Nicht
immer führt die Textarbeit zur Bestimmung der ▪
Erzählperspektive
mit Hilfe der auf »Franz
Karl Stanzel (geb. 1928) zurückgehenden
▪ Erzählsituationen / Erzählperspektiven bei
ihrer Anwendung auf einen konkreten Text zu befriedigenden Ergebnissen
im Literaturunterricht.
Die Vielgestaltigkeit literarischer Texte lässt sich eben nicht in
das Korsett eng gefasster Definitionen fassen.
Aus diesem Grund spricht vieles dafür, statt konkrete Texte bzw.
Textstellen immer "irgendwelchen komplexen »Erzählsituationen«" (Stanzel)
zuordnen zu wollen (Schmid
2011, S.132), den Erzähler mit einer Reihe "elementarer
Kriterien" zu bestimmen, die nicht miteinander kombiniert werden müssen,
um eine komplexe Erzählsituation zu konstituieren.
Wolf
Schmid (2011, S.132) schlägt dafür die folgenden Kriterien vor,
deren Anwendung zu analytischen Zwecken zu jeweils einem
entgegengesetzten Typus von Erzähler in dem Kriterienbereich führt, die
als Pole auch verschiedene Zwischentypen zulassen.
Der im Text realisierte Erzähler ergibt sich aus der Anwendung
sämtlicher Kriterien, zu denen bei der konkreten Analyse noch die
Einbettung des Erzählers gehört
und das Kriterium, ob der Erzähler "zur erzählten Geschichte (Diegesis)
gehört, der folglich über sich selbst - genauer sein früheres Ich - als
Figur der erzählten Geschichte erzählt." (ebd.,
S.133) (=
diegetischer
Status des Erzählers)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.06.2022