Manche Erlebnisse sind traumatisch und haben Auswirkungen auf das
ganze Leben
Von den verschiedenen ▪ Formen
von Angststörungen
sind ▪ psychische Störungen,
die nach (= lat. post) dem Erleben eines traumatisierenden
Ereignisses auftreten, wohl am häufigsten. Dabei können posttraumatische Belastungsstörungen
jeden treffen und, nicht nur aus diesem Grund, sind sie
vergleichsweise häufig.
Wer als einzelner Mensch oder als Teil eines Kollektivs von
Menschen ein seelisches Trauma erleidet, hat an den Folgen oft
lange, manchmal ein Leben lang zu tragen. Ohne Hilfe von außen durch
Psychotherapie und »Angstselbsthilfegruppen
und oft auch ohne medikamentöse Behandlung zur Unterstützung können
Betroffene ihre Seele kaum heilen und die psychischen und physischen
Symptome (s. Abb.) ihres Leidens weder mindern, noch gänzlich
loswerden.
Ursache für das vielfältige Krankheitsbild, das neben der Psyche
auch zu körperlichen Erkrankungen führen kann, ist ein Erlebnis, als
(seelisches) Trauma bezeichnet wird,
Was sind Traumata?
Der Begriff
»Trauma (engl. trauma; gr. τράυμα (trauma)
bedeutet zunächst einmal nichts anderes als Verletzung und wird in
der Medizin und in der Psychologie verwendet.
Während man in der Medizin damit eine körperliche Verletzung
infolge von Gewalt oder eines Unfalls meint, zielt der
psychologische Begriff Trauma auf seelische Verletzungen, die auf
ein traumatisches Erlebnis
zurückgeführt werden können.
Darunter versteht man "eine Situation mit außergewöhnlicher
Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine
tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Bsp. sind das Erleben von
körperlicher und sexualisierter Gewalt, Entführung, Geiselnahme,
Krieg, politischer Haft, Folterung, Natur- oder durch Menschen
verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer
lebensbedrohlichen Krankheit."
(Hecker, T. (2019):
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), abgerufen am: 08.06.2019)
Wichtige Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
Wer unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, kann
unterschiedliche Symptome dieser Krankheit aufweisen.

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Man kann die Symptome, die auf eine posttraumatische
Belastungsstörung hinweisen, in drei Gruppen einteilen.
- Konstriktive Symptome (von lat. constrictio =
Zusammenziehung) sind Verhaltensweisen, bei denen die
betroffenen Personen, sich in sich zurückziehen, wie Schlangen,
die sich konstriktiv fortbewegen, in dem sie ihren Körper wie
eine Ziehharmonika in Längsrichtung zusammenziehen (z. B. »Boa
constrictor)
Zu den konstriktiven Syptome einer posttraumatischen
Belastungsstörung gehören, z. B. wenn eine/ein Betroffene/r
-
möglichst
alle Situationen, die als bedrohlich erlebt werden und
irgendwie an das traumatische Erlebnis erinnern könnten»,
vermeidet,
-
alles tut, um
die Ereignisse zu ▪
verdrängen
-
sich sozial
zurückzieht
-
in eine Art
psychischer Erstarrung verfällt
-
eine »emotionale
Taubheit entwickelt
-
die Gefühle,
die die Ereignisse bei ihnen auslösen, abzuspalten (»Dissoziation)
Wer darunter leidet, fühlt sich verloren und sieht keine
Möglichkeit mehr, seine Situation zu ändern.
-
Intrusive Symptome, die mit
dem für die Betroffenen unkontrollierbaren Wiedererinnern und
Wiedereleben von traumatischen Ereignissen zu tun haben. Wer
darunter leidet, erlebt häufig auch die gleichen Emotionen
wieder, die beim tatsächlichen Erleben des traumatisierenden
Ereignisses aufgetreten sind. Oft reicht dafür ein unbewusster
Schlüsselreiz (»Trigger)
aus, um unter großem Stress in einen Zustand »
vegetativer Übererregung (»Hyperarousal)
zu geraten mit Herzrasen, Schweißausbrüchen, Atembeschwerden,
Zittern bis hin zu »Panikattacken
und »Angina
pectoris verbunden.
Die intrusive Symptomatik kann aber
bis zu den sogenannten »Flashbacks
gehen, bei der Betroffene zeitweise überhaupt nicht mehr
ansprechbar sind, ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen und damit
für eine gewisse Zeit jegliche Realitätskontrolle verlieren.
Solche Flashbacks reißen die Betroffenen einfach wieder voll und
ganz in das Erleben des traumatischen Erlebnisses hinein, als ob
sie im jeweiligen Hier und Jetzt wieder ganz genau so
stattfinden würden.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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