In der Kurzgeschichte "Neapel sehen"
von ▪ Kurt Marti, die 1960 in seinem Sammelband
"Dorfgeschichten", geht es um die Bedeutung der eigenen Lebensbilanz am
Ende des Lebens.
Erzählt wird von einem Arbeiter, der,
nachdem sich erste Anzeichen geringerer Leistungsfähigkeit im Alter
zeigen, in seinem zunächst aufs Abstellgleis geschoben und dann nach vierzig Jahren
Fabrikarbeit schwer krank wird. Infolge seiner Erkrankung wird er zu
Hause in seinem Haus in Sichtweite der Fabrik bettlägrig und kann
infolgedessen nur noch mit einem Blick durch Fenster an der Außenwelt
teilhaben. Doch durchs
Fenster sieht er immer auf die Bretterwand, die er am
Rand seines kleinen Gartens errichtet hat. Die Bretterwand, die schon lange steht,
verbaut ihm den Blick auf die
ihm verhasste Fabrik, in der er so lange gearbeitet hat.
Ohne Hoffnung, dass
sich an seinem Gesundheitszustand noch irgendetwas ändern könne,
verbringt er die nächsten Wochen zu Hause, fühlt aber immer stärker die
Enge seines häuslichen Umfelds. In drei Schritten lässt er daraufhin
Bretter aus der von ihm errichteten Bretterwand entfernen und mit jedem
Mal bekommt er wieder einen größeren Ausschnitt beim Blick auf die
Fabrik zu sehen. Am Ende hat er wieder freie Sicht auf die Fabrik und
ihre Nebengebäude und kann auf die Entfernung das Treiben rund um seine
ehemalige Arbeitsstätte beobachten. Daraufhin findet er seine innere
Ruhe und stirbt ein paar Tage später.
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Inhaltsangabe: Allgemeine Merkmale der Schreibform
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Überblick
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Grundlegende Schreibkompetenzen
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Die Gestaltung des Aussagekerns
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Arbeitsschritte
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Inhaltsangabe von literarischen Texten
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Überblick
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Das Thema eines literarischen Textes
erkennen
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Inhaltsangabe bei erzählenden
Texten »
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.10.2020