Angststörungen sind weit verbreitet
Immer mehr Leute geben an, dass Ängste ihre ständigen
Begleiter sind. Bei vielen von ihnen entwickelt sich im Leben eine
ernsthafte ▪ Angsterkrankung bzw.
Angststörung, wobei ihre verschiedenen ▪
Formen unterschiedlich verteilt
(12-Monate-Prävalenz = Rate der innerhalb von 12 Monaten an einer
Angststörung Erkrankten im Vergleich zur Zahl der Untersuchten). Schätzungen
gehen davon aus jede/r Sechste Deutsche, nämlich 10 Millionen Erwachsene, an
Angststörungen leiden. (Quelle:
Die Welt)
Wichtige Formen von Angststörungen
Psychologisch unterscheidet im Bereich der ▪
psychischen Störungen gemeinhin die folgenden
Angststörungen
voneinander:
Generalisierte Angststörung |
Jemand ist über einen Zeitraum von
mindestens sechs Monaten fast immer ängstlich oder besorgt, ohne dass
dafür eine bedrohliche Ursache auszumachen ist. |
z. B. Erregungszustand einhergehend mit
dauernder Muskelspannung, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit,
Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und leichter Ermüdbarkeit |
Panikstörung |
Jemand erlebt ganz unerwartet Gefühle von
Panik, die von starker Furcht bzw. Besorgnis begleitet werden.
Agoraphobie: Angst vor öffentlichen
Plätzen oder großen Räumen, aus denen man nur schwer fliehen bzw. ein
solcher Rückzug peinlich wäre. |
Panikattacken dauern manchmal nur wenige
Minuten an; Betroffene fangen damit an, sich große Sorgen zu machen,
empfinden Furch oder Schrecken. Begleitet von körperlichen Symptomen wie
Herzrasen, Schwindel, Erstickungsgefühlen u. a.; |
Phobien |
Beständige und irrationale Angst vor
bestimmten Objekten, Aktivitäten oder Situationen, die im Verhältnis zu
der wirklichen Bedrohung übertrieben und unbegründet ist.
Soziale Phobien entstehen
durch das Antizipieren (= geistige Vorwegnehmen) bestimmter öffentlicher
Situationen, bei denen man von anderen beobachtet werden kann.
Spezifische Phobien treten
im Zusammenhang mit bestimmten Situationen oder Objekten auf.
Unterschied Furcht und Phobie:
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Phobien, die besonders häufig auftreten:
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Zwangsstörungen |
Zwangsgedanken
- Ideen, Vorstellungen, Bilder oder bestimmte Impulse - können nicht
unterdrückt werden und treten immer wieder auf oder sind immer vorhanden.
Zwangshandlungen -
zweckorientierte Handlungen, die ständig wiederkehren, und in irgendwie
ritualisierter Weise bzw. unter Beachtung bestimmter Regeln immer wieder
wiederholt werden. |
Zwangsgedanken kommen den
Betroffenen sinnlos und widerwärtig vor. Sie sind für sie nicht
akzeptabel und können so bedrängend werden, dass an ein geregeltes
berufliches bzw. gesellschaftliches Leben nicht zu denken ist.
Zwangshandlungen können von den Betroffenen in entspannten
Situationen zwar erkannt, meist aber dennoch nicht kontrolliert werden;
z. B. übertriebener Drang, sich zu waschen oder nachzusehen, ob
alle Fenster geschlossen oder sämtliche Lichter oder Geräte
ausgeschaltet sind. |
Posttraumatische
Belastungsstörung |
Ein
traumatisches Erlebnis wird in Form von Erinnerungen, Träumen,
Halluzinationen oder dissoziativen
Flashbacks wiedererlebt. |
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(vgl. Zimbardo/Gerrig 2004,
S.666-672)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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