Tahoma und 14 pt Comic
-
10 pt Georgia besser als 12pt
Tahoma and Schoolbook
-
14 pt Arial besser als 14 pt
Comic
-
10 pt Arial besser als 12 pt
Tahoma
-
Arial und Courier am besten lesbar,
Comic als am wenigsten geeignete
Schriftart
Die Attraktivität der Schriften
Die Attraktivität der Schrift
wurde von den Testpersonen wie folgt bewertet:
-
Georgia attraktiver als
Arial, Courier, Comic
-
Times attraktiver als
Courier
Dabei gehen Bernard u. a. davon aus, dass Georgia und Times wohl deshalb
einen so großen Anklang finden, weil sie im Printbereich und am PC besonders
stark verbreitet sind und daher den Testpersonen am ehesten vertraut waren.
Die Schriftgröße der Schriften
Was die Schriftgröße anbelangt, kam die Untersuchung zu folgenden
Ergebnissen:
-
Bei Schriftgröße 10 pt zogen
die Testpersonen Arial, Courier, Comic, Georgia und Verdana der
Schriftart Times vor.
-
Ferner wurde Verdana
Schoolbook vorgezogen.
-
Die Schrift Verdana war die beliebteste,
Times die am wenigsten
beliebte.
Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass Verdana
speziell für die Bildschirmverwendung geschaffen worden ist.
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Bei Schriftgröße 12 pt war
Arial die beliebteste und Times die am wenigsten beliebte Schrift.
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Bei Schriftgröße 14 war
Comic
die beliebteste, Times wieder die unbeliebteste Schrift.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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